Bockflinte oder doch Selbstladeflinte für Jungjäger

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Hallo,

ich habe erste seit 1,5 Jahren meine Jagdschein und möchte mir nun eine Flinte zulegen. Jetzt stehe ich vor der Wahl welche. Hauptsächlich möchte ich sie für die Enten- und Fuchsjagd verwenden und natürlich vorher auch auf den Stand damit üben.
Ich lege großen Wert auf Sicherheit und Stahlschrottbeschuss. Eigentlich hätte ich gerne eine Bockflinte, da sie mir optisch mehr zusagt als eine Selbstladeflinte. Jedoch sind die SLF günstiger und ich möchte bei der ersten nicht so viel Geld ausgeben, da ich davon ausgehe, dass man bei der ersten noch viel Lehrgeld bezahlen muss (passt der Schaft, pflege ich sie richtig, Kratzer durch Sträucher und Co…).
Hier wurde mir von meinen Büchsenmacher als Preis-/Leistungstipp die Winchester SX4 empfohlen. Preislich ist sie interessant, jedoch sieht Sie weniger nach jagt mehr nach SEK-Einsatz aus. Daher würde ich gerne eure Meinung dazu hören, denn mit der Optik könnte ich eigentlich fürs erste leben. Insbesondere die Punkte interessieren mich.:
- Kann man mit so etwas wirklich auf dem Entenstrich?
- Stimmt die Qualität?
- Ich habe gehört, dass es Probleme gibt, damit auf einen TT-Stand zu trainieren?
- Doch lieber eine billige Bockflinte?
- oder doch gleich eine Beretta 692 für Leben?

Besten Dank schon mal für eure Unterstützung.

WMH

Grimbart
 
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Kauf Dir die SX4 in Camo und gut ist, wenn Du schon mal auf Krähen oder Tauben willst. Alternativ die Franchi Affinity.
Für den Schiesstand ist die BF empfehlenswerter, weil sie in der Regel die Standaufsicht weniger nervös macht - meine Erfahrung.
Wenn Du nicht weisst, wohin die Reise geht und ein knappes Budget hast, fang vielleicht besser mit der BF an. Damit geht alles, was die SLF auch kann und ist nicht munitions-empfindlich.
Optimal ist beides, wenn man beides einsetzen kann.
 
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Einzig die Frage, wie das in deinen jagdlichen Kreisen ankommt, wenn ein JJ mit der SLF auftaucht sollte dich interessieren.
Wohlwollend oder gar keine Reaktion, dann kauf die oben genannten und leg dir mit etwas mehr Geld später eine gut passende BF zu.

Sollten so Sprüche vom "Vollernter" die Runde machen, erspar dir das und kauf eine gute BF.

Auf Gesellschaftsjagden ist die BF für die anderen ganz angenehm, weil sie wenn gebrochen sicher ist und man das von weitem sieht.
SLF kann immer eine Wundertüte für deine Mitjäger bedeuten.

Für Enten/Gänse oder Krähenjagd ist die SLF wie gemacht, vorallem aus dem Schirm raus.
 
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Ich würd mir kaufen was mir liegt und gefällt - nicht was anderen gefällt. Wenn das nicht meine Sache ist, dann verzichte ich gern auf die Jagd, wenn ich wegen einem Gewehr blöd angemacht werde.


Und gerade bei einer Flinte finde ich es wichtig, dass sie liegt. Insofern finde ich die Selbstladeflinte schon mal gut, da der Schaft oft mit Zwischenstücken leicht und schnell angepasst werden kann (bei einer Bockflinte kenn ich das jetzt nur so von der Benelli).

Bedenken solltest du:
- Eine SLF schießt sich ganz anders als eine Bockflinte, da sie nur einen Lauf hat - ich komm damit zb. viel besser klar - aber das ist subjektiv
- eine SLF ist bei gleicher Lauflänge immer deutlich länger als eine Bockflinte wegen dem Systemkasten. Eine SLF mit 66cm Lauf ist zb. so lang wie eine Bockflinte mit 76cm... daher würde ich keine zu langen Läufe für eine SLF nehmen.


Meine Wahl wäre jetzt die SX4 nicht, ich würde entweder (wenn das Geld keine Rolle spielt) eine Benelli (M2, Super Black Eagle) nehmen, oder eine Franchi, wenn es günstiger sein darf.
 

steve

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Insbesondere die Punkte interessieren mich.:
- Kann man mit so etwas wirklich auf dem Entenstrich?
- Stimmt die Qualität?
- Ich habe gehört, dass es Probleme gibt, damit auf einen TT-Stand zu trainieren?
- Doch lieber eine billige Bockflinte?
- oder doch gleich eine Beretta 692 für Leben?

Klar kann man mit einer Slf zum Entenstrich. Dafür ist die Waffe wie gemacht. Leider sieht man die Plastikhülsen im Schilf oder hohen Gras meist nie wieder. Jäger, Naturschützer, Müll...ich hab damit ein Problem, sag ich ganz ehrlich.

Hinsichtlich der Qualität macht man mit der Sx4 wohl nichts falsch. Ein Bekannter führt sie schon länger und recht intensiv, mir wäre keine Störung bekannt.

Auf dem Stand kommt es a) auf das Personal - manche meckern, manche weniger, die Meckerei lässt aber mittlerweile m.E. sehr nach - und b) auf das eigene Verhalten an, denn akzeptiert wird auf Dauer nur der, der sich auch um das Einsammeln der Hülsenpenibel kümmert.

Zu den letzten beiden Spiegelstrichen: Wenn es möglich ist, dann kaufe Dir eine ordentliche Bockflinte. Mit einer ordentlich angepassten Beretta, Browning oder Miroku macht man nichts verkehrt, die hält länger als ein Jägerleben, man erntet nirgendwo - außer vielleicht beim side-by-side-Cup - schräge Blicke und man kann von Tontauben in jeglicher Disziplin bis hin zur Jagd in jeglicher Ausformung alles nahezu perfekt bedienen.
 
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Hallo,

1. muss sie dir liegen, das ist wichtiger als alles andere. Besser ne billige die dir liegt, als ne teure die dir nicht liegt. Ich hab viele Flinten geschossen, aber am besten schieße ich mit der Baikal, obwohl ich mir durchaus was teureres leisten kann.

2. frag die Leute aus deinem jagdlichen Umfeld. Gibt Regionen in D, da sind die voll hoffähig, bei uns hab ich noch keine auf TJ gesehen. Selbst aufm Entenstrich sieht man sie selten. Aufm Stand sind sie auch nicht gerade beliebt. Für mich war sie eine Ergänzung zur BF, vor allem für die Lockjagd.

3. wenn es ums Geld geht, nimm auch Gebrauchte ins Auge. Es gibt auch Gebrauchte mit Stahlschrotbeschuss. Das Gute ist, die kann man direkt ausprobieren und muss sie nicht "blind" Out of the Box kaufen

4. ein Vorteil der der SLF ist, dass man sie oft mit Plättchen im Hinterschaft anpassen kann. Außerdem gibt es durchaus welche, die auch optisch nicht nach "Kriegswaffe" aussieht.

Wmh. Skidder
 
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Ich bin auch Jungjäger. Habe eine Beretta 690 Black Bf, Benelli m2 in Schwarz und eine Franchi affinity in Camo. Auf dem Stand hat es noch keinen interessiert. Auf der ersten Treibjagd habe ich die Beretta BF genommen weil ich nicht gleich mit dem Halbautomaten auftauchen wollte. Alle habe dort gesagt HA ist kein Problem und seit dem steht die BF nur im Schrank und der HA ist mein Begleiter egal wo. Noch nie hat einer was gesagt. Da ich den HA nicht brechen kann klemme ich bei Hindernissen und co immer eine Hülse in den Verschluss. Das klappt gut und die anderen sind beruhigt. Meine Benelli m2 mit 66 LL ist ca 2 cm länger als meine BF mit 71 LL. Länger als 66 würde ich beim HÄ nicht nehmen sonst nervt es im Schrank. Meine Franchi muss ich immer zerlegen.
Ich würde den HA immer wieder kaufen wenn ich jetzt entscheiden müsste. Und noch ein Tipp. Kauf dir gleich was vernünftiges sonst ärgerst du dich und kaufst doppelt.
 
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Vielen Dank für die Zahlreichen Anregungen und Meinungen!

Ich habe mich jetzt für eine Bockflinte entschieden und habe demnächst eine Termin mit meinem Büchsenmacher, bei dem ich viele Modell einmal ausprobieren kann und darf.
Grund für die Bockflinte ist der, dass Sie mir jetzt doch als erste Flinte am vielseitigsten erscheint.

Ein Frage hätte ich noch, wenn Ihr die Wahl zwischen einer Beretta 690 und einer 692 hättet, welche würdet ihr nehmen? Die Preisdifferenz ist doch nicht zu verachten.

Beste Grüße

Grimbart
 
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26 Jun 2006
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Hallo,

ich habe erste seit 1,5 Jahren meine Jagdschein und möchte mir nun eine Flinte zulegen. Jetzt stehe ich vor der Wahl welche. Hauptsächlich möchte ich sie für die Enten- und Fuchsjagd verwenden und natürlich vorher auch auf den Stand damit üben.
Ich lege großen Wert auf Sicherheit und Stahlschrottbeschuss. Eigentlich hätte ich gerne eine Bockflinte, da sie mir optisch mehr zusagt als eine Selbstladeflinte. Jedoch sind die SLF günstiger und ich möchte bei der ersten nicht so viel Geld ausgeben, da ich davon ausgehe, dass man bei der ersten noch viel Lehrgeld bezahlen muss (passt der Schaft, pflege ich sie richtig, Kratzer durch Sträucher und Co…).
Hier wurde mir von meinen Büchsenmacher als Preis-/Leistungstipp die Winchester SX4 empfohlen. Preislich ist sie interessant, jedoch sieht Sie weniger nach jagt mehr nach SEK-Einsatz aus. Daher würde ich gerne eure Meinung dazu hören, denn mit der Optik könnte ich eigentlich fürs erste leben. Insbesondere die Punkte interessieren mich.:
- Kann man mit so etwas wirklich auf dem Entenstrich?
- Stimmt die Qualität?
- Ich habe gehört, dass es Probleme gibt, damit auf einen TT-Stand zu trainieren?
- Doch lieber eine billige Bockflinte?
- oder doch gleich eine Beretta 692 für Leben?

Besten Dank schon mal für eure Unterstützung.

WMH

Grimbart
1. Die meisten Flinten schießen mit Schrot, ich habe selten bis nie eine gesehen, die mit Schrott schießt

2. Wer billig kauft, kauft doppelt. Also direkt was vernünftiges kaufen, d. h. Bock(Doppelflinte)

WMH

TicTac
 
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1 Sep 2017
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1. Die meisten Flinten schießen mit Schrot, ich habe selten bis nie eine gesehen, die mit Schrott schießt

2. Wer billig kauft, kauft doppelt. Also direkt was vernünftiges kaufen, d. h. Bock(Doppelflinte)

WMH

TicTac

Da bin ich mit Dir einer Meinung, jedoch würde ich weder die 690 noch die 692 als Schrott ansehen oder habe ich Dich hier falsch verstanden?
Falls Du doch die Beretta 690 als minderwertig ansiehst, würde mich hier die Details dazu intressieren. Denn wirklich belastbare, technische Dokumente findet man leider sehr wenig bis garnicht über die Modell.

WHM

Grimbart
 
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Offenbar hast Du es wirklich nicht verstanden.

Die Flinte wird mit Schrot-, nicht mit Schrottpatronen geladen

T.
 

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