Alten Wein gefunden

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Ich habe letztes Jahr erst meinen Weinkeller aufgeräumt. Über 120 Flaschen aus meiner Lehrzeit (1986 - 1989) landeten im Ausguss.... und da waren tatsächlich württembergische Spitzenweine wie Riesling Auslesen dabei. Trotz Lagerung in einem Gewölbekeller unter besten Bedingungen waren alle gekippt. Lediglich einige Spätburgunder oder Lemberger Spät- und Auslesen waren noch genießbar. Eigentlich waren es Andenken an die alte Zeit, aber ab und zu muß man auch Platz für neues schaffen ;-)
 
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Falls Du wieder mal so ein Problem mit den Beständen hast, komme ich gerne vorbei und helfe beim Vernichten;-) Aber dann 2-3 Jahre vor Erreichung des Zenits.

Grundsätzlich sind die meisten Weine für den eher schnellen Verzehr (2-4 Jahre bei Weißwein, 2-8 Jahre bei Rotwein) gemacht. Damit meine ich die einfacheren Standard-Weine.

Aber sowohl bei Weißen als auch Roten gibt es welche die für eine lange Lagerung taugen, machen brauchen die sogar um sich richtig zu entfalten. Trotzdem hängt eben auch viel vom jeweiligen Geschmack ab. Ich komme z.B. mit den richtig alten Franzosen nicht so richtig klar, dafür macht ein alter Brunello schon richtig Spaß.

An einen aus Übersee erinnere ich mich noch besonders. War ein Opus One von 1989, der getrunken wurde als er rund 25 Jahre alt war.

Noch ein Tipp an den TS: Ich hatte mal ein ähnliches Thema als ich den Weinkeller meines Schwiefervaters durchgemistet habe. Das waren locker 350 Flaschen, die ich nicht mehr trinken wollte. Habe dann den Kontakt zu einem Anbieter von Weinseminaren (bei dem ich auch schon war) aufgenommen. Der war total happy, weil er die alten Tropfen immer mal wieder in seine Seminare einbaut um zu zeigen, wie die alten schmecken. Wir haben uns, wen ich es noch richtig im Kopf habe, bei 1-2 Euro pro Flasche geeinigt, die dann in seinem Laden in Naturalien (Wein) ausbezahlt wurden.

Also nicht gleich auskippen!
 
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Moin zusammen,

werter Forist Verteidiger ;-), wir scheinen einen recht ähnlichen Weingeschmack zu haben.

Deine generellen Ausführungen möchte/kann ich weitgehend bestätigen; zu der des Opus One sei Dir gesagt, dass du sehr wahrscheinlich großes Glück hattest, einen 89er Opus One nach 25 Jahren noch mit Genuss trinken zu können.
Dieser ist Dir von Herzen gegönnt und ich beneide Dich auch ein wenig darum. :roll:

L e i d e r ist dieser Tropfen zufällig mein Lieblingswein, leider deswegen, weil er so punk-teuer ist.

Leider sind auch die Zeiten von 125,- Dollar/Flasche direkt in der Winery vorbei, wo ich ihn zum ersten Mal genießen durfte, was mich ehrlicherweise ein wenig Überwindung gekostet hat.
Die Erinnerung an die gesamten Umstände treibt mir immer wieder -so auch in diesem Augenblick- ein versonnenes Grinsen ins Gesicht. :roll:

Was ich von dort an Wissen mitgenommen und in der Praxis auch bestätigt gefunden habe, ist, dass gerade Opus One nicht für die Ewigkeit gemacht ist, sondern schon sehr früh mit großem Genuss getrunken werden soll.
Möglicherweise ist dies der Ungeduld einiger wohlhabender Amis geschuldet, die nach dreistelligen Beträgen für eine Buddel nicht noch Jahrzehnte warten wollen.

Ich selbst habe das leidvoll feststellen müssen, als ich eine Flasche 1995er in 2007 geöffnet habe und feststellen musste, dass der im Ablauf der Spüle besser aufgehoben ist als in meinem Mund.
Dies galt auch für die zweite Referenzflasche...

Seitdem gibt's den Opus One nur noch "frisch", wenn ich mir denn mal eine leiste. :biggrin:

Hinsichtlich der Frage des Themenstarters denke ich, ist alles geschrieben.
Orientierung an den Jahrgängen, den Erzeugern, der Art des Weins halte ich ebenfalls für sinnvoll, aber am Probieren führt letztlich tatsächlich kein Weg vorbei. :p



Waidmannsheil
mit viel Freude am Ausprobieren und viel Genuss


Beuterheinländer
 
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bevor Du die Weine in die Spüle / Tonne kickst würde ich sie bei ebay etc. verhökern. Dort gehen Weine (in der Titelzeile den Jahrgang reinschreiben) teilweise für utopische Preise (und auch harter Alkohol) übern Tisch.

Liegt daran, dass die Flaschen für Geburtstage / Jubiläen gekauft werden und der Geburtsjahrgangswein als nettes Mitbringsel angesehen wird.

Für einen Euro einstellen, mehr als nicht verkaufen kannst Du nicht verlieren (außer die Zeit für´s Einstellen, Verpacken, versenden)

Horrido
Fitsch
 
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Moin zusammen,

werter Forist Verteidiger ;-), wir scheinen einen recht ähnlichen Weingeschmack zu haben.

Deine generellen Ausführungen möchte/kann ich weitgehend bestätigen; zu der des Opus One sei Dir gesagt, dass du sehr wahrscheinlich großes Glück hattest, einen 89er Opus One nach 25 Jahren noch mit Genuss trinken zu können.
Dieser ist Dir von Herzen gegönnt und ich beneide Dich auch ein wenig darum. :roll:

L e i d e r ist dieser Tropfen zufällig mein Lieblingswein, leider deswegen, weil er so punk-teuer ist.

Leider sind auch die Zeiten von 125,- Dollar/Flasche direkt in der Winery vorbei, wo ich ihn zum ersten Mal genießen durfte, was mich ehrlicherweise ein wenig Überwindung gekostet hat.
Die Erinnerung an die gesamten Umstände treibt mir immer wieder -so auch in diesem Augenblick- ein versonnenes Grinsen ins Gesicht. :roll:

Was ich von dort an Wissen mitgenommen und in der Praxis auch bestätigt gefunden habe, ist, dass gerade Opus One nicht für die Ewigkeit gemacht ist, sondern schon sehr früh mit großem Genuss getrunken werden soll.
Möglicherweise ist dies der Ungeduld einiger wohlhabender Amis geschuldet, die nach dreistelligen Beträgen für eine Buddel nicht noch Jahrzehnte warten wollen.

Ich selbst habe das leidvoll feststellen müssen, als ich eine Flasche 1995er in 2007 geöffnet habe und feststellen musste, dass der im Ablauf der Spüle besser aufgehoben ist als in meinem Mund.
Dies galt auch für die zweite Referenzflasche...

Seitdem gibt's den Opus One nur noch "frisch", wenn ich mir denn mal eine leiste. :biggrin:

Hinsichtlich der Frage des Themenstarters denke ich, ist alles geschrieben.
Orientierung an den Jahrgängen, den Erzeugern, der Art des Weins halte ich ebenfalls für sinnvoll, aber am Probieren führt letztlich tatsächlich kein Weg vorbei. :p



Waidmannsheil
mit viel Freude am Ausprobieren und viel Genuss


Beuterheinländer


Dann scheine ich wohl großes Glück gehabt zu haben;-) War bisher mein einziger Opus One - leider.
 
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bevor Du die Weine in die Spüle / Tonne kickst würde ich sie bei ebay etc. verhökern. Dort gehen Weine (in der Titelzeile den Jahrgang reinschreiben) teilweise für utopische Preise (und auch harter Alkohol) übern Tisch.

Liegt daran, dass die Flaschen für Geburtstage / Jubiläen gekauft werden und der Geburtsjahrgangswein als nettes Mitbringsel angesehen wird.

Für einen Euro einstellen, mehr als nicht verkaufen kannst Du nicht verlieren (außer die Zeit für´s Einstellen, Verpacken, versenden)

Horrido
Fitsch


Kann ich bestätigen, das klappt auch.
 
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Möchte nochmals kurz auf das eingegen, was TicTac gaschrieben hat.
Deutsche Weißweine, vor allem die mit hohem Süßegehalt (Spätlesen usw.) gelten (zum Teil) zur Internationalen Spitzenklasse und erzielen z.T. sehr hohe Preise. Die sind dann auch meistens gut lagerfähig.
Leider gilt hier, wie so oft: der Prophet gilt im eigenen Lande nichts. Die meisten Deutschen rümpfen inzwischen die Nase, wenn man ihnen was von edelsüßen Rieslingen erzählt.
Trotzdem gibt es einen Markt für so etwas. Und dank dem Internet kann das auch jeder leicht herausfinden. Einfach den Namen des Weinguts plus den Zusatz "value" oder "price" eingeben. Und mal gucken was so herauskommt. Bei einfacheren Weißweinen (wie z.B. reinem Sylvaner und Gutedel) kann man sich das meistens sparen, ebso bei allem was von einer Winzergenossenschaft kommt. Die kann man dann nach o.g. Methoden verschrbeln oder die Blumen damit gießen.
 
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Vielen Dank für die ganzen Tips, ich werde mir die Flaschen am Wochenende nochmal ansehen und auf die Jahrgänge achten.

Sollte ich mich für Ebay entscheiden: Ist es besser dort Einzelflaschen anzubieten oder Kartonweise?
 
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Mahlzeit,

weerter Fitsch, ich danke Dir für Deinen Hinweis, der sicher seine Berechtigung hat.

Du kannst mir jedoch glauben, dass ich einen Wein für 300,- die Flasche i m m e r erst mal probiere, bevor ich den weggieße.

Ich verticke den doch nicht, weil ich g l a u b e, der sei ömm.


Im Übrigen halte ich es mit den Rothschilds:

Auch die teuersten Weine sind zum Trinken und zum Genuss gemacht, vor allem ihre eigenen.

Deren damals noch 2. Gewächs durfte ich aus meinem Geburtsjahrgang genießen. :roll:


Und nein, einen 1945er Mouton Rothschild V(ictoire) würde ich unter keinen Umständen in den Ausguss kippen.


Ich glaube, ich muss mal schauen, was ich im Keller alles schon wieder vergessen habe...
;-)


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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Ich war letztens in ähnlicher Situation, hab mich dagegen entschieden mir die Arbeit mit Ebay zu machen. Meine Taktik ist seit dem, wenn ich einen Rotwein oder Weisswein trinken will und den Vorbesitzer gedenken möchte mach ich eine Flasche auf und probier sie. Ist der Wein nichts mehr schütte ich ihn weg und probier den Nächsten. Man muss nicht versuchen aus allem einen Profit raus zu holen, auch mir schmeckt Wein für > 100 € :biggrin:.
Wenn du keinen Wein magst ist das natürlich was anderes, dann findet sich vlt wer, der gegen Bier tauscht ;-)
 
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Nachtrag:

Auch Rehragouts Hinweis ist gut.
Edelsüße deutsche Weine, Eisweine, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen können nicht nur sehr lange halt- und genießbar sein, sondern in der Tat auch sehr wertvoll.

Dies gilt allerdings nur für wenige Hersteller in den jeweiligen Anbaugebieten, vorherige Information kann Aufschluss geben.

Besonders lange haltbar sind auch einige Rote vom Balkan (Tokajer) oder -viele haben sie nicht auf dem Schirm- Spanier.
Wer nen Vega Sicilia Unico findet, darf gerne mal Anfragen, ob ich mich zum Probieren opfern würde. :p
 
M

Mannlicher764

Guest
Moin,
ich habe beim Aufräumen im Keller meiner Großeltern einen Tokajer von 1982 gefunden. Irgendwann Weihnachten 2010 oder 2011 haben wir ihn aufgemacht.
Der war richtig lecker!!!
Das Preisschild sagte irgendwas von 20DM (glaube mich zu erinnern).

Grüße vom Mannlicher
 
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Moin,
ich habe beim Aufräumen im Keller meiner Großeltern einen Tokajer von 1982 gefunden. Irgendwann Weihnachten 2010 oder 2011 haben wir ihn aufgemacht.
Der war richtig lecker!!!
Das Preisschild sagte irgendwas von 20DM (glaube mich zu erinnern).

Grüße vom Mannlicher

Ich hab da noch einen von 1976 im Keller .
Übrigens , nicht nur Süsse sonder auch Säure und Alkoholgehalt erweitern die Lagerfähigkeit .
 

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