Feldhasen Herbst 2017

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@ perdixeinbürgerer
Ist bei uns ähnlich. Wir setzen keine Fasane aus und über den Besatz können wir uns nicht beschweren aber bei den Hasen sieht's nicht so rosig aus, konnten aber wie gesagt noch nicht zählen.
Sind momentan bei 58 Predatoren aber das reicht nicht. Ich würde schätzen das wir pro Jagdjahr über 100 schaffen müssen damit sich beim Hasen richtig was bewegt.
Bei mir am Ort ist ringsum sehr viel intensiver Gemüseanbau, das scheint dem Hasen unheimlich zu gefallen. Obwohl in dem Revier die Füchse an Altersschwäche sterben und die Marder noch nie eine Falle gesehen haben, haben die gut Hasen.
Der Hasenschwund in den Börderegionen liegt aber darin begründet das in immer mehr Revieren nur noch auf die Sauen geweidwerkt wird, wie in so vielen Regionen.
Die Fehlbewirtschaftung von Niederwildrevieren ist in meinen Augen immer noch die größte Ursache am Niederwildschwund.
 
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Wir haben keine Fasanen ausgesetzt, der Besatz hat sich aus Restbesätzen, die latent, aber in nicht Nennenswerter Stückzahl vorhanden waren,über Jahre weiter entwickelt.Unterstützt durch verschiedene Hegemassnahmen und Intensivierung der Raubwildbejagung mit Büchse, Flinte und Falle.
Beim Hasen finde ich keine Erklärungen und meine Vermutung äussere ich hier nicht.
Vielleicht kann ja jemand erklären, warum es in ehemals guten Hasenrevieren, in Niedersachsen ab Anfang der 70er und in Sachsen-Anhalt 2 Jahre nach der Wiedervereinigung rapide und steil Bergab ging. Am Anstieg der Sauenbestände kann es nicht liegen, dieser begann hier erst nach der Jahrtausendwende, wie man auch an der Streckenentwicklung ablesen kann. Zum Niederschlag, nach einem guten Frühjahr hatten wir die meisten Niederschläge seit Jahrzehnten, dazu niedrige Temperaturen, der 2. Satz dürfte erfroren sein.

Horrido
 
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Im Grossraum südöstliches Niedersachsen ( Raum Göttingen) werden von einigen Revierinhabern Fasane ausgesetzt. Das weiss ich aus erster Quelle.
Du selbst musst es ja nicht machen, aber ggf. Kommen Zuwanderer hinzu, wenn sich dein Revier attraktiv gestaltet.

Seit den 1970er Jahren haben sich etliche Faktoren geändert. In der Landwirtschaft, feuchtere Winter statt schneereichere Winter, Einstellung der legalen Bejagung diverser Greifvögel usw. Usw.
 
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Von unseren Nachbarn hat niemand Interesse an Niederwild, ist ja mit Arbeit verbunden. Die kirren lieber Sauen und jagen Damwild. Also fällt diese These flach.

Horrido
 
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Welche These ? Das mit dem Aussetzen von Fasanen von einigen Pächtern weiss ich.
Es wäre dann halt interessant, dass dann Fasanenhennen etliche Tage Eier sicher im Nest verstecken können, dann noch über 20 Tage ungestört brüten können, und mindestens drei Wochen ihre Küken bei gutem Klima und wenig Fressfeinden sicher führen können ?! In diesem ganzen Zweitraum kommen dagegen wenig Hasen durch, die noch nichtmal auf Insekten angewiesen sind.


Landwirtschaft und Fressfeinde können es dann meiner Meinung nach nicht sein. Eher das feuchte Winterwetter nach den 1979er Jahren oder diverse Krankheiten.
 
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Und dann bedenke man noch, dass die Fasanenhenne ihre Küken viel exponierter ihren Fressfeinden präsentieren muss, weil sie das Gesperre auch in offene , trockene Bereiche führen muss. Der junge Hase wird von Anfang an in Deckung gelegt. Ist die Deckung einigermassen hoch, ist er vor Greifvögeln , die auf Sicht jagen, einigermassen sicher.

Junge Fasane fallen von der Grösse her auch mind. 1,5 Monate ab Schlupf in das Beutespektrum noch etlicher kleinerer Raubvögel.

Wenn sich der Fasanenbesatz auf " natürliche Weise " erholt, müssten auch mehr Hasen durchkommen. Ausser halt bei feuchtem Winterwetter und spezifischen Hasenkrankheiten.
 
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@Äsungsfläche: Würde mich sehr interessieren, worin Du den Hauptgrund für das Verschwinden des Hasen siehst. Ich bin auch ratlos. Hier im Erdinger Moss (Norden von München) gibt es auch immer weniger Hasen, obwohl nicht wenige Revierinhaber den Fuchs nach wie vor scharf bejagen und obwohl sich landwirtschaftlich kaum was geändert hat. Vielleicht ist es in der tat so, dass die nassen statt schneeigen Winter dem Hasen mehrt zusetzen.
 
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Hier mal ein Link zu einem Video der Sendung quarks. Da wird beschrieben, dass noch in den 1960-70er Jahren die Winter mehr Schnee hatten. Der Hase in der Schneekuhle liegt wärmer und trockener als der Hase auf der dem Acker bei feucht-kaltem Wetter. Feucht- Kalt = Gift für Tier und Mensch. Der Hase mag das kontinentale Klima .

Diese Rückgangsursache ist aber nur eine These !



http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/schnee-technischer-schnee-100.html
 

steve

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Ich frage mich weshalb auf der Insel diese Probleme nicht derartig auftreten und das obwohl dort der Hase meist zur Unzeit im Februar gejagt wird. Trotzdem gibt es meist Hasenbesätze von denen man in Deutschland nur träumen kann. Das sind Strecken wie ich sie in Deutschland gar nicht mehr und aus Österreich kaum mehr kenne:

http://3u1pz341q00dpir6y2oi3xzy.wpe.../27/2015/05/10_Brown-hare-bag-at-Rothwell.jpg

Intensive Landwirtschaft haben sie auch, das Klima ist nicht trockener (ganz im Gegenteil), pfleglich behandelt wird der Hase auch nicht. Einzig mit Raubwild- und zeug wird sehr viel pragmatischer umgegangen als bei uns.
 
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Wie geschrieben, war das mit dem feuchtem Winterwetter erstmal nur eine These. Grds. Kann man aber sagen, dass je mehr Tage nasskaltes Wetter herrscht, je mehr Tage gibt es für viele Tiere auch, an denen das Erkrankungsrisiko hoch liegt. Besonders für Tiere aus eher kontinentalem Klima. Tierärzte mögen mich da korrigieren.

Eine russischstämmige Oma hat mir mal gesagt, dass man als Mensch - 30 Grad trockene kälte bei Windstille gesünder überstehen kann als + 5 Grad nasskaltes Wetter.
Die Winter hier in Deutschland seien daher schlimmer.

Bei England täuscht man sich immer. Grosse Teile Ostenglands und Bereiche von Ostschottland haben eher wenig Niederschlag ( 500-600 mm Jahresniedeschlag) , wie manch trockene Börde oder Gäulandschaft in Deutschland. Diese Regionen liegen im Regenschatten der dortigen zentralen Höhenlagen. Auch die erfolgreichen Rebhuhnprojekte lagen in solchen Regionen.
 
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GB hat oft gute, aber auch sehr unterschiedliche Hasendichten - und neben Füchsen und Krähen gibt es da noch Möwen en masse. Allerdings gibt es da verhältnismäßig viele Hecken und Altgrasstreifen, auch in intensiv bewirtschafteten Gebieten. Zuletzt ist Nieselregen deutlich weniger schädlich fürs Niederwild als unser süddeutscher Starkregen, der macht gerade hier in Oberbayern vieles zunichte ....
 
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Bei uns haben wir SEHR intensive Grünlandwirtschaft mit bis zu 7 Grasschnitten im Jahr. Viele Niederschläge gibt es bei uns auch (deswegen gedeiht der Mais trotz armer Böden so gut). Aber es gibt noch einige Hecken und auch eingsprengte kleinere Laubwaldstücke. Das mag der Hase.

Bei uns habe ich mal nach der österreichischen Methode gerechnet und bin auf 7-10 Hasen gekommen, die man schießen kann - auch wenn unser Besatz noch etwas geringer ist als 30 Hasen/100 ha. Die Entwicklung in den letzten Jahren ist aber positiv. Wir haben jetzt 6 Stück geschossen, und damit soll es auch gut sein.

Der Aufwand bei der Raubwildbejagung ist aber schon enorm. Knapp 60 Stück Raubwild/-zeug und um die 30 Krähen, und dagegen stehen dann 6 Hasen auf der Strecke ... schon fast schizophren.

Bei meinem angeheirateten Vetter ist das Biotop noch besser, und da kommen OHNE Hege immer 4-8 Hasen bei der kleinen Klapperjagd zur Strecke. Allerdings gibt es da auch immer noch Kaninchen, die als "Blitzableiter" dienen.

Alle Maßnahmen beim Fasan sind bisher eher ein Schuss in den Ofen - obwohl die Randbedingungen eigentlich stimmen würden. Ich denke mal, dass der Insektenschwund bei den Küken das Problem ist. Komischerweise gibt es aber immer noch Rebhühner, die ja eigentlich das gleiche Problem haben sollten.
 

steve

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Alle Maßnahmen beim Fasan sind bisher eher ein Schuss in den Ofen - obwohl die Randbedingungen eigentlich stimmen würden. Ich denke mal, dass der Insektenschwund bei den Küken das Problem ist. Komischerweise gibt es aber immer noch Rebhühner, die ja eigentlich das gleiche Problem haben sollten.

Also - auch wenn es OT ist, weil es hier ja um den Hasen gehen soll - mit dem Phänomen komme ich nicht klar. Das ist wirklich das einzige Beispiel wo der Rebhuhnbesatz besser ist als der Fasanenbesatz. Es gibt halt nichts was es nicht gibt.
 
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Fasan und Rebhuhn haben zwar sich überschneidende Lebensbedürfnisse, aber auch unterschiedliche Ansprüche.

Nur mal 3 Thesen :

Rebhuhn lebt bei wautzebautz weiter draussen im baumlosen Feldbereich. Der Fasan geht in die Randstruktur , und wird dort vermehrt von Greifen geschlagen.

Der Fasan stammt evtl. aus degenerierter Volieren-Herkunft , und ist vielleicht dem Raubwild leichter ausgeliefert ?!

Der Fasan legt in der Regel schon einen Monat früher seine ersten Eier im Frühjahr . Bei viel Grünroggenanbau vor dem Mais, fallen mitunter viele Hennen und Erstgelege des Fasans dem Mähwerk zum Opfer ?!



Sorry, off topic.
 
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In England war ich auch schon öfters auf Hasen jagen. Mehre hundert am Tag bis knapp an die Tausend ran.... aber nur ein einzigstes mal einen Fuchs. Und Greife scheinen das Klima dort auch nicht all zu sehr zu mögen.
Und auf die Frage warum Sie keine Betonrohrfallen verwenden, kam die Antwort: brauchen wir nicht. Wir Leuchten und dürfen noch Schlingen stellen.

Und hier in Deutschland hört man immer gerne so Sätze wie "am Raubwild kann es eigentlich nicht liegen. Wie schießen jedes Jahr xx Raubwild. Aber das Wetter und der Boden ..."

Aber ist doch egal wieviel Raubwild man erlegt hat. Effektiv zählt nur wieviel "Fresser" übers Jahr und vor allem in der Aufzuchtszeit da sind.




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