Anschuss verweisen

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30 Jan 2016
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Hallo,

vorneweg: bitte keinen Grundsatzdiskussion über Munition, richtige Nachsuche, richtige Ausbildung, etc..

Intensiviere gerade die Arbeit nach dem Schuss mit dem Hund. Durchs praktische Jagen hatte ich es jetzt 3x hintereinander, dass ich so gut wie keinen Ausschuss hatte (also bei 8x57 und 30.06, bleifrei alles unter 100m). Stücke gingen danach flüchtig Zeichnen war jedesmal eindeutig und alle Stücke lagen auch unter 100m.

Kennen dann alle: man ist sich sicher, geht zum Anschuss nach 15 min und sieht nix. Kein Schweiss, keine Haare, keine Bodenverwundung, Dämmerung kommt, man orientiert sich neu und dann ein Fluch auf den Lippen.

Ich würde nun gerne den Hund dahingehend ausbilden, dass er den Anschuss anzeigt. Muss kein Event sein, mir reicht ein Ablegen zur Orientierung. Danach Arbeit am Riemen.

DD ist 1,5 Jahre alt, VJP/HZP, nächstes Jahre VGP, mache u.a. VSwP nächstes Jahr auch und bin am Bringselverweiser dran. Hund ist mittlerweile jede Woche mehrfach auf der Jagd. Echte Nachsuchen natürlich gegen null bislang (bis auf Übungen), dafür 5 Totsuchen (Totsuche nenne ich mal alles unter 150m). Totsuche habe ich auch nur wegen der Thematik oben gemacht, gehört für mich nicht zur Ausbildung auf der Fährte (weil, ein Hund der nicht auf einer warmen Fährte arbeitet - nun ja...) .

Kenne nur einen Jäger der das Verweisen auch macht und war überrascht. Was haltet ihr davon Verweisen am Anschuss anzuzeigen?
 
Zuletzt bearbeitet:
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11 Mrz 2013
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Ich halte Verweisen für extreme wichtig. Deswegen wird bei jeder Fährtenarbeit auch das Verweisen eingebaut. Zudem habe ich den Hund zunächst einzeln im Verweisen ausgebildet.
Die "klassische" Schweißfährte ohne Vorsuche ist doch recht praxisfern finde ich, da oftmals das Auffinden des Anschusses/ Ausschusses sich als schwierig gestaltet.
Zur Ausbildung nimmst Du dir Schweiß, Deckenfetzen, Knochensplitter (mit dem Hammer Knochen kaputt schlagen, nur die nicht-spitzen nehmen) und legst sie aus. Dann läßt Du den Hund mit einem von Dir zu wählenden Kommando vorsuchen. Wenn er dann durch intensives Bewinden anzeigt, dass dort etwas interessantes ist, dann nimmst Du ihn mit "Lass sehen", "zeig her" o.ä. etwas zurück, guckst Dir das auch interessiert an und lobst/ belohnst den Hund ordentlich. Wenn der Hund versucht den Ausschuss zu fressen, nimmst Du ihn mit Gefühl etwas zurück.
Wenn Dich das Thema weiter interessiert guck Dir vielleicht mal das Buch von BORNGRÄBER an.

Horrido!
 
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Ich halte Verweisen für extreme wichtig. Deswegen wird bei jeder Fährtenarbeit auch das Verweisen eingebaut. Zudem habe ich den Hund zunächst einzeln im Verweisen ausgebildet.
Die "klassische" Schweißfährte ohne Vorsuche ist doch recht praxisfern finde ich, da oftmals das Auffinden des Anschusses/ Ausschusses sich als schwierig gestaltet.
Zur Ausbildung nimmst Du dir Schweiß, Deckenfetzen, Knochensplitter (mit dem Hammer Knochen kaputt schlagen, nur die nicht-spitzen nehmen) und legst sie aus. Dann läßt Du den Hund mit einem von Dir zu wählenden Kommando vorsuchen. Wenn er dann durch intensives Bewinden anzeigt, dass dort etwas interessantes ist, dann nimmst Du ihn mit "Lass sehen", "zeig her" o.ä. etwas zurück, guckst Dir das auch interessiert an und lobst/ belohnst den Hund ordentlich. Wenn der Hund versucht den Ausschuss zu fressen, nimmst Du ihn mit Gefühl etwas zurück.
Wenn Dich das Thema weiter interessiert guck Dir vielleicht mal das Buch von BORNGRÄBER an.

Horrido!

Danke, es ging mir um das Finden und Verweisen beim Anschluss, Aber im Prinzip trifft es ja auf jedes Verweisen zu.
 
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Mach mit dem Hund Verweiserbahnen. Also Punkte die der Hund verweisen soll, Schnitthaar, Schweiß, Deckenstücke, Knochen. Hast du einen intelligenten Hund, spar dir das auffällige Markieren. Spätestens nach dem dritten Verweiserpunkt rennt dein Hund dann nur noch von Markierung zu Markierung.

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z/7

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Danke, es ging mir um das Finden und Verweisen beim Anschluss, Aber im Prinzip trifft es ja auf jedes Verweisen zu.

Was Du meinst ist eine Vorsuche. Dafür ist Verweisen nicht schlecht als Ausbildungsbaustein, aber nicht zwingend erforderlich.
Kannst im Prinzip bei jedem echten Anschuß üben. Am besten übernacht stehen lassen. Kannst aber auch selbst einen gestalten wie schon beschrieben. Ich mach gern nekleine Fährte imAnschluß.
Hund ablegen, selbst etwas rumsuchen im relevanten Bereich aber offensichtlich erfolglos(Körpersprache), und dann mit dem Hund unter Beachtung der Windrichtung den Bereich systematisch abgehen. Dabei den Hund genau beobachten. Du wirst es sehen, wenn er Wind bekommt und zum Anschuß hinzieht. Loben und ablegen lassen. Selbst den Anschuß untersuchen. Manchmal sind das auch nur die Eingriffe, wenn es keinen Ausschuß gibt.
Bei den Schweißprüfungen ist der abzusuchende Bereich ca 30 m x 30 m.
 
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Hallo.

Tatsächlich redest Du von einer Vorsuche, welche bei vielen Nachsuchen (Todsuchen) zu Beginn der Arbeit ansteht. Mit Ausnahme von Kirrungen steht der Anschuss halt häufig nicht genau fest.
Im Rahmen der Vorsuche soll der Hund den Anschuss verweisen und die Fluchtfährte annehmen.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass viele Hunde im Rahmen der Ausbildung (JEP / HZP / VGP) Fährten üben, welche permanent Schweiß bieten. Dadurch wird dem Hund das später wichtige Verweisen quasi abtrainiert.
Vor diesem Hintergrund empfehle ich bei der Einarbeitung Schweiß lediglich ggfs am Anschuss und an 1-2 Punkten im Verlauf zu nutzen. Der Rest wird mit Fährtenschuhen gelegt.
Ich denke, dass Du das mit dem Hund noch hinbekommen kannst. Lass den Schweiß künftig bei den Übungsfährten weg. Den Anschuss wird er dann sicher mit einigen Übungen, wie oben beschrieben anzeigen. Achte auf die Windrichtung und lass ihn anschließend eine kurze Fährte arbeiten, damit er seine Erfolgserlebnisse im Anschluss hat.

wipi
 
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Hallo.

Tatsächlich redest Du von einer Vorsuche, welche bei vielen Nachsuchen (Todsuchen) zu Beginn der Arbeit ansteht. Mit Ausnahme von Kirrungen steht der Anschuss halt häufig nicht genau fest.
Im Rahmen der Vorsuche soll der Hund den Anschuss verweisen und die Fluchtfährte annehmen.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass viele Hunde im Rahmen der Ausbildung (JEP / HZP / VGP) Fährten üben, welche permanent Schweiß bieten. Dadurch wird dem Hund das später wichtige Verweisen quasi abtrainiert.
Vor diesem Hintergrund empfehle ich bei der Einarbeitung Schweiß lediglich ggfs am Anschuss und an 1-2 Punkten im Verlauf zu nutzen. Der Rest wird mit Fährtenschuhen gelegt.
Ich denke, dass Du das mit dem Hund noch hinbekommen kannst. Lass den Schweiß künftig bei den Übungsfährten weg. Den Anschuss wird er dann sicher mit einigen Übungen, wie oben beschrieben anzeigen. Achte auf die Windrichtung und lass ihn anschließend eine kurze Fährte arbeiten, damit er seine Erfolgserlebnisse im Anschluss hat.

wipi

danke, beschreibt mein noch "nicht aufgetretenes Problem" schon gut :biggrin:.
Obwohl etwas/immer mal Schweiss trainiert, Schleppe und Freiverlorensuche sehr gut läuft, BTR aus Zeitgründen noch nicht stattgefunden ha,t erwarte ich, dass konzentriertes "langsames" Arbeiten auf der Fährte "in Ruhe" Zeit in der Ausbildung braucht.

Bei der Fährte wollte ich allerdings eine Art Mix fahren. D.h. er soll dass Suchen, auf das ich ihn hinweise. Reine HF Fährte, "Prüfungsfährte", Fährtenschuh, Realitätsfährte. Wie beim Apportieren. Mein Hund soll alles bringen auf das ich ihn ansetzte (wobei das mit dem rohen Ei in der Stubendressur zu gewissen Diskussionen führte)

Hilfe zum Verweisen war von allen gut, danke!!
 
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Nimm frische Decken mit Lauf oder Decken und Pansen, suche einen typischen Winkel von der Kanzel zum Stück, schieß mit KW durch die Decken und fertige so einen realistischen Anschuss. Lass ihn so fertigen.
 
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Dieses Jahr wurde ich zu ein paar Nachsuchen gerufen die genau das erfordert hätten, was ihr beschreibt: ein Hund der zur Vorsuche ausgebildet wurde und den Anschuss verweist. Leider habe ich den nicht und eigentlich hätte ich die Nachsuche abgebrochen.Mein Glück war ein erfahrener HF der mich zufällig begleitet hatte und mein Hund. Um jetzt nicht ewige Romane zu schreiben sage ich es kurz: mein KLM mit Fährtenschuh ausgebildet findet seinen Anschuss ohne Ausbildung selbst. Ich glaube das der Verzicht von Schweiß bei den Übungen der Schlüssel war. Es ist schon unbeschreiblich wie sicher sich der Hund ist, auch wenn wir aufgrund verschiedener Umstände nichts sehen. Beim nächsten Hund werde ich das gezielt üben.
 
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18 Okt 2013
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Auch DD , 2.5Jahre VJP,VPS, VFsP

Vorsuche sowie Verweisen sind wichtig für eine gute Ausbildung. Wenn Du die VSwP oder besser die VFsP machen willst.
An der Prüfung bekommst Du ein Raster 30x30m den soll der Hund durch Vorsuchen Verweisen.
Ich habe meinen DD nur mit dem Fährtenschuh ausgebildet, dabei so wenig Schweiß wie möglich verwendet, ein oder zwei Verweiserpunkte auf der Wundfährte solange bis es sitzt, die zeigt er mir durch ablegen an. Bringt auch Ruhe in die Suche.
 

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