ASP in Tschechien

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Moin!

Was zu spät kommen dürfte und dann auch nur etwas bringt, wenn man an der Grenze jedem aus Osten kommenden LKW-Fahrer oder Touristen die Schweinewurst vom Brot nimmt und Landwirte steinigt, die Ferkel in Weissrussland oder der Ukraine kaufen - so ist wohl ein Herd im Baltikum entstanden.

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Politischen Aktionismus gibt es nicht nur bei uns. Überall demonstriert man gern Entschlossenheit und Tatkraft, wenn das Kind im Brunnen liegt.

Über Importverbote wird aber wohl auch nachgedacht. Eine "Mauer" an der Grenze sorgt für Umsatz und Arbeit zumindest der ausführenden Firmen. Da hat kaum jemand etwas dagegen. Bei Importverboten gehts aber direkt ums Geschäft und Lobbyverbände treten auf den Plan um Entschädigungen, Ausgleichszahlungen usw. auszuhandeln. Das ist deutlich komplizierter und teurer als 30 Mio für einen Zaun.
 
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Das BMEL hat am 11.07.2017 mitgeteilt, dass inzwischen 25 Fälle in der Region (Zlin, Tschechien) bestätigt wurden.

Aktuelle Risikoanalyse des FLI:

1. Das Risiko des Eintrags von ASP nach Deutschland durch illegales Verbringen und Entsorgen von kontaminiertem Material wird als hoch eingeschätzt

2. Das Risiko des Eintrags durch kontaminiertes Schweinefleisch oder Erzeugnisse entlang dem Fernstraßennetz durch Fahrzeuge oder Personen wird als hoch eingeschätzt

3. Das Risiko einer Einschleppung durch den Jagdtourismus und das Mitbringen von Jagdtrophäen aus betroffenen Regionen wird als mäßig eingeschätzt

4. Das Risiko eines Eintrags der ASP durch direkten Kontakt mit infizierten Wildschweinen wird als mäßig beurteilt.


--
Da kommt noch ein schöner Sch**** auf uns zu! :no::thumbdown:
 
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Für die Schweinehalter in einem gefährdeten Bezirk ist ein 2-jähriges Quasi-Vermarktungsverbot durchaus realistisch und kommt daher einem Berufsverbot gleich [emoji15] .

Aber auch für Jäger drohen empfindliche Einschränkungen. Unter anderem ein völliges Jagdverbot auf sämtliche Tierarten für mind. 21 Tage bis hin zu etlichen Monaten...
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FLI Maßnahmenpapier zur ASP bei Wildschweinen
 

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  • ASP-Maßnahmen_Wildschwein_20170711.pdf
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Quasi Kesseltreiben mit hoher Schützendichte für möglichst kompletten Abschuss der vorhandenen Schweine.
Dazu werden in der Pufferzone Drückjagden von aussen nach innen durchgeführt. Um aussen einen schweinefreien Gürtel hinzubekommen.
Ziel ist die Schweinedichte massiv abzusenken/ komplett zu eliminieren. Die ASP hat bisher im Vergleich zu ESP eine deutlich akutere Verlaufsform und führt so relativ schnell zum verenden der erkrankten Tiere. Daher ist ein extremes Ausdünnen der Bestände aus Seuchenbekämpfungssicht sinnvoll.

Die Jäger werden in dem Fall wohl nicht grossartig gefragt werden, allerdings vermutlich die Jagdausübungsberechtigten zur Mitarbeit zitiert werden...
 
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Aber auch für Jäger drohen empfindliche Einschränkungen. Unter anderem ein völliges Jagdverbot auf sämtliche Tierarten für mind. 21 Tage bis hin zu etlichen Monaten...

Jagdverbot für mind. 21 Tage wird nicht viel bringen. Das Virus hat so eine hohe Überlebensdauer... Da steckt sich die Population ständig wieder selbst am Fallwild an!
Wenn, dann muss massiv bejagt werden!

Der Gedanke hinter dem Verbot ist, dass evtl. infizierte Schweine nicht abwandern! Aber das Virus verbreitet sich ja auch so weiter! :no:


Jagdverbot wird gefordert, aber zum Fallwild bergen sind die Jäger dann gut genug... :thumbdown:
 
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Quasi Kesseltreiben mit hoher Schützendichte für möglichst kompletten Abschuss der vorhandenen Schweine

Wenn das so einfach wäre, würden wir es doch eh schon machen :lol:
Wenn die Schützendichte so hoch wird, dass das klappt, dann geh ich da nicht ohne Schutzweste und Stahlhelm ins Treiben...

Andere Frage: Als Hundeführer muss ich mir keine Sorgen machen, richtig? Die ASP ist für Hund und Führer ungefährlich und die Schweine werden auch nicht bösartiger oder zu untoten Zombies?
 
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ASP ist für Hunde und Mensch ungefährlich. Allerdings sind die evtl Überträger.
 
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Das war vielleicht etwas missverständlich von mir.
Es gibt einen Kreis mit ca. 30 km Durchmesser mit komplettem Jagdverbot darum einen 15 km breiten Gürtel der möglichst "Schweinefrei" werden soll. Mit Drückjagden. Saufängen etc.

Insgesamt also ein riesiges Gebiet...
 
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Sollte das so kommen, würde der Jägerschaft ein große Leistung abverlangt. Dies könnte im Gegenzugdazu führen, einige Erleichterungen für uns herauszuhandeln, wenn die Verbände auf zack sind:cheers:
 
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Jagdverbot würde nur im gefährdeten Bezirk gelten. Dieser wird im Radius 15km um den Seuchenort (z.B. positiv getestetes Fallwild) gezogen.

In der Pufferzone (nochmal 15km drauf) soll Strecke gemacht werden (edit: siehe #21), um ein Ausbreiten der Seuche zu verhindern.

:)
 
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Moin!

Wenn, dann muss massiv bejagt werden!

Ja, aber koordiniert! Das Jagdverbot dient dazu, in den Risikogebieten und Pufferzonen die Jagd zu koordinieren, damit nicht übereifrige mit falschen Ansätzen zu einer weiteren Verbreitung beitragen.

Der Gedanke hinter dem Verbot ist, dass evtl. infizierte Schweine nicht abwandern! Aber das Virus verbreitet sich ja auch so weiter! :no:

aber weniger als bei falscher Bejagung.

Jagdverbot wird gefordert, aber zum Fallwild bergen sind die Jäger dann gut genug... :thumbdown:

Keine Sorge, nach der "Zwangspause" darfst Du Schweine schiessen bis Du keine Munition mehr hast. Wetten dass?

Beim Einsammeln setzt man auf die Ortskenntnis der Jäger und darauf, dass man dabei weniger stört und weniger zur Ausbreitung der ASP beiträgt als mit falsch organisierten Jagden.

Viele Grüße

Joe
 
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Was ich mir bei / mit bleifreier Grundbewaffnung problematisch denke.

Dann wollen wir mal hoffen, dass ein "jagender Volkssturm" nicht zum Einsatz kommt.


Das ist mit und ohne Blei ein Problem! Wenn es wirklich soweit käme wird man sehen, wie hoch die Unterstützungsquote ist. :roll:
 

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