Jagdbekleidung mit Tarnmuster - wie steht ihr dazu?

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Gelöschtes Mitglied 21689

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Hallo zusammen,

ich bin Jungjäger und habe erst seit kurzem meinen Jagdschein. Ich stehe gerade vor der Entscheidung mir ordentliche Winterkleidung zu kaufen. Im speziellen habe ich mir schon die Deerhunter Muflon Serie angeschaut und auch schon anprobiert. Diese gibt es jetzt auch mit dem "Realtree" Tarnmuster. Bitte keine Produktschlachten anfangen es geht im speziellen mal um die Frage Tarnmuster ja oder nein bzw. Pro- und Contra. Da ich bei uns im Revier auch Gänse, Krähen etc. jagen kann benötige ich sowieso Tarnkleidung. Daher die Frage ob ich das gleich mit Tarnmuster kaufen soll.

Hintergrund meiner Frage, ich habe schon mitbekommen das einige Jäger das gar nicht abhaben können wenn jemand mit Trankleidung ankommt. Zusätzlich habe ich einen modernen Repetierer mit Schalldämpfer :). Da könnte man schon was falsches reininterpretieren...

In unserem Revier wäre Tarnmuster etc. kein Thema da mein Revierchef ebenfalls alles in Tarnmuster hat. Ich bin aber für dieses Jahr auch schon auf einigen Treibjagden eingeladen und möchte da natürlich einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.
 
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...

Hintergrund meiner Frage, ich habe schon mitbekommen das einige Jäger das gar nicht abhaben können wenn jemand mit Trankleidung ankommt. ...

Das sind oft die selben, die .308 im Revier nicht akzeptieren oder als Mädchenkaliber abtun.

Oder solche, die eine 6,5x55 auf Drückjagd nicht akzeptieren.

mein Rat: halte dich von solchen Intellektuellen fern :cool:
 
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.308 ist ja auch die Frauenvariante der .30-06 :roll:


Sorry, musste sein :bye:




Zum Thema Tarnkleidung: Ich erscheine auf sämtlichen Drück- und Treibjagden im BW-Kampfanzug. Warum? Die Klamotten sind robust aber die Hosen gleichzeitig nicht so elend warm wie diese brombeersicheren Vollprofihosen (hab die mal im Laden anprobiert und direkt für - für mich - untauglich befunden). Dann steht da am Sammelplatz einer im Kampfanzug mit Bajonett am Gürtel zwischen den Hundeführern mit sonsta was für Ausrüstung (kam mal einer mit Visier fast wie ein Schweißerhelm :lol:). Manch einer - der mich nicht kennt - kuckt mich dann erst mal schief an. Wenn dann aber die Jacke im Trieb der kurzärmligen roten weicht .... ok, dann kucken sie erst mal noch schiefer aber wenn dieser seltsame Treiber dann aus den dicksten Brombeeren, in die sonst keiner rein wollte, die Sauen rauswirft, ist ihnen herzlich egal was der Jung trägt ;-)
Auf dem Stand kommt eine verlotterte, alte Warnweste drüber und gut is. Dazu die alte Durchgehbüchse meines Vaters, die ausschaut als hätte man sie an einer Kette durch die Hecken gezogen, oder der treue Drilling (100 Jahre altes Familienerbstück) und ich bin happy. Die Frankoniajäger (so heißen bei uns die Weidgefährten, die aussehen als hätte man sie aus dem Katalog ausgeschnitten, weil sie immer den neuesten Markenschick tragen müssen) schauen mich dann als an wie nen Straßenpenner aber als Metaller bin ich komische Blicke gewohnt und die tollste Kleidung macht dich nicht zu einem besseren Jäger

Was ich damit sagen will: es kommt darauf an wie du dich verhälst, nicht was du trägst. Die Kleidung macht nur den ersten Eindruck. Wenn du mit 5 sauberen Treffern 3 Sauen und 2 Füchse erlegst interessiert es auch keinen mehr, wenn du dabei ein rosa Tütü anhattest. Oder sie kommen im Jahr darauf dann selbst mit einem :lol:



Mit dem Schalli wirst du sicher einige krumme Blicke ernten. Geht mir auch so. Genauso kucken dich aber andere schief an, wenn du mit dem Drilling zur Drückjagd kommst. Oder nem uralten 98er, der aussieht als hätte er schon im ersten Weltkrieg gedient. Oder nem Vollernter (auch Halbautomat genannt). Oder oder oder. Einer wird immer schief kucken
 
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Auf einer Treibjagd? Oder meinst du DJ? brauchst du was rotes, kein Tarnmuster.

Also entweder Weste drüber, oder Überziehjacke, oder du besorgst dir noch eine Jacke in rot.

JJ die unbedingt auffallen wollen, fallen meist nur einmal auf, die nächste Einladung geht an den nächsten.
Es sei denn du legst sauber ein paar Stücke Wild auf die Strecke, das weiß man allerdings vorher nie.

Soll jeder machen wie er will, übertriebene Bekleidung, von Kopf bis Fuß in nagelneuem Fjällräven und Härkila ist IMHO genauso lächerlich, wie die martialischen Outfits aus Militärbeständen.
So laufen die Bauernbuben aus dem Dorf als Treiber mit, aber kein Jäger.
 
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Soll jeder machen wie er will, übertriebene Bekleidung, von Kopf bis Fuß in nagelneuem Fjällräven und Härkila ist IMHO genauso lächerlich, wie die martialischen Outfits aus Militärbeständen.
So laufen die Bauernbuben aus dem Dorf als Treiber mit, aber kein Jäger.




Bei uns ist auch schon einer in Malerhosen mit. Ein anderer trug ein Bayern Trikot unter der Warnsweste. Kommentar "hab kein anderes bei dem's egal is, wenn ich's zerreiss". Damit war auch das i.O. Haben beide gut getrieben. Durften deshalb nicht nur einmal kommen
Auf dem Ansitz war ich schon mit Hemd und hab die Krawatte im Auto gelassen. Es hat ein Mann gefehlt (Dorst sind nur Gemeinschaftsansitze erlaubt - kein Witz) und ich kam eben von einem Anlass, der gewisse Kleidung voraussetzte. So what?

Jäger wird man nicht durch die Klamotten
 
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Nein, nicht nur.

Das ist eine Gesellschaftsjagd. Kleider machen Leute. Wer abgerissen herumläuft glaubt in den meisten Fällen nur er hätte es nicht nötig sich anständig zu kleiden.
Wie gesagt, es muss nicht teuer sein, nur angemessen.

Es spricht IMHO nichts gegen Jagdtarn. Auf der DJ eben orange tarn. Gibt schöne preiswerte Jacken bei Decathlon.
 
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Bin im Sommer in Flecktarn (BW Hose und Jacke) im Revier unterwegs und im Winter in Realtree, zur DJ dann Hut mit orangenem Band und orangene Weste (RT orange).

Meine Erfahrung bei dem Thema: Mit den Leuten, die das stört, würde ich eh nicht unbedingt jagen wollen.

Ob ich mich in Flecktarn und mit Glock am Gürtel und geschultertem Selbstlader hier in der Innenstadt sehen lassen wollen würde ist eine andere Frage, ich wäre mir nicht unbedingt sicher, daß die Leute die Assoziation mit dem jagdlichen Hintergrund hinbekommen. :bye:
 
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Wenn das Budget drückt, würde ich dir raten zunächst hochwertige Kleidung in Camouflage zu holen.
Die meiste Zeit wirst du allein auf der Jagd sein, da ist es immer von Vorteil sich möglichst wenig von der Umgebung abzusetzen. Bei mancher Jagdart ist es sogar unerlässlich. Und selbst da wo es keinen Vorteil bringt, bringt es zumindest auch keinen Nachteil.

Wenn du für die Gesellschaftsjagd bedenken hast, dann kaufst du dir für diesen Zweck einfach eine ganz einfache olivfarbene BW-Hose. Die Camojacke kannst anziehen, da kommt eh die orange Weste drüber. Schon gehst du für wenig Geld in der Masse unter und keiner schaut dich schief an.

Wenn das Geld wieder lockerer sitzt kaufst dir einen zweiten Satz hochwertiger Klamotten in non-camo. Schon allein weil es sich empfiehlt zwei Sätze zu haben, da dass Zeug ja auch mal gewaschen werden will.
 
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Jagd ist häufig keine klinisch saubere Arbeit.
Ein paar günstige Sache, welche auch mal ohne Sorgen von oben bis unten eingesaut sein können, sind vollkommen ausreichend und meist besser geeignet.
Zünftige Tracht kann man zu den passenden Anlässen wählen.

Ans Wetter oder entsprechende Tarnung passt man sich mit funktionierender Über- und Unterbekleidung an.

Camouflage wird dir im jagdlichen Alltag keine Vorteile zur 5€ Baumarkthose bringen.
Bei der ist es aber egal, ob du sie von oben bis unten eingesaut hast oder in den Dornen zerrissen.
 
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Im Prinzip hat Nachtdurchflatterer alles gesagt. Volle Zustimmung.
Ich persönlich finde es allerdings traurig das die KleidungsKULTUR auch bei der Jagd verschwindet. Die deutsche Jagd hat Kleidungsstücke hervorgebracht die es so nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Meiner Meinung nach sollten wir diese kultivieren.
Militärische Tarnkleidung gehört für mich an einen Soldaten. Die BW Klamotten, welche ich selber auch trage bekommt man in Oliv. Diese würde ich bevorzugen.
Wenn jemand komplett in Flecktarn und Kampfstiefeln auftaucht gefällt mir das optisch nicht sonderlich, aber die Leistung auf der Jagd und der Charakter sind das was zählt.
Auf einer traditionellen Gesellschaftsjagd hat eine solche Kleidung nichts zu suchen. Das wäre genau so unpassend wie auf einer konventionellen Hochzeit mit T-Shirt und Shorts aufzuschlagen.


 
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Bei Arbeitsklamotten kann man Geld sparen. Risse, Farbe, Sägekettenöl ist nichts was man an den besseren Sachen braucht.

Und zu Schweiss und Dreck der im Jagdbetrieb an die Klamotten kommt.
Man kann Jagdklamotten auch waschen, aber ich wasche Jagdklamotten eher selten, Jacken so gut wie nie.
Dreck trocknen lassen, abbürsten, reicht meist. Wer verheiratet ist, sollte die Sachen seiner Frau verbieten und abseits des normalen Kleiderschranks lagern.:biggrin:

Es geht nicht darum auf Gesellschaftsjagd wie aus dem Ei gepellt zu erscheinen.
 

MSP

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Auf Gesellschaftsjagd kommt doch sowieso eine Warnweste über alles drüber. Dann geht das mit Camo.
Habe auch Camosachen immer abgelehnt. Nach Jahren im Damwildrevier und viel Tagespirschen muss ich aber zugeben, dass Tarnklamotten jagdlich sehr sinnvoll sind. Bin jetzt auch oft wie ein US-Redneck unterwegs.
Mein Tipp wäre: Auf die Mischung achten. Damit man nach der Jagd noch schnell Brötchen holen kann, ohne dass die Leute denken, die GSG9 rückt an.
 

MSP

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P.S.: Waschen. Ich wasche meine beiden Jagdhosen (gewachste Baumwolle, gefüttert & ungefüttert) genau einmal im Jahr im März. Die Jacke/Westen nie (Wolle). Dreck und Blut krümelt aus. Hunde finden die Hosen auch klasse.;-)
 
M

Mitglied 21386

Guest
Ich finde da ich selber Soldat war immer die Uniform oder Teile davon außer evtl. die Kampfstiefel unangemessen. Die Uniform wird von unseren Soldaten getragen die darin dienen, Ihr Leben riskieren und sterben. Wenn dann irgendwelche Leute in halb Zerrissenen Uniformteilen auch noch mit Hoheitsabzeichen ankommen oder am besten NVA Hose und BW Nässeschutz zusammen tragen dann ist das imho unwürdig.

Alles andere an Bekleidung sehe ich unkritisch. Man zieht zwar Blicke auf sich wenn man am besten mit Halbautomat, riesen Schalldämpfer und wilder Tarnkleidung ankommt und aussieht wie ein Redneck aber nunja, das Ergebnis und der Mensch zählt am Ende, sollte zumindestens. Alles andere ist max. Beiwerk.
 

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