Küstenhase: Danke für den Link.
In der Tat ist es so, das bei uns die wichtigsten forstlich genutzten Baumarten dem FoVG unterliegen. Für diese Baumarten werden Herkunftsgebiete ausgewiesen. Innerhalb dieser Herkunftsgebiete werden von den hoheotlich zuständigen Stellen (Landesforstverwaltungen) auf Antrag des Waldbesitzers Erntebestände "zugelassen" bzw. "anerkannt". Die Bestände müssen dazu von einem Beamten der entsprechenden Behörde in Augenschein genommen werden (i.d.R: ein überregionaler Beamter). Die Bestände müssen hinsichtlich der Individuenzahl und der durchschnittlichen Qualität und Vitalität des Bestandes bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Autochtone Herkünfte ("schon immer da, nicht von Menschenhand aus anderen Regionen importiertes Saat- oder Pflanzengut") wird bevorzugt anerkannt. Die Kriterien variieren ja nach Baumart, je seltener Die Baumart ist, umso eher bekommt der Bestand die Zulassung. Die Beerntung muss im Vorfeld angemeldet werden (beim lokal zuständigen Forstamt) und der hoheitlich zuständige Revierleiter überwacht die Beerntung. Saatgut aus nicht zugelassenen Beständen darf nicht in Verkehr gebracht werden, die Kontrollen sollen verhindern, dass dieses passiert. Das gewonnen Saatgut wird mit einem sog. Stammzertifikat versehen und hat eine Nummer. Saatgut ohne ein entsprechendes Stammzertifikat darf nicht in den Verkehr gebracht werden.
Das FoVG sieht nur eine Ausnahme vor: Ein Waldbesitzer darf Saatgut aus dem eigenen Wald für eigene Verjüngungsmaßnahmen verwendenSaatgut darf dabei aber den Betrieb nicht verlassen, ein Statifizieren (Behandlung des Saatgutes um die Keimfähigkeit zu verbessern) durch eine Samenklänge ist z.B. nicht möglich.
Zur Sammelaktion in beschriebenem Revier: Es ist durchaus legitim, Saatgut auch in zu verjüngenden Beständen zu gewinnen. Wenn man genügend fruktifizierende Altbäume hat, kann man sich den Luxus erlauben, die Verjüngungsflächen auszusparen. Aber gerade beim Lesen der Eicheln (im Gegensatz zur Beerntung mit Netzen) bleiben genügend Eicheln auf der Fläche, um damit immer noch eine dichte NVJ hinzubekommen.
Der Mehltau an der Eichenverjüngung ist nicht schön, sollte aber i.d.R. kein Problem sein. Wenn die jungen naturverjüngeten oder gesähten Eichen nicht hochkommen, hat das meistens einen von zwei Ursachen: 1. Ihnen fehlt das Licht, weil der Bestand drüber zu dicht ist, oder 2. Ihnen fehlt das Licht, weil es in einem Rehmagen furchtbar Dunkel ist...
Wassermangel ist normalerweise für eine nicht gepflanzte Eiche das kleinere Problem, die Wurzel wächst im ersten Jahr 60cm in den Boden, da ist der überirdische Sproß grad mal 20cm hoch.