In Namibia investieren oder arbeiten ? Lieber nicht !

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Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende. Dieses Sprichwort wird viele Ausländer bei der Entscheidung beeinflussen, entweder Namibia zu verlassen oder sich hier der Gefahr auszusetzen, als illegaler Immigrant verhaftet und abgeschoben zu werden.

Was die Leidtragenden dabei besonders belasten muss, ist die immer wieder als Willkür beschriebene Unberechenbarkeit des Innenministeriums, das aus einer Laune heraus regelmäßig Anträge auf Verlängerung von Arbeitsgenehmigungen ablehnt, die zuvor widerstandslos genehmigt wurden. Erschwerend kommt die Ungewissheit hinzu, ob eine solche Ablehnung auch frühzeitig kommuniziert wird oder das Risiko besteht, sich danach unbewusst und ungewollt illegal im Land aufzuhalten und deshalb verhaftet zu werden.

Was das Ministerium bei der leichtfertigen Bewertung derlei Anträge ganz offensichtlich ignoriert, ist die Tatsache, dass es häufig über das Schicksal von Menschen entscheidet, die keine Alternative zum Verbleib in Namibia haben. Menschen, die in der Heimat alles aufgegeben und sich hier eine Existenz aufgebaut, die in Namibia Arbeitsplätze geschaffen oder karikative Arbeit verrichtet haben. Die Immobilien besitzen, Kinder in der Schule haben oder Angestellte beschäftigen und nicht über Nacht die Sachen packen und das Land verlassen können.

Zu einer derart überstützten Flucht werden sie aber gezwungen, wenn das Ministerium sie aus welchem Grunde auch immer zur Ausreise nötigt und damit den Appell der Regierung ad absurdum führt, Ausländer sollten in Namibia investieren.

Marc Springer
Allgemeine Zeitung Namibia
 
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@ReinerW

Du zitierst einen Kommentar aus der AZ-Windhoek, der einige Ungereimtheiten enthält.
Wer per "Arbeitsgenehmigung" nach Namibia (gilt aber für viele Länder) einreist, dazu "Menschen, die in der Heimat alles aufgegeben haben"
also zuhause keinen Anker, keine Rückzugsmöglichkeit mehr hat, handelt naiv oder leichtsinnig oder beides.
Auch eine Arbeitsverlängerung ist immer zeitlich terminiert!

Wandersmann
 
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Wie überall in Africa gilt auch hier:"How can I help you to help me?"
 
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Ich habe bereits vor einigen Jahrzehnten mehrfach überlegt, nach Namibia auszuwandern. Dort bin ich unzählige Male gewesen und habe einen großen Bekannten- und Freundeskreis gefunden. Wenn ich die heutigen Verhältnisse sehe, bin ich froh, doch nur privat und geschäftlich mit Jagdgästen in dieses von mir geliebte Land zu reisen.
Es hatte sich einmal die Gelegenheit ergeben, eine traumhafte Farm mit bestem Wildbestand kostenlos zu bekommen, wenn meine Frau und ich das alte Farmerehepaar bis zu ihrem Ende betreut hätten. Ein Jahr nach dem Ableben der Besitzer wurde die Farm überfallen und das neue Besitzerehepaar überlebte zum Glück, wenn auch schwer verletzt.
Die Möglichkeit der Enteignung durch die Regierung war für uns allerdings das abschreckenste Risiko. Es war sicher die richtige Entscheidung, die Brücken nach Deutschland nicht abzubrechen und das schöne Land nur als Gast zu besuchen. Die guten Zeiten des weißen Mannes sind überall in Afrika schon lange vorbei.
 
A

anonym

Guest
...
...
... Ein Jahr nach dem Ableben der Besitzer wurde die Farm überfallen und das neue Besitzerehepaar überlebte zum Glück, wenn auch schwer verletzt.
...

Werter Waidgenosse Reiner,

man muß alte Fäden ausgraben
und dann wird
zunächst Unverständliches verständlich:

Wer diese Lebensgeschichte
und
diesen Schicksalsschlag liest,
versteht
den Farmer, Jäger, PH und Schutztruppler !
 
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Irgendwann geht da unten was schief.

Es braucht nur so eine Art Messias aus dem Bush auftauchen , etwas predigen , die Weißen beschuldigen und los geht es. Das haben wir aus anderen Regionen Afrika erlebt und mit dem Gewaltpotential das in den Elendsviertel steckt und die allgemeine Grausamkeit wissen wir wie es ausgehen wird. Ohne ein Eingreifen aus dem Ausland wird es für die weiße Siedler dann sehr schlecht aussehen. Wer im Notfall in Namibia eingreift wenn die Lage nicht mehr unter Kontrolle ist weiß ich nicht. Nebenbei bemerkt , passt auf das es nicht losgeht während das ihr dort ahnungslos jagt , in Ruanda ist zwar kein Weißer Jäger zu Schade gekommen , aber es war ein ethnischer Konflikt. In Namibia ist die Lage anders.

Die Weiße Siedler sollten sich wirklich überlegen wie sie aus diesem Land rauskommen. Die haben keine Zukunft mehr und sitzen auf einem Pulverfass.
 
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Werter Waidgenosse Reiner,

man muß alte Fäden ausgraben
und dann wird
zunächst Unverständliches verständlich:

Wer diese Lebensgeschichte
und
diesen Schicksalsschlag liest,
versteht
den Farmer, Jäger, PH und Schutztruppler !

klingt nach Dietram,dem Tropenhelmfabrikanten.
 
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Tja, ich wollte immer noch einmal eine Jagdreise nach Namibia machen ...

Für die weißen Farmer wird es darum gehen, den Machthabern und ihren Clans nachzuweisen, dass es finanziell lohnender ist, Steuern und Tourismuseinnahmen zu haben, statt das Land durch Enteignungen und Umverteilung an die schwarze Bevölkerung wertlos zu machen.

Wenn ich ein Angebot wie ReinerW oben hätte, dann würde ich mir einfach ausrechnen, wie lang der Return-of-Investment ist. Bei einer Maschine gehe ich ja auch nicht davon aus, dass ich sie die nächsten 100 Jahre nutzen kann. Kommt plötzlich eine neue Technologie, dann kann sie schon morgen wertlos sein.

Eigentum (egal ob Land, Fabriken, Maschinen, Patente usw.) hat eben nur dann einen Wert, wenn gleichzeitig der politische und rechtliche Rahmen gegeben ist, dieses Eigentum zu nutzen.

Ich muss mich dann eben auch darum bemühen, dass das Gemeinwesen funktioniert - Eigentum verpflichtet !
 
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Ich könnte eine Woche lang Führungen machen über Farmen, die in Südafrika von Weißen an Schwarze übergeben wurden....

Gruß

HWL
 
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Vor ein paar Jahrzehnten zog ich nach Südafrika und habe diesen Schritt keine Sekunde bereut - ganz im Gegenteil. Natürlich bekomme ich mit, was sich in einigen Ländern des südlichen Afrika abspielt, dennoch, ein 'Rückzug' nach Deutschland würde mich vor gewaltige Herausforderungen stellen. Im Sommer bin ich gern im Schwarzwald, jedoch ein Rückflug nach Kapstadt in der Tasche zu haben, vermittelt ein gutes Gefühl.

Wäre ich jünger, würde ich in die USA gehen, aber zurück nach Deutschland....? Denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Von Afrika komme ich wohl nie mehr los.
 
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Ich könnte eine Woche lang Führungen machen über Farmen, die in Südafrika von Weißen an Schwarze übergeben wurden....

Gruß

HWL

Hm, hast Du einmal ein Beispiel wo das gut funktioniert hat und die Farm heute genauso viel abwirft wie vorher ? Oder wo zumindest die neuen "Herren" ein auskömmliches Leben gefunden haben ?
 
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