Die Interessen der Landwirte

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Moin!

Wo bitte siehst du da 1000E Gewinn?

Bevor ihr euch die Köppe einschlagt:

Beim VERPÄCHTER, wenn die Pachteinnahme gleich Gewinn gesetzt wird. Und wenn man die Pachten für Energiemaisflächen als Durchschnitt annimmt. Was beides falsch ist, aber egal. ;-)

Viele Grüße

Joe




PS:

Ich sehe gerade, wer den Faden gestartet hat:

TROLLALARM!!
 
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Such dir nen anderen Pächter, ich sage nur noch mehr Kalk, weniger Dünger und das ganze noch mit Klärschlamm garniert.
Ach ja dicker 939 Vario darf auch nicht fehlen, schon hast du deine 1500 euro ;-)

Hm. Unsere Nachbarn bekommen von 2 anderen Landwirten auch nur 900 bis 970€/ha
Sicher dass das mit den 1500 fürs ganze Emsland gilt?
 
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Hm. Unsere Nachbarn bekommen von 2 anderen Landwirten auch nur 900 bis 970€/ha
Sicher dass das mit den 1500 fürs ganze Emsland gilt?


Jetzt wiederleg doch nicht die These von Wautzebautz, das Verpächter Geld drucken können :sad:
Aber dafür gehts im Münsterland für Kartoffelflächen auf die 2000 zu.

Ach ja und das Emsland kenne ich persönlich fast nur vom durchfahren.
 
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Wenn man dann noch bedenkt, dass selbst ein eher kleiner Landwirt bei uns mit 30-40 ha auf einem Vermögen von (mindestens) 2-3 Millionen Euro sitzt, dann fragt man sich echt, warum die jetzt noch Subventionen brauchen. Von den Großagrariern ganz zu schweigen.

Warst auch auf der G20 im Schwarzen Block, oder?

Keiner darf was haben, notfalls zündet man die Bonzenkarre (hier notfalls den John Deere) an - aber selbst prügelt man sich um die geklauten Appfelphones - nennt sich Antikapitalismus
:twisted:

Das ist "Vermögen" (=Arbeitsplatz) welches teilweise über fünf oder mehr Generation aufgebaut und vermehrt worden ist - (meist) nicht durch Spekulation sondern durch Arbeit.

Deswegen würde es mir im Traum nicht einfallen, meinen Betrieb zu verkaufen! Ich fühle mich verpflichtet, diesen an die nächste Generation weiter zu geben - wenn möglich besser als ich ihn bekommen habe. Das ist nachhaltiges Denken - fehlt heute leider den meisten!

Da kommt erst schnelles Geld, großes Auto, viermal jährlich Urlaub, viele Statussymbole usw. - wenn es dann mal nicht mehr reichen sollte, dann schreit man nach dem Staat der doch bitte bei den Habenden mal ein wenig rangehen soll...
:evil:

Und schon sind wir wieder im schwarzen Block...:twisted:
 
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Um mal auf den Start zurückzukommen. Könnte ja auch sein, dass die Landwirte in dieser Umfrage (wenn es die so gab, habe es nicht geprüft) die EU-Politik für Tierwohl und Umweltschutz nicht so wichtig finden, da sie dies selber steuern können. Ein konkurrenzfähiges Einkommen kann ein durchschnittlicher deutscher Landwirt bei den derzeitigen Rahmenbedingungen aber auf jeden Fall nicht gegen die EU-Politik bekommen.
Tja, oder halt den Expertentipps hier folgen und alles an die Energieerzeuger verpachten. Dann kann man an anderer Stelle wieder einen Faden starten und über die Agrarwüsten schimpfen. Aber dann gibt es wenigstens genug Sauen. Ist ja auch was....
 
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... und es gibt zahlreiche Leute, die erben nichts, müssen aber den Millionären die Subventionen bezahlen.

Es ist tatsächlich so, dass reiche Industrielle ihre Überschüsse aus dem Non-Agrarbereich(die sie sonst versteuern müssten) in den Kauf von Flächen und ganzen Betrieben investieren.

Die machen aber damit den normalen Landwirten das Leben schwer z.B. indem sie die Bodenpreise hochtreiben für Kauf und Pacht.
Selbst Agrargenossenschaften können da nur noch schlecht bis gar nicht mehr gegen an.
Ich finde das auch von Übel, weiß aber die Lösung für das Problem nicht.

Bleiben wir also mal bei den bodenständigen Landwirten.
Die haben es unter den gegenwärtigen Bedingungen trotz Subventionen nicht leicht um Ihre Betriebe für die Zukunft zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Eine eigene starke Landwirtschaft ist aber unbedingt erforderlich für unsere Volkswirtschaft.
Wenn die kaputtgeht, wo kommen dann Deine Lebensmitel anschließend her?
Welchen Einfluss hast Du (hat der Staat) dann noch auf die zur Herstellung notwendigen Prozesse hinsichtlich Qualität, Nachhaltigkeit, Verträglichkeit, Unbedenklichkeit usw?

Die Antwort ist: Dann hast Du (hat der Staat) gar keinen Einfluss mehr.
Dann heißt es: Friss oder stirb, das ist dann die einzige Wahl die Du noch hast.


Ich vergleiche die Funktion der Landwirtschaft für unser Volk gern mit der Funktion der Haut für den menschlichen Organismus.
Sie macht nur ca. 2 % der lebenswichtigen Funktionen unseres Körpers aus.
Aber wenn Du nicht mehr über ausreichend gesunde Haut verfügst, gehst Du kaputt.
 
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Eine eigene starke Landwirtschaft ist aber unbedingt erforderlich für unsere Volkswirtschaft.

Wenn die kaputtgeht, wo kommen dann Deine Lebensmitel anschließend her?
Die könnten zum Beispiel aus anderen EU-Staaten oder der ganzen Welt kommen. Wir produzieren ja auch keine Mangos, keinen Atomstrom und kein Kokain in Deutschland und trotzdem ist das alles auf dem Markt.

Welchen Einfluss hast Du (hat der Staat) dann noch auf die zur Herstellung notwendigen Prozesse hinsichtlich Qualität, Nachhaltigkeit, Verträglichkeit, Unbedenklichkeit usw?
Ich selbst habe dann den gleichen Einfluss wie vorher auch: Nämlich fast keinen, abgesehen davon, dass ich der mit dem Geldbeutel bin, der entscheidet, welches Produkt er kauft und welches nicht.
Beim Staat verschieben sich doch sowieso massiv Kompetenzen von der Staaten- auf die überstaatliche Ebene (z.B. EU). Man kann diskutieren, ob das Sinn macht - ich bin kein Freund einer übermächtigen EU - aber dass die Regelung auf der Ebene möglich ist, glaube ich schon.


Die Antwort ist: Dann hast Du (hat der Staat) gar keinen Einfluss mehr.
Dann heißt es: Friss oder stirb, das ist dann die einzige Wahl die Du noch hast. Ob die Situation wirklich lebensbedrohlich wird, sehen wir dann...


Ich vergleiche die Funktion der Landwirtschaft für unser Volk gern mit der Funktion der Haut für den menschlichen Organismus.
Sie macht nur ca. 2 % der lebenswichtigen Funktionen unseres Körpers aus.
Aber wenn Du nicht mehr über ausreichend gesunde Haut verfügst, gehst Du kaputt. Oder bekommst eine Transplantation von einem Fremden... ;-) (der aber in der Regel tot ist... zugegeben, der Vergleich hinkt :lol:)

Ist das wirklich so? Ich bin weder Volks- noch Landwirt, daher sollen diese Antworten nur Startpunkt für eine sachliche Diskussion (bitte nicht auf dem Niveau waschtl vs. cast) dienen.
 
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ich empfehle dem geneigten Leser mal mit offenen Augen und abseits der Autobahn durch die Gegend um Verden/Aller zu fahren. Dort hatte ich vor 25 Jahren häufiger zu tun und war neulich mit meinen Söhnen auf dem Weg zu einem Schießstand in der Gegend. Früher Moor, Grünland, Kühe und Jungvieh. Heute Mais, Mais ,Mais. Dann fahrt mal durch die Dörfer, von ehemals 20 Höfen ist, mit Glück, noch einer im Rennen. In etlichen Dörfern gibt es keinen wirtschaftenden Betrieb mehr!!!
Geile EU, geile Agrar- und Energiepolitik und super geile Entwicklung der ländlichen Räume! Super, dass Alle den Bäuerlichen Familienbetrieb fördern wollen...
In Fernsehmagazinen wird mittlerweile die Agrargenossenschaft mit 20 Angestellten als solcher vorgeführt.

Alle Achtung!

Horrido
 
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Moin!

Die Art der Landwirtschaft bestimmt über das Landschaftsbild, die Ökosystemleistungen aller Art, die wir aus der Landschaft bekommen und letztlich auch über die Lebensverhältnisse hier auf dem Land. Das System kann man also nicht einfach umschmeissen, ohne dass man sicher sein muss, dass irgendwo irgendwas passiert, was man mit Sicherheit SO nicht haben wollte. ;-)

Darüber hinaus haben wir in D zwar nicht die besten Böden oder die besten Landwirtschaftsbedingungen der Welt, aber wir haben z.B. eine durchschnittlihce Getreideernte pro Hektar, die grob das Doppelte vom Weltdurchschnitt beträgt. Es würden also in einigen Jahren wahrscheinlich andere Weltregionen ziemlich sauer auf uns sein, würden wir die Agrarproduktion drastisch runterfahren um hier z. B. "Meine kleine Farm - Heile Welt - Tanzkränzchen" abzuhalten. Es wird sich einiges im Agrarbereich ändern (müssen), aber das war letztlich schon immer so. (Edith meint noch: Der oben angesprochene bäuerliche Familienbetrieb in der Form und Größe von vor 20 Jahren ist heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr wettbewerbsfähig - auch beim eigenen Personal. Wer würde denn zu den Bedingungen von damals heute arbeiten wollen?) Jetzt kommt es vielleicht mit mehr Diskussion und schneller als früher.

Viele Grüße

Joe
 
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anonym

Guest
Entschuldigt meine Wortwahl, aber bei diesem Thema geht mir die Galle über. Ich bin Agrarökonom mit Schwerpunkt Politik und zum Glück nicht in diesem Bereich mehr tätig sonst hätte ich schon einen Magendurchbruch. Ich könnte zu diesem Thema eine erschöpfende Abhandlung schreiben, doch es ist sowieso sinnlos. (Siehe alles was Bauer Willi veröffentlicht) Und mein selbst auferlegter Maulkorb versagt immer wenn man der Landwirtschaft der EU die Schuld für was weis ich alles gibt.
Also entschuldigung , Maulkorb an.
Und wen das Thema Wahrheiten der bäuerlichen Landwirtschaft interessiert, dem empfehle ich den Blog des nie mühden und immer ausgewogenen Bauer Willi

Gruss
 
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@ Mohawk, zur Ernährung der "Welt" stehen sicher ganz andere in den Startlöchern, da wird der Deutsche Landwirt kaum eine Rolle spielen. Es gibt genügend Länder, wo 2 Ernten und mehr pro Jahr problemlos möglich sind und die Bedingungen zur Produktion kaum reglementiert werden. Das wird auch jeder Landwirt mit Weitsicht so sehen?
Wir kaufen möglichst regional, aber immer saisonal. Ich brauche keine Erdbeeren zu Weihnachten und ich denke, dass die Deutsche Landwirtschaft, auf Dauer, nur mit Qualität, statt Quantität überleben kann. Ich rede hier nicht Bio Betrieben das Wort, sondern Landwirten, die nicht Herdenmanagement betreiben, sondern gute fachliche Praxis...

Horrido
 

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