Nicht glücklich....

  • Ersteller den Guelfen Ghibelline
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7 Feb 2002
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Wenn ich den Führerschein gemacht habe, darf ich Auto fahren, habe aber noch keins.

Eine der größten Irrtümer die immer wieder von Leuten gemacht werden, die den Jagdschein erwerben

ist die Vorstellung anschließend zur Jagd gehen zu können.

Entweder habe ich genügend Geld um nach drei Jahren selber pachten zu können und das bedeutet

für den Normalverdiener meist es klappt nicht.

Oder ich habe Beziehungen und da haben viele nach kurzer Zeit die Nase von voll,

da sie sich dann den Gepflogenheiten vor Ort anpassen müssen, die oft konträr zur eigenen sind.

Darüber Nachzudenken lohnt sich vor dem Jagdschein.
 
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9 Sep 2013
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Erst mal zu deinen Vorwürfen:

o Als Jäger müsse man sein naturkundliches Wissen an den Nagel hängen,
o Jäger machen sich über Wissenschaft und Allgemeinheit lustig,
o Jäger halten Vogelzähler für dumme Hunde...

Starker Tobak!

Normalerweise hilft Wissen über die Natur bei der Jagd mehr, als dass es stört. Vielleicht würdest du im Laufe eines Jägerlebens darauf kommen, dass deine heutigen Erkenntnisse den Abgleich mit der Realität nicht stand halten?

Kleines Beispiel: Habe hier in der Nähe einen kleinen See in einem Naturschutzgebiet, auf dem sich das Jahr über etwa 250 Vogelarten aufhalten, auch Gänse. Hunderte. Die fliegen morgens aus dem Wasser in die Felder, und kommen abends zurück.

So um die Mittagszeit, etwa zwischen 10 und 14 Uhr, kommen an schönen Wochenendtagen die "Vogelbeobachter", viele davon von Mitglied in einer bekannten Vogelschutzorganisation. Und bewundern einen - zu der Zeit - relativ leeren See. Das geht dann so weit, dass diese Organisation behauptet, in dem See gäbe es keine, oder nur sehr selten, Gänse.

Als Anwohner, der die Situation seit über 10 Jahren kennt (und jagd), kann man über solchen Unsinn nur den Kopf schütteln. Und merkt, woran es hakt: Den nicht-jagenden, selbsternannten Freizeit-Naturguckern fehlt es oft am einfachsten Handwerkszeug, als dass man ihre Erkenntnisse auch nur halbwegs ernst nehmen könnte.

Den Jägern ist das klar. Allen anderen offenbar nicht.

Ob du jetzt weiterhin Freizeitbeobachter bleiben möchtest, oder das Handwerkszeug erlernen, um nicht nur Löcher in die Luft zu gucken, bleibt dir vorbehalten.

Ob sich ein Jäger findet, der jemanden mit deiner Einstellung gern ins Revier mitnimmt, ist wieder eine andere Frage.

So ist es! Dass man sich dann evtl. den ein oder anderen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen kann bleibt nicht aus. Wie oft habe ich schon von "Naturschützern" und anderen Theoretikern gelesen, dass Wild "ausschließlich" dieses oder jenes Habitat annimmt oder "niemals" bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legt, der Anblick in der Praxis bewies das Gegeteil.
 
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Liebe Jäger,
ich bin so ganz nicht glücklich mit mir. Seit ich denken kann, hätte ich immer gerne den Jagdschein gehabt, aber dann... Ich freue mich, dass die Wild und Hund im Parey-Verlag erscheint, für den habe ich, als ich noch klein war, all mein Geld ausgegeben, aber man hat dennoch das Gefühl, als müsse man die Seiten wechseln. Geht es in der Jagd denn wirklich so vollmundig zu, wie in den Foren? Ich könnte mir nicht vorstellen, mein naturkundliches Wissen urplötzlich an den Nagel zu hängen, um mich von heute auf morgen schenkelklopfend zu den Grünröcken zu zählen? Ich mache den Jagdschein, um in Eigenregie, abends, das Richtige zu tun. Egal, in welche Foren ich schaue, bekomme ich das Gefühl, ich würde damit Teil einer community, die sich über Wissenschaft und Allgemeinheit vordringlich lustig macht. Ich weiss nicht, wohin ich gehöre. Reiher, Gänse und Störche zu zählen, ist mir zu blöd: ungezählt sind es genauso viele. Interagieren, das heisst: zu bejagen hiesse aber scheint's, die Zähler dumme Hunde zu nennen. Das will ich nicht. Was soll ich tun? Ich wäre einfach nach Sonnenuntergang gerne noch SINNVOLL, nicht als gaffender Störenfried, im Revier. Die Debatten der letzten Jahre machen meine Hoffnungen aber zunichte. Der Jagdschein kostet nicht viel, aber ich möchte mich damit auch nicht zwischen alle Stühle setzen. Soll ich - oder soll ich nicht?


Letztendlich bleibt Dir nur die Entscheidung,Dich zu POSITIONIEREN als Guelfe oder Ghibelline
. Das kann Dir niemand abnehmen . Du solltest dabei auf Dein Herz hören,wofür es schlägt. Unsäglichkeiten und dgl. findest Du hier wie dort !;-)
 
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Eigentlich ist der Ansatz, Dich und Dein Vorhaben zu hinterfragen gar nicht so schlecht. Ich bin damals auch etwas kritischer ran gegangen, als die meisten anderen Kursteilnehmer. Kommt auch immer drauf an, welchen Hintergrund man hat. In meinem Kiez gibt es gar keine Jäger, ganz im Gegenteil. Einige Vegetarier und Veganer haben sich mit Schaudern von mir abgewandt und es war enttäuschend, wie sehr man auf das Jagen runter reduziert wurde, noch bevor man das erste Stück erlegt hat. Den beherzten Griff ins Wurstregal vorm Grillabend hat mir komischerweise nie jemand krumm genommen.

Ich würde sagen: mach es. Scheißegal, was die anderen sagen oder was in irgendwelchen Foren geschrieben wird. Wirst sehen, unter den Jägern gibt es auch viele nette Leute, die Dich abholen und als Jungjäger fördern, wenn Du es willst. Idioten findest Du überall, die Jägerschaft bildet ja einen Schnitt durch die Gesellschaft ab.

Selbst, wenn Du nicht jagen gehen wirst, was ich bezweifle,... man wird nicht dümmer davon.

Nur Mut!

Tom
 
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Nabend,
... genauso gut so, wie ich hier auch antworten mag, gehe ich meistens auf Jagd: Um der Sache selbst willen :p
Manche springen aber auch über jedes Stöckchen was man ihnen vorhält...
... dabei hat eigentlich einer das Stöckchen geworfen, nicht wahr? ... aber du hast es ja nun artig zurückgebracht :biggrin:
Und nun: möge mich der Plebs vom Tarpejischen Felsen stürzen :roll:
.... Du solltest dabei auf Dein Herz hören,wofür es schlägt....
Jau :cheers:
Das passt auch einfach am besten zur Sache :)
.... Seit ich denken kann, hätte ich immer gerne den Jagdschein gehabt ....
Dann besinn dich mal, was dir diese Faszination eingebrockt hat ;-)

Swerve
 
A

anonym

Guest
ἰδιώτης

"Liebe Jäger,
ich bin so ganz nicht glücklich mit mir."


ich auch nicht
dorn

Besser er macht keinen Schein, dann trolled sich besser.
man google den Nick
 
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23 Jul 2017
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Wie wäre es denn, wenn du den Kurs zum Erwerb des Jagdscheins gleichzeitig auch als Erwerb von Wissen ansiehst?
Man kann im Leben nur dazu lernen und vieles weißt du auch noch gar nicht.
Den Jagdschein macht man nicht weil man irgendwo dazugehören oder nicht dazugehören will, sondern weil man Spaß an der Jagd hat.
Spaß an natürlichen und nachwachsenden Ressourcen, das Wild zu studieren, mit der Natur zu verschmelzen, ein hochwertiges Lebensmittel zu erhalten und noch viel mehr.
Mit deiner Einstellung würde ich es dann lieber lassen.
Falls du dann doch mal Vögel zählen willst, wäre der Nabu vielleicht besser für dich geeignet :lol:
 
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18 Mrz 2017
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Hey, Ghibelline.:)

Vorab: Mach dir nicht so einen riesen Kopf! ;-)Ich fange demnächst auch mit meine Jagdschein an und freue mich sehr darauf! Nicht nur darauf, das Handwerk und das damit Verbundene im vollen Umfang erlernen zu können, sondern auch Teil der Community zu werden.

Auch ich habe mir natürlich im Vorfeld viele Gedanken gemacht, mit welchen Menschen ich so zu tun haben werde (bin ein geselliger Mensch und eine funktionierende Community ist wirklich Gold wert).. und bislang wurde ich weder direkt persönlich, noch hier im Forum enttäuscht. Natürlich hast du, wie auch in jeder anderen Gesellschaft/Gruppierung/Menschenansammlung auch mal hier und da den ein oder anderen "Spezialisten", aber sich darüber Gedanken zu machen, eben genau DIESER könnte einen für irgendwas verurteilen, ist verschwendete Energie und wird dir nur den Spaß an diesem Beruf/Handwerk versauen.

Die meisten, die ich kennengelernt habe, freuen sich doch darüber, wenn sich jemand für die Natur und all dem damit Verbundenen wirklich interessiert. Wenn jemand die Wild-, als auch die Revierpflege versteht, ernst nimmt und leidenschaftlich ausführt. (Was nicht heißt, dass man bei einem Ansitz dem Alteingesessenen nen Knopf an die Backe labern sollte:roll: :biggrin:).

Mach einfach den Jagdschein, genieß es, all das erlernen zu können und such dann den Kontakt zu den Jägern, die am ehesten deinen Vorstellungen entsprechen und mit denen du sehr gut auskommst und hab eine schöne Zeit. Niemand zwingt dich, bei Vereinsabenden dich besinnungslos zu trinken, niemand zwingt dich, überhaupt großartig ein Vereinsleben zu haben.

Und mit etwas Glück findest du nachher Anschluss in einem Revier, wo du bei freier Büchse mithelfen und dich komplett frei ausleben darfst. :)



Viel Erfolg, Viel Spaß und später Waidmannsheil!

LG Munin
 
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Moin, ich würde in deiner Stelle erstmal mit dem Gedanken machen aufhören und die angesprochene klassische Variante gehen. Denn Jagd wird in der Praxis gemacht und nirgendwo anders. Und alle Seiten der Jagdausübung sind auch nicht jedermanns Sache.
Hier im Forum sind offensichtlich auch einige Schaumschläger unterwegs, wenn man sich mal anschaut wann und wieviele Beiträge zu wieviel Themen die schreiben, dann haben die noch nie Nachts 8h auf ner Kanzel gesessen.
Also ein oder mehrere aktive Jäger ansprechen und ab dafür.

Gruß insulaner
 

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