Kastanien als Kirrung

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16 Jan 2016
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Wir kirren normalerweise mit Mais, Wallnüssen und Äpfeln. Da dieses Jahr eine schlechte Apfel und Wallnussernte war, bin ich am überlegen, was man noch zu dem Mais nehmen könnte.

Die Kastanien scheinen dieses Jahr sehr gut zu tragen. Ich habe auch schon einige gesammelt und bin am trocknen. Nun die erste Frage, ob es Sinn macht mit ihnen (einfach so) zu kirren?
Ich habe letzte Woche zwei mal gekirrt und habe beim zweiten mal gesehen, dass der Mais abgeäst ist aber die Kastanien scheinbar kaum angerührt wurden.
Wir fangen jetzt erst mit dem kirren an. Interessant ist, das das Maisfeld mit Stoppeln der einen Kirrung nur 150m entfernt ist.

Sinn soll es sein Rotwild anzukirren. Aber Rehwild und Sauen sind uns auch willkommen.
 
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Leg die Kastanien ein paar Wochen in eine 5 %ige Salzlösung ein. Wird sehr gut angenommen.
 
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18 Apr 2017
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Moin!

Dank der Rosskastanienminiermotte fällt die Ernte, schon wieder,
wie die letzten Jahre schlecht aus :no:

Ansonsten wurde damit gekirrt :thumbup:

Horrido :trophy:
 
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Die Frage ist ob die jeweiligen Landesgeseze beachtung finden? Hier bei uns in BW darf weder mit Kastanien noch mit Walnüssen gekirrt oder gefüttert werden. Sauen mit Getreide und Mais. Wer sich unsicher ist kann mal bei seiner zuständigen UJB anrufen. Bei Vergehen bekommter der Pächter freudliche Post vom Amt:cool:.
 
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16 Jan 2016
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Danke für die ersten Antworten.

Zum rechtlichen in BB aus Verordnung zur Durchführung des Jagdgesetzes für das Land Brandenburg (BbgJagdDV):
(3) Zur Verhinderung einer missbräuchlichen Wildfütterung ist für Fütterungen und Ablenkfütterungen nur artgerechtes Futter zu verwenden. Insbesondere Küchenabfälle, Backwaren, Südfrüchte und industriell hergestellte Futtermittel dürfen nicht gefüttert werden.

(4) Die Kirrung als Bejagungshilfe muss sich eindeutig von der Fütterung in Notzeiten und der Ablenkfütterung unterscheiden. Kirrmaterial darf nur in geringer Menge und nach weitgehender Aufnahme durch das Wild neu aufgebracht werden. Kirrungen dürfen sich nicht zu einer stetigen Fütterung entwickeln. Es dürfen nur artgerechte Futtermittel ausgebracht werden. Hierzu zählen Getreide, Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Hackfrüchte und Gartenbauprodukte. Die Verwendung von Silagen ist verboten. Mechanische Fütterungseinrichtungen sind unzulässig.

Wallnüsse und Äpfel sind nicht explizit verboten. Ich würde sie zu Art gerechtem Futter zählen. Das sollte aber eigentlich nicht das Thema sein.

Die Ausgangsfrage bezieht sich auf die Beliebtheit und ggf. Aufbereitung der Kastanien.
 
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Haben vor Jahren auch mal ein paar Kastanien sowohl frisch, wie auch später im Winter getrocknet an einer Kirrung ausgebracht. Heute bei uns nicht mehr zulässig, aber das ist ja regional unterschiedlich und das muss jeder selbst wissen.
Die Kastanien lagen im Frühjahr noch da und sind wunderbar ausgetrieben. Als sie so 20cm hoch waren wurden sie dann vermutlich vom Rehwild verbissen.
Die Frucht selber wurde weder von Reh, Rot- noch Schwarzwild angerührt. Bei gesalzenen oder eingelegten Kastanien mag es anders sein. Aber pur kann man es sich sparen.
 
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Jetzt mal abgesehen von den landesrechtlichen Vorschriften. Die muss jeder selbst kennen und beachten.
Kastanien laufen hier „natur“ gar nicht. Keine Wildart nimmt sie an. Dadurch liegen sie lange Zeit darum. Liegen sie trocken, vertrocknen sie, liegen sie feucht, keimen sie irgendwann, da sehr oft milde Temperaturen herrschen. Fange ich nun an die Kastanien weiter zu „behandeln“, einlegen in Salz, etc. kann ich sie nur sehr frisch anbieten. D.h. es muss eine Kirrung sein, die schon „läuft“. Sonst verdirbt mir das Ganze und schimmelt, oder vertrocknet.
Gleiches bei Mais, wenn er nicht naturell angenommen wird. Es gibt die tollsten „Rezepte“. Eingeweicht in Wasser mit Zucker und ein wenig Salz. Sodann zwei Tage durchziehen lassen. Oder auch in Malzbier eingeweicht. Maggi und dergleichen. Das kann man machen wenn eine Kirrung eh schon „läuft“, um die Sauen dort zu binden. Soll aber eine Kirrung neu eingerichtet werden, oder wieder aufgenommen werden, ist es schwierig. Der behandelte Mais schimmelt dann sehr schnell da er unter Umständen zu lang liegt.

Hauptproblem bei Kirrungen ist, das die Wutzen ja gar keinen Hunger haben. Die finden das ganze Jahr einen reichlich gedeckten Tisch. Die Winter sind keine mehr und so leiden die Wutzen zu keiner Zeit Not. Da muss dann schon was „Besonderes“ her. Das geht dann aber schnell in den unerlaubten Bereich.
Also immer schön an die Gesetze halten.
 
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Kastanien mögen die nicht so gerne, aber wenn.... das Kracht so schön... wenn sie die Kastanien zerbeißen.


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Ich habe keine Erfahrungen damit, daher stelle ich mal folgende Fragen in den Raum: Gelten denn in Salz eingelegte Kastanien noch als "artgerechte Ernähgrung"? Frittiert und gesalzen würden sie bestimmt noch besser angenommen, aber wo ist die Grenze? Wie weit sollte/darf Kirrmaterial überhaupt prozessiert werden?

Und wieso werden rohe Kastanien nicht gerne angenommen? Liegt es eventuell am zu hohen Saponingehalt? Ist es vielleicht gar nicht so gut, wenn man Dinge, die eigentlich nicht angenommen werden, künstlich attraktiv macht?
 
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Kastanien machen Sinn in einem Damwildrevier. Damwild nimmt, auch unbehandelte, Kastanien gern an. Von anderen Wildarten ist mir das nicht bekannt.

Horrido
 
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So ist es, gerne äst Damwild die unbehandelten Kastanien. Unser Pächter, 73 Lenze, seit seinem 18 ten Lebensjahr Jagdschein. mit 12 die ersten Frettchen, Jäger durch und durch, mit Weitblick :biggrin:, hat an bestimmten Stellen schon vor zig Jahren Kastanienbäume gepflanzt. ( Und auch Apfelbäume ) Wir brauchen also nicht zu kirren, Natur kirrt für uns ;-). Dort ist immer was los. Gestern 3 Schmaltiere, 2 Alttiere mit Kälbern und ein Knieper. Aus dem Rudel schießen wir kurz vor der Brunft nichts raus, sonst wäre der Knieper gelegen. Aber kommt noch, wenn sie wieder zu den Kastanien ziehen :roll:
Sauen gehen bei uns nicht an die Kastanien, die haben zur Zeit Eicheln genug :sad:.
Grüße Günter
 
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Esskastanien hingegen ziehen wie Bolle. Die hat ein befreundeter Eigenjagdbesitzer fast am Tag des Erwerb noch gepflanzt.
 
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Bei uns ist der Wald voll mit Esskastanien, die Sauen müssen nur aufstehen und lassen sich die Früchte ins Maul fallen. Nix mit Mastbaum oder so. Sonst hätten wir tausende Mastbäume[emoji57]

Aber sie gehen noch lieber an die Eicheln.

Und leider dauert es bis März/April bis alle Kastanien gefressen sind.


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