Pferd erlegt

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Grundsätzlich ist dieser Vorfall ein ganz großer Mist für die Jagd und die Jäger.
Aber:
Wir kennen die gesamten Rahmenbedingungen des Vorfalls nicht, deshalb sollte man sich mit dem Steinigen noch zurückhalten.

Ich kenne da so einen Fall:
Pferdewiese im Revier – etwa 350m lang und 120 m breit, beginnt direkt hinter dem Haus des Pferdehalters. Die Wiese ist rundherum eingezäunt – einziger Zugang zur Wiese vom Stall aus, der sich auf dem Grundstück des Pferdehalters befindet. Man weiß auch nie wann Pferde auf der Wiese sind.

Da über die Wiese ein Bach läuft und die Wiese an einen dichten Wald (Nachbarrevier) grenzt und von Eichen gesäumt ist, lieben auch die Sauen diese Wiese. Durch teilweise sehr feuchte Bereiche kann nicht überall gemäht werden und der Bewuchs ist stellenweise über einen Meter hoch.

  1. Der Pferdehalter möchte die Wühlschäden der Sauen auf der Wiese ersetzt bekommen
  2. Der Pferdehalter möchte, daß die Jäger weitere Schäden auf der Wiese verhindern
  3. Der Pferdehalter möchte nicht, daß die Jäger die Wiese betreten
  4. Der Pferdehalter ist Jagdscheininhaber und würde das Revier gerne selbst pachten
Auf Grund der Rahmenbedingungen wurde dem Pferdebesitzer in diesem Fall klargemacht, daß die Wiese als befriedeter Bezirk angesehen wird und es dort weder Jagd noch Wildschadenersatz geben wird.
Was ist aber, wenn man dem Druck dem man durch die Forderung nach Wildschaden-Verhinderung und –Ersatz ausgesetzt ist nachgibt und das Risiko eingeht…………................. und dann passiert der Fehler.

Wäre das nicht auch ein ganz menschliches Verhalten?
 
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Ich habe eine Mail von der Besitzerin des Pferdes erhalten. Ich denke, weil ich mich selbst als Pferdebesitzer zu erkennen gegeben habe und weil es nicht schwer ist, meine persönlichen Daten zu finden.

Diese Email möchte ich gerne hier posten, auf Wunsch der Besitzerin ohne Namensnennung. Das respektiere ich natürlich. Ich empfinde diese Mail als sehr sachlich und sie zeigt, dass es der Besitzerin in keiner Weise darauf ankommt, undifferenziert mit Steinen zu werfen.

Sehr lobenswert, könnten sich einige eine Scheibe von abschneiden!


"ich bin auf der Suche nach der Berichterstattung zum Fall „Islandpferd erschossen“ vom 01.10.2017 auf das Wild und Hund Forum aufmerksam geworden und habe den entsprechenden Themenstrang verfolgt. Zunächst einmal bin ich dankbar, wie vergleichsweise sachlich dieses Thema dort behandelt wird.

Die sachliche Auseinandersetzung mit diesem Unfall liegt mir als Besitzerin des erschossenen Pferdes sehr am Herzen. Weder möchte ich, dass der Tod meines geliebten Partners als Hetzjagd ausgeschlachtet wird, noch möchte ich den Vorfall unter den Tisch kehren. Da das Thema bereits sehr hohe Wellen schlägt, habe ich mich bewusst dazu entschieden, mich im Gegensatz zum Gestütsbesitzer nicht persönlich in den Fokus der Öffentlichkeit stellen. Ich finde ein Diskussion dieses Vorfalls sehr wichtig, sehe dort aber mehr die betreffenden Parteien im Vordergrund als die breite Öffentlichkeit. Für mich persönlich sollte durch diesen Vorfall einmal mehr ins Bewusstsein gebracht werden, wie schnell Fehler und Unfälle passieren und welche Verantwortung in den Händen der Jägerschaft liegt. Von befreundeten Jägern weiß ich, wie viel Betroffenheit dieser Fall zumindest hier in der Gegend ausgelöst hat. Ich für mich möchte weder den Schützen, die Jägerschaft im Allgemeinen noch die Jagd an sich verurteilen oder verteufeln, gleichwohl sollte dieser Vorfall nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden, als wäre nichts passiert. Von daher möchte ich jegliche sachliche Diskussion fördern und unterstützen – sowohl lokal als auch überregional. Sollten für die Diskussion im "Wild und Hund"- Forum also noch Hintergrundinformationen oder die Entwicklung der Untersuchung benötigt werden, gebe ich dazu gerne Auskunft, möchte jedoch nicht öffentlich namentlich genannt werden."

Ich hatte ihr geantwortet, mein Mitgefühl ausgedrückt und habe noch eine zweite Email erhalten - Auszug daraus:

"Statt mit dem Finger auf die Jägerschaft zu zeigen, würde ich mir erhoffen, durch diesen tragischen Unfall wieder mehr Gesprächsbereitschaft zwischen Jägern,Reitern, Landwirten und anderen Anliegern zu schaffen."

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen! :thumbup:

Doch, diesen einen Satz noch:

"Letztendlich hoffe ich, dass man aus diesem Vorfall irgendwie etwas gutes ziehen kann, damit der Tod meines Pferdes eben nicht ganz sinnlos war."

Die Gute hat echtes Format! Chapeau!

 
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Grundsätzlich ist dieser Vorfall ein ganz großer Mist für die Jagd und die Jäger.
Aber:
Wir kennen die gesamten Rahmenbedingungen des Vorfalls nicht, deshalb sollte man sich mit dem Steinigen noch zurückhalten.

Wäre das nicht auch ein ganz menschliches Verhalten?

Hier wird zuviel von "Steinigen" geredet. Ich mache meine eigenen Fehler und werfe schon deswegen keine Steine.

Um mal mit einem hinkenden Vergleich zu kommen: Wenn ich mit 2.0 Promille hinterm Steuer erwischt werden würde, ist die Pappe in der Regel auch weg. Selbst wenn nichts passiert ist. Oder wenn ich nüchtern bei Rot über die Kreuzung fahre und einen anderen Verkehrsteilnehmer schade. Menschlich kann das doch von Fall zu Fall alles erklärbar sein.

LG Nimbifer
 
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@ Pancho,
Gib bitte der Verfasserin der von dir eingestellten Mail meinen Dank für den fairen, sachlichen Umgang mit dem Unfall, und Sprich ihr mein Mitgefühl für den Verlust ihres Pferdes aus. Es ist schön zu lesen das es Menschen gibt die als Betroffen eines solchen Vorfalles, troz der Trauer sachlich bleiben.:thumbup:

p.S. Der Verantwortliche wird von berufener Stelle zur Rechenschaft gezogen werden, dies obliegt nicht uns in diesem Forum, daran sollten die Steinewerfer hier denken, auch wenn seine "Schuld" offensichtlich scheint
 
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@ Pancho,
Gib bitte der Verfasserin der von dir eingestellten Mail meinen Dank für den fairen, sachlichen Umgang mit dem Unfall, und Sprich ihr mein Mitgefühl für den Verlust ihres Pferdes aus. Es ist schön zu lesen das es Menschen gibt die als Betroffen eines solchen Vorfalles, troz der Trauer sachlich bleiben.:thumbup:

:thumbup:

Das wird sie ganz sicher mitlesen...
 
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Wenn Schwarzwildpopulationen Schaden mit sich bringen und die erwünschten Quoten nicht ohne Risiken einzugehen erfüllt werden können, sollten eventuell vom Gesetzgeber Sonderregelungen dafür mit Beleuchtung oder Nachtsichtzieloptiken, Schalldämpfer usw. angebracht werden.

Eine Diskussion in diese Richtung wäre jedenfalls auch nicht ganz verkehrt. Ob das viel mit dem vorliegenden Fall zu tun hat, weiss ich allerdings nicht.

LG Nimbifer
 
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Wenn Schwarzwildpopulationen Schaden mit sich bringen und die erwünschten Quoten nicht ohne Risiken einzugehen erfüllt werden können, sollten eventuell vom Gesetzgeber Sonderregelungen dafür mit Beleuchtung oder Nachtsichtzieloptiken, Schalldämpfer usw. angebracht werden.

Eine Diskussion in diese Richtung wäre jedenfalls auch nicht ganz verkehrt. Ob das viel mit dem vorliegenden Fall zu tun hat, weiss ich allerdings nicht.

LG Nimbifer

Die technische Aufrüstung und deren Zulässigkeit ist sicher ein ganz wichtiges Thema. Bis dahin (und auch danach) ist aber das Eingehen jeglicher Risiken zur Erfüllung einer Quote ein no go!
 
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p.S. Der Verantwortliche wird von berufener Stelle zur Rechenschaft gezogen werden, dies obliegt nicht uns in diesem Forum, daran sollten die Steinewerfer hier denken, auch wenn seine "Schuld" offensichtlich scheint

Und wer wird für die Rechtschreibfehler in der Polizeilichen Pressemitteilung zur Verantwortung gezogen ? :p


LG Nimbifer
 
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Acht Seiten wegen nem toten Gaul!
Offensichtlich wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem!

Das Ding wird durch die Jagdhaftpflicht geregelt, weitere rechtliche Konsequenzen (so es sie denn geben wird) werdet definitiv NICHT IHR treffen, Spekulationen darüber sind die Zeit nicht wert!

Wendet Euch den schönen Dingen des Lebens zu und steigt endlich von dem toten Gaul runter!

(Selten hat eine Redewendung besser gepasst!)
 
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Und wer wird für die Rechtschreibfehler in der Polizeilichen Pressemitteilung zur Verantwortung gezogen ? :p


LG Nimbifer

Ich denke wir sollten diesen Faden nutzen um genauso sachlich zu bleiben wie die Geschädigte, hier ist aufgrund der Öffentlichkeitwirksamkeit dieses Themas nicht der Platz für platte Witze.
Alles andere wäre wohl ein weiterer Bärendienst für unsere Sache:cheers:
 
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Anekdote: Ich hab mal erlebt, dass auf einer DJ ein Muffel erlegt wurde. Die waren erstens nicht frei und zweitens gab es die dort (in der Heide) auch gar nicht. Am Streckenplatz lag dann eine Heidschnucke vom Wanderschäfer. Der hat den Bock dann klaglos vom Schützen vergoldet bekommen und war ganz happy, alle Anwesenden "Zeugen" wurden zu Stillschweigen verdonnert (daher keine Details hier) und der Schütze hatte das ehrlich bereut und so weiter. Die Umstände waren damals eben so und so. Er ist inzwischen langjähriger "guter" Jäger mit eigenem Hochwildrevier, Passion und Engangement und hat sich seit 20 Jahren nichts mehr zu Schaden kommen lassen.
Damals haben die erfahren Jäger nur die Köpfe geschüttelt ("der muss den Lappen abgeben"), aber das Ergebnis ist aus heutiger Sicht so sicher auch ok.
Kirche im Dorf gelassen, alles gut geworden.
 
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Acht Seiten wegen nem toten Gaul!
Offensichtlich wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem!

Das Ding wird durch die Jagdhaftpflicht geregelt, weitere rechtliche Konsequenzen (so es sie denn geben wird) werdet definitiv NICHT IHR treffen, Spekulationen darüber sind die Zeit nicht wert!
Wendet Euch den schönen Dingen des Lebens zu und steigt endlich von dem toten Gaul runter!

(Selten hat eine Redewendung besser gepasst!)

Das ist in jedem Faden dieser Art so. Und Diskussionen im Forum gehören für mich auch zu den schönen Seiten des Lebens. Sonst würde ich das hier auch nicht lesen.

LG Nimbifer aus Schweden
 
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Für die Pferdebesitzerin, die hier wohl mitliest, ist Diplomwaldschrats "Wortspiel" sicher wie eine Ohrfeige. Wir sollten dieser Frau dankbar sein und ihr Respekt zollen dass sie trotz aller Umstände nicht pauschal verteufelt sondern eine sachliche Diskussion betreibt bzw. dazu beiträgt. Da hätte ich mir etwas mehr Empathie gewünscht, so zeugt diese Äußerung meiner Meinung nach von ganz schlechtem Benehmen. :no:

Wie schon geschrieben wird die Bewertung und Beurteilung dieses Vorfalls dem Gericht anheim fallen und sicher für den Jäger/Pächter entsprechend ausfallen. Wir können uns hier nur ein unvollständiges Bild aus diversen Quellen schaffen. Und die Lebenserfahrung zeigt dass in jedem noch so eindeutigen Fall vielleicht doch mehr stecken könnte. Auch interessiert das im Nachhinein weder Presse noch Jagdgegner und das Pony wird weder durch Vorverurteilung, noch durch Stimmungsmache oder Presse u.ä. wieder zum Leben erweckt.

ABER, und das ist mein Hauptpunkt, dieser Vorfall sollte uns Jäger allesamt zu dem Bewusstsein bringen, vor der Schussabgabe noch einmal daran zu denken, dass jeder für seinen Schuss verantwortlich ist und mit den Folgen leben muss. Jedem kann ein Fehler unterlaufen, dazu sollte man stehen. Also nicht nur zu dem passierten Fehler sondern auch dazu, dass es Fehler geben kann. Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber jeder von uns kann dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.

Dass des Jägers oberste Gebot genaue Beachtung finden sollte ist ganz klar. Es darf, aus welchen Gründen auch immer, niemals verletzt werden.
 

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