Schuß auf verdecktes Wild.

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Gestern Abend saß ich an einer Hecke auf einer Kanzel die Waldkante ca, 150m entfernt ,dazwischen und vor mir ein landwirschaftliches Gemenge mit reichlich Buchweizen ,Sonnenblumen und sonstwas. Eigentlich ideal fürs Wild,allerdings nicht für den Jäger,denn das Rehwild steht dort wie im Dschungel. Das zeug ist 1,5 m hoch. Trotzdem konnte ich 2 Böcke in sehr guter Schußnähe ausmachen,nachdem ich blattete,da nichts zu sehen war.Ein Jährling und später ein Mehrjähriger,mit ausgesprochen gut obenauf,im Dämmerlicht noch einigermaßen anzusprechen. Den Finger ließ ich gerade,obwohl der KLEINE TEUFEL meinte " Versuchs ,alter Junge ".Der Körper blieb immer verdeckt ,selten war der Träger für Sekunden frei.....
Hättet ihr es riskiert ??? ;-):shoot:
 
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Nachdem ich genug Zeit habe jeden Tag ins Revier zu gehen und kein "Erfolgsdruck" herrscht, nehme ich bei so einem Anblick nicht mal die Waffe in die Hand. Für mich ist das Wesentliche, dass ich ja nicht schießen muss.... und morgen ist wieder ein guter Tag. :)

CD
 
A

anonym

Guest
Man sollte der Versuchung (in deinem Fall dem Jagdfieber) nicht erliegen. Wenn das Bauchgefühl beim Schuß nicht passt oder wie bei dir der Verstand einen Schuss eigentlich schon ausschließt (die Kugel könnte ja abgelenkt werden), lass es sein. Also alles richtig gemacht!:)
Es kann gut gehen und genauso total in die Hose. Bei einem unsicheren Schuß nimmst du in Kauf, dass das Lebewesen leidet.
Experimente kann man auf die Scheibe machen.
 
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Kleiner Hinweis für zukünftige Posts: Mir geht es auch um die Machbarkeit. Dazu gibts im WWW. auch etliche Filmchen(Flg und Kugel) auf verdeckte Ziele. So in etwa: Wann ists machbar und was ist dabei zu beachten ? ;-)
(Ich persönlich weiß ,was ich machen kann nach Jahrzehnten Waidwerk.)
 
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Wir hatten mal im Revier einen sehr vorsichtigen alten Bock, den der Jagdherr einfach nicht erlegen konnte, obwohl er es oft versucht hat.

Schliesslich hatte er so die Schnauze voll, das er mir genau diesen Bock freigegeben hat. Das hatte er schon einige Male bei Anderen, aber es hatte ihn nie jemand bekommen.

Ich habe mich dann mit Spektiv und Tikka T3 in 6,5x55 und IOR 5,8-40x56 hingesetzt.

Der Bock war sehr vorsichtig.

Er hielt sich im einer Ecke eines Feldes auf, die durch ein Wäldchen ganz schlecht einsehbar war - zudem stand auf der Spitze noch ein Drückjagdbock, der zusätzlich Sicht nahm.

Ich hatte immer den Eindruck, das ihm meine Anwesenheit bewusst war - und auch, dass ich eine Gefahr bin.

Die Entfernungen in diesem Bereich lagen immer über 200 Meter, teilweise über 300 Meter. Teilweise fehlte Kugelfang, teilweise war dieser durch einen Erdwall - dessen Sinn ich bis heute nicht begreife - gegeben.

Erst, als es wirklich richtig Dunkel und zudem die Schusszeit definitiv vorbei war, trat er dann ganz aus und bewegte sich frei auf der Wiese.

Im NSG habe ich ihn klar gesehen. An Schießen war überhaupt nicht zu denken, es war immer sackdunkel bzw. bei Mond war es lange außerhalb der legalen Zeit.

So ging das immer. Andere hatten sich schon an den Erdwall gesetzt, dann war der Bock aber nicht dort, sondern direkt an der Kanzel auf der anderen Seite oder gar nicht ausgetreten.

Schliesslich fasste ich einen Plan, denn ich konnte den Bock wiederholt sehr gut mit Spektiv und Zielfernrohr durch den Drückjagdbock - also dessen Streben - hindurch beobachten.


So habe ich ihn an einem schönen sonnigen Nachmittag auf gelaserte 270 Meter zwischen den Balken hindurch mit dem 130 Grains Nosler Accubond erlegt.

War ein wirklich sauberer Treffer, direkt hinters Blatt, ein bisschen tief.

Lag etwa 10-15 Meter vom Anschuss im hohen Klee.

Hat meinem Ansehen nicht geschadet, obwohl ich ehrlich zugebe, das ich im Moment des Schusses nicht den ganzen Bock gesehen habe.

Die Trophäe hängt bei mir im Büro, sie ist allerdings unspektakulär.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Kleiner Hinweis für zukünftige Posts: Mir geht es auch um die Machbarkeit.
machbar ist bekanntlich vieles, grundsätzlich ist nichts unmöglich.. Du hast aber spezifisch danach gefragt:
"Hättet ihr es riskiert ??? :shoot:
meine Einstellung dazu ist klar :wink:

Dazu gibts im WWW. auch etliche Filmchen(Flg und Kugel) auf verdeckte Ziele. So in etwa: Wann ists machbar und was ist dabei zu beachten ? "
ja eben.. aber auch völlig beschixxene, zu dem Thema..
meine Einstellung dazu ist ebenso klar ;-)

(Ich persönlich weiß ,was ich machen kann nach Jahrzehnten Waidwerk.)
wieso fragst Du dann danach :what:
 
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Der Körper blieb immer verdeckt ,selten war der Träger für Sekunden frei.....
Hättet ihr es riskiert ???


Du warst da--nicht wir, aber zu 99 % hat man dann große Schei$e an der Backe.....

Wenn Du Mist baust, muß der Bock das ausbaden !


Nicht nur, das Geschoße aufpilzen, sie drehen sich auch sehr schnell, beim auftreffen oder streifen
von Hindernissen gehen die dan ab wie ein Brummkreisel.
Suboptimal.

Remy
 

Wheelgunner_45ACP

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Wenn man sich vorbereitet wie Streichelzoo, dann geht es vielleicht, aber so spontan durchs Grünzeug? Für mich erst mal mal "Nein", aber jeder nach seiner Lust und Laune. Mein Ansatz wäre eher, eine Wildkamera montieren, Kirrung oder Salzlecke anlegen, dazu noch etwas Geduld. Dann klappt es auch mit dem Bock.
 
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spontan durchs Grünzeug?
Ich bekomm dort den Bock,wenn nicht dort,dann wo anders ,kein Problem.Der Schuß auf den träger verbietet sich mir im Sinne des tierschutzes.Ist schon klar.
Mir geht es hier mehr um genau Deine Aussage "durchs Grünzeug". Machbar oder nicht und wenn ja,was ist zu beachten und wann machbar ? Oder immer freistehend aufs oder hinters Blatt.
 
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Kaliber wechseln. Langsam, dick und schwer.

Zumindest erhöht das die Chance. Mir wäre es zu ungewiss. Ich bettele als Gast nicht unbedingt um Ärger....obwohl ich das den 350 grains meiner Marlin zutrauen würde.
 
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Im Zweifelsfall lasse ich immer den Finger gerade, 100 % freies Sichtfeld, meine Devise vom Anfang an.
Mein Spezel macht Nachsuchen, es hat mir schone einige Fälle geschildert.


Waidmannsheil

Gerhard
 
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Mir geht es hier mehr um genau Deine Aussage "durchs Grünzeug". Machbar oder nicht und wenn ja,was ist zu beachten und wann machbar ?

Wie oben erwähnt, besteht beim Schuss "durchs Grünzeug" die Gefahr, dass die Kugel abgelenkt wird.

Wenn aber außer dem Haupt nichts zu sehen ist, dann weiß man letztlich auch nicht wirklich, wie das Stück im Moment steht und somit weiß man selbst ohne Ablenkung der Kugel auch nicht wirklich, wo man treffen würde.
N.m.E. verbietet sich so ein Schuss.

(Beim Beispiel von Streichelzoo konnte er wesentliche Teile des Stücks wie auch die Trefferfläche sehen, auch wenn anderes verdeckt war, und hatte eine freie, wenn auch stark begrenzte Schussbahn --> ganz andere Geschichte als "durchs Grünzeug")
 

Wheelgunner_45ACP

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Das Thema ist, dass du die Abweichung durch Blätter, Ästchen usw. nicht endgültig vorhersehen kannst, damit für mich ein No-Go . . . Auch bei Dick und Schwer
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Kaliber wechseln. Langsam, dick und schwer....
....obwohl ich das den 350 grains meiner Marlin zutrauen würde.
damit wird das Stück auch nicht erschossen, sondern bei der Pissbogenbalistik >100m, von oben her erschlagen :bye:
 

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