Jagdliches Schießtrainig GK - wo und wie ist es noch möglich?

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Moin,
hier ein kleiner Thread, in dem ich mir sowohl den Frust von der Seele schreiben möchte als auch auf einen, in meinen Augen eklatanten, Misstand im jagdlichen Schießwesen hinweisen möchte.

Wer mich persönlich kennt der weiss, ich hab ne große Klappe wenn es um den Kugelschuss geht, aber das nicht ohne Grund - ich kann es bzw. ich kenne meine Grenzen. Das liegt aber auch daran, das ich laut meinem Schießbuch im Schnitt 1k Schuss GK im Jahr verbrauche (bevor jetzt der große Buhu losgeht - surplus .308 ist nicht sooo teuer und bei ca. 50 Schuss pro Termin wäre das nur mal jedes 2. Wochenende ca. 2 Stunden). Das bedeutet ich kenne die Waffe, die Handhabung geht im Zweifel auch blind, ich kenne die Optik und ihre Grenzen und weiss verdammt nochmal wie ich verhindere einen Schuss abzugeben.
Was an guten Tagen dazukommt ist das Training unter verschärften Bedingungen, z.B. mit ein wenig Pulserhöhung (10x Kniebeuge, 10x Liegestütz, 10x Hampelmann, 5 Schuss und dann nochmal von Vorne) oder auch mal das Trainieren des schnellen 2. Schusses für die hoffentliche Kitz-Ricke Doublette (oder den immer so oft geforderten Nachschuss).
Nun ist es so, das ich auf den jagdlichen Ständen schon immer "freundlich" von einer gewissen Riege angesprochen wurde. Wer gerne im Trachtenverein mit dem Kleinkaliber (.22 Hornet) und ohne Gehörschutz schießen möchte - da hab ich nix dagegen. Wer sich gestört fühlt soll halt separate Standzeiten anstreben, da bin ich der Letzte der dagegen ist. Ich werde aber immer wieder relativ dumm angemacht (bäbäbä... VERBOTEN) und gestört was teilweise in dem Hochziehen von Hosenbeinen, während die geladene Waffe im Anschlag war (gucken ob ich Springerstiefel trage), dem versuchten Entwenden von Munition (ist bestimmt verboten) und dem ständigen ungefragten Antatschen meiner Ausrüstung einschließlich der Waffen endete (und ja, der Lauf WAR HEISS, da hätte ich das Gewehr nicht dran aufgenommen :twisted:). Die selbe Riege mit den .22 Hornet Matchbüchsen ist aber für fast alle Schäden am Stand verantwortlich wenn sie 2x im Jahr (vor Bock- und vor DJ) mit ihrem GK auf die Einschießbahn kommen und mit 2 Schuss eine Trefferlage kontrollieren will (beidesmal Blende) oder wie heute beim lfd. Keiler 4m vor dem Schützen die Wühlmaus bejagen (Stecherabzug & mit dem Finger am eingestochenen Abzug aufnehmen :))

Nun werden die Schießstände in unserer Region mehr und mehr GK-feindlich. Bei einigen darf nur noch die Einschießbahn genutzt werden (maximal 3-5 Schuss Kontrolle), bei Anderen zahlt man jetzt pro Stunde und darf nur noch eine begrenzte Anzahl Schüsse machen und wieder Andere erlauben GK nur "nach Rücksprache" mit der Standaufsicht (was bei ca. 80min Anfahrt bedeutet das ich diesen Stand wohl nie besuchen werde). All das unter der Prämisse GK-Schützen würden "so viel kaputt" machen. Dabei wird durch die künstliche Verknappung der Trainingsgelegenheiten doch das Leistungsniveau kaum verbessert. Kapazitätsgründe sind es auch nicht denn i.d.R. ist der Stand so leer, das maximal 1/3 aller Bahnen besetzt ist.

Wie ich feststellen darf: Mein LJV (SH) kennt keinen GK! Das jagdliche Kugelschießen hat bei unnatürlich breit stehenden Zielen auf bekannte Entfernung und .22 Hornet sowie in Ausnahmefällen .222 ein Ende. Ein Antrainieren und aufrecht erhalten von Schussfähigkeiten, das eine ethisch vertretbare Schussabgabe auf Schaldenwild unter normalen Bedingungen zulässt (für mich sofort lethale Ersttrefferwahrscheinlichkeit >95%), ist anscheinend nicht gewünscht.

Die Frage ist nun, wie weiter verfahren wenn man nicht das aktuelle Leistungsniveau verlieren will. Ein Kontakt mit dem Schießwart des Hegeringes war erfolglos. Es wurde auf die drei Übungstermine im Jahr (DJV-Durchgang Kugel + Schrot) verwiesen. Teilnahme mit GK daran ist eh für den Brsch....
 
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In Garlstorf hatte ich das Problem nur ein Mal, als ich mit Zweibein den Fuchs liegend beschoss. Ich war zu laut und blockierte die Scheibe. ..
Sonst ist es problemlos, wenn es mal nicht voll ist.
In Barsbüttel kann man für ein Scheibengeld auch mal bei den Sportschützen mitmachen. Die stört es nicht, wenn es rumst...
Waidmanns Heil,
NP

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Stade war auch ok. Da hängt zwar ein Zettel, dass man maximal 20 Schuss pro Karte abgeben darf, aber ich kontrolliert hat keiner

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Habt Ihr noch andere Verbände als den LJV DJV bei Euch in der Ecke ?
Jo, die Reservisten und den DSB. Erstere trainieren unter der Woche vormittags, letztere kennen fast nur die 22 lfB. BDS-Mitgliedschaft ist vorhanden, aber kein Stand in der Nähe.


Garlstorf ......Barsbüttel

Danke für die Tipps. Aus dem nördlichen Dithmarschen leider ohne Stau schon 1 1/2h an Anreise, aber sicherlich eine Alternative wenn das noch schlimmer werden sollte.
 
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In der Ecke kenne ich mich leider nicht aus. Was ist mit Warder?

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In der Ecke kenne ich mich leider nicht aus. Was ist mit Warder?

Hat eine einzelne Röhre, 100m unterirdisch, Schussabgabe effektiv eigentlich nur im Sitzen vom Block möglich. 20min 10€- für ein paar Kontrollschüsse vor der Jagd mit anschließendem Trap oder Parcour OK. Aber für reines Kugeltraining mit An- und Abfahrt komm ich dann auf Preise wie im Puff.
 

JMB

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So komische Figuren kenne ich auch.
Vor ein paar Jahren war das auf einem der beiden Jagdschießstände, in deren Verein ich Mitglied bin auch so.
"Dein Großkaliber stört meine Konzentration! Musst Du denn so große Kaliber schießen?"
Da kam zuerst ein "Das ist hier ein Jagdschießstand und da schieße ICH Jagdwaffen! Wenn Dir das nicht passt - es gibt genug KK-Stände."
Mittlerweile hat sich das geändert - da muss aber der Vereinsvorstand mitspielen.

Wenn mir einer "an die Wäsche" ginge, noch dazu während ICH mit einer geladenen Waffe im Anschlag dastehe, dann könnte der sich "warm anziehen" und die Standaufsicht bekäme auch einen entsprechenden Hinweis!

Seit wann sind sog. Springerstiefel beim jagdlichen Schießen (oder sonstwo) verboten?

"Surplus" kann tatsächlich verboten sein, weil VM den Kugelfang stärker belastet, ob die Zulassung des Standes sie ausschließt wäre die nächste Frage.

Als Vereinsmitglied kann man natürlich anders auftreten, als ein Gastschütze.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein LJV das Üben mit Jagdwaffen in entsprechenden Kalibern nicht unterstützt.
Die "äußeren Einflüsse" werden aber auch immer schlimmer.

Bevor das Jagdliche Übungsschießen zu einer reinen Wettkampf-Disziplin (mit entsprechenden Anhängern) verkommen ist war die Hornet das Zugeständnis an die Munitionskosten.
In den 80ern hieß es noch man solle regelmäßig! mit seiner Jagdwaffe üben.


WaiHei
 
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Auf dem Schießstand bei mir um die Ecke gibt es seit neuesten auch Beschränkungen in der Gesamtzahl der Schüsse für die halbe Stunde Standzeit und die Jagdlichen Mittelkaliber wie meine 7x64 dürfen auch nur noch in ausgewählte Kabinen. Ich hab erst seit kurzem angefangen mal richtig zu üben und nicht nur 1/Jahr 2 Schuss zur Kontrolle zu machen. Hätte ich schon lange mal machen sollen.
 
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Da hilft nur solche Stände konsequent zu meiden,oder den ganzen Stand mieten.
Hatte mich bei meinem letzten Schieskino Besuch am Bockenberg auch drüber aufgeregt das man nur 3 Schuss laden durfte.egal ob SLB,Repetierer oder DB mit Nachladen.Was ein Quatsch.
Dazu haben aus einer Schachtel Cineshot die Häfte nicht funtioniert,wurde nicht zurückgenommen.
Ich werde da nicht nochmal ins Kino hinfahren.
 
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Joa,

eigentlich eine uralte Streitfrage zumindest bei uns.

Arme übersensible Hornetschützen, gegen rücksichtslose GK Schützen.

Unseren Kugelstand kann man mieten, ansonsten gibt es zwei öffentliche Termine in der Woche.
Einen fürs KK DJV Schießen und einen fürs jagdliche Schießen.

Gibt trotzdem immer Überschneidungen, aber beim GK An- oder Probeschießen sagen auch die DJV Schützen nix, kommen aber selber auch zum GK Schießen, wenn es am anderen Termin nicht passte und leben dann mit einer anderen Geräuschkulisse.

Gab aber durchaus schonmal weiter reichende Versuche.
Immer wieder kommt hier und da ein ganz penetranter DJVler, der meint, das GK sollte man ganicht mehr zulassen, dem wird dann aber auch gleich passend über den Mund gefahren.

Nachdem sie durch die seltsame Hornetmanie Sinn und Zweck des DJV- Schießens schon komplett ad absurdum geführt haben, sollen sie nicht auch noch denen, die ernsthaft trainieren wollen, das Leben schwer machen.

Man kann aber nicht weg diskutieren, dass GK einen Stand stärker belastet. Um die Anlage zu schonen, sind auch bei uns VM und FLG verboten. Die Schäden sind einfach größer.

Als kurz hinter einander der Schießnachweis und der laufende Keiler für die JS-Prüfung in Niedersachsen eingeführt wurden, nahm die Belastung für unseren laufenden Keiler dann auch ziemlich Überhand.

Problematisch waren da wohl eher die Schützen, die für den Nachweiß zum ersten Mal auf den Laufenden schießen mussten und das vorher nie getan hatten (zu deren Eignung für eine DJ sag ich jetzt mal besser nix), als die, die es eh jede Woche tun. Aber die Schäden waren nunmal da.

Der arme Kerl der den Keiler immer reparieren musste hat es dann tatsächlich kurzzeitig durchgesetzt bekommen, dass er (der Keiler) nur noch mit .22 beschossen werden durfte.
Hat sich aber durch einen Entrüstungssturm des restlichen Teams recht schnell wieder erledigt. Bei dem Thema ist er aber bis heute recht dünnhäutig.

Sei es drum. Ein jagdlicher Stand auf dem man kein GK schießen darf, hat für mich keinerlei Daseinsberechtigung und sollte von den entsprechenden Institutionen auch nicht mehr unterstützt werden. Größere Schäden hin oder her, aber zum Schießen sind die Stände nunmal da.

Wmh. Skidder
 
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Das ist doch völlig absurd!

Der Jäger muss doch schliesslich seine JAGDBÜCHSE beherrschen, und das kann er nur durch Üben mit genau dieser Waffe erreichen:

Natürlich ist es eine sehr gute Idee, mit Kleinkaliber etc. viel zu üben, nur das ist eine Ergänzung und niemals ein Ersatz für das Training an der Grosskaliberwaffe!
 

M03

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...........ist .308 schon GK ? :roll:

Ich habe das noch nicht gehört das sich einer bei uns beschwert hat.


Auch im Schießkino wo jeder die Büchse mitbringt mit der er dann auch zu Jagd geht meckert keiner.

Mir persönlich wird es nur irgendwann zu heiß und zu teuer mit der 8x68S.
Aber gemeckert hat noch nie einer.

OK, Surplus ist oft ein Ausschlusskriterium.
 
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Im Zweifel schau mal nach einem vernünftigen Schützenverein. Bei unserem gäbe es sowas nicht. Wenn der KKler nicht auf dem 50m KK Stand bleiben will, dann muss er mit der GK Geräuschkulisse leben. Auch Selbstlader und co werden nicht diskriminiert.

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Wär das tragen von Gehörschutz nicht eine gute Lösung wenn der Ballermann unangenehm Laut ist ?


Ich bin ja auch schmerzbefreit aber auf dem Schiessstand ohne Gehörschutz muss nicht sein .
 

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