ehem. Holzlagerplatz jagdlich nutzen

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Hallo Zusammen,

ich brauche mal Eure Erfahrung bzw. Euer Schwarmwissen...

In unserem Revier gibt es einen ehemaligen Holzlagerplatz (siehe Foto). Darauf wurden wohl zuletzt Eichen zwischengelagert. In der Vergangenheit, wurde mehrfach versucht, aus diesem Streifen ein Wildacker werden zu lassen, bis sich herausgestellt hat, dass durch die Gerbsäure im Boden hier wohl kein Kraut wächst....(ich war währenddessen noch nicht im Revier tätig).

Der Platz ist nicht ungünstig gelegen. Ein Fichten Altholz ist in unmittelbarer Nähe, Brombeerdickungen und Buchenrauschen befinden sich ebenfalls in der Nähe dieses Platzes. Um den Streifen herum (nicht wirklich auf dem Streifen selbst) finden sich öfters mal Spuren von Schwarzwild (gebrochener Boden etc.).

Was könnte man eurer Ansicht nach aus diesem Flecken machen? Insbesondere die Problematik mit dem säurehaltigen Boden macht mir etwas Kopfzerbrechen und bevor ich hier nun Zeit und Geld (Bodenbearbeitung, Saatgut, Dünger o.ä. etc.) investiere, würde ich gerne Eure Meinung dazu hören.

Danke dafür im Voraus.

JLAnhang anzeigen 53377
 
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Geh mal auf die Landwirte in der Umgebung zu und frag ob einer von denen in der nächsten zeit kalkt und dir für ein paar Euro dort was hin wirft.

Pi mal Daumen würde ich sagen 2-3* erhaltungskalkung aber das ist nur geschätzt

Genau kann dir das nur eine bodenuntersuchung ca 30€ bei der lufa sagen

Boden proben ziehen geht eigentlich mir ein wenig sportlicher Betätigung recht schnell [emoji48]
 
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An deiner Stelle würde ich einen Wühlstreifen anlegen.

Ok, danke dafür. Eine interessante Idee. Muss ich mir mal unter diesem Aspekt anschauen, da ich aktuell noch nicht weiß, wohin ich z.B. Malbaum und/oder Salzlecke einrichten könnte.

Um einen Wühlstreifen zu aktivieren/starten müsste ich mich wohl nach einem Landwirt mit Grubber oder einer Fräse umschauen.
 
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Moin!

Das O.k. des Grundeigentümers hast Du, setze ich mal voraus. Die letzten Tage haben auch gezeigt, dass man da nicht zu viel Geld reinstecken sollte, so ein Platz wird u.U. sehr schnell wieder benötigt - da wäre es ungünstig, wenn Du etwas machst, was die Nutzung des Platzes als Holzlager beeinträchtigt. Also Vorsicht beim Kalken oder Säen - ich habe mal einen Streit um einen Waldweg miterlebt, den die Naturschutzbehörde wegen des Orchideenvorkommens stilllegen wollte, das erst durch den Eintrag kalkhaltigen Wegebaumaterials möglich wurde ... (bis zur Orchideentauglichkeit wird es mit leichten Kalkgaben wohl nicht reichen, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill, oder? ;-) )

Außerdem ist mir noch nicht klar, ob Du eine "jagdliche Einrichtung" oder eine nicht bejagte "Ablenkung" / Lockstelle schaffen willst? Danach richtet sich etwas, was man machen kann.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!

Das O.k. des Grundeigentümers hast Du, setze ich mal voraus. Die letzten Tage haben auch gezeigt, dass man da nicht zu viel Geld reinstecken sollte, so ein Platz wird u.U. sehr schnell wieder benötigt - da wäre es ungünstig, wenn Du etwas machst, was die Nutzung des Platzes als Holzlager beeinträchtigt. Also Vorsicht beim Kalken oder Säen - ich habe mal einen Streit um einen Waldweg miterlebt, den die Naturschutzbehörde wegen des Orchideenvorkommens stilllegen wollte, das erst durch den Eintrag kalkhaltigen Wegebaumaterials möglich wurde ... (bis zur Orchideentauglichkeit wird es mit leichten Kalkgaben wohl nicht reichen, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill, oder? ;-) )

Außerdem ist mir noch nicht klar, ob Du eine "jagdliche Einrichtung" oder eine nicht bejagte "Ablenkung" / Lockstelle schaffen willst? Danach richtet sich etwas, was man machen kann.

Viele Grüße

Joe

Danke Mohawk,

da sind ein paar wichtige Aspekte dabei. Vorweg, die Einverständnis des Eigentümers/Pächters habe ich ja. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Platz "irgendwann" mal wieder als solcher tatsächlich auch wieder genutzt werden könnte - sicher bin ich mir da allerdings nicht. Wir haben in einiger Entfernung eine Wiese, die derzeit nur durch einen E-Zaun überlebt, ohne diesen befände diese sich bereits up-side-down gedreht. Eine reine Ablenkung wäre somit eine gute Idee, um die Sauen von der Wiese wegzuhalten.

In mir reift, dank eures Inputs nun folgende Idee:

- Wühlstreifen auf dem Lagerplatz selbst anlegen da Bodenqualität derzeit schlecht und künftige Nutzung unklar
- Kleine Wildackerfläche unter einem am Lagerplatz befindlichen Strommasten anlegen

Für jetzt würde ich vermutlich mal damit beginnen, den Lagerplatz als Wühlstreifen zu etablieren. Ein Bejagung des SW an dieser Stelle könnte später dann noch immer erfolgen oder alternativ, ich schaue mir die Wechsel an und lasse die Sauen auf der Fläche in Ruhe und bejage diese an den Wechseln.....
 
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Das war auch mein Gedanke.

Gut kalken und ein paar Mal regen abwarten. Dann mit einer Eisenstange Löcher bohren und Maiskörner in die Löcher. Die Sauen besorgen den Rest.
 
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Sodele,

nach Eurem ersten feedback habe ich mir mal weitere Gedanken zum ehem. Lagerplatz gemacht und finde den ersten Entwurf schon mal nicht verkehrt. Was meint ihr?

SL - steht für Salzlecke
#2 - steht für eine provisorische Ansitzeinrichtung bei Wind aus nördlicher Richtung; generell gilt aber: Die Ansitzeinrichtungen sind zunächst optional vorgesehen, da wir vorrangig versuchen wollen, die Sauen aus der nahe gelegenen Wiese rauszuhalten - der Lagerplatz würde vorrangig als Ablenkung fungieren. Auch und insbesondere deshalb, da u.U. der Einstand recht nahe liegt (gilt es noch zu bestätigen).

Anhang anzeigen 53419
 
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Hallo,
Danke der Nachfrage. Erfolge sind derzeit noch sehr dürftig. Mais wurde in den Boden eingebracht und es waren definitiv die Sauen da ohne jedoch großflächig das Areal umzuwühlen. Stattdessen lag/liegt der Fokus wohl derzeit auf das Bankett bzw. die kleine Grasfläche vor dem eigentlichen Lagerplatz. Diese wurden zum wiederholten Mal umgedreht - Suche nach Eiweiß würde ich sagen. Der Plan ist, in Kürze die Fläche einmal mit der Fräse zu bearbeiten und nochmals Mais in die Erde einzubringen. Interessanterweise wurden die kleinen Baumscheiben die mit BH-Teer bekleckst worden sind und unter denen auch Mais abgelegt worden war nicht einmal umgedreht oder verschoben.

Ich bleibe dran :)

JL
 
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...nicht weiß, wohin ich z.B. Malbaum und/oder Salzlecke einrichten könnte.

Bei uns sind die Sauen längst schlau geschossen worden. Was glaubt Ihr, gibt es in Deutschland eine Stelle die nach Malbaumteer und nicht gleichzeitig nach Tod und Verderben riecht?

Hab jetz ein paar Mal erlebt, dass die Sauen nach dem Streichen eines Malbaumes erst mal weg waren. Früher war ein Malbaum spätestens in der 2.Nacht angenommen.

Schon sobald irgend eine Kirrmobilar (Sautrommel, etc) verwendet wird, werden die Sauen mißtrauisch. Die Schweineindustrie boomt ja mit allen möglichen Sachen.

Der Wühlstreifen ist aber wohl noch das Unverdächtigste. Die landwirtschaftlichen Flächen mit ihren eingearbeiteten Ernterückständen sind ein einziger Wühlstreifen.

Der Duft von frisch umgebrochenen Boden, egal durch Sauen selbst verursacht oder durch landwirtschaftliche Maschinen wird seit weit von den Sauen wahrgenommen.
 
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Bei uns sind die Sauen längst schlau geschossen worden. Was glaubt Ihr, gibt es in Deutschland eine Stelle die nach Malbaumteer und nicht gleichzeitig nach Tod und Verderben riecht?

Hab jetz ein paar Mal erlebt, dass die Sauen nach dem Streichen eines Malbaumes erst mal weg waren. Früher war ein Malbaum spätestens in der 2.Nacht angenommen.

Schon sobald irgend eine Kirrmobilar (Sautrommel, etc) verwendet wird, werden die Sauen mißtrauisch. Die Schweineindustrie boomt ja mit allen möglichen Sachen.

Der Wühlstreifen ist aber wohl noch das Unverdächtigste. Die landwirtschaftlichen Flächen mit ihren eingearbeiteten Ernterückständen sind ein einziger Wühlstreifen.

Der Duft von frisch umgebrochenen Boden, egal durch Sauen selbst verursacht oder durch landwirtschaftliche Maschinen wird seit weit von den Sauen wahrgenommen.

Gebe Dir Recht. Auch meine (wenigen) Erfahrungen decken sich mit den von Dir erwähnten. Frisch ausgebrachter Buchenholzteer und die Bühne ist erstmal (wieder) leer. Persönlich schreibe ich dies dem doch sehr intensiven Geruch zu. Nach einigen Tagen dann bessert sich die Situation wieder und die Sauen zeigen sich an der entsprechenden Fläche. Aufgrund eben dieser Erfahrung bin ich mit BH-Teer recht vorsichtig im Gebrauch und kippe nicht direkt literweise den Kanister über den Stamm (wie wohl recht oft praktiziert).

Frisch aufgewühlter Boden zieht m.E. nach auch sehr gut. Da wir derzeit ohne Fräse sind muss diese Arbeit noch etwas warten.

JL
 
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Frisch aufgewühlter Boden zieht m.E. nach auch sehr gut. Da wir derzeit ohne Fräse sind muss diese Arbeit noch etwas warten.

JL

Was mußt Du Dir auch immer Reviere raussuchen, die so ab vom Schuß sind. Mit Hirsch und der Spatenmaschine brauch ich 1,5 Std :no: Hast Du jetzt mal pH-Wert gemessen?
 

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