Vom Vegetarier zum Jäger: "Ich esse nur Tiere, die ich selbst getötet habe."

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Nein, weil deine Aufgabe als Jäger nicht das produzieren von Wildfleisch ist sondern der Erhalt eines gesunden, artenreichen Wildbestands.

Das ist die EINZIGE Argumentation für Jagd in einer Kulturlandschaft.
Fleischversorgung ist die Argumentation für Jagd für den Eskimo, weil er tatsächlich drauf angewiesen ist.


Das sehe ich nicht so. Die soziokulturelle Entwicklung in unserer westlichen Welt fragt sehr wohl auch nach einer Jagd als Mittel zur Gewinnung von Fleisch das anders als „industriell“ hergestelltes ist.
 
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Ist aber falsch.

An keiner Stelle im Jagdgesetz steht irgendwas von Fleischgewinnung durch Jagd.

Es bedarf laut Tierschutzgesetzes einen vernünftigen Grund ein Wirbeltier zu töten, das ist bei der Jagd nicht die Fleischgewinnung, sondern dies ist nur ein Nebenprodukt der Jagd, das Ziel ist es einen Bestand zu hegen, in dem Fall mit der Büchse.
Aber anders als bei Haustieren wird dieser Bestand nicht gehalten um als Lebensmittel zur Verfügung zu stehen und eben dafür ist er auch nicht erhalten.
 
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Nein, weil deine Aufgabe als Jäger nicht das produzieren von Wildfleisch ist sondern der Erhalt eines gesunden, artenreichen Wildbestands.

Das ist die EINZIGE Argumentation für Jagd in einer Kulturlandschaft.
Fleischversorgung ist die Argumentation für Jagd für den Eskimo, weil er tatsächlich drauf angewiesen ist.

Genau darüber machen sich aber manche scheinbar keinen Gedanken, obwohl §1 des Jagdgesetzes deutlich definiert warum wir überhaupt jagen DÜRFEN.

Es ist nämlich bei weitem nicht so, daß die Verwertung einen hinreichenden Grund bietet ein Wirbeltier zu töten.
Klar kann jeder seine eigenen Beweggründe haben, aber sie in solcher Form als Öffentlichkeitsarbeit zu präsentieren ist IMHO falsch und dient nicht oder nur sehr wenig der Sache.

Hier sagt man dazu "Kappes" ....

Wenn wir ausschließlich damit Argumentiert "zur Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie zur Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen zu jagen, gewinnen wir keinen Blumenpott.

Mir erschließt sich nicht warum ein erstklassiges Lebensmittel (Fleisch) nicht als weiters Argument zählen darf und damit Werbung gemacht werden sollte.

Jede Wette 95% der bevölkerung interessiert sich mehr für Kotelett als für Kastanien.

Ich jage (unter anderem) prioritätsmäßig lieber für Fleisch, und finde es super und wichtig dass ich damit einen Beitrag zum erhalt deiner Kulturlandschaft leiste. Deiner Argumentation folgend gibt es keinen Grund zu Angeln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Genau darüber machen sich aber manche scheinbar keinen Gedanken, obwohl §1 des Jagdgesetzes deutlich definiert warum wir überhaupt jagen DÜRFEN.

Richtig. Und dieses Bedürfnis kann man uns auch ganz schnell wieder aberkennen wenn wir dessen Bedarf nicht rechtfertigen können. Daher ist es leider schon so dass wir uns auch dafür rechtfertigen müssen.
 
Y

Yumitori

Guest
Nein, weil deine Aufgabe als Jäger nicht das produzieren von Wildfleisch ist sondern der Erhalt eines gesunden, artenreichen Wildbestands.

Das ist die EINZIGE Argumentation für Jagd in einer Kulturlandschaft.
Fleischversorgung ist die Argumentation für Jagd für den Eskimo, weil er tatsächlich drauf angewiesen ist.

Genau darüber machen sich aber manche scheinbar keinen Gedanken, obwohl §1 des Jagdgesetzes deutlich definiert warum wir überhaupt jagen DÜRFEN.

Es ist nämlich bei weitem nicht so, daß die Verwertung einen hinreichenden Grund bietet ein Wirbeltier zu töten.
Klar kann jeder seine eigenen Beweggründe haben, aber sie in solcher Form als Öffentlichkeitsarbeit zu präsentieren ist IMHO falsch und dient nicht oder nur sehr wenig der Sache.

Moin,

Du solltest mal in den sog. "Motiven" lesen, die dem BJG zugrunde liegen, es darf nicht gejagt werden, es muss gejagt werden.
Und der von Dir geschr. Satz, die Verwertung biete keinen hinreichenden Grund, ein Wirbeltier zu töten, ist - wie viele Deiner Äußerungen - absolut nicht durchdacht:
Ein Rind ist ein Wirbeltier und es wird gezüchtet und nachher geschlachtet - zum reinen Verwertungszweck. Wäre Dein Satz richtig, müssten alle Schlachthöfe geschlossen werden .
@ all:
Ich stehe zu meiner Freude an der Jagd, zur Passion am Beute machen, ebenso an der Freude, Wildbret zu essen und deshalb den gesetzlichen Auftrag gerne zu erfüllen.
Und i c h für mein Teil bin jetzt hier raus, ich finde schade, wie dieser thread sich entwickelt hat und habe bald wirklich keine Lust mehr auf öffentliche Jagdforen in Deutschland. Man kann ja durchaus verschiedene Standpunkte haben und vertreten - aber was hier viel zu oft geschieht, dieses professorale Gehabe manchen Geistes, ist unsäglich, aber wie auch immer:
Suum cuique - so lange man mich jagen lässt.
 
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Mir erschließt sich nicht warum ein erstklassiges Lebensmittel (Fleisch) nicht als weiters Argument zählen darf und damit Werbung gemacht werden sollte

Eben, ein weiteres Argument, aber nicht DAS Argument, sonst wäre es nämlich schon verboten.
Der Gesetzgeber sagt, daß gejagt werden muss um Wildbestände zu erhalten, nicht um natürliche Ressourcen zu nutzen.

ihr seht Jagd zu sehr von der romantischen Seite.

Immer mal drüber nachdenken, warum du überhaupt noch jagen darfst.
 
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Ein Rind ist ein Wirbeltier und es wird gezüchtet und nachher geschlachtet - zum reinen Verwertungszweck. Wäre Dein Satz richtig, müssten alle Schlachthöfe geschlossen werden .

Interessant, wie ein Jurist zwei völlig verschiedene Sachverhalte vermischt, weil es ihm in den Kram passt.

Denn wir züchten kein Rehwild um es der Vermarktung zuzuführen, wir erhalten einen bestand und entnehmen nur das was dem Bestand zuträglich ist und verwerten es weil das wiederum Sinn macht, aber das letzteres ist kein Argument für Jagd.
 
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Richtig. Und dieses Bedürfnis kann man uns auch ganz schnell wieder aberkennen wenn wir dessen Bedarf nicht rechtfertigen können. Daher ist es leider schon so dass wir uns auch dafür rechtfertigen müssen.

Ja, meinetwegen, aber nicht in dieser Weise, weil es überflüssig ist Wildbret zu produzieren, Fleisch gibt's genug.

Das einzige Argument was Jagd dauerhaft erhalten kann ist die Bestandregulierung und eben nicht die Produktion von Wildbret.
 
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Moin!

Und wieder wird die normative, generelle Ebene mit der individuellen, mit der eigenen Motivation etwas zu tun, vermischt ...

@Cast:
Deine Argumentation erinnert mich gerade an die Dienstbeflissenheit des Oberst von Holstein in "Die Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten". :p

Man geht ja auch nicht mit seiner Partnerin / seinem Partner ins Bett, weil das in verschiedenen Gesetzen erstmal straffrei gestellt wird und dann auch noch Boni generieren kann (Kindergeld), sondern weil man das gerne tun möchte. Aber manche denken dabei vielleicht auch "Für ... und ...". :twisted:

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Ja, meinetwegen, aber nicht in dieser Weise, weil es überflüssig ist Wildbret zu produzieren, Fleisch gibt's genug.

Das einzige Argument was Jagd dauerhaft erhalten kann ist die Bestandregulierung und eben nicht die Produktion von Wildbret.

Für die moderne westliche Ziviliation die selbstbestimmt leben möchte ist aber eben genau das ein sehr guter Grund. Die Menschen machen sich mehr Gedanken wo die Dinge herkommen und wollen "ein gutes Gefühl" beim Essen. Da spielt eben die Moral eine große Rolle. Gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt die Jagd genau so wie er es tut zu vermarkten. Über Gefühl und Genuss. Da wird dann die eben die Bestandsregulierung zum positiven Nebeneffekt.

Du gehst doch auch Jagen weil dir Jagd Freude bereitet. Oder jagst Du nur weil eben irgendjemand den Job übernehmen muss?
 
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S e x dient ausschließlich zur Erhaltung der Art. „Spaß“ ist dabei nur ein Nebenprodukt, dient aber niemals zur Legitimation des selbigen ...:roll:
 
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Der wird aber nicht verboten.

Klar macht das Spaß zu jagen, wer würde es sonst tun?
Aber es ist nun mal so, daß das kein Argument für die Jagd ist und Fleisch auch nur ein sehr schwaches Argument, egal was der Großstadtmensch heute so glaubt.
Denn noch mal, alles was du nicht isst, könnte dann aus der Liste der jagdbaren Tierarten herausgenommen werden.

@Joe, ziemlich arm was du da ablässt.
Du weisst sehr genau, daß Wildtiermanagement, um es mal neudeutsch zu nennen, das schlagendste Argument für Jagd ist.
Egal ob das irgend ein wolfsstreichelnder Großstadtfuzzi versteht, oder nicht.
 
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Cast du verwechselst hier juristische Argumentation (die durchaus ihre Berechtigung haben mag) mit Öffentlichkeitsarbeit. Man muss den nicht-Jägern ein Angebot machen, sich überhaupt mal für das Thema Jagd zu öffnen, sich damit zu beschäftigen. Und da entspricht die Gewinnung von wertvollem, nachhaltigen und artgerechtem Fleisch eben ganz deutlich dem Zeitgeist - und diesen Zusammenhang sollte man auch nach Außen tragen. Dass damit nicht alles gesagt ist und sein kann ist auch klar, aber irgendwo muss erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit für Jagd anfangen, und mit abstraktem Paragraphen-Geblubber wirst du keinen Austausch beginnen können.
 
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Danke! Das sollte die Kurve sein, die es zunehmen galt. dann können wir ja an dieser Stelle „normal“ weitermachen :roll:


Klar macht das Spaß zu jagen, wer würde es sonst tun?

mein Jagdlehrer sagte immer: SPASS haben wir auf dem Schießstand, denn Tiere töten macht keinen Spaß. Auf der Jagd habe wir FREUDE :)

ich fand das einen guten „Merksatz“. Aber das nur am Rand, wollte jetzt nicht die nächste „Untiefe der OT-Vielfalt“ aufmachen :lol:
 
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Es gibt nur den klitzekleinen Unterschied, daß Lieschen Müller dann zwar glaubt verstanden zu haben warum du jagst, dir die Politik bei der Argumentation aber locker einen Einlauf verpassen kann.
Weil es eben nicht das Argument zur Erhaltung der Jagd hierzulande sein kann.

Dann sind wir nämlich schnell bei grünen Argumenten von Jagd nur auf Schalenwild, welches Schäden in Wald und Flur anrichtet.

das geht ganz schnell nach hinten los und ich bin nicht derjenige der Rentokill auf dem Auto stehen hat.
 
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