Was sich gehört, was man tut oder lässt

Y

Yumitori

Guest
Moin zusammen,

die letzten Wochen verbrachte ichl in in einer Reha-Klinik - 5 schlimmere Wochen als die acht Wochen Krankenhaus zuvor... .
Man hat viel Zeit nachzudenken, zu viel vielleicht.
Ich wurde mir darüber klar, dass ich die Jagd niemals aufgeben will, ebensowenig wie die Liebe zu
meiner Frau, ohne die ich sicher durchgedreht wäre... .
Viele - meist ältere Menschen habe ich in der Reha kennengelernt - die allermeisten hatten kaum bis keinerlei Benimm; damiT meine ich n i c h t , was an Unannehmlichkeiten in die Umwelt gelangt, weil die körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen es nicht anders zulassen.
Nur mit viel Glück wurde auf dem Flur mein Gruuß erwidert.
Schneller als gedacht war man beim "Du" - ohne sich mir vorzustellen; als icih dies monierte, bekam ich zu hören,ich sei ja offenbar der Jüngere ( ich bin 60) .
Nach meiner Auffassung ist das "Sie" in der Anrede nicht allein eine gewisse Distanzierung, sehr wohl mehr ein Ausdruck eines gewissen Respekts.
das "Du" drückt eine gewisse NÄHE aus, ein Gemeinschftsgefühl, doch ich habe immer erlebt, wie viel leichter sich "Du Ar......." sagte, als "Sie Ar........" .

Und wenn - wie bspw. in der Heym-Fan Gruppe - die Wogen hoch schlagen , so habe ich manchmal das Gefühl, es wäre zwischen den "Kombattanten" weniger Nähe m e h r gewesen.
Ich denke, wir Jäger - per "Sie" oder per "Du" - tun gut daran, sowohl untereinander als auch ggb. Dritten ein feines Benehmen an deb Tag zu legen.
AUCH hier innerhalb des FORUMS !
Dabei muss die Sprache nicht hochgestochen resp. gekünstelt sein. Aber wenn man sich vorstellt, gehört der Hut in die Linke und ein kurzer Diener angesichts der Frau des Jagdherrn ( anderer Damen) IST KEINESWEGS UNANGEBRACHT.
Dass man dem Mann, den man begrüßt, ins Auge sieht, gehört sich und tut - wie alles andere - nicht weh.
Auch jene Personen, die man nicht mag, begegnet man mit gleichen Formen - auf der Jagd kann man ja versuchen, ihnen ansonsten aus dem Weg zu gehen, mag dies im täglichen Leben (Beruf) nicht immer möglich sein.Gutes Benehmen hilft gerade d a n n, nicht angreifbar zu bleiben.

Im Forum hat sich das Du eingebürgert - an sich kein Problem ......... aber wenn ich so manchen thread lese, vielleicht inzwischen doch wieder... .

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Hallo,
Um beim Beispiel Forum zu bleiben: viele äußern ja immer wieder, dass sie nicht zum Kuscheln hier seien...
Und sicher: wir brauchen immer wieder Tachilis oder auch mal eine ordentliche Provokation. Das eine hat aber mit dem anderen nur bedingt etwas zu tun. Man sollte auch verstanden haben, dass sich die Überzeugungskraft der eigenen Argumente gerade im Geschriebenen kaum steigern lässt, durch den anderen "anzuschreien", mit 100ten Ausrufungszeichen, Fett-Schrift oder alles in Rot oder schließlich mit Hilfe irgendwelcher Kraftausdrücke. Sowas quittiert der Gegenüber auch ganz unterbewusst als Schwäche, weil sich da jemand seiner eigenen Argumente nicht sicher scheint und nun den kläglichen Versuch unternimmt, dem anderen das irgendwie reinzuprügeln.
Wer hier mal anfängt, die Kontrolle zu waren, bei dem kommt auch die Höflichkeit von ganz allein zurück.
In diesem Sinne allen Waidmannsheil und @Yumitori: Alles Gute für die Gesundheit!
Swerve
 
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Moin zusammen,

die letzten Wochen verbrachte ichl in in einer Reha-Klinik - 5 schlimmere Wochen als die acht Wochen Krankenhaus zuvor... .
Was auch immer es sei, ich wünsche gute und vollständige Genesung.
Dem sonstigen Beitrag stimme ich auch gerne zu. Höflichkeit ist eine Tugend, und am Besten fängt man bei sich selber an.
 
A

anonym

Guest
mach Dir kein Kopp, das "Du" im Krankenhaus, Reha ist oft mangelnder Respekt, Dummheit. In Schweden ist man Du, in D eben nicht. Jäger sollten sich per Du anreden, weil wir sind ja hoffentlich Kameraden. Ansonsten gehen Moral und Anstand, Zeitgeistmäßig, vor die Hunde, da hast du Recht.

LG Dorn (60) nicht so gut wie 50 aber auch nicht schlecht.
 
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Yumitori, vorab Ihnen alles Gute und die besten Wünsche zur weiteren Genesung.

Diese Schilderungen sind leider nicht nur auf Verhältnisse in der Klinik beschränkt.

Der Mangel an Respekt fängt ganz unten, ganz klein an, im Elternhaus, dem Kindergarten, der Schule.

Wenn man sieht, wie mancher Lehrer herumläuft, muss man sich nicht wundern, dass Kinder keinen Respekt vor ihnen haben haben.
Eine löbliche Ausnahme (wg beruflicher Wechsel mussten meine 3 Kinder häufig die Schule wechseln) war das Hölty-Gymnasium in Celle. Dort wurden z. B keine Schirmmützen getragen (was in geschlossenen Räumen nun mal ein no-go ist). Das Motto des Schulleiters hieß, und so stand es auch dann in der Presse: Hut ab vorm Hölty, die Lehrerschaft hat dies durchgezogen und die Schüler haben es begriffen.

Letztlich gilt der Spruch aus der Hundeausbildung abgewandelt (das Problem ist immer am anderen Ende der Leine !), den Kindern kann man keinen Vorwurf machen.

Aber diese Kinder werden einmal Studenten, Lehrlinge, bekommen ihren Abschluss und dann . . . . ?

Der Chef fordert dann plötzlich tadelloses (besser. tadelarmes) Verhalten an.

Das fängt mit der Du/Sie-Situation an (beruflich bin ich zu 98% beim Sie und bleibe auch dabei, Ausnahmen sind Bekanntschaften aus Schule und Studium, die man dann wiedertrift), geht über die Kleidungsfrage bis zu Tischmanieren und Begrüßungsformen.

Mit "Hallo" oder "Hi" ist's nicht getan, manche hören dann erstmals, dass man "Guten Tag, Frau Müller-Lüdenscheid" erwartet.

Das nächste ist die Wortwahl, sowohl im Gespräch als auch schriftlich. Man erfährt, dass der Pöbel-Stil in den sogen. sozialen Medien auch nicht der Weisheit - so sie da ist -letzter Schluss ist.

Bei dem, was ich täglich erlebe, könnte man verzweifeln.
Ich werde aber nicht aufgeben - ich kann in meiner Position Gottseidank die Regeln selbst bestimmen.

Letztlich habe ich einen Bewerber (Jungingenieur) nach Hause geschickt.
Der hatte meinen Hinweis, dass das Dach meines Büros wasserdicht sei und er keine Sorge haben müsste, dass es ihm auf den Kopf regnet, nicht verstanden.

Also, an alle hier die Aufmunterung: lassen wir uns den Verfall an Manieren nicht gefallen. Eifrig dagegenhalten, auch wenn's manchmal schwer ist.
Letztlich tun wir aber denen, die es falsch machen, einen Gefallen.

WMH
TicTac, schon jenseits der 60
 
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Lieber Yumitori,

ich wünsche dir weiterhin gute Genesung. Lass dich ja nicht unterkriegen.
Ja, das sind sicherlich Momente im Leben zu denen man über dies und das nachdenkt.

In meinem geschäftlichen Umfeld ist es fast ein Standard geworden sich zu duzen. Das liegt sicherlich auch daran, dass bei Gesprächen oft Englisch gesprochen wird, weil halt alles intnationaler wird und demzufolge oft jemand am Tisch sitzt der kein Deutsch spricht.
Das man eher Du A.... sagt als Sie A... sagt kann ich nicht bestätigen. Das ost ja "die Kunst" daran.

Im Krankenhaus bzw. in der Reha herscht sicher auch ein besonderes "wir sitzen alle in einem Boot" Gefühl.

Ich glaube fest, dass in den nächsten Jahren diese sog. Soft Skills immer wichtiger bei der Auswahl eines Mitarbeiters werden. Ich denke da an so manche "Erlebnisse" bei Geschäftsessen. Da fehlen sogar die absoluten Basics, obwohl - die meist jüngeren, mit langen Titeln auf den Visitenkarten- es wissen müssten.

Aber es ist halt alles im stetigen Wandel. Ausser bei Banken, evtl. Versicherungen und vor Gericht ... wo trägt man heute noch Krawatte? Ob es so gut ist? Für die, die über 50 sind vielleicht nicht.

Jeder sollte bei sich anfangen. Jemanden freundlich anlächeln, mal die Vorfahrt geben, auch wenn man sie selber hat, einfach Verständnis zeigen, wenn beim anderen nicht immer alles so klappt ... .
 
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Meine deutsch Lehrerin von damals würde sich die Haare raufen! "tut" gehört zum Wortschatz bei Kindern und die duzen sich nun einmal.
Hier am unterem Niederrhein direkt an der Grenze zu den Niederlanden duzt man sich überall. Es sei denn, es ist eine Respektperson die etwas höher gestellt ist. ;-) Dies zum Thema duzen.
Des weiteren stelle ich immer wieder fest,dass Personen die viel Zeit zum Nachdenken haben mit irgend einem Blödsinn aus der Ecke kommen. So auch dieser Thread.
Wenn man wert auf Etikette legt,darf oder sollte man sich nicht in einem öffentlichem Forum herum treiben.Denn hier treffen Menschen jeglicher Coleur aufeinander! Klar,Jäger sind wir alle. Nur jeder hat eine andere Art oder Weise sich auszudrücken. Das dies bei der Vielzahl der Foristen nicht möglich sein dürfte, liest man doch immer wieder in dem einem oder anderem Faden. Der gesunde Mittelweg ist hier das non plus ultra. Vor allem von der Administration. Die Axt im Walde ist nämlich nicht immer das gesündeste! ;-)
 
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Ja, das ist es- und deshalb sollte man darauf achten (Das ist nicht einfach.) , dass man die Weitergabe des Feuers nicht mit dem Bewahren der Asche verwechselt.
Dir Yumitori gute Besserung.
Das ist schon richtig.
In meinem beruflichen Umfeld war mir aber das "Sie" unabdingbar; diese plumpe Vertraulichkeit von Leuten, mit denen ich nicht wirklich privat befreundet bin, fand ich in hohem Maße unangemessen - mit den Konsequenzen, die eine so gestörte Kommunikation nach sich ziehen.

In diesen gängigen Ungehörigkeiten (unaufgefordertes Duzen, Mütze auf, schlampige Kleidung etc.) steckt m.E. auch die Missachtung/Geringschätzung des Gegenübers.

Was das in Foren bedeutet, findet sich in einem Artikel, der iirc schon über 30 Jahre alt ist (und auf den ich schon häufiger verwiesen habe): "How to ask questions the smart way" - gibts auch in deutscher Übersetzung. Das stammt noch aus der Zeit, als Nutzer im usenet wirklich Hilfe zu Problemen suchten und Fachleute bereit waren, ihre Zeit zu opfern und zu antworten.

Für Foren finde ich das "Du" nicht wirklich störend; denn ich bin immer noch der Annahme, dass ich in den Foren, in denen ich aktiv bin, Leute mit gleichgelagerten Interessen finde, die also meine Vorlieben/Hobbies teilen - wir also eine Gemeinschaft bilden.

Teddy
 
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Nachdem ich einmal schlechte Erfahrung mit dem Duzen beim Auftraggeber hatte, bleibe ich beim Sie.
Manchmal schwer wenn im ganzen Betrieb dem man als Consultant zeitweise angehört geduzt wird.
Privat bin ich da schmerzfreier und im Netz ist Siezen absurd.
 
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Erstmal: Gute Besserung!

"Sie" nutze ich überwiegend im Schriftverkehr und bei echten Respektspersonen -
abschätzig auch bei A... als verbale Wahrung der Distanz.

Zu viele möchten "gesiezt" werden - nicht jeder hat es verdient.

Das verkrampfte Fordern nach einem "Sie" ist mindestens genauso peinlich wie das ungebetene "Du" eines Speicheleckers.
 
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@Yumitor :

Ich habe mir schon Sorgen gemacht weil wir lange nichts mehr von dir gehört haben...

Ich wünsche und Hoffe für dich das deine Gesundheitlichen Beeinträchtigungen dir Genügend Raum und Möglichkeiten lassen diese für Dich und die Deinen
mit Erfüllung zu versehen.

Lebe ich selber auch damit das nicht alles was mann sich Wünscht Erfüllbar ist.

Ob " Du" oder " Sie"... ich " Sie-ze" Menschen; die ich aber in keiner Weise Respektieren( Kann); ich Dutze Menschen vor denen ich den höchsten Respekt habe.

Respekt hat jedoch auch etwas mit Akzeptanz zu tun;: wieweit Akzeptiere und Respektiere ich das Schaffen und Wirken anderer..
oder
wie meine Tochter mit 8 Jahren zu mir sagte : " Papa; wen du willst das ich dich Respektiere; dann mußt du dir den Respekt verdienen"--- deutlicher hätte meine Tochter mir nicht sagen können das wir alles richtig gemacht haben :
Respekt hat nichts mit Angst zu tun;
sondern mit Anerkennung.

Ich muß nicht Inhaltlich mit dem Überein stimmen was der andere Vertritt: jedoch sollte ich den Respekt vor der Person und Persöhnlichkeit des anderen wahren; genaus wie ich von ihm auch gewahrt werden will...

und da kommen wir schon zum nächsten Punkt : ich habe keinerlei Respekt und Achtung vor Personen die Provozieren wollen !

Wer Provoziert will sich nicht auf Augenhöhe mit gleichen Bewegen; wer Provoziert will Doktrenieren; Beherschen und den anderen Defamieren; wer Provoziert hat keine Achtung vor anderen... ...
für solchen Menschen habe ich keinerlei Respekt sondern nur noch Verachtung.


Der Ton macht die Musik.
Und mit Musik wollen wir umgängliche Harmonieen; den nur dann können Dialoge auch ( Weiter-)geführt werden.

Versuch mal Harmonien nur mit Pauken und Trompeten zu spielen....

geht nicht !

Aber mit leisen Mollt-Akorden; leichten Zwischentönen; Harmonisch eingepast; vom Instomentarium eher Unauffällig...

Eine Sinfonie ohne Triangel; Flöte und Streicher ?


Wir haben aber auch vieles im Umgangston selber in der Hand...

da hier im Forum der Umgangston gelinde gesagt oft stark Gewöhnungsbedürftig ist;

Komentiere ich Sach- und Fachbeiträge kurz und lasse dann meine Beteiligung oft ruhen... was ich Beitragen wollte; habe ich Beigetragen.
Zum Nachtreten und Nachkacheln bin ich Heute zu sehr " Bewegungsökonom" : der Aufwand ist es oft nicht Wert und würde einer Sachlichen Diskution gerade wegen des Umgangstones und wegen Provokationen selten zuträglich sein.

TM
 
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Man muss natürlich sich darüber im Klaren sein (bzw. es werden), dass es heutzutage keine verbindlichen und kodifizierten Umgangsregeln mehr gibt, sondern - wenn überhaupt - situative.

Das führt logischerweise zu Problemen, wenn auch zu erstaunlich wenigen massiven Problemen. Die meisten Leute bekommen es nämlich doch irgendwie hin, sich "adäquat" zu benehmen... entweder, weil sie es von wem auch immer halbwegs beigebracht bekommen haben, sie es instinktiv richtig machen oder beides zusammen.
Gut, und die Ansprüche sind natürlich gesunken - aber das nennt man dann "Toleranz für Vielfalt", oder so.

Weiterhin eine gute Genesung wünsche ich übrigens, Yumitori!
 
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19.267
@Y u m i t o r i

Eh Alder, wie bist Du denn drauf?

<b><i>[video=youtube;I_UsFhxCh-4]https://www.youtube.com/watch?v=I_UsFhxCh-4[/video]


Der Wandel der Zeit ist eben überall... da können Danke, Bitte, Guten Tag schon mal hinten runterfallen.


Was mich aber besonders erschreckt, dass es ebe nich nur die Jungen sind.
Meine Frau arbeitet in einer Bäckerei, was die so -auch von älteren- erlebt ist z.T. Haarsträubend.

Da wird dann auch schon mal völlig entrüstet und verärgert reagiert, wenn es am Karfreitag, oder 1.
Weihnachtsfeiertag keine Brötchen gibt, weil unverschämter Weise geschlossen ist.

Wir haben bei uns im Ort einen Ableger der Ostfalia.Universität, also jede Menge
Studenten.
Die legen lt. meinem Weibe, ein durchweg positives Verhalten an den Tag.

Remy
 

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