Im Angesicht der Schweinepest......

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Ich bin mittlerweile im Zweifel darüber, ob der Stöberjäger die "heimische Waldsau" bis zu seinen legendären Bewegungsjagden schont oder ob er sie für seine Bewegungsjagden schont,...

Das wäre auch bedeutungslos, weil es für den Erfolg nur auf die möglichst hohe Gesamtstrecke und dabei insbesondere einen bestmöglichen Frischlingsanteil ankommt.
Es wurde schon oft geschrieben: bei einigermaßen angepassten Bestandsdichten macht man im reinen Waldrevier nicht die beste Strecke mit gezielter Einzeljagd auf Sauen. Man macht sie nur schlau und weniger sichtbar, was die Wildschäden noch in die Höhe treibt. Bewegungsjagden sind im Einstandsrevier das weit wirksamere Mittel, wenn sie gut organisiert werden.

....um dann die die vermeintlich hohe Strecke als großen Reduktionserfolg zu verkaufen!;-)....

Persönlich habe ich bei der geringen Höhe unserer örtlichen SW-Bestände kein Interesse an weiterer Schwarzwildreduktion und deshalb auch nicht den Anspruch, das Drückjagdergebnis als "Reduktionserfolg" zu verkaufen. Das dürfen gern Jäger tun, die tatsächlich in Zoo-ähnlichen Schwarzwildrevieren zuhause sind und dringend eine Reduktion erreichen müssten. Wir möchten gern effektiv auf Schwarzwild jagen, um Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft zu zeigen und dem gesellschaftlichen Auftrag , die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen bestmöglich gerecht zu werden. Das funktioniert seit Jahren wunderbar mit unserem Weg.
Ohne Zweifel ist auch eine bekannt gute Organisation und zu erwartende hohe Strecke ein Garant für Drückjagden, gute Hunde, gute Hundeführer und besonders fähige Jäger in die Gästeliste zu bekommen, was ein entscheidender Vorteil für effektives Jagen ist. ;-)
 
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Woran liegt es das wir ebenfalls keine explodierenden Bestände haben, aber weitaus höhere, aber konstante Strecken?
Woran machst du eigentlich die Bestandshöhe bei euch fest?
Wir können uns nicht erlauben hier so vorzugehen. Das SW würde in ungeahnte Höhen schnellen.
Du weisst ab wann SW frischen kann und wie groß ein Wurf ist? Das ganze 2x im Jahr und Gute Nacht Marie!
Mit deiner Methode würde hier alles aus dem Ruder laufen. Wir machen Strecke und zwar deutlich mehr als bei euch.

Im Wald muss stärker bejagt werden. Das ist ein Fakt, denn nachgewiesen ist dort die meiste Lebenszeit des SW und eine bessere Bejagungsmöglichkeit.
Auf dem Feld erlege ich weit weniger Sauen als im Wald. Im Feld ist das auch nicht mehr steigerbar.
Das sind Erkenntnisse die bereits 2012 in mehreren Modellen bestätigt wurden.
Wer die Jagd im Wald verweigert, sorgt für überhöhte Bestände.

Als 2015/16 die Strecke fast überall (Ausnahme die drei Stadtstaaten) in die Höhe schoss, haben wir weiter konstante Ergebnisse.
Ich denke mal wir- als eines der schalenwild- und waldreichsten BL -können das sehr viel besser einschätzen.
P.S.: Deine Methode kann rein mathematisch nicht funktionieren und d gibst ja nun auch zu keine Bestandsreduktion durchführen zu wollen.
 
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Sorry Stöbi,
aber das ist doch Wahnsinn, dann sollten auch alle anderen Reviere, egal ob Feld oder Wald Jagdruhe von Januar bis November halten ...

Nur im Wald, im Feld nicht.

Das ist kein Wahnsinn, sondern eine nachgewiesen wirksame Strategie.

Wild ist seit abertausenden Jahren darauf perfektioniert, zur Arterhaltung seinen Fressfeinden auszuweichen und wie enorm erfolgreich sie darin sind, siehst Du an den z. Z. höchsten Schalenwildbeständen seit Aufzeichnung, obwohl ihnen 400.000 hoch technisierte Jäger 365 Tage auf den Pelz rücken. Deshalb ist die Strategie, Sauen DORT scharf zu bejagen, wo sie Schäden machen und unerwünscht sind (Feld), während man ihnen den unproblematischen Rückzugsraum (Wald) durch mehr Jagdruhe attraktiv macht und dort nur überfallartig, aber um so erfolgreicher, zu dezimieren. Ist doch nicht schwer zu verstehen.
 
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Nur im Wald, im Feld nicht.

Das ist kein Wahnsinn, sondern eine nachgewiesen wirksame Strategie.

Wild ist seit abertausenden Jahren darauf perfektioniert, zur Arterhaltung seinen Fressfeinden auszuweichen und wie enorm erfolgreich sie darin sind, siehst Du an den z. Z. höchsten Schalenwildbeständen seit Aufzeichnung, obwohl ihnen 400.000 hoch technisierte Jäger 365 Tage auf den Pelz rücken. Deshalb ist die Strategie, Sauen DORT scharf zu bejagen, wo sie Schäden machen und unerwünscht sind (Feld), während man ihnen den unproblematischen Rückzugsraum (Wald) durch mehr Jagdruhe attraktiv macht und dort nur überfallartig, aber um so erfolgreicher, zu dezimieren. Ist doch nicht schwer zu verstehen.

Ich kann Dir durchaus folgen, so haben wir es auch immer gehalten. Aber ein paar "Zufallserlegungen" von nichtführenden ÜL, mitten im Wald haben mich zu anderen Erkenntnissen kommen lassen.
Genauso, wie die Schwarzkittel von den Einständen im Feld ausziehen und zu Schaden an Feldfrüchten gehen, tun sie es auch aus dem Wald, es sei denn, sie müssten 20 km zurücklegen, um in die Feldflur zu gelangen.

Horrido
 
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Als ob es nur diese beiden Methoden gäbe. Die Bewegungsjagd allein wäre jedenfalls nicht ausreichend.
Die Beschränkung auf diese Methode ist genau eines der Probleme.
Wir haben große Strecken auf den Beegungsjagden. Das kommt aber bei weitem nicht an die Einzelabschüsse übers Jahr heran und kann schon rein rechnerisch nicht ausreichen.
Das bedeutet ganz konkret Bestandsvermehrung.
SW muss ganzjährig im Wald bejagt werden.
 
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Das wäre auch bedeutungslos, weil es für den Erfolg nur auf die möglichst hohe Gesamtstrecke und dabei insbesondere einen bestmöglichen Frischlingsanteil ankommt.
Es wurde schon oft geschrieben: bei einigermaßen angepassten Bestandsdichten macht man im reinen Waldrevier nicht die beste Strecke mit gezielter Einzeljagd auf Sauen. Man macht sie nur schlau und weniger sichtbar, was die Wildschäden noch in die Höhe treibt. Bewegungsjagden sind im Einstandsrevier das weit wirksamere Mittel, wenn sie gut organisiert werden.


Wilde Hypothesen!:evil:
Zur möglichst hohen Gesamtstrecke:
entweder willst oder kannst du es nicht verstehen!
Es geht nicht um die möglichst hohe Gesamtstrecke, sondern um die möglichst hohe Reduktion!
Du erzielst möglicherweise eine hohe Gesamtstrecke, weil du es vor her komplett versäumt hast frühzeitiger in den Bestand einzugreifen und damit den Bestand unsinnigerweise hast ansteigen lassen, aber du erzielst keinesfalls eine möglichst hohe Reduktion.
Hohe Gesamtstrecken zu erzielen, weil man vorher den Bestand durch zeitweilige Schonung hat anwachsen lassen, ist nun mal das genaue Gegenteil einer auf Reduktion abzielenden Jagdstrategie.
Damit es nochmal deutlich wird; hier ein kleines Beispiel mit sehr konkretem Praxisbezug:
erlege ich im Spätwinter bis hin zum ersten Schalenwildjagdintervall Anfang Mai sagen wir mal mit den von dir als kontraproduktiv charakterisierten "Höllenjagdinstrumenten" Nachtjagd und Kirrungsjagd sagen wir mal 15 Sauen zusätzlich (gesetzeskonform nicht abhängig führende Stücke), so sind davon wahrscheinlich 8 Stücke weiblich und höchstwahrscheinlich innehabend, die dann im Frühjahr oder Frühsommer gefrischt hätten. Bei einer durchschnittlichen Aufzuchtleistung der erlegten Frilibachen, Überläuferbachen und adulten Bachen von nur 4 Frischlingen, würde der Gesamtbestand durch das nicht erlegen dieser Stücke also um ca. 30 Stücke anwachsen plus der 15 nicht gestreckten Sauen aus deiner geforderten Jagdruhephase Ende Januar bis Anfang Mai!
Das macht dann summa summarum 45 Stück Schwarzwild mehr auf deinen "erfolgreichen" Bewegungsjagden, welche du dann hoffentlich alle erlegst; möglicherweise ist dieser kleine Anteil, erwachsen aus den paar nicht erlegten Frühjahrssauen, die Gesamtstrecke deiner Bewegungsjagd und damit deine große Reduktionsmaßnahme:-D:-D!
Man erkennt, du erzielst nicht mal ansatzweise die von dir angedeutete Reduktion und man erkennt wieder deutlich die Notwendigkeit, alle Möglichkeiten der Sauenbejagung gezielt zu nutzen!

Des weiteren hat hier niemand behauptet, das man bei "einigermaßen angepassten Bestandsdichten" im reinen Waldrevier die beste Strecke mit gezielter Einzeljagd macht, wie kommst du darauf!
Einzeljagd im Wald ist dort natürlich nur ein (vielcht auch untergeordnetes) Instrument der Sauenreduktion, aber wie man aus obiger Rechnung ersehen kann eines mit unzweifelhafter Berechtigung!

Woher weißt du ob die durch Einzeljagd im Wald angeblich schlau gemachten Sauen dann auch mehr Wildschaden produzieren; wieder mal eine deiner steilen Hypothesen ohne Unterbau oder kannst du da irgendwelche Fakten und konkreten Zahlen bringen!
Ist für mich wohl mehr als Anekdote zu betrachten, ebensowie deine Bindungsfantasien von Rotten im Einstand! Der Mann aus dem Kottenforst feiert mit dir wohl Wiederauferstehung!;-)

In Keuling's Studien wird übrigens eher genau das Gegenteil von deinen Aussagen konstatiert, hatten wir doch alles hier schon einmal:
Zitat Dr. Keuling:
"In Revieren mit Einzeljagd war die Tagaktivität deutlich höher. Die Bejagungsmethode hat keinen erkennbaren Einfluss auf die saisonalen Streifgebietsgrößen. Fang und Einzeljagd bewirkten Störungen, die sich in größeren Distanzen der Tageseinstände zu dem Störungsort ausdrücken. Jedoch liegen diese Distanzen innerhalb der saisonalen Streifgebiete. Der Einfluss der Bejagung scheint eher gering zu sein und wird von anderen saisonalen Faktoren überlagert. Schwarzwild kehrt schon nach kurzer Zeit an bejagte Kirrungen zurück."

"Revierübergreifend angewendete kombinierte Bejagungsmethoden scheinen notwendig um die Schwarzwildbestände konsequent zu regulieren, hierdurch wird keine weitere Änderung des Verhaltens bedingt."


Persönlich habe ich bei der geringen Höhe unserer örtlichen SW-Bestände kein Interesse an weiterer Schwarzwildreduktion und deshalb auch nicht den Anspruch, das Drückjagdergebnis als "Reduktionserfolg" zu verkaufen. Das dürfen gern Jäger tun, die tatsächlich in Zoo-ähnlichen Schwarzwildrevieren zuhause sind und dringend eine Reduktion erreichen müssten. Wir möchten gern effektiv auf Schwarzwild jagen, um Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft zu zeigen und dem gesellschaftlichen Auftrag , die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen bestmöglich gerecht zu werden. Das funktioniert seit Jahren wunderbar mit unserem Weg.
Ohne Zweifel ist auch eine bekannt gute Organisation und zu erwartende hohe Strecke ein Garant für Drückjagden, gute Hunde, gute Hundeführer und besonders fähige Jäger in die Gästeliste zu bekommen, was ein entscheidender Vorteil für effektives Jagen ist. ;-)

Jetzt zeigt du mal deine wahren Intentionen!
Du bist genauso gut oder schlecht, wie die Leute, die du sonst hier immer verteufelst; quasi ein verkappter Lodenjockel!
Dir geht es anscheinend mittlerweile also mehr um den Spaß bei deinem Fetisch (ein mir bisher noch nicht untergekommener Fetisch, aber man lernt ja nie aus) Bewegungsjagden oder wie?;-)
"Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft zu zeigen" würde nach meinem Verständnis anders aussehen; nämlich eine weitere Absenkung eures angeblich mit geringer Höhe "gesegneten" örtlichen Bestandes.
Wie hast du denn die geringe Höhe eures örtlichen Bestandes bestimmt; ich für meinen Fall traue mir immer nur vorsichtige Schätzungen über den Sauenbestand zu und liege mit meinen Prognosen auch regelmäßig ziemlich daneben!
Ich jedenfalls handele aufgrund der Unberechenbarkeit und der ungeheuren Populationsdynamik des Schwarzwildes immer noch nach dem Motto:
Jede Gelegenheit eine Sau, die der Jagdschein hergibt, zu erlegen, muss genutzt werden!
Das ist nach meinem Verständnis "Solidarität mit der angrenzenden Landwirtschaft" und nicht eine möglichst hohe Gesamtstrecke auf einer gut organisierten Drückjagd!
Jetzt bin ich aber zusätzlich mal gespannt auf eine konkrete Antwort von dir:
wie hoch sollte denn deiner Meinung nach ein wildbiologisch sinnvoller Frühjahrsbestand auf 100 ha Waldfläche sein "um dem gesetzlichen Auftrag, die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen gerecht zu werden"?

Gruß

Prinzengesicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
WIe halten denn die Brandenburger ihre traditionell hohen SW BEstände unter Kontrolle?
Dort ist man erfolgreich ohe dieses Allheilmittel.
Daran sollte man sich vielmehr orientieren.

Auch BB hat eine unkontrollierte Sauenschwemme und riesige problematische Bestände, was darin gipfelte, daß schon Abschussprämien von der Landesregierung ausgelobt werden. Meines Wissens das einzige BL, was schon so weit gehen muss.

Es gibt enorme Schäden in Landwirtschaft, Deichanlagen usw.
 
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BB hatte schon immer hohe Bestände.
Die Zahlen bleiben jedoch stabil. Man kann also nicht von einer Schwemme reden.
Das Schäden entstehen ist unbestritten, jedoch kein Widerspruch.
Da man aber die Trichinenschau weiter mit hohen Kosten belegt, die kleine Kugel für Frischlinge wieder aus dem Programm nahm etc. scheint der Druck nicht allzugroß zu sein.
Ein Populationsanstieg ist jedenfalls nicht fetsstellbar. Er ist im Rahmen der üblichen Schwankungen.
Die Zahlen hatte ich bereits im Faden verlinkt.
Jahresstrecke Schwarzwild

Jagdjahr

2005 / 06
2006 / 07
2007/ 08
2008 / 09
2009 / 10
2010 / 11
2011/ 12
2012 / 13
2013/ 14
2014/ 15
2015/16
BB

66 758
43 359
64 500
80 151
60 640
72 505
60 847
71 837
63 254
70 857
70 916

Die Wildunfallstatistik lässt auch keinen Anstieg vermuten.
Woher also deine BEwertung der Bestandshöhe?
Und welche Zahlen lassen dich die Statistiken als "Blödsinn" zu bezeichnen?
Wir können das gern als Blödsinn bezeichnen, wenn du das entsprechend belegen kannst.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Den Blödsinn hatte ich schon gelöscht. Tschuldigung!

Ab einem gewissen Punkt kann man aus der Strecke nicht mehr auf den Bestand folgern, denn wenn man nicht mehr erlegen kann heisst das nicht, daß Bestand und die Schäden nicht gestiegen sind.

Kostenlose Trichinenproben sind Sache des Landkreises. In einigen Kreisen sind sie kostenlos. Du hast Recht, daß die Maßnahmen nicht immer Hand in Hand gehen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Gibt Kreise die steigern die Kosten noch obwohl sie ein SW Probkem haben. Das ist eben Deutschland.
 
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..... ich für meinen Fall traue mir immer nur vorsichtige Schätzungen über den Sauenbestand zu und liege mit meinen Prognosen auch regelmäßig ziemlich daneben!...

Das merkt man in dieser Diskussion auch recht deutlich! ;-)

....Ich jedenfalls handele aufgrund der Unberechenbarkeit und der ungeheuren Populationsdynamik des Schwarzwildes immer noch nach dem Motto:
Jede Gelegenheit eine Sau, die der Jagdschein hergibt, zu erlegen, muss genutzt werden! .....

Das ist Aktionismus und keine Jagdstrategie.
Wenn Du das weiter denkst, bedeutet es für einen Jäger im Waldrevier, dass er nur Chancen auf den Abschuss einer Sau hat, wenn er überhaupt zur Jagd in den Wald geht. Wenn er viele Abschusschancen haben und nutzen möchte, muss er oft in den Wald gehen und dabei ein möglichst kleines Areal kontrollieren, weil die Wirkung eines einzelnen Jägers auf großer Fläche wieder verpufft. Am Ende hätte man viele Jäger auf der Waldfläche, die ständig des Nachts einen irren Jagddruck verbreiten. Das wäre völlig idiotisch, würde das Wild enorm heimlich machen, die Wiederkäuer in die Dickungen drängen und so Wildschäden gewaltig ankurbeln. Absolut abwegig!

.....Jetzt bin ich aber zusätzlich mal gespannt auf eine konkrete Antwort von dir:
wie hoch sollte denn deiner Meinung nach ein wildbiologisch sinnvoller Frühjahrsbestand auf 100 ha Waldfläche sein "um dem gesetzlichen Auftrag, die SW-Bestände im erträglichen Rahmen zu halten, nach wildbiologischen Erkenntnissen gerecht zu werden"?....

Eine Zahl wäre hier noch weniger sinnvoll als eine Sollzahl zum Rehwildbestand oder sogar zum Rotwildbestand. Solche Zahlen sind besonders deshalb hilflos, weil sich der Bestand zahlenmäßig gar nicht erfassen lässt, weder von Rehen, noch von Sauen. Was soll also ein Zielbestand nützen, wenn der Istbestand nicht überprüfbar ist?
Bei den Wiederkäuern haben wir doch bereits den richtigen Weg eingeschlagen: das Maß für die Erträglichkeit der Bestandeshöhe ist die Schadenssituation! Wir alle, nicht nur Jäger, wollen einen gesunden und artenreichen Wildbestand (§1 BJG). Das ist nicht ohne gewisse Schäden möglich und deshalb muss der Flächenbewirtschafter bzw. Grundeigentümer im Rahmen der Sozialpflichtigkeit des Eigentums eine akzeptable Höhe an Wildschäden dulden. Für Verbiss, Fege, Schlag und Schälschäden ist ein i.d.R. Maß festgelegt. In der Landwirtschaft nicht, aber auch da wird es bei Schwarzwildvorkommen nicht immer ohne Wildschäden klappen. So lange sie im Rahmen bleiben, den Jagdgenossen und Jagdpächter tragen können, kann man es sich m. E. leisten, den Schwarzwildbestand nur zu kontrollieren und nicht zu reduzieren.

....entweder willst oder kannst du es nicht verstehen!
Es geht nicht um die möglichst hohe Gesamtstrecke, sondern um die möglichst hohe Reduktion!....

Entweder willst oder kannst Du es nicht verstehen:
es geht NUR DORT um möglichst hohe Reduktion, wo sie erforderlich ist. Es macht keinen Sinn, im Anflug von Panik dem ganzen Land Aktionismus zu verordnen, wo es regional gar kein Problem mit Wildscheinen gibt und selbst einige Feldpächter schon jammern, dass sie kaum mal eine Sau sehen oder erlegen können. Im Rotwildgebiet ist eine angepasste Jagdstrategie besonders wichtig.

.....Wie hast du denn die geringe Höhe eures örtlichen Bestandes bestimmt....

Wie bereits geschrieben:
Ein sinnvolles Maß kann bei nicht ermittelbarer Bestandszahl nur die Schadenssituation darstellen und die ist hier so, dass selbst auf 70 ha im Wald eingesprengten privaten Wiesen in 2016/17 nicht ein Cent für Wühlschäden gezahlt werden musste. Das sehe ich (u.a.) auch als Erfolg unseres Jagdkonzepts. In den angrenzenden Feldjagden halten sich die Wildschäden seit einigen Jahren ebenfalls in gut erträglichen Grenzen. Kleines Beispiel dazu: mich sprach dieses Frühjahr der Vorsitzende der örtlichen Jagdgenossenschaft an, als wir uns an einer nahezu unangetatsten Lock-Mais-Fläche 30m vom Waldrand trafen. Er erzählte, dass der neue Jagdpächter so enttäuscht über den ausbleibenden Anblick von Schwarzwild sei! ;-)
 
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@gipfl: man kann durch Wahl der Jahreszeiten, Habitus und Geschlecht auch beim Wiederkäuer Fehlabschüsse ausschließen. Macht man doch auch per FG oder ZF beim letzten Büchsenlicht. Mit dem Folgenden meine ich nicht Dich:
Ich finde es befremdlich oder bezeichnend, dass beim SW, das dem Portemonnai des JAB schaden kann, von manchen alles gefordert wird, was aber beim Wiederkäuer völlig undenkbar scheint.
Die ASP ist kein Problem der Jäger. Zieht sie durch, gibt es für eine kürzere Phase wenig SW, das wird sich dank seiner Populationsdynamik schnell erholen. Für die Landwirte wird das ätzend, aber Eigentümerinteressen kümmern hier ja nur wenige. Unlogisch, dass manche zwar Äcker bewachen, sich aber für Naturverjüngungen nicht interessieren...
 

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