Ich fang grundsätzlich mit dem Kitz/den Kitzen an und meistens klappt es dann auch innerhalb der nächsten Stunde die Geiß dazu zu erlegen. Wenn ich (auf Ansitz) mir sicher bin, dass ich die Geiß nicht erwischen werde, lass ich auch die Kitze auch laufen. Wenn die Geiß zwei Kitze hat, ist es besser erst nur ein Kitz zu erlegen und die Woche drauf, das zweite und die Geiß. Immer klappt es nicht, aber immer öfter...
Ein Kollge mit Parteibuch beim ÖJV hat mir erklärt, dass er es ebenfalls so macht. Seine Begründung: Wenn er (was er wohl gelegentlich auch schon versucht hat) zuerst die Geiß erlegt hat, war es verdammt schwierig, das Kitz dazu zu erwischen. Das hat ihn des öfteren mehrere erfolglose Ansitze gekostet. Umgekehrt kam die Geiß relativ zuverlässig innerhalb der nächsten Stunde zurück, wenn die Kitz gefehlt haben (was auch meiner Erfahrung entspricht). Wichtig ist aber, die Geiß innerhalb der nächsten 24 Stunden zu erlegen, danach verschwinden die für Monate. Dass sie sich im kommenden Jahr nochmals die Kinder wegschießen lässt, halte ich für unwahrscheinlich. Drum ist es so wichtig, dass man stets bemüht ist, immer die gesamte Sippe zu entnehmen und andere komplett laufen läßt. Anders schießt man sich seinen Rehwildbestand schlau.
Wo die Rehe mit der Ernte auf den Feldern in Sprüngen >3 Stücken zusammen stehen, sollte man sein weibliches Rehwild zu diesem Zeitpunkt bereits erfüllt haben.
Auf Drückjagden ist es ungleich schwieriger, Kitz und Geiß zu erlegen. Wenn da Geiß mit Kitz(en) ankommt, ist die Geiß tabu, bis die Kitze liegen, unabhängig ob Oktober oder Januar. Einzeln laufende Geißen/Schmalrehe erlege ich auch, wenn so von der Jagdleitung gewünscht. In den allermeisten Fällen war bislang die Spinne leer und sehr oft ließ sich nachvollziehen, dass das / die Kitz(e) zwei drei Stände weiter erlegt wurden. Mein Eindruck ist auch, dass beim Einsatz von niederläufigen, spurlaut jagenden Hunden bis Bracken- oder Wachtelgröße die Familienverbände von Reh und Rotwild nicht so häufig gesprengt werden, wie beim Einsatz von Vorstehhunden.