Kastanien als Kirrung

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Die Sauen nehmen bei uns nach meiner Erfahrung nur Esskastanien auf, das Rotwild sowohl Ess- als auch Roßkastanien. Allerdings lässt sich Rotwild, zumindest bei uns, nicht kirren wie Sauen und meidet zudem die Saukirrungen.

Ein Versuch mit Rosskastanien hat mir deshalb an meiner Schwarzwildkirrung eine erstaunliche Zahl kleiner Roßkastanienbäumchen beschert, weil die Sauen die Kastanien verschmäht und das Rotwild die Kirrung gemieden hat.

Esskastanien sind auf Sauen meiner Erfahrung nach auch deutlich weniger anziehend als Mais.

Bei Sauen "zieht" nach meiner Meinung immer noch Mais am besten. Rotwild lässt sich zwar mit Äpfeln kirren, ansonsten aber nicht wirklich kirren, sondern allenfalls "füttern", was aber den Notzeiten vorbehalten ist und eine Bejagung ausschließt.

Deshalb würde ich Kastanien als "Kirrmittel" keine besondere Bedeutung beimessen.

Der herbstliche Ansitz an der Esskastanie ist hingegen höchst erfolgversprechend, sowohl auf Rot- als auch auf Schwarzwild.
 
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Mal die ganzen landesrechtlichen Unsinnigkeiten mal außen vor:
Ich halte Kastanien für ungeeignet, mit Damwild habe ich keine Erfahrung. In äsungsarmen Revieren werden sie hin und wieder vom Rotwild genommen, wenn sie feucht bleiben. Aber Kirrung soll ja das Wild anlocken?
In Salzwasser mag's gehen, aber dann nimmt das Wild sie wegen dem Salz.
Wenn über den Anbau von masttragenden Bäumen die Kastanie in den Ring geworfen wird, dann ist das so wie mit der Bitterlupine auf Wildäckern.
Ich hatte eine Saukirrung unter einer Kastaniengruppe, dachte da hast ja ne natürliche Kirrung. Fehlanzeige, die Kastanien blieben liegen.
Esskastanien sind eine andere Liga, ist klar.
Das Wild nimmt sie sicher wenn es hungert, z. b. im Winter und wenn nichts anderes zur Verfügung steht. Aber wenn Kinder Kastanien sammeln für die Wildfütterung dann ist das wenig sinnvoll. Eicheln ja, wobei die Stil- und Traubeneiche vor der Roteiche rangiert.
Bei den Eicheln auf Larvenbefall achten. Hatte im letzten Jahr 1,5 Ztr. in Salzlake. Jede war angebohrt und am Ende lag im Bodensatz alles voll mit Larven.
 
G

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Für Eßkastanien gehen die Sauen meilenweit, für Roßkastanien stehen sie nicht auf.



CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
In Revieren mit Damwild sind alte Roßkastanien (neben den Brunftgebieten) im Herbst ein sehr guter Ansitzplatz...!
 
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Für Eßkastanien gehen die Sauen meilenweit, für Roßkastanien stehen sie nicht auf.



CdB

Bei uns (Pfälzer Wald) müssen sie nicht mal für die Esskastanien aufstehen, die fallen denen nämlich einfach ins Gebrech.

Anhang anzeigen 53315

Also, falls Ihr welche zum Kirren braucht, vorbeikommen und aufsammeln. Und bitte so rund 10 Vierachser mitbringen, das dürfte gerade so ungefähr reichen für die Kastanien in unserem Revier;-)
 
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In Bonn am venusberg ziehen auch die Sauen durch, wenn die Esskastanien reifen. Ziemlich nahe an die Wohnsiedlungen ran .

Wenn man Eicheln und Co. auf einem Viertel Hektar dosiert und breit verteilt in die Bodenstreu wirft. Wer kommt da auf eine punktuelle Kirrung auf einem Haufen ??
 
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Kastanien in Apfeltrester siliert bleiben weich und werden dann auch vom Reh angenommen.
 
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"Alles Geschmacksache" sprach der Affe und biss in die Seife.....:biggrin:
Aus Rosskastanien kann man sogar Seife herstellen, denn sie enthalten die als Waschsubstanz wirksamen Saponine.
Daher der Geschmack den eben das Wild meist nicht mag, außer man "veredelt" den Geschmack sei es durch Salz oder Apfeltrester.
Stattdessen einfach Vogelbeeren unter den Apfeltrester mischen, das zieht als Kirrung. Auch für Fuchs, Dachs, Marder, Waschbär.
 
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Es scheint also Einigkeit zu herrschen, das Kastanien nicht optimal als Kirrmaterial taugen. Esskastanien haben wir nicht und habe auch noch kein Baum gesehen.
Eicheln gibt es theoretisch, allerdings gibt es dieses Jahr praktisch keine Masst oder die Sauen waren schon dran. Auf jedenfalls ist nichts mehr zu finden.

Sinn der Rostkastien soll es sein, neben dem Mais Abwechslung zu bieten. Ich habe einfach nichts anderes da.

Ich hatte letztes Jahr sehr gute Erfahrungen mit Äpfeln am Maisfeld gemacht. 10 Rehe haben sich an einem Ansitz gesammelt. Dabei war es keine feste Kirrung sondern ein relativ spontan gewählter Platz am Mais.
Dieses Jahr haben wir eine miserable Ernte.
 
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Versteh ich :)

Gerade bei Eichen- oder Buchenvollmast ziehen Äpfel oft sehr gut. Was immer geht ist der Aufbruch in der Kiste, natürlich nur vom Reh- und Rotwild, nicht Schwarzwild.

Wir füttern das Rehwild mit AFS, da sind die Sauen auch wild drauf, nur sichere Automaten überstehen den Winter.

Von tierischen Eiweiß können sie nicht genug bekommen. Ich kenne auch Jäger, die schwören auf Triticale und halten sie für gleichwertig. Wird vielleicht auch sortenabhängig sein.

Nachdem Roggen aus meiner Erfahrung ungern genommen wird, kann ich mir vorstellen dass die Roggentypen bei der T. nicht so gerne genommen werden, die Weizentypen hingegen schon.

Bei Kartoffeln ist hier die Quarta (Rotaugen) der absolute Favourit während andere Sorten oft überhaupt nicht beachtet werden. Eingezäunte Sauen im Mais hab ich auch schon mit Pflaumen gelockt.

Mit unseren Jagdmethoden haben wir die Sauen "schlau geschossen". Helle Lichtungen im Wald werden dann einfach gemieden. Oder das ganze Kirrmobilar wird als "Stelle des Verderbens" enttarnt. Es gibt keine Kirrung die nicht nach Malbaumteer stinkt. Ein absolutes Muss, vielleicht bleibt ja mal eine Sau daran kleben und der Geruch muss ja bis zum übernächsten Nachbarn reichen.
Das Bild von Klavinius: "Heute ist Heribert dran, die Kirrung zu testen" spricht doch Bände.
 
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Auf der einen Kirrung liegen die Kastanien unberührt auf der anderen sind jetzt die Rinder drauf.
 
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So ich werde das jetzt doch mit dem Kastanien einlegen versuchen.

Ich habe sie bisher nur getrocknet und luftig aufbewahrt.
Nun ist die Frage wie man es RICHTIG macht. Ein Fass kann ich dafür auftreiben. Allerdings werde ich das nicht richtig luftdicht verschließen können, falls das nötig ist.
Ich habe jetzt die Version mit Trester und Salz im Blick.
Wie lange sind die Kastanien dann eingelegt haltbar? Sprich macht man nur ein paar Kilo oder gleich alles?

Bei der Mosterei könnte ich anfragen, ob sie sowas abgeben. Ich muss aber erst einmal wissen, ob die luftdicht Variante nötig ist, sonst macht das Anfragen schon kein Sinn.

Alternativ die Version mit dem Salz. Da stelle ich mir die Frage welches Salz man dafür nimmt. Wir haben eine Palette mit Blöcken da aber kein loses Salz. Einfach ein Block auf das Fass reinbröseln? Müsste doch gehen oder? Die nächste Frage ist ja auch ob man es genau abmessen muss.
 
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Die Mühe mit Blöcken würde ich mir nicht machen.
250g Salz kosten im Supermarkt 19ct
25kg Säcke gibt es für weniger als 10 Euro in der Metro.
 
A

anonym

Guest
Es scheint also Einigkeit zu herrschen, das Kastanien nicht optimal als Kirrmaterial taugen. ...
...


Das kann ich nur unterstreichen !

30668827bq.jpg


Vor 2 Jahren haben mir die Nachbars-Kinder einen halben Sack aufgesammelte Kastanien gebracht,
um ihr Taschengeld aufzubessern. Ja gut - habe mitgespielt, sie haben einen Obolus bekommen.
Die Kastanien blieben im Holz liegen.
Kein Schwanz hat sich dafür interessiert.
Hab sie dann sogar zerstampft - sie blieben liegen.

30668828tv.jpg


Apfeltrester mit zarten Haferflocken für´s Frühstücksmüsli
werden geschätzt -
- aber auch nur bei anhaltender Kälte und Schneelage.
 

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