DJT Erfahrungen

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Hallo liebe Leute!
Ich vermute mal, dass dieses Thema schon oft angesprochen wurde!
Mir wurde von einen deutschen Jagdterrier abgeraten.
Sie wären stur, hätten eine "ichwillichwillichwill" Einstellung wie kein anderer, sind nicht ruhig zu bekommen und kennen nichts außer jagen und können auch nichts anderes.
Ist es richtig das deutsche Jagdterrier so schwer zu Händeln sind?
Die djt die ich bis jetzt gesehen habe, waren eigentlich alle relativ ausgeglichen im alltäglichen Ablauf. Freue mich auf ernstegmeinte anworten!
Wmh
 
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Sie wären stur, hätten eine "ichwillichwillichwill" Einstellung wie kein anderer, sind nicht ruhig zu bekommen und kennen nichts außer jagen und können auch nichts anderes.
Das alles erwarte ich auch von einem Jagdhund. Was Du daraus machst liegt an Dir, genau so wie bei jeder anderen Jagdhundrasse auch...

Horrido
 
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Wie bei jeder Rasse, schlägt es bei dem einen mehr durch, bei dem anderen weniger.
Aber lass dir keine Schauermärchen erzählen.
Ein Terrier ist meistens etwas eigensinnig, aber das macht sie ja auch so liebenswert.

Wie sagte mein Lehrmeister noch immer, wenn es um Hundeausbildung ging?
Liebe und ,,Hiebe" wohnen dicht beieinander. Auf 5% ,,Hiebe" folgen 95% Liebe. Nur beim DJT ist es anders rum.:twisted:
 

z/7

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Die sind nicht passionierter als andere gut Jagdhunde auch. Was speziell den DJT von anderen unterscheidet ist sein sehr einfach gestricktes Weltbild. Der kennt nur ein Kriterium: ist es jagdbar? im Zweifel: JA!

Das ist ernst gemeint. Damit muß man umgehen können. Erwarte von dem Hund keine großen Differenzierungen nach Situation, Gegner und Tageszeit.

Der Hund differenziert auch nicht nach Gefährlich/Ungefährlich. Auch damit muß man umgehen können. Das Denken mußt quasi Du übernehmen.

Dank der geringen Unterscheidungsfähigkeit ist der DJT extrem schnell fertig mit seinen Überlegungen, was zu tun ist. Anders gesagt, Du mußt vorher wissen, was er als nächstes tut (von Planen kann man da nicht sprechen, dafür ist diese Phase zu kurz). veni, vidi, vici.

Außerdem herrscht unter Terriers ein etwas rauher Umgangston. Ist aber nicht bös gemeint. Auch das muß man abkönnen.

Wenn der Hund weiß, was sein Platz und seine Aufgabe ist, sind das wunderbare Spielkameraden für Kinder, die nix übelnehmen und für jeden Blödsinn zu haben sind. Unkaputtbar. Umweltsicher. Immer gut gelaunt.
 
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Vielen Dank schonmal für die tollen antworten! Wie gestaltet sich Nachsuchenarbeit bei dieser Rasse?
Habe auch gehört das ein Jagdterrier viel mehr Beschäftigung braucht als ein Hund einer anderen jagdlichen Rasse?
Vielen Dank
Horrido und Wmh!
 
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Je größer der Hund ist,"nicht kleiner der Hund ist",
um so mehr braucht er Beschäftigung ;-) "Das Thema hatten wir hier schon"

Es kommt immer drauf an was u. wie man es macht:lol:


Mein Bruder hat 6 DJT
Mein Onkel 3 DJT
Bekannte usw
ich weiß was ich schreibe !

Horrido !
 
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Ein DJT macht nur Sinn, wenn du ihm als Führer gerecht werden kannst, sprich du mußt auch vom gleichen Schlage wie der DJT sein! Soll heißen DJT´s sind nur in den Händen von Vollblutjägern und Hundeführern gut aufgehoben, die viel und egagiert mit ihren Hunden jagen und keine Angst vor Begegnungen mit wehrhaftem Wild und Raubwild haben. Außerdem brauchen diese Hunde Führer, die nicht nur Angst um ihre Hunde haben, sondern Führer die jagdlich etwas bewegen wollen. Bist du so ein Führer, dann nimm dir einen, ansonsten suche dir eine etwas handzahmere Rasse aus!

PS. Ein guter Jagdterrier besteht zu 90% aus Wut und zu 10% aus Verstand, das sollte man nie vergessen!
 

z/7

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Vielen Dank schonmal für die tollen antworten! Wie gestaltet sich Nachsuchenarbeit bei dieser Rasse?
Habe auch gehört das ein Jagdterrier viel mehr Beschäftigung braucht als ein Hund einer anderen jagdlichen Rasse?
Ihre Hartnäckigkeit macht sie eigentlich zu guten Hunden für die Nachsuche, sie stehen sich mit ihrem Mangel an Gelassenheit nur manchmal selbst im Weg, wenn es kompliziert wird. Wenn man es richtig anstellt, kann man sie recht gut motivieren, auf der Wundfährte zu bleiben :biggrin:

Es sind sicher keine Hunde, die von selbst Ruhe geben. Wenn sie das von frühester Jugend an lernen, geht es aber. Der Terrier braucht vor allem Konsequenz, Klarheit, Voraussicht und Selbstdisziplin beim Führer. Wer selbst nicht so recht weiß, was er will, dem wird der Terrier die Entscheidung abnehmen, denn der weiß, was er will. Nicht immer zum allgemeinen Vergnügen.
 
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...
Das ist ernst gemeint. Damit muß man umgehen können. Erwarte von dem Hund keine großen Differenzierungen nach Situation, Gegner und Tageszeit.

Der Hund differenziert auch nicht nach Gefährlich/Ungefährlich. Auch damit muß man umgehen können. Das Denken mußt quasi Du übernehmen.

...

Völliger Unsinn,

die sind schneidig und lernen sehr schnell, es ist der Führer, der sie unabgeführt an zu großes Wild läßt. Ich hatte meine am Tiger und habe mit ihr vom Elefanten aus gejagt und im Wald nachts Schwarzbär nachgesucht, sie wusste sehr wohl zu differenzieren. Wenn sie Wild fasste, war es tot, ansonsten wurde es verbellt, auf Postkartenbreite. Sie fasste mit an, wenn ich eine Sau abfangen wollte, vorher wahrte sie ihr Fell.

Jetzt habe ich einen Rüden, ein echter Fetzer, aber er ist auf der Jagd viel ruhiger und abwägender. Im Alter von 10 Wochen, also vor ein paar Wochen, hat er sich vom Rucksack losgemacht, als ich den Einwechsel eines angeflickten Bocks am Waldrand suchte. Er hat am Einwechsel, ohne das ich ein Wort gesagt hätte, Schweiß verwiesen, dann gut 200m die Wundfährte im Hochwald gehalten, 2 mal Schweiß verwiesen und ist 5m neben dem im Wundbett sitzenden Bock rausgekommen. Er hat, da mit tiefer Nase suchend, den Bock nicht wahrgenommen und sich Hilfe suchend nach mir umgeschaut; ich konnte den schwerkranken Bock am Gehörn packen -wollte wg. der Nähe des Hundes nicht schießen- und ihn abfangen, während der Kleine ihn fest an der Kehle packte.

Da musste keiner das Denken übernehmen, und die Situation hat er sich selbst gut entwickelt. Er wird auch lernen, was Gefahr bedeutet, da ist sicher.

Es sind passionierte, schneidige, wendige und kleine Hunde, die bei sorgfältigem Heranführen an Wild ihren Job lernen. Verderben kann man jeden Hund, aber das ist Schuld des Hundeführers, nicht der Jagdhundrasse oder des Hundes.

Das ewige Kolportieren von Schauermärchen über dies oder das typische Jagdterrierverhalten ist einfach daneben und belegt nur die mangelnde Erfahrung und Hundekenntnis der Märchenerzähler, das aus Zeiten stammt, als man unerfahrene Junghunde auf Sauen loslies, weil man sie als Verbrauchsmaterial klassifizierte - sie waren ja so klein und sahen nicht so imposant aus, wie der dämlichste Hühnerhund.

Gruß,

Mbogo
 

z/7

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Gratuliere, grade mal den zweiten Terrier, und schon ist man Experte. Wieviel andere Rassen hast Du schon geführt?

Was Du da als Beispiel anführst, hat mit der Differenzierung, die ich meine, rein gar nix zu tun. Es zeugt eher von einem gewissen Mangel an Kapé, totes Wild zu packen. Leider eine Unart vieler Terrier, die von unwissenden Führern auch noch gefördert wird.

Mag etwas mit dem Zeitpunkt zu tun haben, zu dem der Hund eine Erfahrung macht. Möglicherweise sind Terrier in sehr jungem Alter noch nicht ganz so beratungsresistent. Das Fenster ist aber denkbar klein, und dürfte in sehr vielen Fällen verpaßt werden.

Überhaupt muß man sich beim Terrier mit der Ausbildung und Erziehung echt ranhalten, weil die die Kinderstube im Galopp durcheilen. In der Hinsicht ist auch die Schweißarbeit von Deinem Welpen nicht soo ungewöhnlich. Eine große Bedachtsamkeit kann ich da aber auch nicht erkennen. Sei Dir sicher, Dein Welpe hätte es mit einer Sau, einem Fuchs oder einem Hasen genauso gemacht. Ohne lang zu überlegen.

Terrier sind in der Hinsicht echt was für Faule, weil man sich nicht die geringsten Gedanken machen muß, wie man den Hund an was heranführt. Oder gar Vorkehrungen treffen muß, Zeit einplanen muß für eine Kennenlernphase. Diese Robustheit im Umgang hab ich auch erst zu schätzen gelernt, als ich meine erste Bracke hatte.

Mein aktueller Brackerich überlegt sogar bei nem neuen Dummy, ob man da auch reinbeissen kann. Der hat bei seiner ersten echten Schweißarbeit ne Viertelstunde nur den Anschuß untersucht, und hätt wahrscheinlich das Umfeld auch noch ne halbe Stunde sondiert, wenn ich nicht etwas gedrängelt hätt (ich Hornochse). Dafür wird mir der, wenn er soweit ist, hoffentlich auch mal am Anschuß bereits zeigen, ob das Stück überhaupt was hat. Es gibt Ausnahme-Terrier, die sowas auch können mögen, aber das sind eben Ausnahmen.

Das hat übrigens ganz und gar nichts damit zu tun, daß der Brackerich etwa furchtsamer wäre. Der muß die Dinge nur kennenlernen, in allen Aspekten. Dann verhält er sich entsprechend. Das wirst Du bei einem Terrier so schnell nicht erleben. Wenn's mal weh tut, fährt der Standard-Terrier das Programm: jetzt erst recht. Weil der Terrier an sich nur eine Problemlösungsstrategie kennt: nach vorne gehen. Wenn das weniger werden sollte, ist es evtl der Zucht geschuldet, die mehr und mehr die Härte und Schärfe rausnimmt.
 
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hat der Hund bei dir jeden Tag ´ne Aufgabe? Kann er sich austoben?
Gehst jeden Tag ins Revier? Oder kann er frei auf dem Hof laufen?
Dann ist ´n DJT ein toller Hund (wenn die Nachbarn keine Katzenfreunde sind).

Heute hab ich einen PRT. Die sind etwas....leichter zu führen. Man hat weniger Probleme....
Reicht für mich.
Auch wenn ich in Alleinlage mitten im Revier wohne...und der Hund frei läuft...der PRT haut nicht ab. Geht nicht allein jagen, ist ruhiger (wenn man den dran gewöhnt) und reicht für jagdliche Aufgaben voll aus.

Ein DJT ist ein toller Hund, aber Einfach geht anders. Da musst schon echt die grünen Klamotten den ganzen Tag tragen und das leben...
Ich will das nicht mehr, muss auch mal arbeiten....

guck ´nen Wurf Welpen mit 7-8Wochen an...einmal DJT und einmal PRT. Schon da sieht man unterschiede...Die PRT sind weniger "Explosiv".
Darum bin ich von schwarz auf weiss gewechselt.
 
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M

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Guest
Meine Erfahrung zu DJT (Ich kenne sonst auch nur Terrier als Hundeführer, deshalb kann ich auch nur mit denen vergleichen),

Tolle schneidige und mutige Hunde. Einigen Vertretern muss man häufiger als dies bei anderen Terrierrassen der Fall ist noch klarer sagen was erlaubt ist und was nicht. Aber wie gesagt nur einigen. Wir haben viele DJT's zu Hause gehabt, alle jagden und jagen mit viel Schneid und Beutetrieb und Schärfe.( Zu Hause gibt es beide extreme von ich liege am liebsten auf dem Sofa und lasse mich den ganzen Tag streicheln wie eine Katze bis ich stöbere den ganzen Tag auf dem Grundstück und Zäune sind nur da um drüber zu klettern)

Ich habe mich für einen Foxl entschieden weil die Wahrscheinlichkeit einen klassischen Terror Terrier (der alles was nicht festgeschraubt ist als jagbares Wild ansieht) zu bekommen wenn man in den großen Topf greift etwas geringer ist als beim DJT, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auch größer einen Hund mit etwas weniger Schärfe und Beutetrieb zu bekommen. (Natürlich auch ein Ausbildungsthema aber eben auch ganz viel Veranlagung) Ich glaube ich habe da glaube ich viel Glück mit meinem Fox gehabt.


WmH! Argos
 
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Wir haben in unserer Gruppe hauptsächlich Foxl, aber auch 3 DJT. Am Stammtisch habe ich 2 weitere DJT-Führer. Jagdlicher Unterschied meiner Meinung nach, was Wildschärfe, Beutetrieb, Nase etc angeht: Null; die Foxl sind meiner Meinung nach allerdings im Gegensatz zum DJT eher Spätentwickler, das volle Potential haben sie oft erst mit 3 Jahren.
Die Tendenz, einen DJT außerhalb der Jagd beschäftigen zu müssen, ist nach Aussage eines der beiden DJT-Halter allerdings größer. Letztendlich dürfte aber entscheidend sein, wer hinter der Leine steht, dazu braucht es aber Erfahrung.
Einem Erstlingsführer würde ich eher zu einem Foxl raten (oder einem PRT, falls er Spurlaut hat) , in der Gesamtheit sind sie ausgeglichener. Wohlgemerkt in der Gesamtheit, ich kenne auch ausgesprochen ruhige Zeitgenossen bei den DJT.
 
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z7,

mach Dir keine Gedanken wg. der Zufallstreffer, die sind einfach gut und schnell dabei - und nach der durchgaloppierten Kinderstube sind sie durchaus auch lernfähig. Man muss kein Dutzend selbst geführt haben, es reicht, wenn man einige gut kennt, Rüden wie Hündinnen.

DJT sind hart im Nehmen, führerbezogen und verzeihen eine Reihe von Führungsfehlern, fordern allerdings Konsequenz. Ganz sicher hätte er einen Fuchs oder eine Sau auch so nachgesucht, ob er ohne mein Zutun gefasst hätte, weiß´ich nicht - beim geschilderten Beispiel war er einfach nur baff, dass das Objekt seiner Neugierde da war und dass es beute war.

Und für Faule taugen sie garnicht, weil man sie beschäftigen muss, auch wenn man nicht jeden Tag jagen gehen kann.

Du wiederholst hier nur eine Reihe von Vorurteilen, die man auf jeder Jagd gesagt bekommt, meist von Nicht-Hundeführern oder von solchen, die voller stolz einen Hühnerhund im Kofferraum sitzen haben, der zum Streckelegen mal raus darf. Mit Bracken kenne ich mich nicht aus, aber Weitjäger kann ich nicht gebrauchen, daher kommen auch Wachtel für mich nicht in Betracht, auch wenn's gute Hunde sind.

Und wenn DJT jenseits von 6 Monaten beratungsresistent wären, dann würden nicht viele am Leben bleiben - weil es unmöglich ist, sie während der Kinderzeit einzuarbeiten am gefährlichen Wild. Sie lernen im Gegenteil -wie jeder andere Hund- ständig dazu. Es braucht bloß einen Führer, der nicht stumpfsinnig anrüdet, sondern versucht jede sich bietende jagdliche Situation zur Schulung zu nutzen, so wie es sich ergibt. das ist schon das Wesentliche. Wer mit Hund durchgeht, weiß, was ich meine.

Gruß,

Mbogo
 

z/7

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Das, was ich schreibe, sind meine eigenen Erfahrungen, da ist kein einziger Satz dabei, den mir jemand erzählt hätte. Vllt solltest Du doch mal ne andere Rasse ausprobieren, dann würdest Du mir nicht erklären, daß Terrier mehr Beschäftigung bräuchten als andere Jagdhunderassen. Das ist nämlich nicht so. Wenn die rechtzeitig lernen, wann Ruhe ist, dann ist auch Ruhe. Da liegt der Fehler eindeutig bei den Führern, die nur zu gern auf die Anspielversuche einsteigen. Oder sollt ich sagen, den quietschvergnügten Charmebolzen erliegen.

Natürlich lernen die ihr Leben lang alles mögliche. Ändert nix dran, daß sie kaum in der Lage sind, komplexe Situationen aufzudröseln. Und sei's nur, weil sie grade in Adrenalin ersaufen. Das fatale ist, daß das zumindest zu meiner Zeit von der Zucht so gewollt war. Wer fliegt, fliegt aus der Zucht, Vorliegen bis zur Heiserkeit war gefragt. Hunde, die Situationen analysierten, auch mal andere Wege in Betracht zogen, wurden damit systematisch ausgemerzt, der Kopf durch die Wand gefördert. War damals schon umstritten, denn bei der realen Baujagd ist das eher von Nachteil. Eine Zwickmühle, denn gleichzeitig muß man ja auf Schärfe und Härte irgendwie selektieren.

Ich will niemandem seinen Terrier madig machen, tut mir leid, wenn das so negativ rüberkommt. Ich mag sie ja selber, und wenn meine aktuellen jagdlichen Aktivitäten es hergäben, hätt ich immer noch einen. Es ist toll, wenn Du mit Deinem Hund so zufrieden bist, und es ist sicher richtig, daß man bei geschickter Führung mehr rauskitzeln kann als stumpfes Zubeißen. Und ihr unerschütterliches Wesen ist einfach genial. Trotzdem war ich von den Socken, als ich gemerkt hab, wieviel mehr andere Rassen an kognitiver Kapazität zu bieten haben. Daß die dafür deutlich mehr Zeit fürs Verarbeiten brauchen, ist die Kehrseite. Man kann halt nicht alles haben.

Und damit das nicht nur in der Theorie hängenbleibt ein kleiner Tipp für den angehenden Terrierführer: Ruhe bewahren, wenn der Hund was lernen soll. Zuviel Emotion, und dafür ist der Terrier eben prädestiniert, steht dem Lernen im Wege. Wie Mbogo schon schrieb, Anrüden ist nicht das, was ein Terrier am meisten braucht. Für Action sorgen die selber. Was die brauchen, ist ein Führer, der sich zurücknehmen kann, eben nicht kopflos bei der Randale mitmacht, sondern dem Hund die Gelegenheit gibt, selbst rauszufinden, was wie geht. Kleine Schritte. Unaufgeregtes Loben. Bestätigen nicht immer mit Action, sondern eher mit Leckerli, je nach Aufgabe. Wenn ich dem Hund hinterher noch mehr beibringen möchte, darf ich ihn nicht vorher zu sehr aufdrehen. Und bei schwierigen Lernschritten hinterher wiederum Ruhe zum Verdauen des erlebten. Box halt ich inzwischen für ein essentielles Ausbildungsinstrument.
 
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