Feldhasen Herbst 2017

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Ich hab mich da auch durchsetzen müssen das wir nicht bejagen.

Da es in diesem Jahr das erste mal war wo ich wirklich gezählt habe, möchte ich erstmal schauen wie sich der Bestand gerade über den Winter hält bzw. verändert.

Aktuell sind wir ja bei rund 26 Hasen/100ha und ich bin der Meinung das unser Biotop doch noch einiges mehr hergibt.
Warten wir mal ab was die Frühjahrszählung 2018 ergibt und dann schauen wir mal weiter. Eventuell Jagen wir dann im nächsten Jahr mal im kleinen Kreis mit Freunden.
 
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Das würde ich so per se nicht unterschreiben wollen. Einerseits wird ein Hasenbesatz durch Bejagung nicht besser und andererseits gibt es wenig Reviere die einen Hasenbesatz am oberen Limit des im konkreten Biotop möglichen haben (meines eingeschlossen), was durchaus mit der Jagd bzw. den Jägern und deren mangelnder Raubwildschärfe zusammenhängt.

Es liegt schon teilweise an der Jagd, aber nicht an der auf den Hasen :thumbup:
 
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Was mich ein wenig wundert, warum ich trotz eines scheinbar gestiegenen Besatzes keine Hasen mehr in meinen Fallen habe.
 
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Wir haben vor ca. 1 Woche die Hasen mit dem Scheinwerfer gezählt. Dabei konnten wir nur ca. 40 % der Revierfläche wegen Zwischenfrüchten und Blühstreifen einsehen.
Dabei konnten wir bezogen auf 100% der Revierfläche 50 Hasen/100ha zählen.
Im Frühjahr hatten wir 30/100ha gezählt und wir hatten anhand der vielen Dreiläufer und Junghasen doch einen besseren Zuwachs erwartet. In der nächsten Woche nach der Mondphase werden wir doch nochmal mit der Wärmebildkamera zählen - bin gespannt ob da noch mehr Hasen in Anblick kommen.
wmh
 
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Ab wann kann man eigentlich den Hasen ruhigen Gewissens bejagen, bezogen auf Stück/100 ha und wie viel vom Zuwachs kann man sorglos entnehmen. Hatte mal ne Statistik dazu gelesen hab es aber nichtmehr im Kopf.
 
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Ab wann kann man eigentlich den Hasen ruhigen Gewissens bejagen, bezogen auf Stück/100 ha und wie viel vom Zuwachs kann man sorglos entnehmen. Hatte mal ne Statistik dazu gelesen hab es aber nichtmehr im Kopf.

Die Hessen machen es so:

Schwellenwert
Bejagungsempfehlung
Herbstbesatz < 3 Hasen / 100 ha
Keine Bejagung
Herbstbesatz 3-10 Hasen / 100 ha und kein Zuwachs
Keine Bejagung
Herbstbesatz 3-10 Hasen / 100 ha und positiver Zuwachs
Bejagung von maximal 70% des Zuwachses
Herbstbesatz > 10 Hasen / 100 ha und kein Zuwachs
Bejagung von maximal 10% des Herbstbesatzes
Herbstbesatz > 10 Hasen / 100 ha und positiver Zuwachs
Bejagung von maximal 90% des Zuwachses
 
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Nach meiner Meinung kann man das nicht einfach an Zahlen festmachen. 30 Hasen/ 100 ha haben wir nie gehabt, wir haben durch Schaffung von Deckung und Äsung auch im Winter, einen stabilen Hasenbesatz, der sich geschätzt (Scheinwerferzählung geht nicht, wegen kupiertem Gelände.) bei ca. 1 -1,5 Hasen/je 10 ha bewegt. Wir bejagen schon seit 15 Jahren nicht mehr, entnehmen höchstens mal einen Küchenhasen und trotzdem steigt der Besatz nicht an! In unseren Nachbarrevieren sieht man deutlich weniger Hasen.
Ich denke, dass es in Revieren ohne extensiv bewirtschafteten Grünland (Weiden) schwierig für den Feldhasen ist, wir haben intensiven Ackerbau auf 85% der Revierfläche.

Horrido
 
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So ich hab jetzt mal jeweils eine Berechnung gemacht zum Niederösterreichischen und zum Hessischen Model.

Vorraussetzungen sind:

Frühjahrsbestand 13/100 ha
Herbstbestand 26/100 ha
Revierfläche ohne Wald 320 ha.

Nach Hessischem Model könnte ich 35 Hasen auf der Revierfläche entnehmen.
Nach Niederösterreichischem Model könnte ich knapp 13 Hasen auf der Revierfläche entnehmen.

Doch schon ein ganz schöner Unterschied.

Die 320 ha Feld setzen sich zusammen aus:

17 ha Stilllegungen
25 ha Altgras und Hecken
20 ha Wiesen
Rest ist Landwirtschaftliche Anbaufläche (hauptsächlich Winterweizen, Wintergerste und Raps, wechselnd rund 10 ha Mais Bohnen oder Erbsen)
 
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@äsungsfläche: Im Gegenteil: Die höchsten Hasenbesätze gibt es in Gebieten mit intensivstem Ackerbau!! Rotfuchs2 kann davon berichten. Komm mal ins Erdinger Moos, in die Bördelandschaften, ins südhessische Ried, die Oberrheinebene, Seeland (in Holland). Da gibt fast gar kein Dauergrünland, aber sehr, sehr intensiven Ackerbau und in vielen Gebieten auch heute noch Hasen satt. Entscheidend ist Klima und Boden - und ja: die Feld-/Ackerschlaggröße spielt eine Rolle (noch mehr für den Grenzlinienbewohner Rebhuhn). Ab einer bestimmten Ackerschlaggröße macht sich der Hase vom Acker... Und natürlich spielt die Vielfalt der Ackerfrüchte eine Rolle: Viel Winterweizen, ordentlich Raps und beides gemischt mit etwas Mais (wenig, aber gerade im Sommer wichtig zum Trockenlaufen nach Regen), Rüben, Kartoffeln, Klee. Das ist Hasenland. Natürlich ist es schön, wenn es noch ein paar Brachen / Blühflächen gibt. Aber ich persönlich schwör auf Winterweizen. Anders ist es wieder, wenn der Boden sehr nass ist (schwerer Lehmboden mit Staunässe); das Problem haben wir in Tübingen (Württemberg, Neckartal bei Stuttgart): Landschaftlich an sich ein Niederwildparadies (winzig kleine Äcker - historische bedingt; viele Streuobstwiesen mit Hecken). Hier gibt es noch vergleichsweise viele Rebhühner, aber wenig Hasen. Warum? Der Boden ist nasskalt. Hier kann man mit erhöhten Hecken entgegenwirken und tatsächlich liegen da auch im Herbst und Winter die Hasen im Laub. Und last ut not least: Erst kommt nicht gefressen werden.....
 
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@Lepusheger,
ich habe vor 20 Jahren mehrmals Hasenjagden in Butjadingen mitgemacht, Tagesstrecken von 2-300 Hasen.
vor meiner Haustür liegt die Magdeburger Börde, bis 2 Jahre nach der Wende Strecken wie früher (bis Anfang der 70er) bei uns auf der westl. Seite vom Zaun, ca.40-50 je getriebene 100 ha. und dann kompletter Zusammenbruch, analog zu unseren Revieren.
Über Reviergestaltung und Bewirtschaftung, incl. Raubwildjagd brauchst Du nichts schreiben, ich lade Dich gern ein und Du kannst Dir ansehen, was wir an Deckung, Äsung etc. geschaffen haben, den Fasanen hat es geholfen, unseren Hasen nicht.
Der Hase liegt wo anders "im Pfeffer"

Horrido
 
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Bei uns zwischen Aachen und Mönchengladbach fällt dieses Jahr das erste Mal seit vielen Jahrzehnten die alljährliche Treibjagd aus.
Bei einem Hasenbesatz von ca. 15 Hasen / 100 Hektar ist unserer Meinung nach keine Bejagung nicht sinnvoll (außer ein einzelner Küchenhase).

Wir sind jetzt in die intensive Fallenjagd eingestiegen und zusammen mit einigen Biotopverbesserungen hoffen wir die Situation in den nächsten Jahren zu verbessern.
Nicht klagen, sondern kämpfen ist das Motto.
 
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Lepusheger: Zustimmung. Winterweizen liefert vom Frühjahr bis Ende Juli/ Anfang August Satzdeckung, ohne dass zwischendrin Gemäht oder gedroschen wird. Da kommen einige Sätze ab dem Frühjähr hintereinander durch.

Äsungsfläche: Auch wenn jetzt wieder ein Shitstorm kommt. Werden bei euch oder im Umfeld Fasane ausgesetzt ? Wenn ja, kann man nicht pauschal sagen, dass der Fasan auf die Hegemassnahmen anspringt , und der Hase weniger. Der ausgesetzte Fasan hat nicht die Schwierigkeiten der Brutzeit und der Kükenzeit durchlaufen . Eine wilde , natürliche Hasenpopulation kann man nicht mit durch Aussetzen gestützte Fasanenpopulationen vergleichen.

Magdeburger Börde: Trockenes Klima, Schwarzerde- Böden ( gut erwärmbar)
 
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