Rehsniper beim Staat in Bayern

G

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Guest
Mir kommt es vor, als wüsste sie gar nicht, was sie da erzählt: zu lange Jagdzeiten in D, hoher Jagddruck, resultierende Nachtaktivität, optimierte Feindmeidung, etc. spricht doch eher für als gegen Drückjagden, wenn der nötige Abschuss in kürzerer Zeit erreicht werden soll.

Naja
Also ein paar Dinge waren nach deinem Gusto :
- Schluss vor Weihnachten
- wenige gute , laute Hunde
- vermeiden von Leiden ( richtige Ansprache , sehr gutes Schießen )
- Ruhe für das Wild

Gut sie bezeichnete die Konzentration auf die reinen Abschusszahlen als Fetisch .

Das wirst du nicht mögen [emoji6]

Die gelebte Praxis der Drückjagd kommt ihrer Beschreibung schon recht nahe .

Wenn ich sie richtig verstehe bemängelt sie die Umsetzung der Drückjagd .
Also die Differenz zwischen Theorie und gelebter Praxis .
Eins steht doch fest so wie Drückjagden vielerorts abgehalten werden , sind sie sehr weit vom Idealtyp entfernt .
Daraus resultiert , Ineffizienz und Tierleid .

Wenn ich jetzt zum Bsp. drei Drückjagden in einem Revier von 700 ha im November ist das nicht im Sinne des Erfinders .
Oder ?
 
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Mein Revier hat auch 700 ha und einen sehr guten Wildbestand. Bei uns wird nicht mal gepirscht - geschweige denn Drückjagden veranstaltet - wollen wir nicht.
Wir machen zu zweit unsere Abschüsse, die Bauern sind zufrieden - und wir auch.

Solange das Wild nicht zum "Schädling" degradiert wird sind m.E. solche Maßnahmen auch nicht erforderlich.


CD
 
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Es ist kein Mangel von Drückjagden, dass man sie auch missbrauchen oder schlecht durchführen kann.



Stimmt exakt;
exakt den gleichen Maßstab/ gleiches Kriterium verwenden allerdings intelligente, vernunftgesteuerte Jäger dann auch genauso bei der Beurteilung der Kirrjagd!

Steilvorlage, musste ich als alter Kicker einfach reinmachen!
Ändert aber wahrscheinlich eh nichts an deiner ideologisierten Sicht der Jagd!


Gruß

Prinzengesicht
 
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Die Frau Dr. C. Miller hat dazu geführt, dass ich die PIRSCH nicht mehr aboniert hab. Trotzdem hab ich mir die vollen 62 Minuten reingezogen. Ich hab es bereut (die Stunde Lebenszeit, nicht die PIRSCH nicht mehr im Haus zu haben...)

Zu dem "wissenschaftliche" Vortrag: Sie beklagt, dass Drück/Treibjagden mit mehr als 4 Treibern, Hundeführern, Drücker... wie auch immer man sie nennen mag - nicht waidgerecht sind. Das sollten sich die Waidgenossen in den anderen Bundesländern mal auf der Zunge zergehen lassen, denn nur in Bayern (und Hamburg?) ist das Erlegen von Schalenwild außer Sauen auf Treibjagden verboten und es gibt keinen Unterschied zwischen Treib- und Drückjagd!

Die Vorgaben von C.M. das Schwarzwild betreffend, nur Frischlingsbachen zu erlegen, einzelnen Stücke bei Bewegungsjagden generell zunn schonen etc. sind sowas von unterirdisch und an der Realität vorbei, zumal bald die ASP zu uns reinschwappen könnte. Aber allein daran erkennt man wess geistiges Kind Frau C.M. ist und wieviel Ahnung sie von dem hat, was sie da an "wissenschaftlichem" Gebrabbel verbreitet...

Das Trefferverhältnis Ansitzjagd - Drückjagd, die Grafik mit der Wildsau und den Schüssen darauf ist nach eigener Aussage 20 Jahre alt. Damals waren die "kleinen Hasenjagden mit der Büchse" (alle 50m steht ein Schütze mit dem Rücken zur Dickung - Kick and Rush) normal. Die weiträumigen Bewegungsjagden hat da noch kaum einer gemacht.:no:

Die Aussage: "Gams und Rotwild würden sich bei Beunruhigung meist von ihrem Nachwuchs trennen", kann ich so nicht nachvollziehen. Da muss schon viel zusammen kommen und es ist eher die Ausnahme als die Regel.

"Die Rehkitze brauchen die Führung der Geiß bis ins nächste Frühjahr, damit sie sich im Revier der Mutter richtig auskennen!" Komisch nur, dass sie genau dann, wenn sie sich in Muttis Revier auskennen, genau von der selben Mutti vertrieben werden. Ich hab selten soviel Schwachsinn in so kurer zeit gehört...

Frau Miller beklagt nur die Missstände bei den Drückjagden und nennt als "Negativbeispiele" stehts nur die bayerischen Förster. Da werden mehrfache Drückjagden im Herbst genannt und unterstellt, die würden alle auf der selben Fläche stattfinden. Mal unter uns: Das ist nicht effektiv und darum lassen es die Förster auch sein, eine Fläche alle paar Tage durch zu Drücken. Dumm sind die nämlich auch nicht. Interessiert aber nicht, Hauptsache immer schön drauf auf die Förster...

Was Frau Miller aber nicht liefert: Wie sollen den Wildschäden im Wald vermieden werden, ohne Drückjagden? Wie sollen die Wildbestände reduziert werden bzw. die reduzierten Wildbestände auf einem niedrigen Niveau gehalten werden?

Die Forstpartie zu kritisieren ist einfach, wenn man sich nur auf die Jagd und die Jagdmethoden konzentriert und die Ansprüche der Gesellschaft an den Wald ausblendet. Die Jagd, gerade die im Hochgebirge, ist aber mittlerweile Mittel zum Zweck und nicht mehr Selbstzweck auch wenn das Frau Miller und Ihre Auftraggeber nicht verstehen wollen.

Die gesetzlichen Regelungen zum Mutterschutz sind bekannt. Komischerweise finden sie in der Praxis gerade beim Schwarzild kaum Anwendung.

Die bayerische Regelungen zur Drückjagd sind in der Tat veraltet. Die Regelung mit max. 4 Personen das Wild zu beunruhigen stammt aus einer Zeit, wo mit 25 Mann eine Dickung von vielleicht 15ha "gedrückt" wurde. Die Drückjagd hat sich auch weiter entwickelt, die Flächen werden größer und sind für vier Personen icht mehr zu bewältigen. Auch die Waldstrukturen haben sich geändert. Der Paragraph mit den vier Drückern wird sich auch noch ändern, allein weil er sich als nicht Praktikabel erwiesen hat.

Die Frau Miller erinnert mich in ihren Ausführungen zum Thema Jagd sehr an einen Herrn Peter Wohlleben, wenn der seine Halbwahrheiten über den Wald verbreitet. Polemik at its best...
 
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Aus meiner Sicht kann ich DWS nur zustimmen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Gesetzesschmiede nicht gerade durch jagdliche Kenntnisse auffallen und sich von Leuten wie Dr. C.M. beraten lassen. In wie weit damals der BJV eingebunden war, wird sich nicht mehr eruieren lassen .
Bei der Nachtjagd-Optimierung hat man kompetente Jäger aus der Schweiz beigezogen und sich den Kunstmond erklären lassen, aber sich dann dagegen und für die Pseudo-NZG mit komplizierten Bestimmungen und Regelungen entschieden, was für die Jäger ungleich teurer kommt.
Was mich auch gestört hat, war der "brave" Beifall der Zuhörer. Ich hätte da keinen Finger gerührt, allenfalls gefragt, wie eine DJ von 1000 ha mit 4 Durchgehern "angerührt" werden soll. Das hat direkt was Rührendes.
Bei zwei Referaten über die Bejagung des Rehwildes im Herbst (fern von Grenz-, Ernte- und Schadböcken) erwähnte ich auch die DJ.
Dabei obliegt dem Jagdleiter eine hohe Verantwortung die Teilnehmer zu vergattern, nur auf stehendes Rehwild und auch nicht auf hochflüchtiges SW zu schießen. Es ist rührend, seitens des BJV zu glauben, dass sich mit der Einführung neuer Keilerscheiben die Trefferquote anheben lässt.
 
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Die Aussage: "Gams und Rotwild würden sich bei Beunruhigung meist von ihrem Nachwuchs trennen", kann ich so nicht nachvollziehen. Da muss schon viel zusammen kommen und es ist eher die Ausnahme als die Regel.
...

Na da schaust aber nicht genau hin oder willst es nicht sehen! Wo kommen denn die ganze "einzelnen" (oder einzeln gelogenen Stücke) mit Gesäuge her? Beim Rehwild ist es normales Feindvermeidungsverhalten dass die Geiß das Kitz in einem Fichtenbürstenhorst quasi zurücklässt und den Hund auf sich lenkt. Dann macht sie mit dem Hund eine "Rundreise" und kommt zurück wenn der Hund aufgegeben hat. Meist wird sie dann aber vorher erlegt, war ja einzeln. Einfach mal genau eine Drückjagdstrecke analysieren und nicht immer in die eigene Tasche lügen.

Beim Rotwild läuft das etwas anders. Das Kalb versucht auf jeden Fall den Kontakt zum Alttier nicht zu verlieren. Geht im kahlen Laubwald, lichten Bergwald ganz gut. Anders in dichten Nadelholzverjüngungen. Da ist schnell mal der Sichtkontakt abgebrochen. Selbstverständlich finden sich die Stücke schnell wieder, wenn nicht Hunde das verhindern. Der andere Fall kommt wie folgt zu Stande: Ein einzelner Hund jagt den Familienverband, soweit normal. Aber es gibt Hunde die sich das Wild zutreiben lassen. Sie wissen komischerweise wo sie sich hinstellen und warten müssen. Dann hetzen diese Hunde das auf sie zu flüchtende Wild von vorne an und was bleibt den Stücken anders übrig als sich zu trennen?

Ich weiß dass das wieder hier einige nicht hören wollen und vielleicht bekomme ich wieder eine kritische Mail aber genau dieser Umstand wird den uneingeschränkten Befürwortern der Drückjagd mal um die Ohren fliegen.

Ich stimme Dir zu: Die 4-Treiberregelung in Bayern ist ein Riesenblödsinn! Bezüglich der Hundezahl macht man sich keine Gedanken. Viel hilft viel. Da liegt das Problem. Ich kenne Drückjagden aus anderen Bundesländern, da sind auch auf Rot- und Damwild 30 Treiber unterwegs, da bleiben die Familienverbände zusammen. So kenne ich es auch aus Tschechien.

Auch dort werden angeblich einzelne und dann führende Stücke erlegt. Aber weil der Vollhonk auf das erste Stück schießt. Allerdings besteht dort in aller Regel Sichtkontakt zwischen den Schützen. Jeder steht in zwei- oder mehrfacher Beobachtung. Da kann sich keiner im stille

In Thüringen war ich mal auf einer Drückjagd: Die erste Stunde waren nur Treiber unterwegs, da durften einzelne Tiere beschossen werden, nach einer Stunde wurden die Hunde geschnallt. Dann nur noch Kälber und auf jedem Fall nachfolgend das Tier, bzw. wenn sichtbar der Nachbar das Kalb erlegt wurde.

Ist ein anspruchsvolles Jagen, die Strecke wird natürlich geringer ausfallen. Drückjagd ist ein "Unternehmen" je mehr man sich in Richtung einer "Grauzone" oder in diese hinein begibt, umso "erfolgreicher" ist sie. Es ist halt immer eine Frage, was gewollt ist.
 
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Aus meiner Sicht kann ich DWS nur zustimmen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Gesetzesschmiede nicht gerade durch jagdliche Kenntnisse auffallen und sich von Leuten wie Dr. C.M. beraten lassen. In wie weit damals der BJV eingebunden war, wird sich nicht mehr eruieren lassen .
Bei der Nachtjagd-Optimierung hat man kompetente Jäger aus der Schweiz beigezogen und sich den Kunstmond erklären lassen, aber sich dann dagegen und für die Pseudo-NZG mit komplizierten Bestimmungen und Regelungen entschieden, was für die Jäger ungleich teurer kommt.
Was mich auch gestört hat, war der "brave" Beifall der Zuhörer. Ich hätte da keinen Finger gerührt, allenfalls gefragt, wie eine DJ von 1000 ha mit 4 Durchgehern "angerührt" werden soll. Das hat direkt was Rührendes.
Bei zwei Referaten über die Bejagung des Rehwildes im Herbst (fern von Grenz-, Ernte- und Schadböcken) erwähnte ich auch die DJ.
Dabei obliegt dem Jagdleiter eine hohe Verantwortung die Teilnehmer zu vergattern, nur auf stehendes Rehwild und auch nicht auf hochflüchtiges SW zu schießen. Es ist rührend, seitens des BJV zu glauben, dass sich mit der Einführung neuer Keilerscheiben die Trefferquote anheben lässt.

Ja (lieber) Heinrich,es ist halt wie im wahren Leben mit der Jagd.Man läuft immer der Wirklichkeit hinterher ! Nur in Bayern ticken die Uhren anders !Sogar das Anheben der Trefferquote läßt sich so herbeireden !!!;-)Und die Einen spenden Beifall,während die Anderen vom Leder ziehen. Wer hat nun Recht ?:)
 
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Na da schaust aber nicht genau hin oder willst es nicht sehen! Wo kommen denn die ganze "einzelnen" (oder einzeln gelogenen Stücke) mit Gesäuge her? Beim Rehwild ist es normales Feindvermeidungsverhalten dass die Geiß das Kitz in einem Fichtenbürstenhorst quasi zurücklässt und den Hund auf sich lenkt. Dann macht sie mit dem Hund eine "Rundreise" und kommt zurück wenn der Hund aufgegeben hat. Meist wird sie dann aber vorher erlegt, war ja einzeln. Einfach mal genau eine Drückjagdstrecke analysieren und nicht immer in die eigene Tasche lügen.

Beim Rotwild läuft das etwas anders. Das Kalb versucht auf jeden Fall den Kontakt zum Alttier nicht zu verlieren. Geht im kahlen Laubwald, lichten Bergwald ganz gut. Anders in dichten Nadelholzverjüngungen. Da ist schnell mal der Sichtkontakt abgebrochen. Selbstverständlich finden sich die Stücke schnell wieder, wenn nicht Hunde das verhindern. Der andere Fall kommt wie folgt zu Stande: Ein einzelner Hund jagt den Familienverband, soweit normal. Aber es gibt Hunde die sich das Wild zutreiben lassen. Sie wissen komischerweise wo sie sich hinstellen und warten müssen. Dann hetzen diese Hunde das auf sie zu flüchtende Wild von vorne an und was bleibt den Stücken anders übrig als sich zu trennen?

Ich weiß dass das wieder hier einige nicht hören wollen und vielleicht bekomme ich wieder eine kritische Mail aber genau dieser Umstand wird den uneingeschränkten Befürwortern der Drückjagd mal um die Ohren fliegen.

Ich stimme Dir zu: Die 4-Treiberregelung in Bayern ist ein Riesenblödsinn! Bezüglich der Hundezahl macht man sich keine Gedanken. Viel hilft viel. Da liegt das Problem. Ich kenne Drückjagden aus anderen Bundesländern, da sind auch auf Rot- und Damwild 30 Treiber unterwegs, da bleiben die Familienverbände zusammen. So kenne ich es auch aus Tschechien.

Auch dort werden angeblich einzelne und dann führende Stücke erlegt. Aber weil der Vollhonk auf das erste Stück schießt. Allerdings besteht dort in aller Regel Sichtkontakt zwischen den Schützen. Jeder steht in zwei- oder mehrfacher Beobachtung. Da kann sich keiner im stille

In Thüringen war ich mal auf einer Drückjagd: Die erste Stunde waren nur Treiber unterwegs, da durften einzelne Tiere beschossen werden, nach einer Stunde wurden die Hunde geschnallt. Dann nur noch Kälber und auf jedem Fall nachfolgend das Tier, bzw. wenn sichtbar der Nachbar das Kalb erlegt wurde.

Ist ein anspruchsvolles Jagen, die Strecke wird natürlich geringer ausfallen. Drückjagd ist ein "Unternehmen" je mehr man sich in Richtung einer "Grauzone" oder in diese hinein begibt, umso "erfolgreicher" ist sie. Es ist halt immer eine Frage, was gewollt ist.


Sehr weise geschrieben:thumbup:,vor allem der Schluß. Aber ich nehme mal an,das versteht man hier nicht in jedem Fall !;-)
 
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@colchicus schreibt:
In Thüringen war ich mal auf einer Drückjagd: Die erste Stunde waren nur Treiber unterwegs, da durften einzelne Tiere beschossen werden, nach einer Stunde wurden die Hunde geschnallt. Dann nur noch Kälber und auf jedem Fall nachfolgend das Tier, bzw. wenn sichtbar der Nachbar das Kalb erlegt wurde.

Ist ein anspruchsvolles Jagen, die Strecke wird natürlich geringer ausfallen. Drückjagd ist ein "Unternehmen" je mehr man sich in Richtung einer "Grauzone" oder in diese hinein begibt, umso "erfolgreicher" ist sie. Es ist halt immer eine Frage, was gewollt ist.

@Waldgeist lobt:
Sehr weise geschrieben:thumbup:,vor allem der Schluß. Aber ich nehme mal an,das versteht man hier nicht in jedem Fall !:wink:


Sehr weise geschrieben??? Das finde ich nun überhaupt nicht:
"Ich war mal in Thüringen auf einer Drückjagd" - Na tolle Aussage

Wo ich auf DJ bin ganz genauso: Wenn der Stand bezogen ist und Sicherheit besteht, darf geschossen werden.
Bis alle Stände bezogen sind, ist Unruhe genug um Wild rege zu machen und das kann schon mal eine knappe Stunde dauern, auch wenn kein Rotwild bejagt wird.

Und dass man sieht, was der Nachbarschütze beschießt und trifft, ist eher die Ausnahme als die Regel.

Eine DJ ist keine "Grauzone" und auf jeden Fall nicht grauer als es die Einzeljagd ist.
 
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Die Frau Dr. C. Miller hat dazu geführt, dass ich die PIRSCH nicht mehr aboniert hab. Trotzdem hab ich mir die vollen 62 Minuten reingezogen. Ich hab es bereut (die Stunde Lebenszeit, nicht die PIRSCH nicht mehr im Haus zu haben...)

Zu dem "wissenschaftliche" Vortrag: Sie beklagt, dass Drück/Treibjagden mit mehr als 4 Treibern, Hundeführern, Drücker... wie auch immer man sie nennen mag - nicht waidgerecht sind. Das sollten sich die Waidgenossen in den anderen Bundesländern mal auf der Zunge zergehen lassen, denn nur in Bayern (und Hamburg?) ist das Erlegen von Schalenwild außer Sauen auf Treibjagden verboten und es gibt keinen Unterschied zwischen Treib- und Drückjagd!

Die Vermischung und fehlende sprachliche Differenzierung der Begrifflichkeiten ist eines der wesentlichen Probleme in diesem Zusammenhang. De facto ist nämlich das, was Du selbst als "(großräumige) Drückjagd" bezeichnest, tatsächlich nichts anderes als eine "Treibjagd", bei der nämlich, vornehmlich durch den Einsatz von Hunden Wild aufgesucht und vor die Schützen getrieben wird. Je mehr Hunde - und je größer dieselben sind, desto "Treib" - und wenn dieselben noch (überwiegend) stumm sind, bewegen wir uns sogar hart am Rande der in BJG verbotenen Hetzjagd.

Wölfl hat vor ein paar Jahren daher den neuen Begriff der "Bewegungsjagd" geprägt, andere sagen "Stöberjagd" dazu. Beides Begriffe, die diese Jagdart besser charakterisieren, die aber in den wenigsten Gesetzen Eingang gefunden haben.

Wenn Du also die Wortwahl von Frau M. kritisierst, solltest Du Dir bitte selbst auch an die eigene Nase fassen.

Die Vorgaben von C.M. das Schwarzwild betreffend, nur Frischlingsbachen zu erlegen, einzelnen Stücke bei Bewegungsjagden generell zunn schonen etc. sind sowas von unterirdisch und an der Realität vorbei, zumal bald die ASP zu uns reinschwappen könnte. Aber allein daran erkennt man wess geistiges Kind Frau C.M. ist und wieviel Ahnung sie von dem hat, was sie da an "wissenschaftlichem" Gebrabbel verbreitet...

Das die Forderung an der gelebten Realität in vielen Revieren vorbei geht, mag sein, zu behaupten, dass diese Forderung falsch sei, ist dagegen wildbiologischer Unfug! Zu glauben, dass man effizient eine Schwarzwildpopulation reduzieren kann, indem man auf Bewegungsjagden einzelne stärkere Stücke freigibt, ist imho schon grob fahrlässig, ebenso, wie zu glauben, die Bewegungsjagd alleine wäre das allseligmachende Mittel der Wahl.

Das Trefferverhältnis Ansitzjagd - Drückjagd, die Grafik mit der Wildsau und den Schüssen darauf ist nach eigener Aussage 20 Jahre alt. Damals waren die "kleinen Hasenjagden mit der Büchse" (alle 50m steht ein Schütze mit dem Rücken zur Dickung - Kick and Rush) normal. Die weiträumigen Bewegungsjagden hat da noch kaum einer gemacht.:no:

Weiträumige Bewegungsjagden, wie Du sie hier anführst, sind nicht so weit verbreitet, wie Du es gerne hättest. Und sie kranken v.a. an einem Punkt: sie werden nicht auf in diesem Fall Schwarzwild ausgerichtet, denn leider ist in vielen Jagden, und hier stehen nun einmal die Forstreviere (verständlicherweise) ganz weit vorne, die Zielwildarten "Waldschädlinge" im Vordergrund, Schwarzwild ist i.d.R. nur Beifang.

Die Aussage: "Gams und Rotwild würden sich bei Beunruhigung meist von ihrem Nachwuchs trennen", kann ich so nicht nachvollziehen. Da muss schon viel zusammen kommen und es ist eher die Ausnahme als die Regel.

Dem kann und muss ich, nach eigenen Erfahrungen aus den letzten Jahren deutlich widersprechen - zumindest beim Rotwild! Je mehr Erfahrungen die Alttiere mit Bewegungsjagden haben, desto häufiger trennen sie sich auch ohne direkten Druck von ihren Kälbern, um die Hunde von diesen abzulenken! Sorry, hier liegst Du absolut daneben!
Übrigens gibt´s dieses Phänomen auch beim Schwarzwild gar nicht so selten - ein zusätzlicher Grund, einzeln gehende, stärkere Stücke auf Bewegungsjagden zu schonen und sich auf die Frischlinge zu konzentrieren. Die notwendige Zahl an Bachen bekommt man auf dem Einzelansitz besser und tierschutzgerechter!

Frau Miller beklagt nur die Missstände bei den Drückjagden und nennt als "Negativbeispiele" stehts nur die bayerischen Förster. Da werden mehrfache Drückjagden im Herbst genannt und unterstellt, die würden alle auf der selben Fläche stattfinden. Mal unter uns: Das ist nicht effektiv und darum lassen es die Förster auch sein, eine Fläche alle paar Tage durch zu Drücken. Dumm sind die nämlich auch nicht. Interessiert aber nicht, Hauptsache immer schön drauf auf die Förster...

ach, es lassen sich doch aber so schön Einnahmen generieren, wenn man statt einer zwei, drei oder gar vier Jagden veranstaltet und die Stände jeweils an andere "willige Vollstrecker" verkauft. Ist in vielen Verwaltungen - und leider zunehmend auch in privaten Revieren - längst gängige Praxis. Und es sollte mich wundern, wenn BaySF hier eine Ausnahme darstellte.

Was Frau Miller aber nicht liefert: Wie sollen den Wildschäden im Wald vermieden werden, ohne Drückjagden? Wie sollen die Wildbestände reduziert werden bzw. die reduzierten Wildbestände auf einem niedrigen Niveau gehalten werden?

Ich dachte, Förschters sehen sich als DIE "Jagdprofis" unter Gottes Himmel, insofern wundert die Frage dann schon etwas...

Die Forstpartie zu kritisieren ist einfach, wenn man sich nur auf die Jagd und die Jagdmethoden konzentriert und die Ansprüche der Gesellschaft an den Wald ausblendet. Die Jagd, gerade die im Hochgebirge, ist aber mittlerweile Mittel zum Zweck und nicht mehr Selbstzweck auch wenn das Frau Miller und Ihre Auftraggeber nicht verstehen wollen.

Du meinst also, der "Zweck heiligt die Mittel", tja, da musst Du Dich nicht wundern, wenn diese Einstellung kritisiert wird!

Die gesetzlichen Regelungen zum Mutterschutz sind bekannt. Komischerweise finden sie in der Praxis gerade beim Schwarzild kaum Anwendung.

Wir sprachen bereits darüber, die Freigabe von einzelnen stärkeren Stücken auf Bewegungsjagden leistet dem Verstoß gegen das TSchG deutlichen Vorschub! Davon abgesehen: KEIN finanzieller Schaden rechtfertigt einen Verstoß gegen das TSchG!

Die bayerische Regelungen zur Drückjagd sind in der Tat veraltet. Die Regelung mit max. 4 Personen das Wild zu beunruhigen stammt aus einer Zeit, wo mit 25 Mann eine Dickung von vielleicht 15ha "gedrückt" wurde. Die Drückjagd hat sich auch weiter entwickelt, die Flächen werden größer und sind für vier Personen icht mehr zu bewältigen. Auch die Waldstrukturen haben sich geändert. Der Paragraph mit den vier Drückern wird sich auch noch ändern, allein weil er sich als nicht Praktikabel erwiesen hat.

s.o. "Sprachverwirrung" allentlhalben!

Die Frau Miller erinnert mich in ihren Ausführungen zum Thema Jagd sehr an einen Herrn Peter Wohlleben, wenn der seine Halbwahrheiten über den Wald verbreitet. Polemik at its best...

Ähnlich, wie bei Dir!
 
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Sehr weise geschrieben??? Das finde ich nun überhaupt nicht:
"Ich war mal in Thüringen auf einer Drückjagd" - Na tolle Aussage.

Was ist an einem Beispiel auszusetzen? Es ist nicht die einzige Drückjagd auf der ich bin oder war. Ich will mich eben auf einer Drückjagd bezüglich des Verhaltens der meisten Jagdteilnehmer irgendwo wiederfinden. Fehler können immer passieren, aber wie oft und wie geht man damit um? Im Interesse der Gesamtstrecke fällt doch die Kritik am Fehlverhalten meist sehr mager aus. Wenn dann als Argument kommt: "Das ist der Preis einer Drückjagd!" Dann bitte mal zwischen den Zeilen diese Aussage hinterfragen, vielleicht vor einer laufenden Fernsehkamera.

Wo ich auf DJ bin ganz genauso: Wenn der Stand bezogen ist und Sicherheit besteht, darf geschossen werden.
Bis alle Stände bezogen sind, ist Unruhe genug um Wild rege zu machen und das kann schon mal eine knappe Stunde dauern, auch wenn kein Rotwild bejagt wird.

Diese Aussage ist richtig, was hat sie aber mit meiner Äußerung zu tun? Wird Wild schon beim Anstellen rege, dann weiß es was ihm an diesem Tag blüht. In dieser Phase kommt es nicht zum Trennen von Alttier und Kalb, die "Flucht" (eher das Davonstehlen maximal im Troll) geschieht sehr überlegt. Wenn auf dem Weg zu den Drückjagdständen mehr Wild gesehen wird als auf der einzelnen Jagd, dann sollte man darüber nachdenken.

Und dass man sieht, was der Nachbarschütze beschießt und trifft, ist eher die Ausnahme als die Regel.

Auch das ist richtig, liegt an der flächendeckenden Besetzung des Jagdgebietes, ist auf jedem Fall effektiver als eine Schützenkette wie sie im Ausland oft gebildet wird. Aber dort ist die Effektivität geringer, auch das ist klar. Das Wild flüchtet vor der lauten, immer "kalkulierbaren" Treiberwehr oder geht bei entsprechender Erfahrung auch nach hinten durch. Dann wird es in Höhe der Schützen brenzlig, entweder wird je nach Gelände ins "Treiben" geschossen oder außerhalb. Ist diese Linie überschritten, ist es für das Wild an diesem Tag vorbei.

Was die angebliche Verringerung des Jagddruckes bei großflächigen Ansitzdrückjagden/Stöberjagden angeht habe ich so meine eigenen Gedanken. Wobei man bei den Wildarten unterscheiden muss. Mit dem Vergleichen beginnt das Unheil. Wenn ich eine große, nicht einsehbare Verjüngungsfläche habe, dann muss ich eine Drückjagd machen weil man die Rehe nicht anders sieht. Man sieht die Überlebenden auch zwei Tage nach der Jagd genauso wenig. Das Rehwild wird einen sicheren und äsungsreichen Einstand auch nach so einer Jagd eher nicht verlassen bzw. wieder aufsuchen.

Eine DJ ist keine "Grauzone" und auf jeden Fall nicht grauer als es die Einzeljagd ist.

Da stimme ich Dir wieder voll zu, wobei das "Herausreden" bei der Einzeljagd auch möglich aber vielleicht etwas schwieriger ist. Man trifft bei Drückjagden aber oft auch Jagdteilnehmer, die man selbst nicht zur Einzeljagd einladen würde. Ich gehe auch auf keine Maisjagd wo ich die Schützen nicht zum Großteil kenne.
 
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Der Faden mutiert gerade in Vorbehalte gegenüber- und Ausreden um nicht an Revier übergreifenden
Jagden teilnehmen zu müssen. Die Steigerung sind Sabotagemaßnahmen.

schöne Grüße La
 
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@ Ips typographus
Es gibt sicher eine Reihe von Forstverwaltungen, die aus Bewegungsjagden einiges an Einnahmen schöpfen. Die Baysf gehört mit Sicherheit nicht dazu. Das Geld wird hier woanders verdient. Ich würde mal sagen, vielleicht die einzige in Deutschland welche nicht auf diesen Zug aufgesprungen ist. Für einen Gamsriegler könnte man viel Geld verlangen. Die Jagd hat einen bestimmten Zweck und dient nicht der Bespaßung mit Alpen"aroma".

Es wird sicher darauf Wert gelegt, dass die Teilnehmer auch was schießen. Wer nur Bäume bestaunt um nach dem olympischen Gedanken "Ich war dabei!" handelt, hat eben geringer Chancen wieder eingeladen zu werden.
Gerade beim Verkauf von Ständen an Nomaden muss ich mich schon fragen was besser ist. Für viele ist Drückjagd einfach ein Event, das da einiges "auf der Strecke bleibt" ist klar.
Keine Jagdart ist zunächst einmal grundsätzlich schlecht, es kommt auf die Umsetzung an und mit welchen Regeln gejagt wird. Regeln gehen immer zu Lasten der "Effektivität" je nach Sichtweise.

Auch eine Sache der jagdlichen Erziehung: Wenn ich einen jungen Menschen egal ob Förster oder nicht jedes Mal auf die Schulter klopfe wenn er Mist gebaut hat, dann brauch ich mich nicht zu wundern in welche Richtung der Zug fährt. Damit meine ich die "Schweineterminatoren" in den Privatjagden zur Beruhigung der Bauernseele genauso, egal aus welcher Lage und auf was geschossen wird. Ich kenne junge Jäger, die landen bei einem arg von Wildschaden gebeutelten Pächter und der hält die Füße still wenn sie einen Mist nach dem anderen bauen. Und die Bauern feiern sie noch als Helden, die sind in vielen Dingen was unser Verständnis gegenüber dem Tier angeht, sowieso oft etwas "pragmatischer" eingestellt.

Nicht anders ist es bei Reh- und Rotwild.
 

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