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Bei uns dieses Jahr so wenig Schweine wie nie zuvor,(Hessen) auch bei der Ernte Jagd waren es nur zwei Sauen im Vergleich zum Jahr 2016 da waren es 21 auf den selben Flächen
Kirrungsjäger kann man kaum fördern
Hier (auch Mosel) brechen alle Dämme......
.... Wenn man ungeschickt an die Sache rangeht verfährt man eine Menge Sprit, beunruhigt ständig den Wald, muss 10 mal sitzen bis mal Anblick da ist ...
....Es wurden gelegentlich in Arbeiten oder Projekten Statistiken geführt wie oft man sitzen muss und wieviele Stunden um zum Erfolg zu kommen....wenn ich diese Zahlen sehe frage ich mich ob das ein Witz sein soll....
....hier werden beständig ca. 20 Sauen pro 100 Ha erlegt...
@zweiterfrühling.
Mal eine Frage, wie viele Sauen habt ihr in den `70 er und `80 er Jahren erlegt?
Leider muss man bei Thema "Sauenschwemme" immer hören, wie haben so viele Sauen wie noch nie. In Wirklichkeit aber hatten sie früher nur gar keine oder nur sehr wenige und jetzt wo sich die Sauen ausbreiten bricht die Panik aus und es wird vielerorts von Sauenschwämme geredet, dabei ist es nur eine Neu Ansiedelung der Sauen durch mehr Nahrung.
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20Stk. /100 Ha ??Hier bei und z.B. in allen Hegeringen, mehrere 10.000 Ha, kein erhöhtes Sauenaufkommen, hier werden beständig ca. 20 Sauen pro 100 Ha erlegt ( mache Reviere paare mehr, andere Reviere auch fast keine) und das schon seit den 70er Jahren fast immer gleichbleibend.
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Und ich bleibe dabei, dass man kirrt um eben NICHT 10mal raus zu müssen....man sollte ja auch nur hingehen wenn die Kirrung regelmäßig angenommen ist. Das heißt wenn weniger Sauen da sind und das nicht erfolgrversprechend ist, kann man es entweder temporär oder ganz lassen.....
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Die Moselhänge werden sehr wohl mit gedrückt, das sind regelmäßig Jagden mit sehr hohen Strecken.
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3. Seit den 70er Jahren sind im Kreis fast 1000 Hektar Rebflächen brach gefallen, vor allem die Seitentäler und oberen Gewanne des Haupttals.
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Also ist es ja keine Sauenschwemme. Sondern die Sauen nutzen den von Menschen gemachten Zustand nur optimal aus.Strecke hier auf Kreisebene in den 70er Jahren etwa 500....Mitte der 90er ca. 1500....seit Ende der 90er relativ "stabil zwischen 2500 und 6000.
Dennoch ist es dieses Jahr so extrem wie nie und das kommt ja nun nicht überraschend.
Die Moselhänge werden sehr wohl mit gedrückt, das sind regelmäßig Jagden mit sehr hohen Strecken. Und ich bleibe dabei, dass man kirrt um eben NICHT 10mal raus zu müssen....man sollte ja auch nur hingehen wenn die Kirrung regelmäßig angenommen ist. Das heißt wenn weniger Sauen da sind und das nicht erfolgrversprechend ist, kann man es entweder temporär oder ganz lassen. In meinem aller ersten Revier in dem ich als Jungjäger jagen konnte hab ich erleben dürfen 10mal an einer Kirrung sitzen zu müssen um mal Sauen zu sehen. Standorte die urig aussehen, wo der Wind unberechenbar ist und das Wild von überall kommen kann....da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, genau wie bei den Bewegungsjagden.
Ein paar wichtige Veränderungen hat es seit den 70er Jahren gegeben....
1. Die Waldfläche des Kreises hat um über 2000 Hektar zugenommen.
2. In der gleichen Zeit hat der Nadelwaldanteil deutlich abgenommen.
3. Seit den 70er Jahren sind im Kreis fast 1000 Hektar Rebflächen brach gefallen, vor allem die Seitentäler und oberen Gewanne des Haupttals.
4. Seit Mitte/Ende der 80er Jahre wird in großem Umfang 00-Raps angebaut.
5. Ab Mitte der der 80er Jahre folgten fast nur noch warme Jahre....Dauerfrost nur alle Jahre mal ein paar Tage.
6. Früher wurde hier traditionell fast nur Gerste angebaut. Seit dem Preisverfall nun immer mehr Weizen.
7. In den letzten Jahren kommt nun auch noch Mais dazu.
Aber solche und ähnliche Entwicklungen finden in ganz Europa statt....mit den bekannten Auswirkungen auf die Schwarzwildbestände. Es gibt aber immer noch viele, die es nicht verstehen oder nicht wahrhaben wollen, was weiß ich. Ich glaube wenn man hier 10 alte Jäger fragt wie sie den Schwarzwildbestand einschätzen, sagt die Hälfte irgendwas wie: "Ja sind schon noch paar da...aber ist nicht mehr so wie es mal war....die bösen (Holländer, Aasjäger und was denen noch alles einfällt) schießen sie ja alle tot, irgendwann haben sie auch die letzte noch geschossen"
Ich muss dann immer schnell flüchten wenn mir solche Worte begegnen.
Also ich würde schon gerne noch was über Kirrungen lernen. Ich versuche es alle Jahre wieder in meinem 340Ha Waldrevier. Wenn ich viel Richtig mache hab ich bei jedem dritten Ansitz anwechselnde Sauen. Beim ersten mal kommen sie raus und ich kann problemlos eine erlegen. Danach legt die Bache ihre Route so, dass sie mich beim Anwechseln in den Wind bekommen. Ich kann mir eine Ecke Suchen wo die Kirrung und der Hauptwechsel bei allen Westlichen Windrichtungen (Oft Südwest) außerhalb des Windes liegen aber nach einem Schuss sucht sich die Bache einen neuen Wechsel und hat mich klug. Ich höre sie dann nur im Unterholz.
Das es dieses Jahr mehr wie letztes Jahr streite ich auch nicht ab. Das sehe ich auch. Nur dann muss man sich was einfallen lassen um den Bestand wieder zu reduzieren, da nützt es nichts wenn ich einmal die Woche an der Kirrung hocke und eine erlege.Grundsätzlich ist es mitten im Wald sehr viel schwerer als am Waldrand weil das Wild von allen Seiten kommen kann. An einer günstigen Stelle einer Wald/Feld Kante gibt es im Idealfall nur eine Richtung von z.b. südwest bis nordwest aus der das Wild anwechseln kann, denn über das freie Feld kommt nur extrem selten mal was.
Ein weiterer Nachteil vieler Stellen im Wald ist, dass dort selten Menschen verkehren. Somit ist menschliche Witterung dort eine Beunruhigung. Am Feld wo eh regelmäßig Menschen verkehren, stellt das keine Beunruhigung dar. Wechseln dort z.b. Sauen an und der Wind ist gerade schlecht, kommen sie zwar nicht raus, sind aber spätestens am nächsten Tag oder sogar schon nach ein paar Stunden wieder zur Stelle.
Ich bin zum Glück nicht darauf angewiesen im Wald zu kirren....wenn dann würde ich die Stellen nach folgenden Kriterien aussuchen: Möglichst vorgegebene Anwechsel (ich habe z.b. eine Stelle direkt an einem Zaun so dass eine ganze Seite Feld ist und in Richtung Wald durch das Gatter eine Art Zwangswechsel vorgegeben ist...da klappt es fast immer), möglichst stabile Windverhältnisse und möglichst viele Windrichtungen geeignet; eine Stelle wo regelmäßig Menschen verkehren; und vor allen Dingen gut und schnell erreichbar (also nicht vom selten befahrenen Waldweg noch 300 Meter querfeldein....lieber an gut befahrbaren und regelmäßig genutzten Wegen).
Ich halte die Theorie, dass die Bache bewusst durch den Schuß andere Wechsel nutzt für mindestens sehr fragwürdig. Ich beobachte sogar eher, dass bestimmte Rotten immer ihren ganz bestimmten Wechsel benutzen, auch wenn sie nach ein paar Wochen wieder mal da sind. Wenn Sauen anders anwechseln ist es für mich eher ein Zeichen, dass es einfach auch andere sind.
Wir können auch gern mal pn weiter erörtern, ich bin immer offen für neue Eindrücke und Ideen.
@Thomas: Doch es ist eine Schwemme (oder wie man es auch nennen mag), denn es sind nicht richtig viele Sauen wie immer....es sind ungeheuerlich viele....so dass man sich fast schon nicht mehr freut sie zu sehen, sondern nur noch denkt "omg was soll das werden". Aber nützt ja nix....dran bleiben und eine passende nach der anderen erlegen.
Bezüglich der Frischlingsbachen von 25kg möchte ich noch berichten, dass ich in den letzten Monaten 2mal die traurige Gelegenheit hatte eine solche tot vor mir zu haben. Ich war glücklicherweise nicht der Schütze aber es hätte mich ebenso treffen können. Bei der Rapsernte wurde eine Rotte sozusagen getrennt....Eine starke Bache und verschiedene Würfe Frischlinge sind bei mir raus....ein Jagdfreund stand an der anderen Seite, konnte das nicht sehen und bei ihm kamen 3 braune Sauen ca. 25kg. Und schon war es passiert...
Naja jedenfalls hab ich das Stück mal genauer untersucht und dabei festgestellt, dass es schon 14 Monate alt war....wog genau 25kg und hatte 4 Frischlinge. Nichtführende Stücke diesen Alters wiegen tendenziell eher so 33-40kg hier. Durch die Belastung der Trächtigkeit und der Milchversorgung sind diese Bachen körperlich stark unterentwickelt.