Ich finde man darf diese wirkliche "Weite Fasane Schießen" nicht per se mit der Jagd in England gleichsetzen. Das ist eine eigene Gemeinschaft die diesen "Sport" betreibt und die sind dementsprechend ausgerüstet. Die schwere Bockflinte ist eng gechocked und die schießen sicher nicht High Pheasant Nr. 6, sondern sowohl was Vorlage wie auch Schrotgröße angeht etwas größeres. Das ist eine extreme Jagdart, welche aber als solche sehr speziell ist.
Umgekehrt gibt es aber auch die "normalen" Jagden, kleine Syndikate die ihre eigenen Fasane, Enten und Rothühner aufziehen, aussetzen und bejagen. Dort fliegen die Fasane auch nicht immer perfekt und die durchschnittliche Schussentfernung ist nicht ansatzweise auch nur bei 40 oder 50m. Dementsprechend sind die Teilnehmern dieser Jagden auch nicht auf die "Parcoursflinten-Konfiguartion" angewiesen.
Generelle Aussagen zur "perfekten" verbieten sich letztlich. Wer buschiert, frettiert oder zum Entenstrich geht, der ist meiner Erfahrung nach mit 81er Läufen auch nicht perfekt ausgestattet. Wer getriebenes Flugwild bejagt ist hingegen glücklich wenn die Flinte gut schwingt. Und Chockes sind heute doch meistens auswechselbar, da muss man auch keine Diskussion drauß machen. In Deutschland gibt es für feste Chokes (neben Skeet und Trap usw.) doch zwei Konfigurationen die gängig waren: 1/4-3/4 und 1/2-1/1. Hab ich beide und beide bewähren sich; genauso wie mein Karnickelwechsellauf Cylinder-1/2. Da würde ich auch weniger Wissenschaft draus machen.
Ich finde die Form des Pistolengriffs im Übrigen für sekundär insbesondere wenn man einen Einabzug - wie ja meistens bei modernen Bockflinten - betätigen will und die Stellung der Hand mehr oder minder gleich bleibt. Ich habe mir eine Bockflinte mit Doppelabzug bauen lassen, weil ich das für jagdlich sehr praktisch halte. Beim Umgreifen unterstützt einen meines Erachtens eine Griffform wie die englische Variante, Fischbauch oder Prince of Wales durchaus.
Wenn auf die guten alten Zeiten abgestellt wird, dann glaube ich doch aus vielen Erzählungen/Berichten entnehmen zu können, dass das Niveau der jagdlichen schützen früher ein ganz immens anderes war. Heute mag es hier und da auch mal einen hervorragenden geben, aber ein überragender Schütze auf der Jagd wird man in ganz letzter Konsequenz nur durch Jagd und Jagd gab es früher halt deutlich mehr. :biggrin:
