Springkraut zur Gründüngung?

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Gerade beim Mittagsspaziergang (super Wetter!) sind mir hier viele Maisschläge aufgefallen, auf denen jetzt Gründüngung angesät wurde. Auf wenigstens 10 von ihnen wächst jetzt eine Mischung aus Luzerne, Phacelia und indischem(?) Springkraut, je ca 1/3.

Wir haben hier eine eher feuchte Gegend und im Wald größere Bestände von indischem Springkraut. Ich bin immer froh, wenn ich das Zeug nicht sehen muss und jetzt scheinen die Bauern das sogar auszusäen.

Man verzeihe mir die naive Frage: In den letzten Jahren habe ich das nie gesehen. Ist das was Neues oder habe ich einfach nie darauf geachtet? Bringt das Vorteile zur klassischen Gründüngung?
 
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Gabs im Landhandel wohl im Sonderangebot !:lol::lol::lol:
Wird hier bei uns auch seit diesem Jahr als Gründüngung ausgebracht !
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Also wenns wirklich das indische (drüsige) ist, dann wärs wirklich nicht schön. Zumal mir die Verwendung als Gründüngung neu ist.
 

z/7

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Wenn sie's vor der Blüte wieder untermulchen ist es ja halb so wild. Aber in Anbetracht dessen, daß das als Neozoe eigentlich eher unerwünscht ist :no:.

Hab übrigens dieses Jahr zum ersten mal gesehen, daß das vom Wild angenommen wurde.
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

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Macht Euch mal bitte schlau, ob das von Landwirten wirklich ausgesäat wurde ! :sad:

Das wäre fast ein kleiner Skandal.

Die Art Ind. Springkraut (Impatiens glandulifera) ist ein invasiver Neophyt und absolut und überall von NatSch und Landespflege geächtet , weil Massenbestände bildend, die einheim. Arten ausdunkeln und verdrängen bzw zu Verschiebungen in der Artenzusammensetzung auf best. Standorten führen.
Auch in Forstkulturen ist sie hinderlich, weil die Kraut-Bestände ein sehr feuchtes Innenklima schaffen und sich im Herbst auf die Forst-Pflanzen hängen.

Einmal verbreitet, kriegt man sie im Wald und in Wiesentälern (Feuchtwiesen) kaum noch weg, daher wer diese Pflanze noch künstlich einbringt, auch wenns auf dem Acker ist, gehört aufs Haupt geschlagen !

Geäst wird sie zwar und Bienenweide gibt's, aber dennoch ....!

Die EU hat diese Art schon auf dem Kicker !
 
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Irre.
Hier wird oft riesen Aufwand betrieben um kleine Bachläufe und Feuchtgebiete von dem Mist zu befreien - zu recht, es wächst sonst fast nichtsmehr.
 
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Wenn ich es schaffe mach ich morgen mal Fotos. K.A., ob es das indische / drüsige ist, es blüht noch nicht. Aber Blätter und Stängel sind ziemlich eindeutig.

Deshalb frage ich ja, ob das sein kann...
 

z/7

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Auch in Forstkulturen ist sie hinderlich, weil die Kraut-Bestände ein sehr feuchtes Innenklima schaffen und sich im Herbst auf die Forst-Pflanzen hängen.
Immer noch besser als Brombeer. Auf sehr feuchten Standorten empfinde ich es als eher positiv im Vergleich. Die Eichen hatten deutlich weniger Mehltau im Springkraut als außerhalb. Und die niederdrückende Wirkung von Brombeeren kann das Zeug längst nicht entfalten, das besteht doch zu 99% aus Wasser. Man könnte es sogar als biologische Wuchshülle bezeichnen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
...Ich habe dieses Jahr zweimal eine Douglasienkultur eines Freundes gepflegt; hier war das Springkraut im Frühjahr ganz früh am Start und hatte im Sommer geschlossene Bestände über den Dgl Reihen (nat noch kleine Pflanzen, bis max 1 m), gebildet.
Nach erstem Abmähen nat. bis in den Spätsommer wieder schön hoch gewachsen. Fürs Ausziehen viel zu zu viele Pflanzen.

Erst dachten wir, achja, die Dgl steht ja schön geschützt unten drin in dem Dschungel aus Springkraut, welches teilweise 2 cm dicke Stengel gebildet hatte und übermannshoch war... aber dann konnte man sehen, wie die Benadelung der Dgl (diesjähr. Trieb) schon gelitten hatte und wenn diese Riesen-Pflanzen letztlich im Herbst umkippen und verfaulend über den Dgl liegen, dann Mahlzeit !
Ich bewerte die direkte mechanische Schädigung höher als evtl. Zuwachsverlust infolge Konkurrenz. Dann wachsen die Dgl Sprosse parallel zum Boden !

Nat. sind geschloss. Brombeerteppiche in Kulturen noch schlimmer !

An einer kleinen Kirrung mit wenig Betrieb wuchert mir die Pflanze auch immer einiges zu, hier zieh ich sie regelmäßig raus, dennoch kommt sie wieder, weil man nicht alle vor der Samenreife erwischen kann.
Sie taucht auch völlig unerwartet an neuen Stellen, manchmal mitten im Bestand auf, wo sie vorher nie war....
besonders betroffen sind alle frisch bis feuchten Standorte mit starkem Stickstoffeintrag.

Klar ist nat. auch, daß sie tolle Farben ins einerlei Grün bring und auch Insektenweide ist.
Aber unsere heimischen Springkrautfluren in zartem Gelb blühend sind mir trotzdem lieber !
 
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Bevor wieder über die Bauern geschimpft wird, vielleicht ist es ja:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ramtillkraut

Das kenne ich in Zwischenfruchtmischungen in Kombi mit Phazelia und Klee - drüsiges Springkraut wäre mir neu...

Die Pflanze ist extrem frostempfindlich, beim ersten Reif wird die braun und stirbt ab. Macht aber gerade unter trockenen Bedingungen eine schönen Zwischenfruchtbestand.
Wobei fürs Wild sehe ich die Pflanze eher als nutzlos an...
 

z/7

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...Ich habe dieses Jahr zweimal eine Douglasienkultur eines Freundes gepflegt; hier war das Springkraut im Frühjahr ganz früh am Start und hatte im Sommer geschlossene Bestände über den Dgl Reihen (nat noch kleine Pflanzen, bis max 1 m), gebildet.
Nach erstem Abmähen nat. bis in den Spätsommer wieder schön hoch gewachsen. Fürs Ausziehen viel zu zu viele Pflanzen.

Erst dachten wir, achja, die Dgl steht ja schön geschützt unten drin in dem Dschungel aus Springkraut, welches teilweise 2 cm dicke Stengel gebildet hatte und übermannshoch war... aber dann konnte man sehen, wie die Benadelung der Dgl (diesjähr. Trieb) schon gelitten hatte und wenn diese Riesen-Pflanzen letztlich im Herbst umkippen und verfaulend über den Dgl liegen, dann Mahlzeit !
Ich bewerte die direkte mechanische Schädigung höher als evtl. Zuwachsverlust infolge Konkurrenz. Dann wachsen die Dgl Sprosse parallel zum Boden !

Nat. sind geschloss. Brombeerteppiche in Kulturen noch schlimmer !

An einer kleinen Kirrung mit wenig Betrieb wuchert mir die Pflanze auch immer einiges zu, hier zieh ich sie regelmäßig raus, dennoch kommt sie wieder, weil man nicht alle vor der Samenreife erwischen kann.
Sie taucht auch völlig unerwartet an neuen Stellen, manchmal mitten im Bestand auf, wo sie vorher nie war....
besonders betroffen sind alle frisch bis feuchten Standorte mit starkem Stickstoffeintrag.

Klar ist nat. auch, daß sie tolle Farben ins einerlei Grün bring und auch Insektenweide ist.
Aber unsere heimischen Springkrautfluren in zartem Gelb blühend sind mir trotzdem lieber !

Wahrscheinlich ne Frage von Standort und Baumart. Die wurden über den Eichen auch erst massiv, als die Kultur schon zwei Jahre bestand. Frisch gepflanzt mit Pflanzschock ist das wahrscheinlich was anderes. War das vorher ne Brache, daß da so massiv Samen im Boden sind?

Auf den feuchten Standorten, wo ich die kenn, lassen sie sich sehr viel besser rausziehen als sonstwas. Vllt auch ne Frage der Dichte, aber z.B. hab ich die direkt hinterm Gartenzaun hier, bevor die Fischteiche vom Nachbarn kommen, ausgerottet (im Garten brauch ich das Zeug nicht auch noch, der Löwenzahn von der Kuhweide genügt). 2-3 Jahre konsequent alles vor dem Blühen bzw. der Samenbildung rausgerupft. Jetzt hat sich der Spuk erstmal.

Ohne genug Wasser und Licht verkrümeln die sich auch wieder.
 
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Bevor wieder über die Bauern geschimpft wird, vielleicht ist es ja:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ramtillkraut

Das kenne ich in Zwischenfruchtmischungen in Kombi mit Phazelia und Klee - drüsiges Springkraut wäre mir neu...
Sehr guter Hinweis! Das könnte gut sein. Blätter und Stängel sehen sehr ähnlich wie das Springkraut aus:

http://green-24.de/forum/gruenduengerpflanze-guizotia-abyssinica-t79330.html

Und es gibt da auch eine Mischung:

http://www.planterra.de/sortiment/l...gen/produkte/show/zwh-4023-vitalis-universal/

Beruhigt mich ungemein.
 
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Bevor wieder über die Bauern geschimpft wird, vielleicht ist es ja:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ramtillkraut

Das kenne ich in Zwischenfruchtmischungen in Kombi mit Phazelia und Klee - drüsiges Springkraut wäre mir neu...

Die Pflanze ist extrem frostempfindlich, beim ersten Reif wird die braun und stirbt ab. Macht aber gerade unter trockenen Bedingungen eine schönen Zwischenfruchtbestand.
Wobei fürs Wild sehe ich die Pflanze eher als nutzlos an...


:thumbup: Warst schneller, bin Deiner Meinung. Das Ramtilkraut wird auch Negersaat genannt und in einem guten Kanarienfutter enthalten. Es reift aber nur in milden Lagen und bei früher Saat aus, dann wäre es eine wichtige Vogelfutterpflanze für Finkenvögel. Aber als Gründüngung sicher nicht. Da ist der Frost schneller. Verbiss hab ich noch keinen beim R. gesehen. Kann aber in äsungsarmen Lagen ganz anders ausschauen.

Vor ungefähr 35 Jahren habe ich mal Ind.Springkraut auf einem Holzlagerplatz ausgesät, das Rotwild war wie wild drauf, Neugierfraß. Da dachte man sich noch nichts dabei. Hab mit allen möglichen Gartenpflanzen experimentiert.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Wahrscheinlich ne Frage von Standort und Baumart. Die wurden über den Eichen auch erst massiv, als die Kultur schon zwei Jahre bestand. Frisch gepflanzt mit Pflanzschock ist das wahrscheinlich was anderes. War das vorher ne Brache, daß da so massiv Samen im Boden sind?

Auf den feuchten Standorten, wo ich die kenn, lassen sie sich sehr viel besser rausziehen als sonstwas. Vllt auch ne Frage der Dichte, aber z.B. hab ich die direkt hinterm Gartenzaun hier, bevor die Fischteiche vom Nachbarn kommen, ausgerottet (im Garten brauch ich das Zeug nicht auch noch, der Löwenzahn von der Kuhweide genügt). 2-3 Jahre konsequent alles vor dem Blühen bzw. der Samenbildung rausgerupft. Jetzt hat sich der Spuk erstmal.

Ohne genug Wasser und Licht verkrümeln die sich auch wieder.


Die Dgl-Kultur stand auch im dritten Jahr !
Nix Brache, ausgepflanztes Sturm-/Käferloch im Fichten-Baumholz, Standort sicher eher frisch.

Das Zeug kommt, wie schon gesagt, urplötzlich auf, wo Jahre vorher nix stand, deshalb wie noch Samenverbreitung ?? Springt ja nicht 1 km !
In manchen Jahren ist die Dichte gering, die Pflanze profitiert (wie alles !) von Niederschlag und Licht....! Und Stickstoffeintrag haben wir ja auch mittlerweile überall...

Es wird wohl mit dieser Art so laufen, wie beim Waschbär, den bekommen wir auch nicht wieder weg.
(In diesem Jahr den ersten Bild-Nachweis seit 10 Jahren im Jagdgebiet)....
Nur schade, daß der Waschi kein Springkraut totalverbeisst....:lol:

Aber für die NABU- Ixxxxten ist ja auch die Douglasie eine invasive Art...:no: und die werden wir in Zukunft noch verstärkt benötigen !
 
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Springkrautsamen kann man essen, schmeckt nicht schlecht, nussig würde ich sagen. Die Verbreitung geschah wo ursächlich durch Gartenabfälle, entlang von Fließgewässern macht's das Wasser. Ich habe aber einen Vorfluter da hat sich nach einigen Jahren das Springkraut ohne Bekämpfung "totgelaufen". Es wurde immer weniger jetzt ist da wieder eine normale Hochstaudenflur mit überwiegend Mädesüß. Der Samen springt ein paar Meter weit, da ist so eine Fläche schnell besiedelt.
 

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