Die VJP ist eine reine Anlagenprüfung, bei der HZP sollen die Anlagen im Hinblick auf die Verwendung als Jagdhund geprüft werden. Das bedeutet auch, daß die Ausbildung abgeschlossen ist. Die Bringfächer sind Gehorsamsfächer und natürlich kann man die Ansprüche daran kleinreden. Ich selber bin von April bis Oktober mit Hundeführern von Hunden in Ausbildung in Kontakt, du kannst mir glauben, mir hat man das Buch der 2000 Entschuldigungen für Hundeführer schon mehrfach vorgelesen. Ich kenne wirklich jede Entschuldigung und finde es nur noch peinlich! Ein HZP-Hund muß sauber apportieren! Ende, aus fertig! Ein HZP-Hund der nicht sauber apportiert, der kann seine Anlagen nicht in der Jagdpraxis unter Beweis stellen und fällt darum auch bei verantwortungsbewußten Züchtern raus! Aber auch den Anspruch kann man kleinreden und mit jungen, frisch durchgeprüften Hunden züchten! Scheißen wir doch auf die Überprüfung in der Jagdpraxis! Jagdpraxis wird eh überbewertet!
Auch wenn ich des Öfteren den Eindruck habe das Bollenfeld - sagen wir mal robuster- in seinen Methoden ist, muss ich sagen, dass ich ihm hier Recht geben muss. Stelle gerade selber fest, dass mein sehr apportierfreudiger DD an seine Grenzen kommt. Kann ja jeder mal ausprobieren... 15 mal in einer Übung apportieren lassen (waren verschiedene Apportel, alle in Sichtweite bis 20 m ausgelegt, eigentlich easy). Dummies und Schleppwild gemischt auslegen und losschicken. Reihenfolge: Hier, Sitz, Apport, Aus, Fuss und von vorne. Jedes Ausbüchsen, Pinkeln mit scharfem Kommando beantwortet
Platzwechsel und dann noch einen kleine Runde, Dummies zuerst, dann Schleppwild. 1 Runde
Dann an der Leine noch 3 blöde Dummies aufnehmen, bei Fuss und lange halten lassen.
Am Ende noch eine Schleppe mit einer arg ramponierten Ente.
Alles immer mit Pausen, Wasser, etc.. also kein extremer Stress, Druck über Sprache und Handzeichen. Ein paar Mal Apportel deutlich in den Fang und festgehalten.
Am Ende sagte meine Ausbilder: Bewusst zuviel gemacht um zu sehen wo die Grenze beim Hund ist und "Du hast den Hund noch nicht im Gehorsam" und hat es sauber begründet (vorher aber auch korrigiert). Sinngemäß: wenn der Hund nach dem 10. Mal beginnt nachzudenken, OB er es macht, werde ich Probleme haben - und zwar nicht nur hier. Die Krönung waren die Sätze: "Wie willst du deinen Hund in den Down bei Rehwild bringen, wenn er dir nicht immer ein Apportel bringt" und "er hat die Ente kurz geschüttelt, bist rausgeflogen"
Klar hat das nichts mit Jagd zu tun, aber der Tag war gelaufen. Kann hier jeder gerne kommentieren, jeder interpretiert anderes und keiner war dabei. Dennoch: ich denke jeder kennt die Situation, wo er merkt&begreift, das da was schlieflaufen kann und wird.
edit: Hund hat danach ca. 3 Stunden komatös geschlafen und wollte dann wieder los, ging aber ein wenig lustlos an den Dummies vorbei. Schönes Bild