Reh am nächsten Morgen gefunden - verwerten?

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In einem vergleichbaren Fall vom Wochenende: 20:00h im letzten Büchsenlicht beschossen, dann Nachsuche am nächsten Morgen erst um 10:00h, aufgebrochen um 10:45h und um 11 hing er in der Kühlung. Spitz von vorn getroffen, Gescheide unverletzt.

Aber: das Böckchen stank schon im Wald, er stank auf dem Wildträger und er stank in der Kühlung. Meine dezenten Hinweise wurden weggelächelt, der sollte tatsächlich verkauft werden (ein Blatt hatte schon der Fuchs geholt :)!

Zusammen mit dem Jagdaufseher, der mir das Abziehen zeigen sollte, konnten wir uns dann statt der favorisierten Lösung "Luderplatz" auf Hundefutter vergleichen. Der Bock wurde dann also komplett in Gulaschwürfel zerlegt. Ich muss immer an die arme Haushälterin denken, die das dann kochen soll...


Im gleichen Revier ist eine dicke Sau bei -12 Grad über Nacht verhitzt, meine Vermutung, es lag nicht nur am Weiss draussen, sondern auch am Weiss innen. Das fiel aber dann wirklich erst beim Zerwirken auf, da muffelte nix vorher.

Wieviel Grad war es ?
Jetzt im diesen grenzwertigen Fall sind es über 14 Stunden her,
sehr lange Zeit.
 
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Also für den 1,50€ dürften die Wildhändler nur „mit Gedärmen gereiftes“ bekommen. Oder eben das zerschossene Zeug von der Drückjagt.

Bei uns hat man folgenden Fehler gemacht: Gutes Wildbret wird an den Wildhändler zu Spottpreisen abgegeben. Resultat ist, das er Wild von Drückjagten, Erntejagten oder mit zerschossenen Blatt gar nicht mehr nimmt.
 

z/7

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Im gleichen Revier ist eine dicke Sau bei -12 Grad über Nacht verhitzt, meine Vermutung, es lag nicht nur am Weiss draussen, sondern auch am Weiss innen. Das fiel aber dann wirklich erst beim Zerwirken auf, da muffelte nix vorher.

Man kann nicht auf der einen Seite bei dicken Sauen ein Riesengschieß mit Blättern lüften und Brustkorb aufspreizen u.ä. selbst in der Kühlung machen, und dann erwarten, daß die Sau als kompakter Klumpen nicht verhitzt, egal, was die Außentemperaturen sind. Im Gegenteil, grade im Winter ist die Isolationswirkung der Decke bzw. Schwarte auf keinen Fall zu unterschätzen.

Ein krasses Beispiel zur Verdeutlichung dieses Umstands: ein Jagdkollege hatte sich ne Wärmebildkamera angeschafft. Kurz drauf ein Reh erlegt gegen Abend, es schneite etwas. Um es zu orten dacht er sich: nimmst die Kamera, die wird es gleich zeigen, wo das Stück liegt. Nix. Gar nix. Am Ende ist er drübergestolpert. Das Stück war leicht eingeschneit, und die Decke isolierte derart gut, daß die Temperaturdifferenz für die Kamera nicht zu erkennen war.
 
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@ ReinerW :
"Hunde vertragen wie alle Raubtiere vergammeltes Fleisch roh. Wenn gegartes Fleisch danach vergammelt, ist es auch für den Hund toxisch."
Hast Du dazu eine zitierbare Quelle?

Zumindest langjährige eigene Erfahrung. Meine Hunde haben mehrfach gefundenes Aas von Geflügel, Säugetieren oder halbverwesten Fischen (beim Angeln gefunden) gefressen und danach nie Probleme damit gehabt. Befreundete Tierärzte bestätigten mir aber, dass gegartes Fleisch, wenn es nach dem Garen verdorben ist, für Hunde ebenso toxisch ist, wie für uns Menschen.

Gruß
Reiner
 
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habe nicht alles gelesen. Ich persönlich würde es für M I C H verwerten, in Umlauf bringen nein. Habs schon gemacht. Bock schmeckte bestens. Mit der Hygiene kann man es auch übertreiben.
Grüße Günter, der sich nicht immer die Hände wäscht nachdem er auf öffentlicher Toilette war, da der Piephahn sauberer ist als so mancher Türgriff :lol::biggrin:
 
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Mir wird in diesem Faden zu viel - im wahrsten Sinne des Wortes halbgares - gesponnen und Hörensagen weitergeplaudert.,
bin deshalb raus.

Wandersmann

Und z/7 empfehle ich, bei wirklichem Interesse sich in die wissenschaftlich erarbeiteten Daten zur Ernährung, Verdaulichkeiten und Energiegewinnung des Hundes zu vertiefen.
Auch ReinerW erbrachte - bei sonstiger Wertschätzung - keine nachprüfbaren Daten für seine besondere Toxizität gekochten Fleisches beim vergammeln.
 

z/7

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Und z/7 empfehle ich, bei wirklichem Interesse sich in die wissenschaftlich erarbeiteten Daten zur Ernährung, Verdaulichkeiten und Energiegewinnung des Hundes zu vertiefen.
Schwach. Es ging um die Verdaulichkeit von gekochtem Eiweiß. Auf den Fettstoffwechsel hat der Kochvorgang keinen Einfluß, das ist ein durchlaufender Posten. Eine Begründung, warum denaturierte Proteine für Caniden nicht besser verdaulich sein sollen als rohe, bleibst Du schuldig.

Wenn Du es wissenschaftlich begründet besser weißt, frag nicht so scheinheilig, sondern mach Butter bei die Fische.
 
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BTW die Frage des TS ist je berechtigt.

Auch ich rate als Dorfkind dazu, den gesunden Menschenverstand und die Nase bewerten zu lassen.

Hinsichtlich der hier genannten, unbestrittenden "Richtlinien" für die Behandlung von Fleisch möchte ich mal zu Bedenken geben, dass niemand weiß, was genau er an der nächsten Imbissbude/Lokal bekommt.

Dies gilt natürlich nur für schwarze Schafe und nicht generell, nicht das einer wieder... ihr wißt.

Remy
 
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Der Hund einer befreundeten Tierärztin fraß ein vergammeltes zubereitetes Hähnchen. Nur mit viel Glück konnte er gerettet werden.
 
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Der Hund einer befreundeten Tierärztin fraß ein vergammeltes zubereitetes Hähnchen. Nur mit viel Glück konnte er gerettet werden.


So etwas ist für mich eindeutig Beweis genug ! Selber sind mir allerdings ähnliche Fälle bekannt. Da muss ich nicht nach wissenschaftlichen Nachweisen googeln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

...
Und wegen dem Surströmming. Ihr esst Sauerkraut und Käse und vieles Andere. Schonmal was von Milchsäuregährung gehört?
rieche doch, probehalber, einmal an jedem dieser Köstlichkeiten :biggrin:

Nach dem, was ich von Surströmming gelesen habe, boeibe ich leiber bei Sauerkraut.
Erscheint mir persönlich einfach verträglicher.

Zum Thema.. dass Wild früher anders roch und schmeckte hat bewirkt, dass Generationen von Menschen Wild bis heute noch nicht einmal ansatzweise probieren wollen..

Klick ->

Mit dementsprechendwer Gewürzbeize bekommt man alles passend hin ;)

Wildprethygiene hat durchaus ihren Sinn.

Jedem das Seine.
 
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Hab es schon geschrieben. Einfach mal auf die eigenen Sinne verlassen und den Menschenverstand (wenn vorhanden)

wenn es
nicht riecht
normal aussieht
sich nicht schmierig anfühlt


.... dann würd ich es ohne Probleme selbst verwerten. Denk aber nur die Besten Stück, also Keule und Rücken, Rest für Fuchs oder wenn vorhanden Hund.

Verkaufen niemals.
1. verboten
2. eine Frage der Jägerehre. Verkaufe nur Topware und will auch entsprechend Geld dafür.

Robert
 
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Was nicht in meinem Kochtopf landet mute ich auch keinem anderen zu!

Ich bin ja "nur" der Zerwirker im Revier und die Nachsuchzeiten werden ausgetauscht bzw. kenne ich.
Wildbret ist das natürlichste Fleisch was man verwenden kann, wenn ICH das nicht esse, dann auch kein Anderer Wenn mir beim zerwirken auffällt (Geruch (Hautgout), Farbe ect.) fliegt das in die Tonne!

Mir kommt immer wieder die Galle hoch, wenn es ums verwerten geht. Und da stellt stelle ich mir die Frage: Was willst du auf dem Tisch?
 

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