Eicheln sammeln - Frage an die Forstbeflissenen....

Fex

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In meinem Revier werden momentan Eicheln in großem Stil gesammelt - sprich es laufen Leute mit Laubbläsern und großen Kartoffelsäcken durch den Wald. Auf meine Rückfrage beim zuständigen Revierförster geschieht dies auf seine Anweisung.

Die Eicheln werden wohl gesammelt, zertifiziert und dann verkauft (für Aufzuchtzwecke).

Soweit, so gut - wäre da nicht das Problem der aus Sicht des Försters mangelhaften Verjüngung, die im kommenden Jahr "wegen Verbiss" mit Zaun verbessert werden soll. Im betreffenden Revierteil befinden sich im übrigen Weiserzäune, ich kann keinen großen Unterschied zu den Freiflächen erkennen. Die jungen Eichenpflänzlein leiden aber sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Zäune unter Mehltau. Wir haben schon im letzten Jahr auf den Flächen (ca. 4 ha) 6 Kanzeln errichtet und bejagen das Rehwild dort scharf.

Wie passt das Absammeln der Eicheln und die Klage über fehlendem Jungwuchs zusammen?
Die vorhandenen Eichen wurden im übrigen von anderen Förstern mit der Schulnote 4- bewertet, ein Sammeln der Frucht wäre nach deren Aussage genetisch zumindest fragwürdig.
 
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Ist in der Tat lächerlich. Irre auf was manche Förster für Ideen kommen. Was ist bloß aus dem Beruf geworden.
 
A

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wenn die NV schlecht da steht, könnte es auch Wassermangel sein

aber so die Eicheln sammeln, wir haben früher Netze gespannt, aber nur in "Anerkannten Beständen"

oder braucht der Förschder Kirrmaterial für den langen Winter
 

Fex

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wenn die NV schlecht da steht, könnte es auch Wassermangel sein

aber so die Eicheln sammeln, wir haben früher Netze gespannt, aber nur in "Anerkannten Beständen"

oder braucht der Förschder Kirrmaterial für den langen Winter


Wohl kaum, der hat selbst keinen Jagdschein.

Mir hätte ja eingeleuchtet, wenn der die bei uns wieder ausgebracht hätte, aber verkaufen?
 
A

anonym

Guest
Wenn diese Eicheln als Saatgut Verwendung finden sollen, Hmmmm Fraglich
gibt da so ein Saatgutgesetz (Aktuell zu faul zum Suchen), ggf den Indianer fragen

unterm Strich schaut das aus, wie eine "Forstliche Nebennutzung mit fragwürdigen Hintergrund"
 
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Moin!

Die Eicheln werden wohl gesammelt, zertifiziert und dann verkauft (für Aufzuchtzwecke).

Dann erfolgt das in "zugelassenen" (die genauen termini technici rauszusuchen bin ich jetzt auch zu faul, sorry und Gruß an Klaus ;-) ) Beständen, alles andere ist für Vermehrungszwecke unverkäuflich.

Soweit, so gut - wäre da nicht das Problem der aus Sicht des Försters mangelhaften Verjüngung, die im kommenden Jahr "wegen Verbiss" mit Zaun verbessert werden soll.

Es ist legitim, auch solche Bestände verjüngen zu wollen. Allerdings sollte man die Sammelaktion dabei berücksichtigen und sich bei der Beurteilung des Verbisses nur auf die jetzt schon vorhandenen Pflänzchen stützen.

Wie passt das Absammeln der Eicheln und die Klage über fehlendem Jungwuchs zusammen?

Wenn er vor der Sammelaktion klagt ... :roll: Nachher: siehe oben.

Die vorhandenen Eichen wurden im übrigen von anderen Förstern mit der Schulnote 4- bewertet, ein Sammeln der Frucht wäre nach deren Aussage genetisch zumindest fragwürdig.

Die Zulassung von Beständen erfolgt nach verschiedenen Kriterien, wobei das Aussehen des Ausgangsbestandes nicht unbedingt das wichtigste Kriterium sein muss, denn das Aussehen des Bestandes kann man "verhunzen", die Genetik weniger. Und wenn die Nachkommen z. B. sehr gute Leistungen zeigen ist es egal, wie "hässlich" die Eltern sind.

Viele Grüße

Joe
 
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Ein Förster ohne Jagdschein...Sachen gibts. Aber ich hab auch schon mal einen BW Offizier getroffen der in Kundus sich geweigert hatte seine Pistole mitzunehmen. Hat sich der Gutmensch vor Ort recht schnell anders überlegt und ist als Soldat über seine Waffenabneigung gesprungen..Wie gesagt: schlimm was aus dem Forstberuf geworden ist. Und was hat so ein Förster überhaupt zu klagen? Zahlt den Schmarrn der Steuerzahler?
 

Fex

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Moin!

Dann erfolgt das in "zugelassenen" (die genauen termini technici rauszusuchen bin ich jetzt auch zu faul, sorry und Gruß an Klaus ;-) ) Beständen, alles andere ist für Vermehrungszwecke unverkäuflich....

Viele Grüße

Joe

Ich kann mir das zwar kaum vorstellen, werde mich aber mal schlau machen. Unsere Region ist für ihre seit 70 Jahren kränkelnden Eichenbestände bekannt, es fanden schon die aberwitzigsten Experimente statt...
Aber der Gemeinderat braucht halt Geld und das soll aus dem Verkauf von Eichen kommen, ganz egal ob der Boden das hergibt oder nicht. Unser Forst ist zuletzt sowieso stark gebeutelt worden, Käfer, Eschensterben, und die Eichen werden einfach nix.

Ich gehe mal schwer davon aus, dass auch der heutige Sturm wieder die ältesten knacken wird...
 
A

anonym

Guest
Lass Dir die Eicheln schenken (incl. der Schulterstücke des Förschders)
Salze die und Stradizied.... die (einfrieren)
verfüttere die an der Kirre
die Wutzen freuts


KLaus
 
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Schulterstücke von einem Förster ohne Jagdschein sind doch nix wert....
 
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Moin!

Es gibt unterschiedliche Vorschriften für Forstpflanzen und für sonstige Gehölze. Als ich mich noch mit sowas befassen musste hatte z.B. das Bundessortenamt absolut NULL Kompetenzen oder Zuständigkeiten im Bereich "forstliches Vermehrungsgut". Bei Sträuchern und Gehölzen z.B. für den Garten- und Landschaftsbau oder gar im Obstbau kann das anders sein.

Viele Grüße

Joe
 
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Ich kann mir das zwar kaum vorstellen, werde mich aber mal schlau machen. Unsere Region ist für ihre seit 70 Jahren kränkelnden Eichenbestände bekannt, es fanden schon die aberwitzigsten Experimente statt...
Aber der Gemeinderat braucht halt Geld und das soll aus dem Verkauf von Eichen kommen, ganz egal ob der Boden das hergibt oder nicht. Unser Forst ist zuletzt sowieso stark gebeutelt worden, Käfer, Eschensterben, und die Eichen werden einfach nix.

Ich gehe mal schwer davon aus, dass auch der heutige Sturm wieder die ältesten knacken wird...
Ich vermute mal das es der Förster ist der in meinem Revier mit ausgelegten Eicheln (die hatten Osteuropäer illegal gesammelt ,wurden erwischt und die Eicheln vielen dem Forst zu ) durch Hähersaat ansehnliche Eichennaturverjüngung
zustande gebracht hat .
Wir haben ihn dabei etwas unterstüzt ,indem wir etwas:cool: mehr als 10 Rehe pro 100 ha Waldfläche erlegen .


ps . Edit sagt mir - natürlich auch Verjüngung unter Eiche , davon gab es nach Lothar aber nicht mehr viele , da der Wald meiner Heimatgemeinde prozentual Landesweit der Spitzenreiter beim Schaden war .
 
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