Begeher rausgeworfen - Neues Revier frägt nach? Und jetzt?

Registriert
7 Aug 2014
Beiträge
34
Hallo in die Runde.

Habe nach reiflicher Überlegung einem Begeher die Planke gezeigt und mich ihm entledigt. Die Gründe sind stichfest und aller Zweifel erhaben, muss man nicht aufschlüsseln, ich hoffe jedoch dass er sich in einem möglichen neuen Jagdrevier bessert. Bei mir wars das. Und ich bin echt ein geduldiger Mensch.

Nun hat am Wochenende ein Pächter eines Reviers bei mir nachgefragt "Herr XY hat ja bei Ihnen gejagt, was können Sie mir denn über ihn sagen? Er hat sich für das kommende Jagdjahr um eine Jagdgelegenheit bei mir beworben."

Wie würdet ihr auf so etwas antworten? Die Antwort "Du holst Dir Cholera ins Revier" wäre meine bevorzugte gewesen, aber das verbietet mir der Anstand. Zudem sollte er ja auch ne neue Chance bekommen. Und auf eine Anzeige wegen Rufmord oder übler Nachrede oder sonstwas habe ich keine Lust. Soll ich ihm jetzt ein Zeugnis ausstellen?! :D

Was würdet ihr antworten? Ich hab es diplomatisch gelöst, irgendwie ärgere ich mich aber auch darüber.

Was habt ihr schon so erlebt?

Weidmannsheil!
 
Registriert
15 Jun 2011
Beiträge
1.013
Objektiv aber ehrlich antworten.
Wenn etwas vorgefallen ist es neutral schildern.
Sätze wie " du holst dir die Cholera ins Revier" kann man sich sparen.

Jagdlich hatte ich sowas noch nicht, aber auf der Arbeit.
Da hatte sich einer der bei uns hochkant rausflog sich bei einer Firma beworben mit welcher wir zusammenarbeiten, da wurde ich dann auch gefragt was da war.
Ich war da auch recht diplomatisch und sagte blos das es nicht gepasst hat.
Bin der Meinung das jeder eine 2. chance verdient hat ;)

Aber jetzt erzähl mal, was hat er sich denn geleistet?

Grüße
Alexander
 
Y

Yumitori

Guest
Objektiv aber ehrlich antworten.
Wenn etwas vorgefallen ist es neutral schildern.
Sätze wie " du holst dir die Cholera ins Revier" kann man sich sparen.

Jagdlich hatte ich sowas noch nicht, aber auf der Arbeit.
Da hatte sich einer der bei uns hochkant rausflog sich bei einer Firma beworben mit welcher wir zusammenarbeiten, da wurde ich dann auch gefragt was da war.
Ich war da auch recht diplomatisch und sagte blos das es nicht gepasst hat.
Bin der Meinung das jeder eine 2. chance verdient hat ;)

Aber jetzt erzähl mal, was hat er sich denn geleistet?

Grüße
Alexander

Moin,

wollte der threadstarter genau d a s n i c h t aufschlüsseln ?
Wäre die zweite Chance, die hier angesprochen wird, durch eine Erzählung nicht geschmälert ?
Persönliche Differenzen sollten bleiben, was der Name sagt: ""persönlich"
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
1. Ich! habe mich von ihm getrennt. Hat nicht gepast. Rest bleibt im Revier.
Oder
2. Fakten liefern, deine Sicht der Dinge erzählen.

Ich würde die zweite Variante wählen.

Allerding schon seltsam das ein anderer Pächter dich anruft. Seit ihr Jagdfreunde?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
15 Jun 2011
Beiträge
1.013
Moin,

wollte der threadstarter genau d a s n i c h t aufschlüsseln ?
Genau deswegen bin ich ja neugierig :lol:

Wäre die zweite Chance, die hier angesprochen wird, durch eine Erzählung nicht geschmälert ?
Ich weiss jetzt nicht wie sehr PrachtKarl über sein WuH Account bekannt ist, aber ohne Nennung von Namen ist das doch schon sehr anonym und sollte keine negativen Effekte auf den Begeher haben.

Persönliche Differenzen sollten bleiben, was der Name sagt: ""persönlich"
[/QUOTE]
Das ist genau der Punkt, ist es wirklich was persönliches? Oder sind vllt. handfestere Dinge vorgefallen?
Danach würde sich evtl. auch mein Verhalten bemessen.
Übertretungen der Abschnussfreigaben, Falschabschüsse, Unterschlagungen, Diebstahl oder ähnliches würde ich wohl eher einem Fragenden mitteilen als wenn es nur darum ginge dass er nicht regelmässig zu Revierarbeit aufgetaucht ist oder er eine unverschämte Umgangsweise hätte.

Grüße
Alexander
 
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.834
Exkurs in die wunderbare Welt des Arbeitsrechtes:

Als ich mein erstes Arbeitszeugnis schreiben musste, hatte ich die Wahrheit geschrieben.
Die hatte der Mitarbeiterin aber dann irgendwie nicht gefallen.

Ich musste dann lernen, dass man auf diesem Gebiet mehr oder weniger zum Lügen gezwungen wird, damit Arbeitnehmer eine zweite, dritte, vierte, fünfte... Chance bekommen können.

Was hab ich mich aufgeregt darüber!
Trotzdem bin ich eigentlich der Ansicht, dass grundsätzlich Wohlwollen und Nachsicht die richtigen Einstellungen im Umgang mit Mitmenschen sind.

Aber eben nicht immer... und zurück zum hier vorliegenden jagdlichen Fall:

Wenn es zu schlimm gewesen ist, dann würde ich die Wahrheit sagen, allein schon damit der andere Revierinhaber nicht ins offene Messer läuft. Aber dafür muss es schon wirklich schlimm sein!
 
Registriert
7 Aug 2014
Beiträge
34
Nein, ist kein Jagdfreund von mir, eher der "Freund eines Freundes dessen Schwesters Schwager..."-Typ.

Und ja, es sind mehrfach schwerwiegende Dinge vorgefallen die eine Beendigung des Jagdverhältnisses noch im aktuellen Jagdjahr rechtfertigen. Und damit meine ich nicht dass er das Stück auf die falsche Seite legt, seine alte auf dem Hochsitz knallt anstelle zu Jagen, schlecht schießt, nicht ansprechen kann oder neulich die falsche Partei gewählt zu haben.

Ich habe es wie angesprochen gelöst "Es gab unterschiedliche Auffassungen von dem was Jagd ist und daher habe ich mich entschieden den JES sofort zurückzunehmen".

Nein, nicht einvernehmlich. Und nein, nicht er hat ihn zurückgegeben. Den Rest, so hoffe ich, kann man sich selbst zusammenreimen.
 
Registriert
14 Aug 2012
Beiträge
638
Die Frage ist ja eigentlich hypothetischer Natur, du hast es ja schon gelöst. Und nach meinem Dafürhalten richtig.

Was bleibt denn als Alternative? Dass du die "Missetaten" auf die Gefahr hin zurückhälst, dass jetzt ein anderer die Laus im Pelz hat, oder aber, dass du den Ex-Begeher ans Kreuz nagelst, und zwar flächendeckend und nicht nur im Revier des Erkundigenden. Ich zumindest lege für die Verschwiegenheit revierfremder Jagdkollegen keine Hand ins Feuer, insbesondere wenn ein "das bleibt aber unter uns" vorgestellt ist. Waschweiber sind mitunter Waisenkinder gegen den überbordenden Drang nach Informationsweitergabe...

Du hast offenbar die Möglichkeit einer Besserung des "Delinquenten" unterstellt und von daher alles richtig gemacht. Kein Grund, sich zu ärgern imho. Im Gegenteil, ich find´s vorbildlich. Und was bei dir nicht gepasst hat, kann ja bei dem Nachfragenden klappen - völlig (!) wertfrei gesprochen.
 
Registriert
31 Jan 2013
Beiträge
1.701
Ich hätte dem Nachfragenden erstmal gefragt welche Version der Bewerber vorgelegt hat warum ER die Jagdgelegenheit im laufenden Jahr kündigen musste und dann entschieden wie ich Antworte :lol:

Aber in Jedem Fall hätte ich gesagt das Ich die Jagderlaubnis gekündigt habe und nicht bis zum ablauf des JJ warten konnte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
Wenn der andere Revierpächter kein Freund von dir ist.
Nix sagen, das sagt mehr als tausend Wort.
 
Registriert
13 Sep 2016
Beiträge
3.270
Warum kann man nicht die Wahrheit sagen, ich hab ihn rausgeschmissen, weil.... er sich nicht an x y z Absprachen gehalten hat! Oder wir uns in verschiedenen Ansichten der Jagdausübung unterscheiden!

Der Pächter ist halt der, welcher die Regeln vorgibt... kann aber mancher nicht akzeptieren.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
4.989
Nein, ist kein Jagdfreund von mir, eher der "Freund eines Freundes dessen Schwesters Schwager..."-Typ.

Und ja, es sind mehrfach schwerwiegende Dinge vorgefallen die eine Beendigung des Jagdverhältnisses noch im aktuellen Jagdjahr rechtfertigen. Und damit meine ich nicht dass er das Stück auf die falsche Seite legt, seine alte auf dem Hochsitz knallt anstelle zu Jagen, schlecht schießt, nicht ansprechen kann oder neulich die falsche Partei gewählt zu haben.

Ich habe es wie angesprochen gelöst "Es gab unterschiedliche Auffassungen von dem was Jagd ist und daher habe ich mich entschieden den JES sofort zurückzunehmen".

Nein, nicht einvernehmlich. Und nein, nicht er hat ihn zurückgegeben. Den Rest, so hoffe ich, kann man sich selbst zusammenreimen.

Schildere Warum es nicht in deinem Revier geklappt hat. ( Mangelde Teamfähigkeit; hält sich nicht an Absprachen; mangelnde öffentlichkeitsarbeit; umgang mit Pasanten; fehlende Aufrichtigkeit; ...)
Du mußt nicht mit Blick auf 2.Chance die Unwarheit sagen...
es geht nicht um die Aufkündigung eines Arbeitsverhältnis.

Wen es keine Einvernehmliche Regelung gegeben hat; so kannst du das Mitteilen. ( Wir haben uns nicht Einvernehmlich getrennt)

Sollte jedoch noch Nachwehen anstehen; dann würde ich mit Blick auf das Schwebende Verfahren keine Auskunft geben ( Es ist ein Rechtsstreit in Folge der von mir ausgesprochenen Trennung anhängig; mit Blick auf dieses schwebende Verfahren werde ich zu diesen Punkten keine Mitteilung machen )

In diesem Zusammenhang könntest du dann auch erfahren was für Gerüchte überdich im Umlauf gebracht werden...
und aus eigener Erfahrung war s leider so das Dritte ihre Vorurteile besser Pflegen als ihren Umgang...

soll heisen : dein guter Ruf und Reputation ist sehr schnell zerbröselt.

TM
 
A

anonym

Guest
Ich war in der gleichen Situation wie der Anfragende. Jemand wollte bei mir mitjagen und ich habe mich auch ans Telefon gesetzt und habe den Pächter, bei dem er gerade aktuell jagte und bei denen er früher gejagt hatte, angerufen, Vertraulichkeit vereinbart und auch gehalten. Und ich war froh über die direkten Antworten.
Aus allen dreien hat sich dann ein Bild entwickelt, das in sich stimmig war und Pest und Cholera vereinigt hatte, von "Hinterzogenem Wildbret" über "Er kümmert sich nur um seine Hochsitze" und "bis zum (durch Polizei dokumentierten) "Geissenabschuss in der Schonzeit" war alles dabei.

In einem anderen Fall habe ich auch nachgefragt und ich bekam die Antwort: "Total zuverlässig, fleissig, freundlich, aber: wenn er (nach der Jagd Alkohol) trinkt, dann verliert er seine sieben Sinne und wird - leider (!!!) - unverträglich und wird ausfällig." - Für mich persönlich ein NoGo. Auch hier war ich um die Antwort froh, weil ich den Kollegen bisher nur nüchtern kannte und schätzte.

In einem dritten Fall habe ich auch nachgefragt und ich bekam die Antwort: "Netter Kerl, fleissig, passt." Und ich hatte dann für 2 Jahre einen phantastischen Mitjäger, bis der sich dann beruflich veränderte und völlig abtauchte. Ich habe ihm dann in einem Gespräch dann erklärt, dass seine Anwesenheit (ca. 6 Ansitze in 3 Monaten) schlicht zu wenig ist (von 100% auf 0 %) und ihm eine zweite Chance gegeben. Leider hat sich nichts geändert und ihm Juni habe ich dann erfahren, dass er noch keinen Jagdschein gelöst hatte. Da war dann auch meine Geduld zu Ende. Hier bekäme von mir jeder die Empfehlung, ihn aufzunehmen, nachdem man sein Engagement geklärt hat.

Die Frage ist doch, was möchte man als Revierpächter und die globalgalaktische Frage, was wollen wir Jäger denn eigentlich? Man sollte solche Dinge auch mal auf eine übergeordnete Ebene heben. Wollen wir denn, dass irgendjemand, der beispielsweise sich nicht an Absprachen hält ("Keine führende Bache schießen", "Alles was beschossen wird, wird nachgesucht", "Wir gehen mit Spaziergängern und Erholungssuchende freundlich um", "wir lügen uns nicht an", "wir fahren nicht ohne Not über Ökopunkteflächen der Gemeinde oder Wiesen" usw.), seine vierte, fünfte, sechste Chance bekommt?

In der Vergangenheit haben insbesondere die Selbstreinigungskräfte der Jäger bitterlich versagt. Aus falsch verstandenem Chorgeist heraus, haben die LJVs und KJVs dieser Republik immer wieder Leute geschützt, die dem Ansehen der Jägerschaft geschadet haben. Bei in der Öffentlichkeit diskutierten Fehlverhalten hat man sich lange herumgewunden, bevor man sich distanziert hat. Und genau dies sollte jeder Revierpächter nicht machen, sondern klar und deutlich herausstellen, warum der Mann für ihn als Pächter untragbar war.

Und: Wenn so jemand keine feste Jagdgelegenheit mehr bekommt, dann ist das gut so.

Insofern bekäme der, der bei mir anruft, bei einem solchen Kandidaten eine aussagekräftige, aber sachliche Antwort, die für mich nachweisbare Fakten enthält, mit der er etwas anfangen kann, allenfalls noch mit den vom Teufelsmoorer beschriebenen Einschränkung, nichts in ggf. schwebenden Verfahren sagen, aber der Hinweis auf das Verfahren reicht im Zweifel dann auch aus.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
126
Zurzeit aktive Gäste
558
Besucher gesamt
684
Oben