Doppelbüchsdrilling, aber wie?

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Schon seit Jahren steckt mir ein Doppelbüchsdrilling in der Nase - aber es ist eben weder eine billige Anschaffung, noch ist es ein Gegenstand, den man zwingend zum Überleben braucht.

Daher dauert es eben.

Ich werde mich in jedem Fall für eine der vielen nahezu ungeführten Gebrauchtwaffen entscheiden. Und nein: Ich werde niemals eine Blaser kaufen.

Nun kommen wir zum Punkt:

Ich bin nicht ganz ohne Kenntnisse bei der Waffenbewertung, aber bei den meisten Drillingen und vor allem bei den Doppelbüchsdrillingen bin ich mit der Bewertung einfach überfordert.

Insbesondere die Zustandskontrolle.

Gut, Kratzer und sichtbare Mängel suchen, das ist ja klar.

Aber dann?

Wie würdet ihr vorgehen?
 
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Alle DBD, welche ich außer dem Blaser DUO kennengelernt habe, hatten keine besonders gute Schußleistung und waren dem Blaser technisch deutlich unterlegen.
Da ich keine Waffe nur zum Anschauen brauche, setze ich für die Praxis auf beste Technik und Sicherheit.
Wenn jemand mit der Bewertung eines DBD überfordert ist, kann ich natürlich verstehen, wenn er den Blaser grundsätzlich ablehnt.
 
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Habe einen von Karl Hauptmann in 2*8x57R und 20/76. Einabzug mit Laufumschaltung mit dem Sicherungsschieber, ohne Ejektoren, da ich nicht zu viel Gewicht schleppen will. Schiesst auf 100m bei 10Schuß (ohne Pause) auf einen Bierdeckel. Graviert von D.Florian, 1-4-faches Zeiss mit Leuchtpunkt.
Ein ganz wunderbares Gewehr. Als preiswert würde ich es allerdings nicht bezeichnen.......
Allgemein kann man sagen, dass durch das gegenüber einer DB vergrößerte Trägheitsmoment des DBD wesentlich verringerte Wärmeprobleme auftreten.
Ich verstehe dich, eine Blaser würde ich, trotz macher Pluspunkte, niemals wollen - es ist Hässlichkeit in Stahl, Alu und Plastik.
 
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Danke!

9,3*74R ist nicht mein Thema. Gut, man könnte sich mit bleifreien Geschossen etwas laborieren.

Aber an sich bin ich "Fan" der 8*57 IRS, wobei auch eine 8*75 RS denkbar wäre, die gerade in diesem Bereich immer wieder mal angeboten werden.
 
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Wenn Du

einen schönen DB-Drilling willst, kauf ihn von Krieghoff oder Heym,

wenn Du ihn auch bezahlen möchtest und trotzdem höchste Qualitätsanforderungen an die Schießleistungen stellst, wirst Du um den Blaser nicht herum kommen.

Sonst kauf irgendwas Gebrauchtes und ärgere Dich,

Gruß,

Mbogo
 
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Ich würde den Heym Modell 37 als DBD in betracht ziehen. Hier gibt es einen in 20/76 und 9,3x74R.

Ich habe einen normalen Drilling 37SS. Heym hat aber nur ein anderes Laufbündel in eine schlankere Basküle gebaut, die Schlosse aber gelassen wie sie sind, so dass die Handspannung auf den Flintenlauf wirkt.

Da gefiele mir der Merkel besser, der für die Büchsläufe einen Einabzug im vorderen Züngel verbaut, so dass man auf den Fuchs auch nicht umschalten muss.

Kaliberkombi käme bei mir entweder 2x 9,3x74R oder 2x 8,5x63R zusammen mit, natürlich, der 20/76 in Frage.
 
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...mmm, weiss nicht. Merkel mit dem Einabzug. Wie stehen denn die Abzüge von dem Merkel DBD-Drilling. Der hat doch ein Blitz-System, keine Fangstangen. Da hast du nachher nur Ärger wegen doppeln oder extrem harte Abzüge. Ich gebe aber zu, dass beim Heym 37er schon eine gewisse Kraftanstrengung zum spannen des Schrotschlosses benötigt wird. Der 37er hat aber eben die Fangstangen und Seitenschlosse. Den kannst du von der Ausstattung mit dem Merkel eigentlich nicht vergleichen. Die besten Abzüge wird der Blaser D99 haben. Der ist aber auch bock hässlich und null führig. Herje, wenn der Fuchs dann mal zu schnell kommt und es mit der Umschaltung nicht passt, dann sagt man sich 1 zu 0 für Reineke. :) Der 37er wäre in jedem Fall die hochwertigste Waffe. Hat eine spezielle DBD-Basküle, extrem enges Laufbündel und sieht einfach nur klasse aus. Abzüge kann man auch bis zu einem gewissen Grat einstellen, natürlich nicht auf 1000g. Neu ist der Merkel 96er natürlich die günstigere Wahl. Bei einem gebrauchten würde ich immer neu einregulieren lassen.
 
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wichtig ist die Präzisionsprüfung der einzelnen Kugelläufe jeder für sich.
Da erlebt man immer wieder Überraschungen.
 

steve

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wichtig ist diePräzisionsprüfung der einzelnen Kugelläufe jeder für sich.
Da erlebt man immer wieder Überraschungen.

Um mal auf die Frage des Thread-Starters zurückzukommen, Hubät spricht aus meiner Sicht den entscheidenden Punkt bei Doppelbüchsen bzw. Doppelbüchsdrillingen (bzw. sämtlichen Kipplaufwaffen mit mehreren fest verlöteten Kugelläufen) an. Um es vorwegzunehmen: Oft wird man nicht mit dem perfekten Ergebnis aus dem Büchsenmachergeschäft rausgehen.

Mal ein fiktiver Dialog:
„Existiert noch die Laborierung auf die die Waffe eingeschossen wurde?“
„Nein.“
„Haben Sie eine andere die funktioniert?“
„Nehmen Sie diese hier.“
„Und damit hält die Waffe zusammen?“
„Ja klar, super Schussleistung.“
„Bei welchem Intervall zwischen den Schüssen?“
„Mmh, meistens 6 Sekunden…“
„Aber Sie wissen es nicht?“
„Nein, woher denn…ich war nicht dabei als die Läufe garniert wurden.“
„Und auf welche Entfernung wissen Sie auch nicht?“
„Nein.“
„Ok. Haben Sie mehrere Laborierungen, so dass ich die Waffe mal testen kann?“
„Was? Nein, nur die eine…ich kann nicht von 10 Laborierungen immer eine Packung anbrechen.“
„Ok, dann gehe ich jetzt mal mit der EINEN Laborierung auf den Stand und schaue mal was die Waffe bei 6 Sekunden Abstand auf 100m hinbringt.“
 
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Führe selbst einen Duo in 2 x 9,3 mit 20/76, wie schon beschrieben ist die Schussleistung TOP auch im Schießkino bzw beim laufenden Keiler(je 5 Schuss pro Durchgang), die Waffe gibt's auch in 8x57irs, 7x65 oder 30R, kann diesen nur empfehlen!
 
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Was ich am Schwersten finde, ist die Bewertung von Gravuren und Sonderholz bei Gebrauchtwaffen.

Mag ja sein, das so etwas mal ein Vermögen gekostet hat - aber selbst, wenn die Gravuren dezent sind .... puhh

Wegen der Laborierung hab ich auch Sorgen, aber das ist lösbar.

Vor vielen Jahren hab ich mal mit Samereier selig telefonieren können und er hat mir damals erklärt, wie man als Wiederlader eine DB zusammen laboriert.

Ich hätte erwartet, das er das als Geschäftsgeheimnis hütet, hat er aber nicht.

Das hat dann bei einer Kodiak in 45-70 auch geklappt.

Insofern würde ich es auch beim DBD versuchen!
 

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