Schonzeitaufhebung Überläufer NRW

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Wenn du wüßtest, was du den ganzen Tag für Schwachsinn absonderst! Hier wurden in den letzten Wochen jede Menge Sauen im Getreide und beim hin und herziehen erlegt. Im Herbst / Winter wird sich auch einiges tun, aber im Februar / März wird dann nochmal unter den abgeschlagenen Frischlingen / Überläufern richtig aufgeräumt.

Und wie man sieht, greifen diese ganzjährigen Bejagungskonzepte perfekt, die Schwarzwildpopukation ist seit Jahren im Sinkflug...:biggrin:
 
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Moin!

@Stoebi:
Du solltest schon die Konditionalbedingungen beachten, denn da steht nicht ohne Grund "wenn ... alt genug". Um das festzustellen muss man natürlich die Frilis sehen. :roll: (Es liefert ja kleiner von den Geschichtenerzählern Zahlen, aber ich gehe mal die Wette ein, die meisten der Sauen, "von denen die NSF erzählen könnten" wurden beschossen, als sie "alleine kamen" ... - wer da nicht aufpasst braucht keine Ermunterung zum "Abbau von Hemmnissen".)

Und zum Thema "Zuwachsträger":
Versuch mal die Mathematik hinter #58 zu verstehen, das hast Du nämlich nicht oder Du berücksichtigst das nicht. Es geht darum, die Stücke mit der höchsten Zuwachsleistung PRO TIER zuerst zu entnehmen, nicht seine Zeit mit Glücksspielen zu verdaddeln. ;-) DIE Variante versagt seit 30 Jahren, wie Du selber seit sicher wenigstens 10 Jahren beklagst. :razz:

Viele Grüße

Joe
 
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Und wie man sieht, greifen diese ganzjährigen Bejagungskonzepte perfekt, die Schwarzwildpopukation ist seit Jahren im Sinkflug...:biggrin:


Wenn wir dich nicht hätten ...

an dem ausbleiben des Sinkfluges der Sauenbestände sind natürlich die schuld die immer rausgehen wenn sich die Gelegenheiten ergeben und Ihre zeit opfern. Die Forst tut hingegen alles was möglich ist :lol:
Würden die Sauen anfangen Bäume zu verbeissen wär das Problem wenn es denn eins gibt schnell erledigt.
 
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Das ist ein interessanter Punkt, ob man im Hinblick auf den zu erwartenden Nachwuchs besser einen weiblichen Frischling oder ein mehrjähriges weibliches Wildschwein erlegen sollte.
Vor vielleicht 10 oder 15 Jahren besuchte ich ein Schwarzwildsymposium in Düsseldorf, bei dem einige vorgetragen haben, u.a. auch die Herren Dr. Petrak und Markett, die ja beide nach meiner Einschätzung dafür eintreten, dass man, überspitzt gesagt, erst mal alle Frischlinge erlegt.

Ich weiss nicht mehr, wer dann eine Folie auflegte, auf der den jungen und nach Alter unterschiedenen mehrjährigen Bachen die Anzahl der gefrischten Nachkommen zugewiesen wurde. Die Grafik sah wie eine Pyramide aus, die Firschlingsbachen standen ganz oben und hatten im Schnitt 3 Frischlinge, die älteren dann mehr, es ging glaube ich bis auf 8 oder 9 hoch.

Eigentlich erklärt sich so eine Statistik von allein und man muss das kaum noch kommentieren.

Mir stellt sich die Frage aber nicht wirklich bei einer möglichen Auswahl, weil mir das Abschwarten und Zerwirken inzwischen nicht mehr so flott von der Hand geht. Ein 25 oder 30 kg Frischling füllt bei mir inzwischen einen Abschwart- und Zerwirktag aus. Bei 40 oder 50 kg, solche Überläufergewichte ermöglichen Getreide- und Maisschläge, geht es bei nicht schmerzendem Rücken bis in den späten Abend, bei aufkommenden Rückenschmerzen halt in den nächsten Tag. Deshalb passen mir die Frischlinge besser, aber die Statistik besagt, dass ich so den Zuwachs kaum eindämme, denn die Rotte macht sich nach dem ersten Schuss aus dem Staub und wartet nicht, bis alle da liegen.

Aber noch ein Wort zu den erwähnten Artikeln von Bieber und Ruf. Sie betonen, dass man eben nicht nur Frischlinge erlegen soll, sie seien nur der Schwerpunkt, ihrer Auffassung nach. Das werden sie wohl überall sein, vermute ich mal.
In wie weit die beiden sich aber jagdlich auskennen, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls sieht es in zahlreichen Revieren ohne Kirrungen ziemlich schlecht aus mit der Erlegung von Schwarzwild. Die Vielzahl der Jäger wird Kirrgut eben nicht tonnenweise ausbringen, sondern sehr dosiert vorgehen, sich vielleicht auch nach Mond usw. richten. Man kommt eigentlich nicht umhin, die Gesamtheit des Wildbestands im Auge zu haben, weshalb man eben nicht jeden Tag Drückjagden aus Sachwarzwild veranstalten kann. Auch habe ich nicht den Eindruck, dass das Angebot einer normalen Kirrung das natürliche Angebot an Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Tritikale, Raps, Mais usw.) übersteigt, deren Einfluss ich deshalb als viel gewichtiger ansehe, Entschuldigung.

Ich weiss nicht, ob es eine Erhebung darüber gibt, wo in den Revieren wie viel Schwarzwild erlegt wird, an Kirrungen, im Getreide/auf Wiesen oder bei Drückjagden. Das wäre mal interessant. Bei mir verteilt es gerade wie folgt: 30/70/0. Wird sich ab der nächsten Woche ändern, weil dann der Rest gedroschen wird, DJ haben wir noch keine durchgezogen, Mais wird bei mir nicht gedrückt, halte ich für zu gefährlich.

In diesem Sinne Waidmannsheil, DKDK.
 
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Hallo,
....Ich weiss nicht mehr, wer dann eine Folie auflegte, auf der den jungen und nach Alter unterschiedenen mehrjährigen Bachen die Anzahl der gefrischten Nachkommen zugewiesen wurde. Die Grafik sah wie eine Pyramide aus, die Firschlingsbachen standen ganz oben und hatten im Schnitt 3 Frischlinge, die älteren dann mehr, es ging glaube ich bis auf 8 oder 9 hoch.

Eigentlich erklärt sich so eine Statistik von allein und man muss das kaum noch kommentieren.
....
Wahrscheinlich wäre es müßig, in diese Mathematische Rechnung diese Pyramide einzubeziehen, dergestalt, dass eine Bache ja eine natürliche Lebenserwartung hat und eine Frischlingsbache ja auch irgendwann ein Alter erreicht, in dem sie acht, neun Frischlinge hervorbringt - also die Berücksichtigung der Gesamtlebensnachkommenschaft. Das würde nämlich (eigentlich) alles sehr relativieren.
Ich verstehe aber Mohawks Ansatz als in vielen Situationen praktikabel … wenn! die Voraussetzungen gegeben sind:
- Frischlinge alt genug
- mehrere Bachen
- Frischlinge nicht ohne weiteres in Bachen und Keilern unterscheidbar oder sie knubbeln sich (kein Schuss denkbar) oder oder
In solchen Fällen ist ein Abschuss einer der Bachen besser, als die 50:50 Chance, dass ich überhaupt ein weibliches Stück erlege, und besser, als dass ich am Ende (ohne Not) gar nicht zu Schuss komme, weil ich diese Variante pauschal weggeblendet habe.
 

JBB

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Ich verstehe eure Diskussion nicht, sry. Natürlich gibt es die schwarzen Schafe, die Stoebis Sichtweise unterstützen, aber genauso gibt es die, die auch in dieser kritischen Zeit sauber jagen.

Für letztere ist hier ein großes Hindernis beseitigt worden. Wenn Sauen im Getreide stecken, dann erwartet der Landwirt, dass man eingreift. Darf er auch (OVS übliche Argumentation des Wunsches des Grundeigentümers). Da im Getreide das Risiko eines Fehlabschusses hoch ist, darf hier nur sauber angesprochenes Wild erlegt werden. Und in NRW darf ich jetzt einen sauber als ÜL Keiler angesprochenen Sau ned legen, weil sie vllt 40-50kg hat.

Das andere Problem ist doch ein internes der, der ned sauber jagt, muss die entsprechend rote Karte bekommen. Und entweder derjenige sieht es ein oder man muss auch härtere Bandagen anziehen. Falscher Korpsgeist hilft hier nicht und macht uns durch schlechte Beispiele auch notwendige Diskussionen schwierig oder unmöglich.

Und da sind die Mahner, die auch unbequem sind, hier Forum ein erster Ansatz. Das Vergnügen hatte ich auch schon, zu Recht, zumindest zum Nachdenken. Auch wenn ich nicht mit jedem Ihrer Ansätze und Art der propagierten Jagd übereinstimmen muss.

Das wir aber die Sauen nicht reduziert bekommen, wenn wir nicht jede nutzbare Chance ausnutzen, ist glaube in diesem Faden bewusst. Wenn ich mir 16 Tage den Hintern platt sitze um im Weizen einen Frischling mit 5kg zu erlegen um endlich die Bache samt Anhang loszuwerden und mein Beständer derselben Kategorie Frischling nur zuzieht und seine Chance nicht nutzt... weil ja noch so klein, aber im Herbst dann heult weil seine Wiesen und Felder umgedreht werden und denselben Frilis, nun 30kg wieder tage-/wochenlang hinterherrennt... dann haben es noch immer nicht alle kapiert.
 
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Moin!

Wahrscheinlich wäre es müßig, in diese Mathematische Rechnung diese Pyramide einzubeziehen, dergestalt, dass eine Bache ja eine natürliche Lebenserwartung hat und eine Frischlingsbache ja auch irgendwann ein Alter erreicht, in dem sie acht, neun Frischlinge hervorbringt - also die Berücksichtigung der Gesamtlebensnachkommenschaft. Das würde nämlich (eigentlich) alles sehr relativieren.

Nein, nicht wirklich. Denn es geht darum, wie hoch der Populationszuwachs im nächsten Jahr wird. Da liefert eine Bache grob das 3- oder 4-fache eines Frischlings unidentifizierten Geschlechts. Für den gleichen Einfluss auf den Zuwachs muss man dann 3x so viele Ansitze investieren, ...

Viele Grüße

Joe
 
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Hallo.

Ich bin grundsätzlich ebenfalls ein Freund von Jagdruhe im Frühjahr.
Allerdings sollte man (insbesondere Stöberjäger) ein paar Punkte beachten:

Es ist nicht überall möglich (revierübergreifende) Drückjagden durchzuführen. Hier können Verkehrswege o.ä. die Sache ganz oder teilweise unterbinden.

Wenn man seine Strecke versucht an 2-3 Tagen Drückjagd zu erlegen muss man nicht nur alles perfekt planen und Durchführen, sondern auch vor unkalkulierbare Einflüsse (Wetter) einbeziehen. Es ist nicht möglich eine größere Jagd aus dem Nix zu wiederholen. Dann bekommt man keine geeigneten Hundeführer / Jäger mehr an den Start.

Niemand ist verpflichtet jetzt oder im März Überläufer zu schießen. Dort wo es Not tut ist es aber eine Möglichkeit zu Schaden gehende Stücke zu dezimieren.

Insgesamt sollten sich alle darüber im Klaren sein, dass wir, wenn überhaupt, nur gemeinsam eine gewisse Form von Einfluss auf die Population nehmen können. Wenn in großen zusammenhängenden Waldgebieten der Zuwachs nicht zumindest abgeschöpft wird, werden die Probleme in den angrenzenden Fluren stets größer. Ob dies einzig mit großen Jagden möglich wage ich zu bezweifeln (s.o.).

wipi
 
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Wenn ich mir 16 Tage den Hintern platt sitze um im Weizen einen Frischling mit 5kg zu erlegen um endlich die Bache samt Anhang loszuwerden und mein Beständer derselben Kategorie Frischling nur zuzieht und seine Chance nicht nutzt... weil ja noch so klein, aber im Herbst dann heult weil seine Wiesen und Felder umgedreht werden und denselben Frilis, nun 30kg wieder tage-/wochenlang hinterherrennt... dann haben es noch immer nicht alle kapiert.


und wo ist da nun die Sauenplage wenn du 16 Ansitze für eine Sau benötigst ?

Sitze ich nur auf Sauen hab ich nach 3 Ansitzen eine und unser Bestand ist so hoch das ich in der Weizenzeit auch in Urlaub fliegen könnte...man sieht halt das sie da sind aber Schaden ist was anderes....
 

JBB

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Die ist dadurch vorhanden, dass ich sie in diesen 16 Tagen immer wieder vor hatte, aber wegen nicht entsprechender Möglichkeit des Ansprechens/Kugelfang usw, nicht schießen konnte. Bei Störungsversuchen 3 Schritte in den Raps, warten bis der **** da vorn verschwindet und wieder raus.

16 Ansitze waren es in den 16 Tagen nicht, die hät ich nicht durchgehalten bei kleinen Kindern und schaffen, aber 10 waren es locker.

Dieser spezielle Umstand des bejagten Feldes, welches einen solch hohen Ansatz hatte, sind aber nicht geeignet, ein geringes SW Vorkommen uns zu attestieren ;) Es geht auch anders, Sau zieht morgens ein in die Dickung und wird gesehen, beim Ausziehen liegt sie abends auf der Strecke durch Abpassen durch zwei Jäger (ÜL Keiler, 50kg - ja, in NRW hätte man sie ziehen lassen müssen). Es ging mir eher um den Kontrast eines hohen Ansatzes zur Erlegung eines einzelnen Frilis zum Laufenlassen bei guter Chance.

Wenn du mit 3 Ansitzen eine hast, Glückwunsch, das schaffen wir nicht. 3-4pro/100ha liegen, für BW im Schnitt. Nur Waldanteil ist vernachlässigbar, LW prägt komplette Teile ohne jegliche Hecken und Co. Wenn sie im Raps sind, sind sie drin, sind sie im Mais, sind sie drin. Rauskriegen? Sehr sehr schwer... Hunde keine Option, zu viele Straßen und Co. Kugelfänge teilweise nicht vorhanden, zu flach. Wenn ich sie dann mal gefunden habe, halt beharrlich bleiben.

Aber das Thema ist hier die Aufhebung der Schonzeit für ÜLs - nicht ob einzelne Bereiche der BRD überrannt werden oder nicht ;) Weiter per PN oder Blick in den keine Rehbockfaden, da ist nen Foto drin mit dem speziellem Feld.

WMH
 

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