Wiesent in Bbg. erlegt

A

anonym

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Ich denke, die Ordnungsbehörde hat zumindest SEHR schnell entschieden - wenn nicht sogar voreilig. Der Wisent lief auf einem Deich herum , wurde um 17:30 gemeldet und vor Einbruch der Dunkelheit erlegt - ging für mich alles etwas schnell in Anbetracht der Lage. Ein Wolf wird ja auch nicht gleich nach einer Sichtung erlegt weil er "eine Gefahr darstellen könnte".
Die Nacht einfach abzuwarten und am nächsten Tag einen Betäubungsversuch zu starten wäre für mich die bessere Lösung gewesen. Schießen kann man immer noch wenn die Situation kritisch wird.

@uptalsboom #6: Ich weiß ja nicht, ob Du Jäger bist - so wie ich und andere hier - bei mir zumindest werden keine Tiere (Egal welche) "umgeknallt" - wir erlegen sie;-)


CD

Von mir aus auch drauf Hämmern, abknallen, umhauen, totschießen etc... [emoji48]

Dein Vergleich hinkt.
Es ist ein Unterschied, ob ich mit einem Kleinwagen einen Wolf umhaue oder einen Wisent...

Menschenleben vor Tierleben. Ganz einfach. Nichts mit abwarten vor dem nächsten Morgen...
 
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Es gibt wohl bereits entsprechende Strafanzeigen. Die Angelegenheit wird also juristisch aufgearbeitet. Dann wird man ja sehen was der Rechtsstand ist.

Der WWF hat Strafanzeige gestellt und das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium BB ist angeblich empört und wird ein Verfahren gegen das Amt und seine Abschussanordnung einleiten. Die Sache wird noch Kreise ziehen. Erst recht nachdem jetzt die Polen nachgewiesen haben, daß der Wisent seit Jahren immer entspannt und niemals aggressiv durch die Lande zog und bei einem breitem Publikum bekannt und beliebt war.

@upstalsboom

in meiner Gegend sind gerade wieder 2 Wanderelche aus Polen kommend unterwegs und sie haben sich auch schon in Ortsnahe gezeigt und wurden mehrfach von Passanten fotografiert. Sollten die besser auch gleich erlegt werden, weil sie vielleicht in einen Autounfall verwickelt werden und Menschenleben in Gefahr sind?
 
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Von mir aus auch drauf Hämmern, abknallen, umhauen, totschießen etc... [emoji48]

Dein Vergleich hinkt.
Es ist ein Unterschied, ob ich mit einem Kleinwagen einen Wolf umhaue oder einen Wisent...

Menschenleben vor Tierleben. Ganz einfach. Nichts mit abwarten vor dem nächsten Morgen...

Zum Glück sind Leute mit einer Meinung wie Du sie vertrittst noch die Ausnahme - sonst wären wir wohl schon von schießwütigen umgeben die nur darauf warten "drauf Hämmern, abknallen, umhauen, totschießen etc" zu können.

CD
 
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Menschenleben vor Tierleben. Ganz einfach. Nichts mit abwarten vor dem nächsten Morgen...



Moin,

das ist so pauschalisiert völliger Unsinn. Mit der Maxime könnte jedes potentiell gefährliche Tier umgehend getötet werden. Zum Glück für uns und nachkommende Generationen läuft das in unserem Staat etwas anders. Und damit befürworte ich nicht die teilweise vorhandenen Auswüchse des Tierschutzes, sondern verweise auf eine ordentliche Abwägung der Möglichkeiten.

Eine theoretische, abstrakte Gefahr reicht eben nicht aus. Es muss ein "vernünftiger Grund" (bei Abwesenheit strafbewährt, §17 Nr. 1 TierschutzG) vorliegen, um ein Wirbeltier zu töten. Ein "vernünftiger Grund" i.d.S. ist nicht gegeben, wenn keine konkrete und gegenwärtige, sondern nur eine abstrakte Gefahr besteht und wenn im Ergebnis mildere Maßnahmen auch Erfolg
versprechen.

Hypothese: In einer Gegend mit Weidetierhaltung (wie im RBB-Beitrag zu sehen) sollte es TA mit entsprechendem Betäubungsequipment geben und Landwirte mit Gattertechnik. Was einen ausgewachsenen Zuchtbullen hält, wird auch für ein Wisent ein Hindernis darstellen.

Für die, die hier immer den Unfall auf der Landstraße mit Familientragödie vorziehen: es ist im Rahmen der Möglichkeiten, temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen (bis auf 0 kmh) auszusprechen. In Regionen mit Rotwildvorkommen sind Autofahrer ja auch entsprechend sensibilisiert. Nur weil es doch hin und wieder mal zu schweren Unfällen kommt, wird das Rotwild hier nicht ausgerottet. Am Rothaarsteig laufen auch freigesetzte Wisente umher, ohne daß hier wegen potentieller Verkehrsunfallgefahr panisch eine Abschußverfügung erteilt würde.

Ich habe allerdings auch bereits live und in Farbe die andere Seite gesehen: ein Amtsveterinär, der eine ausgebrochene vermehrungsfähige Kamerunschafherde erst ein weiteres 3/4 Jahr unmittelbar neben der uneingezäunten Autobahn (Standstreifen) weiden und sich tatsächlich fortpflanzen lässt, obwohl alle anderen Maßnahmen wie Fang usw. voraussehbar keinen Erfolg brachten. Da wurden sehr viele Dienststunden unserer Polizei einfach verschwendet, bis schlußendlich doch eine Abschußverfügung an einen Beauftragten erging. Das war ein Stück aus dem Tollhaus.

Fazit: Es ist sorgfältig abzuwägen. Daß dies unter Einbeziehung von Sachverständigen innerhalb weniger Stunden zu schaffen ist, halte ich persönlich für nahezu ausgeschlossen. Solange nicht die unmittelbare Gefahr besteht, daß der Wisent jemanden auf die Hörner nimmt, ist für eine schnelle Entscheidung der Art "Gefahr im Verzug" kein Platz. Ich denke, daß werden die Verantwortlichen hier auch noch schmerzhaft lernen.

Einen "Nanny-Staat", der bevormundend seine Bürger vor Eigenverantwortung "schützt", lehne ich genauso ab wie einen auswüchsigen "Nanny-Tierschutz", wie er von diversen Spendengeldsammlern aus Eigeninteresse vorangetrieben wird. Eine Rückkehr zu Augenmaß und Vernünft wäre begrüssenswert.

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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servus

Moin,

...

Für die, die hier immer den Unfall auf der Landstraße mit Familientragödie vorziehen: es ist im Rahmen der Möglichkeiten, temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen (bis auf 0 kmh) auszusprechen. In Regionen mit Rotwildvorkommen sind Autofahrer ja auch entsprechend sensibilisiert. ....


Cheers,
Schnepfenschreck.

ehrlich jetzt?

Also bei uns passieren jährlich schon so einige Unfälle mit Rotwild. So mancher endet für beide Parteien tödlich..

Zugegeben, nicht immer ist es gleich so spektakulär :biggrin: : Klick ->

Das hätte auch keiner für möglich gehalten, bis es dann wirklich geschah!

Weitere Fotos dazu? Findet man via Google...

Dein Beispiel mit dem Rothaarsteig hinkt.. dort weiss man um die freilaufenden Wisente.. und vermutlich werden auch dementsprechende Beschilderungen vorhanden sein ?
 
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Wenn eine Ausgebüchste Herde Rinder

auf eine Schnellstrasse läuft, ist das m.E. etwas anderes, als wenn ein Wildtier durch die Landschaft läuft. Die Autofahrer tragen bei Wildunfällen die Hauptverantwortung, nicht die Tiere, weil von ihnen potenziell eine Gefahr ausgeht. Dann müsste man Rehe und Hirsche auch prophylaktisch erlegen.

Gruß,

Mbogo
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

...

Dann müsste man Rehe und Hirsche auch prophylaktisch erlegen.

Gruß,

Mbogo

das wird von umsichtigen JAB´s und Jägern, an besonders unfallträchtigen Stellen, ja auch laufend getan.

Gelingt zwar nicht immer, hat sich aber bewährt....
 
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ehrlich jetzt?

Also bei uns passieren jährlich schon so einige Unfälle mit Rotwild. So mancher endet für beide Parteien tödlich..



Moin,

auch wenn das die (siegerländer) Vertreter des Hardcore-Kreationismus nicht gerne hören: diese Art der Selektion ist natürlich und wurde bereits von Darwin ausführlich beschrieben. Im Volksmund heisst es ebenso: "Wer nicht hören will, muss fühlen.".

Okay, das ist vielleicht in Anbetracht des Leids, den ein solcher Unfall mit sich bringt, etwas zu sarkastisch. Manchmal braucht es Zuspitzung, um Gehör für ein Anliegen zu bekommen.

Wir leben im Habitat auch der Wildtiere. Wenn wir Artenvielfalt und lebensortnahe Natur erhalten möchten, müssen wir uns eben etwas anpassen. Das gilt eben auch für den Fahrstil in wittgensteiner Wäldern während der Brunft.

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Natürlich,

aber im Rahmen der gültigen Jagdgesetze,

Gruß,

Mbogo
niemand ohne entsprechender Erfahrung kann das Verhalten eines Winsentindividuums einschätzen... das wird sogar mit Erfahrung immer ein Lotteriespiel bleiben.

Dass jetzt von anderer Seite her schwadroniert wird, der Bulle sei in Polen drüben ja gänzlich ungefährlich gewesen, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Sicher wäre abwarten auch eine Möglichkeit gewesen...

Man hat sich aber anders entschieden. Und jetzt?

Wird man dort eben auch weiterhin ohne Wisent leben. Stirbt die Art deswegen aus?

Wäre der Wisent einem plötzlichen natürlichen Tod erlegen, es gäbe ihn auch nicht mehr...
Ebenso wäre es ihm ergangen, wenn er unter einen Zug oder einen LKW geraten wäre.

Siehe mein vorseitig verlinktes Beispiel von einem Elche in der Oberpfalz..

Ich weiss ja nicht, wie das dort in Polen so ist, aber bei uns ist die Landschaft mit Straßen an allen Ecken und Enden durchzogen.

Das Gefährdungspotentiual war mit Sicherheit vorhanden.. wenn nicht hier, dann eben einige Kilometer weiter.

Wer Reh- und Rotwild als Beispiel anführt, sollte sich Gedanken um die Wilddichte machen.

Wäre der Wisent in Deutschland flächendeckend beheimatet, es gäbe auch dementsprechend viele Unfälle mit diesem Wild.

Wölfe werden ja auch schon, trotz noch geringer Dichte, im Verhältnis eigentlich schon haufenweise überfahren.
 
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@upstalsboom

in meiner Gegend sind gerade wieder 2 Wanderelche aus Polen kommend unterwegs und sie haben sich auch schon in Ortsnahe gezeigt und wurden mehrfach von Passanten fotografiert. Sollten die besser auch gleich erlegt werden, weil sie vielleicht in einen Autounfall verwickelt werden und Menschenleben in Gefahr sind?

Bzgl. der Elchunfälle auf Autobahnen ist man doch bereits vorgewarnt.
Es geht nicht um vorsorglich, sondern ob man eine direkt bestehende Gefährdung erkannt hat.
Was macht man sich jetzt so heiss?
Niemand kennt doch die konkreten Umstände.
 
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Wenn eine Ausgebüchste Herde Rinder

auf eine Schnellstrasse läuft, ist das m.E. etwas anderes, als wenn ein Wildtier durch die Landschaft läuft. Die Autofahrer tragen bei Wildunfällen die Hauptverantwortung, nicht die Tiere, weil von ihnen potenziell eine Gefahr ausgeht. Dann müsste man Rehe und Hirsche auch prophylaktisch erlegen.

Gruß,

Mbogo

Genau das machen wir und damit hat sich Zahl der Wildunfälle drastisch gesenkt.
Es ist eines der wesentlichen Aufagebn und ein überfahrenes Reh ist nicht so sinnvoll utzbar, wie ein erlegtes.
Sobal man Wildunfallzahlen hat, hat man ungehend zu erlegen, bis die Unfälle signifikant zurückgehen.
 
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@ schnepfendreck.

Sehr gut und richtig theoretisiert. Allerdings lässt du bei der bewertung aus, was bereits versucht wurde, möglich war und an Gefährdung bestand.
Bitte nicht aus der ferne urteilen, zumal einige Aussagen des Amtes ja bereist deine Anforderungen als nicht durchführbar erklärten.
Die Versuche gab es demnach, waren aber entweder nicht verfügbar oder anwendbar.
 
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Ich sehe das auch so, niemand kennt hier die genauen Umstände vor Ort, deshalb ist eine Fernbeurteilung schwierig.
Am Ende trägt jemand lokal die Verantwortung und muss entscheiden. Davor habe ich großen Respekt. Man stelle sich nur vor es wäre anders entschieden worden und wirklich wäre jemand zu Schaden gekommen, dann wäre das Geschrei groß gewesen.
Ich frage mich nur, ob in dieser kurzen Zeit wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Moin,

auch wenn das die (siegerländer) Vertreter des Hardcore-Kreationismus nicht gerne hören: diese Art der Selektion ist natürlich und wurde bereits von Darwin ausführlich beschrieben. Im Volksmund heisst es ebenso: "Wer nicht hören will, muss fühlen.".
meine volle Zustimmung

Okay, das ist vielleicht in Anbetracht des Leids, den ein solcher Unfall mit sich bringt, etwas zu sarkastisch. Manchmal braucht es Zuspitzung, um Gehör für ein Anliegen zu bekommen.
auch da bin ich Deiner Ansicht..

Wir leben im Habitat auch der Wildtiere. Wenn wir Artenvielfalt und lebensortnahe Natur erhalten möchten, müssen wir uns eben etwas anpassen. Das gilt eben auch für den Fahrstil in wittgensteiner Wäldern während der Brunft.

Cheers,
Schnepfenschreck.
wie schon am Beispiel Rothaarsteig angemerkt: wenn Wisente flächendeckend vorhanden sind, wenn es schon ausreichende Beschilderungen deswegen gibt... dann hat jeder einen Teil Eigenschuld, wenn er einen Wisent rammen würde.

Der Teil Eigenschuld ergibt sich prinzipiell schon der Nutzung eines Fahrzeuges.

Wenn mir hier ein Stück Rotwild reinspringt, dann habe ich einfach Pech... mehr als stets umsichtig kann man nicht unterwegs sein.

Aber dieses Restrisiko ist landläufig bekannt.. mit einem Wisent würde ich hier nicht rechnen und wenn einer vor mir auftauchen würde..

Ok, vielleicht ein Kaltgetränk zu viel gehabt, oder wie jetzt :what:
..und schon rummst es!

(das letze Reh ist ~ 18m vor mir aus dem Graben gesprungen... 80m nach dem Ortsschild. Passiert ist nichts.. kann aber auch anders enden)
 

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