Das wäre auch bedeutungslos, weil es für den Erfolg nur auf die möglichst hohe Gesamtstrecke und dabei insbesondere einen bestmöglichen Frischlingsanteil ankommt.
Es wurde schon oft geschrieben: bei einigermaßen angepassten Bestandsdichten macht man im reinen Waldrevier nicht die beste Strecke mit gezielter Einzeljagd auf Sauen. Man macht sie nur schlau und weniger sichtbar, was die Wildschäden noch in die Höhe treibt. Bewegungsjagden sind im Einstandsrevier das weit wirksamere Mittel, wenn sie gut organisiert werden.
Wilde Hypothesen!:evil:
Zur möglichst hohen Gesamtstrecke:
entweder willst oder kannst du es nicht verstehen!
Es geht nicht um die möglichst hohe Gesamtstrecke, sondern um die möglichst hohe Reduktion!
Du erzielst möglicherweise eine hohe Gesamtstrecke, weil du es vor her komplett versäumt hast frühzeitiger in den Bestand einzugreifen und damit den Bestand unsinnigerweise hast ansteigen lassen, aber du erzielst keinesfalls eine möglichst hohe Reduktion.
Hohe Gesamtstrecken zu erzielen, weil man vorher den Bestand durch zeitweilige Schonung hat anwachsen lassen, ist nun mal das genaue Gegenteil einer auf Reduktion abzielenden Jagdstrategie.
Damit es nochmal deutlich wird; hier ein kleines Beispiel mit sehr konkretem Praxisbezug:
erlege ich im Spätwinter bis hin zum ersten Schalenwildjagdintervall Anfang Mai sagen wir mal mit den von dir als kontraproduktiv charakterisierten "Höllenjagdinstrumenten" Nachtjagd und Kirrungsjagd sagen wir mal 15 Sauen zusätzlich (gesetzeskonform nicht abhängig führende Stücke), so sind davon wahrscheinlich 8 Stücke weiblich und höchstwahrscheinlich innehabend, die dann im Frühjahr oder Frühsommer gefrischt hätten. Bei einer durchschnittlichen Aufzuchtleistung der erlegten Frilibachen, Überläuferbachen und adulten Bachen von nur 4 Frischlingen, würde der Gesamtbestand durch das nicht erlegen dieser Stücke also um ca. 30 Stücke anwachsen plus der 15 nicht gestreckten Sauen aus deiner geforderten Jagdruhephase Ende Januar bis Anfang Mai!
Das macht dann summa summarum 45 Stück Schwarzwild mehr auf deinen "erfolgreichen" Bewegungsjagden, welche du dann hoffentlich alle erlegst; möglicherweise ist dieser kleine Anteil, erwachsen aus den paar nicht erlegten Frühjahrssauen, die Gesamtstrecke deiner Bewegungsjagd und damit deine große Reduktionsmaßnahme:-D:-D!
Man erkennt, du erzielst nicht mal ansatzweise die von dir angedeutete Reduktion und man erkennt wieder deutlich die Notwendigkeit,
alle Möglichkeiten der Sauenbejagung gezielt zu nutzen!
Des weiteren hat hier niemand behauptet, das man bei "einigermaßen angepassten Bestandsdichten" im reinen Waldrevier die beste Strecke mit gezielter Einzeljagd macht, wie kommst du darauf!
Einzeljagd im Wald ist dort natürlich nur ein (vielcht auch untergeordnetes) Instrument der Sauenreduktion, aber wie man aus obiger Rechnung ersehen kann eines mit unzweifelhafter Berechtigung!
Woher weißt du ob die durch Einzeljagd im Wald angeblich schlau gemachten Sauen dann auch mehr Wildschaden produzieren; wieder mal eine deiner steilen Hypothesen ohne Unterbau oder kannst du da irgendwelche Fakten und konkreten Zahlen bringen!
Ist für mich wohl mehr als Anekdote zu betrachten, ebensowie deine Bindungsfantasien von Rotten im Einstand! Der Mann aus dem Kottenforst feiert mit dir wohl Wiederauferstehung!;-)
In Keuling's Studien wird übrigens eher genau das Gegenteil von deinen Aussagen konstatiert, hatten wir doch alles hier schon einmal:
Zitat Dr. Keuling:
"In Revieren mit Einzeljagd war die Tagaktivität deutlich höher. Die Bejagungsmethode hat keinen erkennbaren Einfluss auf die saisonalen Streifgebietsgrößen. Fang und Einzeljagd bewirkten Störungen, die sich in größeren Distanzen der Tageseinstände zu dem Störungsort ausdrücken. Jedoch liegen diese Distanzen innerhalb der saisonalen Streifgebiete. Der Einfluss der Bejagung scheint eher gering zu sein und wird von anderen saisonalen Faktoren überlagert. Schwarzwild kehrt schon nach kurzer Zeit an bejagte Kirrungen zurück."
"Revierübergreifend angewendete kombinierte Bejagungsmethoden scheinen notwendig um die Schwarzwildbestände konsequent zu regulieren, hierdurch wird keine weitere Änderung des Verhaltens bedingt."
Persönlich habe ich bei der geringen Höhe unserer örtlichen SW-Bestände kein Interesse an weiterer Schwarzwildreduktion und deshalb auch nicht den Anspruch, das Drückjagdergebnis als "Reduktionserfolg" zu verkaufen. Das dürfen gern Jäger tun, die tatsächlich in Zoo-ähnlichen Schwarzwildrevieren zuhause sind und dringend eine Reduktion erreichen müssten. Wir möchten gern effektiv auf Schwarzwild jagen, um Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft zu zeigen und dem gesellschaftlichen Auftrag , die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen bestmöglich gerecht zu werden. Das funktioniert seit Jahren wunderbar mit unserem Weg.
Ohne Zweifel ist auch eine bekannt gute Organisation und zu erwartende hohe Strecke ein Garant für Drückjagden, gute Hunde, gute Hundeführer und besonders fähige Jäger in die Gästeliste zu bekommen, was ein entscheidender Vorteil für effektives Jagen ist. ;-)
Jetzt zeigt du mal deine wahren Intentionen!
Du bist genauso gut oder schlecht, wie die Leute, die du sonst hier immer verteufelst; quasi ein verkappter Lodenjockel!
Dir geht es anscheinend mittlerweile also mehr um den Spaß bei deinem Fetisch (ein mir bisher noch nicht untergekommener Fetisch, aber man lernt ja nie aus) Bewegungsjagden oder wie?;-)
"Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft zu zeigen" würde nach meinem Verständnis anders aussehen; nämlich eine weitere Absenkung eures angeblich mit geringer Höhe "gesegneten" örtlichen Bestandes.
Wie hast du denn die geringe Höhe eures örtlichen Bestandes bestimmt; ich für meinen Fall traue mir immer nur vorsichtige Schätzungen über den Sauenbestand zu und liege mit meinen Prognosen auch regelmäßig ziemlich daneben!
Ich jedenfalls handele aufgrund der Unberechenbarkeit und der ungeheuren Populationsdynamik des Schwarzwildes immer noch nach dem Motto:
Jede Gelegenheit eine Sau, die der Jagdschein hergibt, zu erlegen, muss genutzt werden!
Das ist nach meinem Verständnis "Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft" und nicht eine möglichst hohe Gesamtstrecke auf einer gut organisierten Drückjagd!
Jetzt bin ich aber zusätzlich mal gespannt auf eine konkrete Antwort von dir:
wie hoch sollte denn deiner Meinung nach ein wildbiologisch sinnvoller Frühjahrsbestand auf 100 ha Waldfläche sein "um dem gesetzlichen Auftrag, die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen gerecht zu werden"?
Gruß
Prinzengesicht