Jagdschule oder Hegering?

Registriert
30 Jun 2017
Beiträge
48
Jagdschule oder Jägerschaft - das ist hier die Frage. :D

Lieber Forumsmitglieder,

ich liebäugle ja schon länger mit dem Jagdschein. Dieses Jahr schaffe ich es leider nicht mehr. Aber ich hoffe sehr, dass ich 2018 (spätestens 2019) loslegen kann. :)

Ich wohne im Emsland, direkt neben Aschendorf. Damit habe ich die Jagdschule Emsland sowie die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling direkt nebenan. Beide bieten Vorbereitungskurse zur Prüfung + Prüfung an. Durch den sog. "Emslandkurs" an der Jagdschule Emsland tut sich da zeitlich und preislich nichts.

Nur, was ist besser? Die Berichte die ich dazu fand wirken leider nicht sehr neutral. Ein paar Artikel von Jägerschaften preisen natürlich ihre Kurse an - und die Jagdschulen die ihrigen.

Was sind eure Erfahrungen? Was macht Sinn?
Ich möchte später keinen teuren Begehungsschein, keine häufigen Jagdeinladungen am anderen Ende des Landes. Ich mag aber auch kein totales Vereinsleben (ich bin eher ruhig, trinke kaum Alkohol, etc.). Ich möchte am liebsten hier in meiner Region etwas machen und mithelfen. Niederwildhege interessiert mich besonders. Ich kann mir beruflich meine Freizeit relativ frei einteilen und bin dadurch zeitlich flexibel und spontan.
Was Jagdgelegenheiten angeht bin ich genügsam. Rehwild wäre mal ganz schön. Ansonsten hätte ich gerne das Gefühl etwas "sinnvolles" zu tun, z.B. auf Krähen, wenn diese Überhand nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Aug 2013
Beiträge
1.288
Nur, was ist besser? Die Berichte die ich dazu fand wirken leider nicht sehr neutral. Ein paar Artikel von Jägerschaften preisen natürlich ihre Kurse an - und die Jagdschulen die ihrigen.

Das wird hier im Forum nicht anderes sein....die Diskussion gab es auch schon diverse Male, mit unklarem Ergebnis

Schlechte und gute Ausbilder gibt es gibt es in beiden Faellen, und letzlich bist du nach der Pruefung erstmal "nur" JS Inhaber.

Was danach kommt ist eigentlich viel wichtiger.

Ich wuerde einfach das Format waehlen, welches am besten zeitlich passt ( Blockkurs <-> Abend/WE kurs )
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Was danach kommt ist sicherlich wichtiger, aber Kollateralschäden aus Unwissenheit sollten halt vermieden werden.

Ich sage es ehrlich: Ich bin ein Befürworter der "langen Ausbildung".

Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Druckbedampfung über das Kurzzeitgedächtnis lernt. Nur etwa 15 % geht ins Langzeitgedächtnis über. D. h. zur Prüfung haben alle Prüflinge denselben Wissensstand, die einen übers Kurzzeitgedächtnis die anderen haben es auf der Festplatte. Klar geht da auch was verloren, aber längst nicht soviel.

Ich kenne Jäger die haben einen Jagdschein, wenn sie aber ein paar Monate nach der Prüfung den Mund aufmachen dann muss man sich schon fragen: Jagdschein im Lotto gewonnen oder was?
Viele sind nicht in der Lage aufgrund ihrer beruflichen Situation einen Langkurs zu besuchen, aber meist ist es schon Bequemlichkeit, wenn Geld keine Rolle spielt.

Die tschechischen Jäger haben zu unseren Crashkursen eine einheitliche Meinung: Ablehnung, die Jungjäger werden dort fest in die Jagdgesellschaft integriert.
Würde man das auf unsere Verhältnisse übertragen, der arme Berliner tut sich da natürlich hart gleich irgendwo aufgenommen zu werden.

Es ist die Suche nach der Quadratur des Kreises.
Wo er sich wiederfindet, muss jeder selbst entscheiden.

Würde man den Jagdschein auf der Gemeinde abholen können, wer würde einen Kurs machen? Es gibt ein paar die sagen, ja ich will eine fundierte Ausbildung. Deren Weg ist klar. Der Großteil steht auf immer schneller, immer höher ... Aber die Jagd ist ein sensibles Thema mit hohen Anforderungen an das Verhalten und die richtige Entscheidung in Sekundenschnelle. Irgendwelche Stunts können wir uns nicht leisten und es gibt auch nach der Langzeitausbildung genug zum Lernen, was ja bekanntlich nicht aufhört.
 
Registriert
21 Jun 2017
Beiträge
268
Ich habe mich damals auch bewusst für den Kurs bei der KJS entschlossen. In erster Linie wegen der regionalität und aller Vorteile die dadurch geboten sind.

Grundsätzlich eine Frage die Du durch abwägen selber klären musst

Viel Erfolg!
 
P

Peter49

Guest
Jagdschulen (zumindest die renommierten) reagieren mittlerweile sehr flexibel auf die Bedürfnisse und zeitlichen Notwendigkeiten der Kunden.
Es gibt sogar verschiedene parallel laufende Modelle in einer Schule, vom Blockkurs bis zum Dauerunterricht, mit der Möglichkeit, versäumte Teilbereiche bei parallel laufenden Kursen nachholen zu können, und sich ohne Termindruck an die Prüfung heranzuarbeiten.
Und qualitativ können gute Jagdschulen durchaus mithalten, sowohl was das Theoretische als auch das Praktische angeht. Nicht immer ist es nur Schnellbleiche, was die bieten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ganz ehrlich wen du den kurzen Weg gehen willst mach es, ich empfehle aber jetzt die Zeit zu nutzen mit vorbereitung auf den Kurs !
Anmelden, Lernunterlagen nutzen und schonmal Anschluss suchen bei einem Jäger in deiner Nähe der dich öfter mal mit raus nimmt, den in der Praxis lernt man am besten!
 
Registriert
10 Jun 2016
Beiträge
3.323
Ich habe mich nach reiflicher Überlegung bewußt für den langen Weg über die Jägerschaft entschieden.
Hauptgrund war, das ich regional "zugewandert" bin und so direkt Kontakte in die Jägerschaft knüpfen wollte.
Das wirst Du bei einer Jagdschule nicht in dem Umfang so "leicht" hinbekommen und
bei dem was Du so als Zielvorstellung hast könnte das durchaus auch für Dich passen.
Macht den Einstieg ggf. etwas einfacher als über die Jagdschule,
natürlich abhängig vom persönlichen jagdl. Hintergrund über Familie oder Freunde, etc.

Kurs bei der regionalen Jägerschaft heißt auch nicht automatisch das totale Vereinsleben.
Du bleibst ja komplett eigenständig in dem was Du machst und auf was Du Dich einlassen willst.

Die Gründe für oder gegen das Eine oder Andere sind halt sehr individuell.
 
Registriert
7 Mai 2014
Beiträge
5.556
Spreche doch mal mit den Vertretern der KJS und der genannten Jagdschule persönlich.
Dann schlaf eine Nacht darüber und lass dein Bauchgefühl entscheiden, sofern finanzielle und terminliche Gründe nicht beeinflussen.
Wie auch sonst im Leben hat alles seine Vor- und Nachteile.
 
Registriert
13 Nov 2013
Beiträge
2.424
Ich habe erst die lange Ausbildung bei der KJS gemacht-bin beim Flintenschießen durchgefallen- und habe unmittelbar danach den Kurs bei der Jagdschule gemacht, weil ich nicht bis zur nächsten Prüfung in NRW warten wollte.
In meinem Fall war die Ausbildung bei der Jagdschule um Klassen besser als im Kurs der KJS. Das muss aber nicht generell so sein. Auch der umgekehrte Fall ist möglich. Die Sache steht und fällt mit der methodischen Unterrichtskompetenz der Dozenten. Dass jemand in diesem Zusammenhang als Dozent ein hervorragender Büchsenmacher ist oder ein herausragend fachlich kompetenter Förster, Veterinär etc. besagt dabei gar nichts, wenn er sein Wissen nicht so rüberbringen kann, dass es "hängen" bleibt. Mit Kurz-oder Langzeitgedächtnis hat das erstmal nichts zu tun. In der Jagdpraxis gerät später ohnehin das in Vergessenheit, was man in seinem jagdlichen Umfeld nicht braucht und festigt und vertieft sich das, was durch Praxis ins Repertoire übergeht.

Die abwertend sogenannte "Druckbetankung" funktioniert im Übrigen nur, wenn man sich schon vor Beginn des Kurses Etliches anliest.
Man sollte unabhängig vom Kurssystem jede Gelegenheit wahrnehmen, mit Augen, Ohren und Händen zu lernen. In meinem Fall war das so, dass ich während des (fast) gesamten Langzeitkurses jeden Samstag als "Treiber", "Hasenträger" und "Unentwegtfragensteller" die Stöberjagden in dem Revier begleitet habe, in dem ich heute jage.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.413
Die abwertend sogenannte "Druckbetankung" funktioniert im Übrigen nur, wenn man sich schon vor Beginn des Kurses Etliches anliest.

Demjenigen, der schon vorher intensiv mit der Jagd beschäftigt ist, ist es egal wie "pädagogische Kompetenz" des Kurses ist.

Da die heutigen Prüfungen multiple Choice Prüfungen sind geht's nur um stur lernen.
Die Zeiten wo man selbst frei formulieren musste forderten ganz andere Kompetenzen.

IMHO hilft es auch nur wenig vorher zu lesen, wenn man keinen kompetenten Ansprechpartner hat der jetzt schon Fragen beantworten kann. Also, Revier anfragen um dort jetzt schon mitgehen zu können um zu lernen. Bringt mehr und außerdem Kontakte.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Der "Bedarf" an Jungjägern ist in den eigenen Regionen sehr unterschiedlich, es gibt Gegenden wo man einfach schlecht eine Möglichkeit bekommt. In anderen Gegenden werden Jungjäger gesucht, so z.B. bei uns. Die Revierinhaber melden praktisch bei den Ausbildern einen "Bedarf" an, ganz klar die beiden müssen zusammen passen. Bei uns bleibt auf diese Weise kein Jungjäger auf der Straße, wie es dann weitergeht das ist eine andere Sache, es gibt auch Pächter die Forderungen stellen, die man schwer erfüllen kann. Aber man kennt ja seine Pappenheimer und es gibt immer Rückmeldungen wie es gelaufen ist.
Wir haben in der Kreisgruppe zwei "Beauftragte für Jungjäger". Schon im Kurs werden Sammelansitze gemacht und die Teilnehmer auf die umliegenden Reviere verteilt. So entsteht zwangsläufig ein Kontakt.
Hinterher wird gemeinsam aufgebrochen und es gibt auch alkoholfreie Getränke :cool:.
Unser Schießausbilder hatte mal eine gute Entenjagd gepachtet, die erste Jagd gehörte immer dem letzten Jagdkurs. Eine gute Gelegenheit sich seine Leute auszusuchen und in der Praxis anzuschauen. Die "Weitschießer" oder sonstigen nicht erwünschten Verhaltensweisen kommen so schnell zu Tage.

Ich hab auch schon Leute vermittelt, die gaben dem Pächter eine todo-Liste welche Hochsitzsprossen zu erneuern wären oder wo der Pirschsteig zugewachsen ist. Denen ist einfach nicht zu helfen. Oder ein Druckbedampfter der unseren Kurs verlassen hat, dauerte ihm zum lange, er will sowieso als Bauer nur Schweineculling betreiben, die anderen Wildarten interessieren ihn nicht, wozu so viel lernen? Nach einem Jahr unentgeltlicher Jagderlaubnis und 12 erlegten Schweinen verlangte er von seinem Pächter Schussgeld pro Sau 2,50 € (ein Schnäppchen da Wiederlader!). Der Pächter sagte dass das ja nicht viel ist und er hat ja noch die Gewehrabnutzung vergessen. Ob er mit 50 Euro einverstanden sei, verdutzt nahm er den Fuffi. Der Pächter sagte ihm dann dass auf seinem Schein ein Datum 31.3. stehe, das sei nächste Woche. Damit ist dann "unsere Beziehung" beendet. Aber auch dieser "Jungjäger" fand einen Pächter der mit der Jagd Geld verdienen will. Aber woanders wird er wohl keinen Schein mehr bekommen.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.413
Die mündlich-praktische nicht vergessen, da ist nämlich nix mit multiple choice
21.gif

1. ist es mündlich einfacher zu formulieren und
2. hat die Prüfungskommission dank deiner schriftlichen Prüfung und deinen Ergebnissen ein Eindruck von dir.

Wenn du in allen Fachgebieten mindestens 23 Punkte hast lassen die es gemütlicher angehen, als wenn du gerade so bestanden hast.

Sei versichert, multiple choice mit festen Fragenkatalog IST einfacher.

Ich kann mich gut an einen Frage erinnern.

Wann dürfen ausgewilderte Fasane frühestens bejagt werden?

Ich hatte keine Ahnung und habe einfach mal ein halbes Jahr angegeben, weil das deutsche Recht mit Sicherheit einen längeren Zeitraum vorsieht und niemand "Kistl Fasane" schießen will.
Durch Zufall genau richtig. Reines Glücksspiel, hätten ja auch 4 Monate sein können.

Mit Multiple Choice und 3 mögliche Antworten fällt das raten leichter.
 
Registriert
7 Mai 2014
Beiträge
5.556
Kommt drauf an ...
Ich habe bewusst eine andere Prüfung (nichts jagdliches) noch gemacht, bevor sie auf Multiple Choice umgestellt wurde.

Bei Multiple Choice gibt es richtig und falsch.
Bei einer ausformulierten Antwort kannst Du ja noch Teilpunkte erhaschen!

Aber ob MC oder nicht ist ja hier gar nicht die Frage.

Die Ursprungsfrage ist ja sehr präzise - also nicht generell Jagdschule vs. KJS - gestellt und trotzdem m.E. nicht zu beantworten.
Ich hätte bei der KJS sicherlich so viele Termine abends, aus beruflichen Gründen, nicht wahrnehmen können, dass ich sicher weniger mitbekommen hätte, als an einer Jagschule am Wochenende.
 
Registriert
10 Jan 2012
Beiträge
7.623
Bei mir im Kreis ist es so, dass sie im Endeffekt gar keinen Kurs anbieten. Bzw sie arbeiten auch nur mit einer privaten Jagdschule zusammen.

Ich habe mich damals 2011 gegen die Ausbildung dort und für eine lokalere Jagdschule (7km von meinem Wohnort entfernt) entschieden. Dort hatte ich mich vorgestellt und innerhalb von 5 Monaten in einem 5er Kurs 2x die Woche à 3 Stunden meine Prüfung abgelegt. Also ich war zufrieden mit der Ausbildung und würde es nochmal so machen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
123
Zurzeit aktive Gäste
504
Besucher gesamt
627
Oben