durchgekautes, ausgekautes Getreide?

Registriert
1 Jul 2014
Beiträge
137
Moin Moin,

wir finden in unserem Revier jedes Jahr, um diese Zeit, merkwürdig zerfranste Biomasse im Revier.
Vor 4 Tagen habe ich die ersten für dieses Jahr gefunden.

Ich habe auch ein Bild gemacht, leider ist es verwackelt :-(
Auch wenn so aussieht, es ist nicht verdaut, ich habe sogar dran gerochen :-D
Anhang anzeigen 48116

Ich versuche es mal zu beschreiben.
Etwa bis Zigarettenschachtel große klumpen zerfranstes Getreide.
Wenn sie frisch sind, sind sie noch grün, werden allerdings innerhalb wenigerTage braun/gelb (wie auf dem Bild) bist Strohgelb.
Die Verfärbung beginnt immer außen und auf der Oberseite. Der Klumpen auf dem Bild war innen und unten noch grün.
Die Fasern in den Klumpen hängen nur locker zusammen,

Wir finden diese Klumpen meist in den Fahrgassen, wahrscheinlich weil man sie dort auch am besten sieht.
Trittsiegel waren keine zu finden. Erst an dem Tag der aufnahme hat es seit längerem wieder geregnet.

Die Aufnahme stammt aus einem Weizenfeld.
Die Struktur der Klumpen lässt darauf schließen dass sie teilweise vom Weizen stammen. In ihnen sind neben langen Fasern auch deutlich erkennbar kleine Blätter der Weizenähren zu finden, ich glaube diese werden Spelz genannt.

Neben diesen, ziemlich sicher dem Weizen zu zuordnenden Klumpen, habe ich in der Fahrgasse auch Klumpen mit deutlich gröberen Fasern und ohne Spelz gefunden.
Da direkt angrenzend ein Rapsfeld ist (15m vom Fundort entfernt) liegt die Vermutung nahe, dass hier der Ursprung zu suchen ist.


Nun frage ich mich, wo kommt das her, welches Tier macht dies und warum?

Ich denke es handelt sich um Fraßspruen vom Schwarzwild.
Dass sie die Ähren des Weizens fressen ist bekannt.
Aber fressen sie auch die Schoten vom Raps?


Und mein Mitjäger sagt, es müsse Rehwild sein, weil ja keine Trittsiegel da sind. Und hat dieses auch schon von anderen Jägern gehört.
Er hat ein oder zwei Tage später auch, wahrscheinlich sogar die selben, Klumpen gefunden.

MfG
Jäger Nord
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Schwarzwild dass den Weizen der in der Milchreife frisst. Hier aber nur die leckere Milch und nicht mehr. Der Rest wird "ausgespuckt"
 
A

anonym

Guest
Schwarzwild dass den Weizen der in der Milchreife frisst. Hier aber nur die leckere Milch und nicht mehr. Der Rest wird "ausgespuckt"

Bei uns jedes Jahr auch. Sind Sauen, so wie Gump schreibt.
Stehe gerade im Weizenacker. Das Getreide ist bei uns noch nicht soweit, sind aber schon Lücken drin, vom Mais aus dem Vorjahr.




Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Registriert
5 Feb 2008
Beiträge
1.215
Und mein Mitjäger sagt, es müsse Rehwild sein, weil ja keine Trittsiegel da sind. Und hat dieses auch schon von anderen Jägern gehört.


Dein Mitjäger scheint ja eine richtige jagdliche Koryphäe zu sein. Von dem kannste noch viel lernen. ;-)


Vielleicht liegt die Ahnungslosigkeit aber auch daran, dass Ihr in einer Niederwildregion jagt und noch nie mit Sauen zu tun hattet. Jedenfalls hat dein "Mitjäger" keine Ahnung.

Rehwild ist ein Wiederkäuer aber kein "Gewöllespucker" wie es die Sauen mit den ausgeknautschten Spelzen tun.

Du hast das Phänomen eigentlich bilderbuchmäßig beschrieben. Vom Raps ausgehend (Tageseinstand) tiefer in den Weizenschlag und dort von den Fahrgassen ausgehend, weil sich in den Fahrspuren einfacher laufen lässt.

Nutze deinen eigenen Jagdverstand und beachte die Windrichtungen in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend. Spät Abends ist durch die Jagd in die Dunkelheit hinein, die Gefahr Frischlinge zu übersehen, um ein Vielfaches höher. Daher jagd der unerfahrene im Weizen besser bei Sonnenaufgang. Da sind auch die Sauen ruhiger unterwegs.


29464714ym.jpg


Blick von einer 5m Scherenleiter, die in einer Fahrspur im Weizen steht. Vor dem Weizen steht Raps aus dem die Sauen erwartet werden. In den Fraßlöchern können die Sauen angesprochen und Frischlinge erkannt werden.
29464716bb.jpg



Aber fressen sie auch die Schoten vom Raps?

Ja, Sauen fressen gerne Rapsschoten. Auch zum Winterausgang wenn keine Eichel- und Buchenmast vorhanden ist, werden sehr gerne Rapsblätter gefressen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.161
...
Blick von einer 5m Scherenleiter, die in einer Fahrspur im Weizen steht. Vor dem Weizen steht Raps aus dem die Sauen erwartet werden. In den Fraßlöchern können die Sauen angesprochen und Frischlinge erkannt werden. ...
Tarnst Du Dich auf der Leiter und ggf. wie ?
 
A

anonym

Guest
So wie bei Django sieht es ein Glück bei uns noch nicht aus.

Beim Raps kann ich nur sagen, dass die Sauen letztes Jahr großen Schaden gemacht haben. In den Stängeln waren Maden die durchgekaut wurden. Direkt davon gefressen haben die nicht. Dieses Jahr sind noch keine Löcher im Raps, was mich wundert aber auch beruhigt.
Vielleicht ist das die Ruhe vor dem Sturm


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Registriert
1 Jul 2014
Beiträge
137
Moin Moin,

danke für die bisherigen Antworten :thumbup:
Sie bestätigen meine Beobachtungen und Gedanken.


Bei uns im Weizen sieht es Stellenweise so aus wie auf dem Bildern.
Leider haben wir nicht genügend so hohe Ansitzmöglichkeiten. Und gerade bei der Bejagung in den Schadstellen und Fahrgassen kann ein Hochsitzt nicht hoch genug sein.

Und ich habe die Erfahrung gemacht dass wir oft zu spät sind, wenn wir eine Leiter an einer Schadstelle aufgestellt haben, sind schon wieder wo anders an gange.

Zu meinen Mitjägern möchte ich mich hier nicht weiter äußern, außer: Wir kommen super miteinander klar, nur leider laufen ihre Gedanken, gemachten Erfahrungen, gemeint gemachten Erfahrungen und interpretationen manchmal völlig entgegen der meinen. Das kann mir eigentlich egal sein, ich jage ja trotzdem erfolgreich, allerdings beeinträchtigt mich das doch manchmal in der Jagdausübung, vor allem beim Hochsitztbau und Auswahl der Standplätze für Hochsitze und Kirrungen.

MfG
Jäger Nord
 
A

anonym

Guest
So wie bei Django sieht es ein Glück bei uns noch nicht aus.

Beim Raps kann ich nur sagen, dass die Sauen letztes Jahr großen Schaden gemacht haben. In den Stängeln waren Maden die durchgekaut wurden. Direkt davon gefressen haben die nicht. Dieses Jahr sind noch keine Löcher im Raps, was mich wundert aber auch beruhigt.
Vielleicht ist das die Ruhe vor dem Sturm


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Und es war die Ruhe vor dem Sturm. Gestern Abend sind etwa 20 Sauen in den Raps rein. Konnte aus 200m leider nur zugucken


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Registriert
3 Nov 2016
Beiträge
368
Die Sauen kauen die Halme vereinzelt schon bevor die Ähren überhaupt geschoben sind.
Ging bei mir schon vor Pfingsten los.
Nach dem Ährenschieben wird es aber mit jedem Tag schlimmer, je mehr sich das Korn füllt.
Die Hülsen vom Raps gatschen sie auch durch, nimmt ebenfalls zu mit der Kornentwicklung.
Hatte in den Leitspuren leider nie einzelne Frischlinge stehen, immer nur alle auf engem Raum zusammen.
 
A

anonym

Guest
Die Sauen kauen die Halme vereinzelt schon bevor die Ähren überhaupt geschoben sind.
Ging bei mir schon vor Pfingsten los.
Nach dem Ährenschieben wird es aber mit jedem Tag schlimmer, je mehr sich das Korn füllt.
Die Hülsen vom Raps gatschen sie auch durch, nimmt ebenfalls zu mit der Kornentwicklung.
Hatte in den Leitspuren leider nie einzelne Frischlinge stehen, immer nur alle auf engem Raum zusammen.

Hat mir dash jetzt auch gesagt, bei uns noch nie vorgekommen, nur die Stengel. So riesige Schweine haben wir nicht, dass die auf 160cm an die Schoten kommen.

Kurzer Raps steht etwa 40km von uns weg. Ist nur Hüfthoch


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
A

anonym

Guest
beim Nordlicht, steht mir die Leiter zu nah am Geschehen

man sieht es am Schatten
Die Sauen schauen gen Himmel (Westen) und sehen die Bedrohung

Lieber weiter weg, und schauen wo die Sauen sind.
Angehen und eine (kleine, nicht führende) erlegen. Der Schock sitzt dann so tief, dass die Sauen eine Weile wech bleiben.

Das auf der Kanzel/Leiter sitzen bis zum Erbrechen, macht die Sauen doch nur klüger.
eine macht die Runde, und klärt die Lage, ist die Luft rein, folgt der Rest

werden Sie aber überrascht, hält die Wirkung länger.
habe so einige unter 5m Erlegt.
Muss aber jeder für sich selbst entscheiden, Mut zum angehen oder Zähneknirschend zahlen
 
Registriert
3 Nov 2016
Beiträge
368
Hat mir dash jetzt auch gesagt, bei uns noch nie vorgekommen, nur die Stengel. So riesige Schweine haben wir nicht, dass die auf 160cm an die Schoten kommen.

Kurzer Raps steht etwa 40km von uns weg. Ist nur Hüfthoch


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Die Sauen machen es beim Raps wie beim Mais, sie reißen die Pflanze einfach nieder.
Sieht danach verheerend aus, lauter dunkle Inseln im Schlag, von weitem sichtbar.
Das durchgekaute Zeug findest Du wie beim Weizen unten liegen, wenn Du mal durchgehst.
 
A

anonym

Guest
Die Sauen machen es beim Raps wie beim Mais, sie reißen die Pflanze einfach nieder.
Sieht danach verheerend aus, lauter dunkle Inseln im Schlag, von weitem sichtbar.
Das durchgekaute Zeug findest Du wie beim Weizen unten liegen, wenn Du mal durchgehst.

War schon zu genüge drin, aber noch nie gesehen. Vielleicht waren die letzten Jahr die Stängel mit den Maden schmackhafter. Ich beobachte es aber mal. [emoji1303]


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Registriert
30 Aug 2007
Beiträge
4.616
beim Nordlicht, steht mir die Leiter zu nah am Geschehen

man sieht es am Schatten
Die Sauen schauen gen Himmel (Westen) und sehen die Bedrohung

Lieber weiter weg, und schauen wo die Sauen sind.
Angehen und eine (kleine, nicht führende) erlegen. Der Schock sitzt dann so tief, dass die Sauen eine Weile wech bleiben.

Das auf der Kanzel/Leiter sitzen bis zum Erbrechen, macht die Sauen doch nur klüger.
eine macht die Runde, und klärt die Lage, ist die Luft rein, folgt der Rest

werden Sie aber überrascht, hält die Wirkung länger.
habe so einige unter 5m Erlegt.
Muss aber jeder für sich selbst entscheiden, Mut zum angehen oder Zähneknirschend zahlen

:thumbup: Da hat mal einer die Sache verstanden!
Jeah, zügig mitten reinlaufen in so eine Rotte und wenn's passt auch mal eine zweite oder dritte mitnehmen. Das macht blanke Augen!!! Geht natürlich nur, wenn der Weizen nicht so hoch und das Licht gut ist. Früh morgens ist eine gute Zeit dafür.
Und die Sauen merken ganz genau, dass Paule oder Chantalle nicht mehr da ist und meiden solche Stelle einige Zeit.
Über einen ansitzenden Jäger lachen sich die Sauen hier scheckig. Erst recht, wenn der in so einer "Bejagungsschneise" hockt.
Gruß-Spitz
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
152
Zurzeit aktive Gäste
513
Besucher gesamt
665
Oben