Erdsulze anstatt Salzlecke?

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Hallo Zusammen,

gibt es hier im Forum Erfahrungen zu sog. Erdsulzen? Die klassischen Varianten wie Stamm-/Stocksulze etc. sind bekannt.
Meine Recherchen in Bezug auf Erdsulzen sind wie folgt:

- Ausheben eines 1mtr. x 1 mtr. x 20 cm großen Bereiches im Revier.
- Erdaushub mit Viehsalz vermengen und die Mischung (Erde mit Salz) in die Grube zurück geben.

Hat dies jemand schon einmal gemacht? Welche Erfahrungen gibt es Eurerseits damit?

Gruß

JL
 
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Moin, mit jedem noch so kleinen Hügel schaffst Du einen Platz auf dem sich der Fuchs löst.

Horrido
 
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Moin,
Habt ihr Sauen im Revier? Die nehmen gerne mal zuviel Salz auf,bekommt denen gar nicht gut.hygienischer ist immer Salzstein auf dem Stamm in ca.1.50 Meter Höhe.
gruß lamü
 
A

anonym

Guest
Wie kann ich mir vorstellen, dass Rehwild hier Salz aufnimmt? Leckt es dann auf dem Boden herum?
Allgemein finde ich das Anlegen einer Stangensulze auch um einiges einfacher...
Sehe ich auch keinen Vorteil an so einer Erdsulze.
 
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Sofern ich die Erläuterungen richtig verstanden habe, ist die Erdsulze einzig und allein für Schwarzwild gemünzt. Rehwild wird sich daran wohl nicht gütlich tun.
Danke für Eure Einschätzungen dazu.
 
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@ Lamü67

Die Aufnahme von Salz aus dem Boden (also inklusive Erde) spielt bei Sauen keinerlei Rolle aus hygienischer Sicht - dann wären die Viecher längst ausgestorben, die brechen den ganzen lieben tag die Erde um auf der Suche nach Fraß...

Bei Wiederkäuern glaube ich auch nicht an eine besonders schädliche Wirkung von mit Erde kontaminiertem Salz - so nehmen sie es weltweit aus Erdgebundenen Vorkommen auf, beobachtet selbst in der Bergwelt Nordamerikas, den Alpen und in der Sahelzone. Allerdings waren diese "Natur-Salzlecken" hochprozentige Salz-Mineralgemische mit geringerer Erd- bzw. Sandbeimischung.
Bei Rehen, diesen Feinschmeckern unter unseren Wildwiederkäuern, habe ich bei künstlich angelegten Stamm-Salzlecken auch erlebt, daß sie bei zu Ende gehenden Salzkonzentraten immer weiter den Stamm Richtung Erdboden beleckten, bis hin zum Boden...aber wie gesagt: beleckten, nicht per Biss aufnahmen.

In meinen frühen Wanderjahren als Jagd-Lehrling und Gesell' kannte ich mehrere erfahrene und erfolgreiche Sauenjäger, die Teile der Suhlen mit Salzeinstreu "veredelten" - wurden von den Sauen stets gut angenommen!

Wandersmann
 
Zuletzt bearbeitet:
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Moin

Bei Kühen ist es unerwünscht wenn diese Erde oder Sand aufnehmen , deswegen immer genügend Mineralfutter in der Ration haben und auch auf sauberes Futter achten. Zum einen wegen hygienischen Gründen , zum anderen aber auch da Erde ja nicht verdaut wird und somit Platz im Pansen einnimmt wo ansonsten Futter sein könnte.
Und das ist wohl auch dauerhaft der Fall , da der Pansen nicht genügend Peristaltik hat um die Erde weiter durchs System zu befördern. Ergo lagert sie sich unten an , nimmt Platz ein und behindert die Peristaltik.

Ich weiß nun nicht inwieweit das auf Rehe übertragbar ist , aber da beide Wiederkäuer sind wird es Gemeinsamkeiten geben.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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@ Meetschlot

Du hast recht, was Hochleistungs-Hausrinder betrifft - ich sprach Wildwiederkäuer an, und da gelten andere Prioritäten...

Wandersmann
 
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Moin

Ja das ist mir bewusst das Milchkühe anders leben als Rehe. Aber sollen gerade Rehe sich nicht immer nur feine und energiereiche Äsung suchen ? Und bei Ihnen kommt es im Winter auch auf jedes bisschen Energie an , wenn die nicht effizient genug aus der Äsung gewonnen werden kann ist das meiner Meinung nach negativ und somit gar nicht soo viel anders von den Prioritäten her.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Na ganz einfach, Meetschlot, außer der von Dir geforderten "feine(n) und energiereiche(n) Äsung" braucht das Reh auch Mineralien inkl. Spurenelemente.
Und deshalb mein Satz oben:
"Bei Rehen, diesen Feinschmeckern unter unseren Wildwiederkäuern, habe ich bei künstlich angelegten Stamm-Salzlecken auch erlebt, daß sie bei zu Ende gehenden Salzkonzentraten immer weiter den Stamm Richtung Erdboden beleckten, bis hin zum Boden...aber wie gesagt: beleckten, nicht per Biss aufnahmen."

Wandersmann

PS:
Das Reh ist survival-Spezialist - in jeder Beziehung
 
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kurzer Schwank aus der morgigen Revierrunde. Stocksulze mit Mineralstein oben drauf - leider ohne Dach - sodass der Regen der letzten Tage den Stein sehr hat schrumpfen lassen und der Stamm entsprechend ausschaut. Obwohl der Stamm gut getränkt ist mit der Sulze selbst, ist im unteren Bereich der Sulze der Boden ringsum immer frei und stellenweise auch angekratzt. Ich gehe davon aus, dass Wild teilweise die Mineralien auch direkt vom Boden aufnimmt ohne am Stock zu lecken.
 

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