Dtdfunk: Biber Wolf und Co: Bezahlt Landbevoelkerung für den Traum der Grossstaedter?

Registriert
2 Nov 2014
Beiträge
589
Dtdfunk: Biber Wolf und Co: Bezahlt Landbevoelkerung für den Traum der Grossstaedter?

Hat nur Rande mit Jagd zu tun. Trotzdem habe ich mich heute Morgen über diesen Beitrag im Deutschlandfunk gefreut:

http://www.deutschlandfunk.de/informationen-am-morgen.1764.de.html

Tenor: absoluter Artenschutz überlagert alle anderen Interessen. Naturschutzfundamentalisten sind die Folgen für die Landbevölkerung egal. Mischung aus unkritischer Romantisierung des Landlebens und Überheblichkeit der Städter. Politiker trauen sich noch nicht Obergrenzen festzulegen und Bestandsregulierungen durchführen zu lassen.
 
Registriert
28 Mrz 2013
Beiträge
2.109
Mahlzeit,

Thorben76,

vielen Dank für das Verlinken dieses Artikels.

Er ist aus meiner Sicht bemerkenswert sachlich und ausgeglichen,
beleuchtet vor allem die Sachlage etwas intensiver aus der Sicht der Betroffenen, ohne gleich reißerisch zu sein.

Insbesondere die Aussagen der Landwirtin am Schluss haben mir sehr gut gefallen.

Die Ausführungen des Ministers zum Schutzstatus klangen für mich -ehrlich gesagt- etwas hilflos;
dass es auch anders geht, wenn der entsprechende politische Wille da ist, zeigen die Beispiele von bereits entnommenen Wölfen.

Ich denke, im Laufe der nächsten Jahre werden sich auch auf europäischer Ebene die Dinge in Bewegung setzen;
Nichts ist in Stein gemeißelt und nichts ist so beständig wie der Wechsel.
Wenn es opportun ist/wird, werden sich auch die Regularien im Umgang mit geschützten Spezies ändern.


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
Registriert
24 Sep 2017
Beiträge
1.019
Leider ist es doch genau so!
In den Städten wird über Naturschutz geschwafelt und jeder, der beim Nabu oder PeTa spendet, ist Naturschützer. In der Regel sind diese Personen nicht einmal in der Lage, ein Reh von einem Hirsch zu unterscheiden. Unsere Verbände - Jäger und auch Angler - betreiben eine Öffentlichkeitsarbeit, die schlichtweg ungeeignet ist, diesem Treiben auch nur ein wenig entgegenzutreten. Wir könnten schon mit unseren Pfunden wuchern. Sachkunde wurde in entsprechenden Lehrgängen erworben.
Bei Wolf ist es extrem deutlich. Er wird einfach zu einem Naturschutzsymbol hochstilisiert und bleibt unantastbar. Wer zu Hause ein Raubtier hält und es mit lebenden Warmblütern füttern würde, käme mit dem Gesetz in Berührung. Von Landwirten und Tierhaltern wird aber erwartet, dass sie Lebendfutter für den Wolf zur Verfügung stellen. Wird ein Wolf dann mal zu auffällig, bekommt er einen netten Namen (kurti...). So bleibt er doch selbst als Problemwolf einfach nett!

Den Wolf, der ja angeblich seinen angestammten Lebensraum in Mitteleuropa zurückerobert ( weiß eigentlich wirklich niemand, wie dieser Lebensraum vor 250 Jahren aussah?? - Und selbst in dem damaligen Lebensraum wurde er nicht mehr geduldet, weil die Schäden schlichtweg zu hoch waren!) soll die Landbevölkerung hinnehmen.
Der Wolf, der sich bei uns in diesem Lebensraum durchsetzt, kann gern bleiben. Zur Durchsetzung muss er aber lernen, das man sich nicht folgenlos von Nutztieren ernähren kann und das menschliche Siedlungen zu meiden sind. Zu große Rudel müssen reduziert werden.

Es wird interessant, wie die schleichende Enteignung von Grund- und Waldbesitzern hingenommen wird. Die nächsten Neuverpachtungen der Reviere zu plötzlich ganz anderen Preisen wird das zeigen. Ein früheres Rotwild Kernrevier kostete bei uns im Raum um die 100Euro/ha. Ich glaube kaum, dass das noch erzielbar ist, wenn in dem Revier ein Großrudel von Wölfen täglich einen Hirsch braucht. Die Flächeninhaber werden sich bedanken. Eine hinterhältige Enteignung findet hier statt.

Ein befreundeter Revierinhaber aus dem Vorharz - Luchsgeschädigt - erklärte mir neulich, das sein teures Revier ( vormals guter Reh und Muffelbestand, Rotwild ) mittlerweile fast nichts mehr abwirft. Wer wird zukünftig noch teure Reviere pachten, wenn er neben Pachtkosten, Hege, Reviereinrichtungen, Steuern für all das Geld dann zwei Rehe im Jahr erntet?

Zur Ausgangsfrage: Ja. Die Landbevölkerung wird von der Politik im Stich gelassen!
 
Registriert
21 Okt 2004
Beiträge
5.209
Interessant ist nur warum sich die mächtigen Bauernverbände nicht deutlicher gegen den Wolf positionieren....
 
Registriert
15 Jan 2015
Beiträge
585
Tenor: absoluter Artenschutz überlagert alle anderen Interessen.
Wenn es wenigstens echter Artenschutz wäre. Gleichzeitig wird doch dem Klimaschutz zu Liebe massenhaft Lebensraum zerstört. Da wird erwartet, dass sich bedrohte Arten zwischen Energiemais und Wasserkraftwerk wohlfühlen.
 
Registriert
5 Sep 2013
Beiträge
2.330
Interessant ist nur warum sich die mächtigen Bauernverbände nicht deutlicher gegen den Wolf positionieren....

Positionieren tut er sich ja, aber Politik ist ein Geben und Nehmen, auch für den Verband. Die Mehrheit der Mitglieder und die große Masse der Nutztierhalter ist hier einfach noch nicht betroffen. Zur Zeit kann man hier noch Kompromisse machen um andere Erfolge zu erzielen.

Gruss
Sauenglück
 
Registriert
18 Mai 2017
Beiträge
10
Das Problem wird wohl leider mit der zunehmenden Urbanisierung eher weiter zunehmen als abnehmen :/
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
125
Zurzeit aktive Gäste
645
Besucher gesamt
770
Oben