Rehsniper beim Staat in Bayern

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Bis zu diesem Jahr war ich unbedarft was das Thema der Jagd angeht und habe vor einigen Monaten den Jagdschein erst gemacht. Auch wenn ich seit dem erst vier/fünf mal jagen war, hat mich die Passion der Jagd in Beschlag genommen und ich wünsche mir nach Abschluss des Studiums eine Jagdmöglichkeit in einem Revier eines ehrlichen, freundlichen, offenen und kameradschaftlichen JAB, um lernen zu können.

Bis dahin gehe ich hier und dort mal mit, wo sich halt eine Möglichkeit ergibt oder lese meine sich vermehrenden Bücher zur richtigen "Ansprache", die "Jagd-Bibel" vom Krebs Verlag oder Bücher zur "Jägersprache".

Seit ich jedoch in der Jagd durch den Jagdschein involvierter bin, mich auch mehr interessiere und hier mitlese, sowie Videos bei YouTube schaue, schrecken viele Dinge einfach ab.

Die Zitate der erlebten Ereignisse auf Drückjagden geben ihr übriges zum Thema mangelnder Waidgerechtigkeit, Ehrlichkeit, Moral und Kameradschaft.

Videos in denen junge Jäger mit lauter Musik nachts durchs Revier fahren, sich auf die Nachsuche jubelnd freuen, ohne Kugelfang und Blick auf das Hinterland Wild erlegen, mit Beleidigungen aufgrund eines schlechten Antragens einer Kugel verbal vor der Kamera um sich werfen ("****, ****, ****"). Ja, es gibt Jäger, die für jeden Klick mit ihren mangelhaften Videos kämpfen und damit medienwirksam die Jagd kaputt machen.

In keinem Fall bin ich der Meister der Jagd oder etwas besseres und habe gerade als Jungjäger noch ganz viel zu lernen. Doch, wenn ich mir diese Dinge anschaue, dann möchte ich meine zukünftige Lern- und Erfahrungskurve nicht auf vielen Drückjagden und nur in bestimmten Revieren machen.

Deinen Enschluss Äsungsfläche nicht mit Menschen zusammen jagen zu wollen kann ich daher leider schon mit geringer praktischer Erfahrung nachvollziehen.

Ich geh an den Schreibtisch. Schönen Samstag.
Wenn 10 Kitze/Kälber und dazu "5 Säugetiere" liegen, dann schaut das vielleicht gut aus, muss aber nicht sein. Das ist der Punkt, nicht beweisbar also gehen wir zur Tagesordnung über.
Es war an der Grenze zu Thüringen, eine BAYSF-Jagd: Die übliche Schussfolge - die Sauen kommen. Da waren sie auch schon...auf den ersten Blick da fehlen Schwarze, also letzter Frischling liegt...Zehn Minuten später kommt diesselbe Rotte wieder - kann aber nicht sein - auch hier nur eine Schwarze und wieder liegt der vorletzte Frischling. Beim Sammeln zerrt der Schütze vor mir zwei dicke Bachen aus dem Busch und einen Frischling. Er ist "Jagdkönig". Naserümpfen der Teilnehmer. Der Jagdleiter erklärt dass ihm der Schütze glaubwürdig versichert hat, die beiden Bachen seien alleine gekommen.
Ein Jahr später sitze ich wieder auf dem Traktoranhänger, neben mir ein bekanntes Gesicht......"Wir kennen uns doch?" "Ja klar Sie waren 2 Stände neben mir und haben 2 Frischlinge geschossen". Meine Frage "Was ist denn Ihre Meinung zu den beiden dicken Bachen?" Antwort: Eine sehr klare, bei mir sind sie noch zusammen mit den Frilies durch! Dann sind wir wieder beim Thema. Das Anlügen der Jagdleiter. Es gehören aber immer zwei dazu: Jagdleiter die sich im Interesse der Gesamtstrecke anlügen lassen.
Äsungsfläche:
ich habe, schon vor Jahren, für mich entschieden, dass ich mit einigen Menschen nicht zusammen jagen möchte. Ich freue mich auf eine Jagd, nehm mir einen Tag Urlaub, um mich nachher über die Unfähigkeit, oder Unverfrorenheit von Mitjägern zu ärgern.Nein!
Eine kurze Anekdote. Vor einigen Jahren war ich bei einer Landesforst eingeladen, frei waren neben Rot-Dam- und Rehwild Frischlinge und Überläufer. Nach 2 Stunden näherte sich Hundelaut und einen Moment später kam ein 2-3 jähriger Keiler in Anblick, der hart von einer Bracke bedrängt wurde. 40m vor meinem Stand war eine Suhle, welche die Sau sofort annahm, komisch! Da stimmt was nicht. Als die Sau sich drehte, um einen Ausfall gegen den Hund zu machen, konnte ich sehen, dass Schweiß an der Keule runter lief. Ich habe gewartet, bis der Hund nicht gefährdet wurde und den Keiler geschossen. Ich habe nach Ende des Treibens aufgebrochen und als der Ansteller mich abholte, waren seine ersten Worte, das ist aber kein ÜL. Auf meinen Einwand, dass ich nur einen Fangschuß auf eine kranke Sau abgegeben habe, ich habe Ihm den Keulenschuß gezeigt, sagte dieser Ochse, das wird teuer. Es wurde nichts teuer, aber ich habe mich dermassen darüber geärgert, dass ich dem Forstamtsleiter einen Brief geschrieben habe, in diesem habe ich den Vorfall geschildert und darum gebeten, in Zukunft nicht mehr eingeladen zu werden.

Zum Kotzen finde ich, wenn Jäger sich darüber aufregen, dass da und dort unsauber gejagt wird, aber immer wieder dort hin gehen, anstatt Misstände anzusprechen und sich in Zukunft fern zu halten.

Horrido



P.s.: Leider klappt das Setzen mehrere Zitate mit tapatalk nicht gut. :(
 
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ich gehe im Jahr regelmäßig auf DJ. Habe dabei meistens sehr gute Erfahrungen mit Ablauf und Organisation machen können.
Natürlich bringt man hier die negativen Einzelepisoden auch zur Sprache.
Möchte aber zu Ehrenrettung sagen, daß es zum deutlich überwiegenden Teil doch sehr nach gutem Brauch und Sitte abläuft.
 
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ich gehe im Jahr regelmäßig auf DJ. Habe dabei meistens sehr gute Erfahrungen mit Ablauf und Organisation machen können.
Natürlich bringt man hier die negativen Einzelepisoden auch zur Sprache.
Möchte aber zu Ehrenrettung sagen, daß es zum deutlich überwiegenden Teil doch sehr nach gutem Brauch und Sitte abläuft.

Der zentrale Inhalt der Jagd ist das Erlegen von Wild. Auf ruhiges, stehendes Wild ist es auch für weniger gut trainierte Jäger verhältnismäßig einfach, einen sofort tödlichen Treffer anzubringen.
Scheucht man das Wild erst auf und macht es schnell, werden Ansprechen und sauberes Schießen unter Zeitnot erheblich schwieriger. Leider gibt es nicht genügend Jäger, die das hervorragend beherrschen und deshalb ist das Schuss-/Trefferverhältnis bei Treibjagden auf Niederwild oder Drückjagden auf Schalenwild, ganz gleich welche Wildart, deutlich schlechter als bei der Einzeljagd. Selten besser als 2:1, vor allem bei hohem Anteil an Schwarzwild.
Deshalb aber Bewegungsjagden pauschal abzulehnen, verkennt die Notwendigkeit, ohne dieses effektive Instrument die aktuell (regional) sehr hohen Schalenwildbestände gar nicht ausreichend regulieren zu können. Und wenn man schon alle Tiere auf einer Fläche umherjagt, sollte dabei auch jede gute Schusschance genutzt werden können, statt ganze Arten auszuklammern und sie u. U. danach mit viel Jagddruck bis in den tiefen Winter weiter vom Ansitz zu bejagen.
 

z/7

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Leider gibt es nicht genügend Jäger, die das hervorragend beherrschen und deshalb ist das Schuss-/Trefferverhältnis bei Treibjagden auf Niederwild oder Drückjagden auf Schalenwild, ganz gleich welche Wildart, deutlich schlechter als bei der Einzeljagd. Selten besser als 2:1, vor allem bei hohem Anteil an Schwarzwild.
:unbelievable:

Das muß dann aber auf Schwarzwild ne Katastrophe sein, das Trefferverhältnis. Wo wird denn derart undiszipliniert geschossen? Ich kenn das selten schlechter als 1,5:1, meist deutlich besser.
 
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:unbelievable:

Das muß dann aber auf Schwarzwild ne Katastrophe sein, das Trefferverhältnis. Wo wird denn derart undiszipliniert geschossen? Ich kenn das selten schlechter als 1,5:1, meist deutlich besser.

Wie rechne ich das aus bei 36 Schuß und 5 Stücke auf der Strecke ?
 
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Wie rechne ich das aus bei 36 Schuß und 5 Stücke auf der Strecke ?

In der Praxis dürfte man mit folgender Gleichung hinkommen:
3 Jäger erlegen mit je 1 Schuss eine Sau = 3 Schuss :cheers:

die restlichen 33 Schuss teilen sich auf:
mit je 4 Schuss erlegen 2 Jäger 2 Sauen = 8 Schuss :thumbup:

1 Schuss war gefehlter Fuchs :roll:

die restlichen 24 Schuss sind eigentlich nur 12, aber durch das Echo klingen sie doppelt.:shoot:

Fazit: 36 Schuss 5 Sauen
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Man schaue sich im Schiesskino einfach die Leistung und das Verhalten der Schützen bei den jeweils 3 ersten Serien pro Film an und ziehe dann seine Rückschlüsse
 
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servus



ich würde spontan 36 / 5 nehmen... das Verhältnis wäre dann >7,2 Schuß für 1 Sau

Falls Deine Frage wirklich ernst gemeint wäre.




...laute Gedanken
Ob man an einer Gesellschaftsjagd mit der unverhältnismäßige Anzahl an abgegebenen Schüssen zum erlegten Wild/zur Strecke noch teilnehmen sollte? [emoji16]

Glaube, das bei diesen Jagdabläufen ein Ereignis, wie Äsungsfläche es beschrieben hat immer wahrscheinlicher wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Ob man an einer Gesellschaftsjagd mit der unverhältnismäßige Anzahl an abgegebenen Schüssen zum erlegten Wild/zur Strecke noch teilnehmen sollte? [emoji16]

....

ich dachte wirklich, dieses Frage wäre rein fiktiv auf ein Ergebnis, unter Gleichgesinnten, im Schießkino bezogen gewesen :biggrin:



...nur laute Gedanken
 

z/7

Registriert
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servus



ich dachte wirklich, dieses Frage wäre rein fiktiv auf ein Ergebnis, unter Gleichgesinnten, im Schießkino bezogen gewesen :biggrin:



...nur laute Gedanken

Ich fürchte, nein. Gut feststellbar an der Standard-Frage: "Wieviel Sauen liegen?", wenn während des Treibens mal ne Salve oder auch mehrere zu vernehmen waren. Frei nach dem Motto, was ich denk und tu...

Offensichtlich wird automatisch davon ausgegangen, daß auf Sauen geballert wird, was das Zeug hält.
 

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