Typische Hundethreads wie dieser sind regelmäßig dadurch bestimmt, dass ein Threadstarter seine Wünsche und Vorstellungen weitestgehend darstellt und die Antworter sich emsig bemühen, den einen Hund, bzw. die eine Rasse zu definieren, welche diesen Anforderungen am ehesten entspricht. Dabei werden dann noch machbare und unmögliche (Deckel mit 45 cm Stockmaß) Kompromisse diskutiert und nicht zuletzt ganz persönliche Vorlieben nicht immer außen vor gelassen.
Ja, so ist das wohl. Oftmals ist aber gerade festzustellen, dass die vom Threadstarter, aufgrund mangelnder Erfahrung, formulierten Wünsche bzw. die geäußerten Vorstellungen nicht oder nur mit gewissen Einschränkungen mit der (jagdkynologischen) Realität zu vereinbaren sind. Manchmal, meist sogar, bekommt der TS dann ja auch Hinweise zu Aspekten, die er möglicherweise für seine konkrete Situation noch nicht auf dem Schirm hatte, die aber vielleicht nicht ganz unwesentlich für seine Entscheidung sind. Übrigens ist dies ja auch meist der Sinn solcher Anfragen.
Immerhin ist es bei der Hundeauswahl eben etwas anders als beim Kauf eines Autos, einer Waffe oder eines sonstigen Ausrüstungsgegenstandes.
Und selbstverständlich sind diese oder jene Hinweise auch von den persönlichen Erfahrungen, Vorlieben oder Abneigungen der Hinweisgeber gefärbt. Solange diese einigermaßen sachlich begründbar sind - und so lange sie sich einigermaßen auf die Ausgangssituation beziehen lassen, sehe ich daran auch nichts Verwerfliches. Nervig wird´s nur, wenn Argumente aufgeführt werden, die mit der eigentlichen Ausgangsfrage nichts oder nur wenig zu tun haben.
Wenn wir schon in der ausgesprochen komfortablen Situation sind, dass wir für unterschiedliche jagdliche Anforderungen auf eine Auswahl dafür jeweils spezialisierter Hunderassen zurückgreifen können, welchen Grund sollte es für mehr oder weniger ausgeprägte bis haarsträubende Kompromisse geben?
Weil es sich heute die wenigsten HF leisten können oder wollen, ein/zwei/mehrere Spezialisten zu halten. Insofern ist der Fragende meist in der Situation, von seinen Wunschvorstellungen gewisse Abstriche machen zu müssen.
Und selbst wenn Fäden wie dieser noch so viele Posts mit noch so vielen Argumenten produzieren - es gibt den Hund schlicht nicht, der für alle jagdlichen Anforderungen gleichermaßen oder auch nur ausgewogen die optimalen Voraussetzungen und Fähigkeiten mitbringt. Nebenbei beschränkt es keineswegs den Horizont, wenn man sich der Ausbildung und des Führens unterschiedlicher Rassen mit unterschiedlichen Voraussetzungen zuwendet.
Fäden wie dieser sind auch gar nicht darauf ausgerichtet, den Hund herauszufinden, "der für alle jagdlichen Anforderungen gleichermaßen oder auch nur ausgewogen die optimalen Voraussetzungen und Fähigkeiten mitbringt".
Fäden wie dieser sind dagegen ziemlich zielgerichtet und gehen von einer konkreten Situation aus. Über
diese wurde diskutiert, mit ihren Vor- und Nachteilen bzw. der Nennung der nächst gelegenen Alternativen.