Insektenschwund...

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Horrido

....frei wirtschaftende Selbstständige wie Dachdecker , Maler , Zimmerleute , Elektriker uvam. bekommen bei einer wirtschaftlichen Schieflage oder bei schlechter Auftragslage " ----" soviel vom Staat (auch stillgelegte Hallen und Grundstücke werden nicht "gesponsort"), wenn sie Glück haben gibt es einen Aufschub oder Teilzahlungsangebote für die Steuerlast mit der andere " Wirtschaftszweige" in nicht zu verachternden Höhen sagen wir mal vorsichtig , "staatlich unterstützt werden " (man könnte auch subventioniert sagen, klingt aber nicht gut !)....

http://www.ardmediathek.de/tv/REPOR...rste/Video?bcastId=310120&documentId=50999848
....diesen Beitrag evtl. noch zum Abschluß ....:sad:
...diesmal versuche ich neutral zu wirken damit sich niemand angesprochen fühlt , Grüße+ WMH , Olli:cool:
 
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Wann will man endlich aufhören zu reden und anfangen zu handeln?

Wenn ich mir anschaue, wie heute in der Landwirtschaft mit Pestizieden umgegengen wird, da wird mir schleicht.

Ich komme selbst von einem Bauernhof, deshalb glaube ich, dass ich das heutige Handeln einigermaßen beurteilen kann.

Mit mechanischer Unkrautbekämpfung kennen die heutigen Landwirte sich kaum noch aus.

Jeder Acker auf dem etwas Kraut wächst, da wird heute erst einmal vor dem Pflügen alles totgespritscht. Wenn alles braun ist wird gepflügt oder getellert.
Frage heute mal einen Landwirt, was ein Vorschäler ist, das schaut der dich fragend an. Hat der noch nie gesehen!

Erklärung: So ein Vorschäler saß früher vor fast jedem Hauptflugschar, damit wurde die obere Erdschicht abgekratzt, wo das Kraut drin saß und direkt in die tiefe Furche transportiert. Dadurch saß das Kraut oder der Stoppel tief unter der Erde und verfaulte. Da wurde das Kraut nicht totgespritzt.

Mein einziger Kartoffelbauer im Revier pflanzt gerade Kartollfeln (ca. 30 ha). Wenn er fertig ist, geht es erst einmal los mit zum Spritzen. Der Boden wird versiegelt, damit ja kein Kraut wächst.

Wenn die Sauen die Versiegelung beschädigen, dann gib es Ärger!
Es geht auch ohne Spritzmittel. Man kann das Kraut auch mechanisch bearbeiten. Durch striegeln.
Mein Bauern, darauf angesprochen, wusste nicht einmal mehr was das für ein Teil ist.
Macht natürlich mehr Arbeit und kostet mehr Diesel, oder fahren die Trecker nicht mit Wasser? Könnte man manchmal denken!

Wenn man sich alles einfach machen will, muss man sich über die Konsequenzen nicht wundern!

Unsere Landwirte genießen einen besonderen Schutz, denn sie müssen ja die Bevölkerung ernähren. Mahlzeit!

TH
 
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TH, das ist wieder Wasser auf einige Mühlen, aber keine Lösung.
1. können 90% der Diskutanten nicht zwischen Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden unterscheiden.
2. ist die Agrarchemie - Lobby sehr stark und die Abkehr von Produktnamen, hin zu Inhalte verwirrt auch einige Anwender.
3. viele Mittel sind noch zu günstig, so dass mitunter "aus Vorsorge" gespritzt wir, das Betrifft Insektizide.
4. die mechanische Unkrautbekämpfung, keine Ahnung, ob eine Herbizid Dusche, oder 5x striegeln "bekömmlicher" für den Junghasen auf diesem Acker sind???
Wenn ich mir das Bodenleben auf pfluglos bewirtschafteten Flächen im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten ansehe..., aber der pfluglos wirtschaftende braucht im Frühjahr Totalherbizid.
Horrido
 
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TH, das ist wieder Wasser auf einige Mühlen, aber keine Lösung.
1. können 90% der Diskutanten nicht zwischen Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden unterscheiden.
2. ist die Agrarchemie - Lobby sehr stark und die Abkehr von Produktnamen, hin zu Inhalte verwirrt auch einige Anwender.
3. viele Mittel sind noch zu günstig, so dass mitunter "aus Vorsorge" gespritzt wir, das Betrifft Insektizide.
4. die mechanische Unkrautbekämpfung, keine Ahnung, ob eine Herbizid Dusche, oder 5x striegeln "bekömmlicher" für den Junghasen auf diesem Acker sind???
Wenn ich mir das Bodenleben auf pfluglos bewirtschafteten Flächen im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten ansehe..., aber der pfluglos wirtschaftende braucht im Frühjahr Totalherbizid.
Horrido

Die Wahrheit ist aber, dass wir von allem viel zu viel produzieren!
Und dann wird gejammert, dass die Produkte nichst kosten.

Bei uns wandern ganze Ernten (Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben) in die Biogasanlagen. Da würde es absolut keine Rolle spielen, "ob in der Zukerrübe ein Wurm stecken würde", etc.

Ich behaupte mal, wenn man ernstahft wollte, könnte 50 % jeglichen Spritzmittels einsparen und die Bauern würden es nicht einmal merken, wenn sie es nicht wüsten.

TH
 
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Ohne jetzt wieder die Diskussion befeuern zu wollen:

Auf jeden Fall gibt es schonmal einen wesentlichen Unterschied.

Die mechanische Feldbearbeitung findet lokal auf dem jeweiligen Feld punktuell statt. Das Unerwünschte Beikraut wird an einer Stelle weg gekratzt, fertig. Den Bachflohkrebs nebenan im Bach oder die Heuschrecke auf der Wiese nebenan juckt das nicht.

Spritzmittel bergen dagegen immer die Gefahr, nicht nur punktuell am Einsatzort zu wirken, sondern ins Ökosystem zu streuen.
Sie können abdriften , ins Grundwasser gelangen und gefressen durch Tiere eine gesamte Nahrungskette durchwandern.
 
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Nee Perdi, wir haben nicht mehr 1955, als man mit dem Gespann da gestriegelt hat wo es nötig war. Bei den heutigen Arbeitsgeschwindigkeiten wird entweder mechanisch eingewirkt, oder nicht. Aber wenn, dann der gesamte Schlag. Entweder-oder... Entscheidung bitte jetzt treffen.

Horrido
 

steve

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Es ist ja immer ein Tappen im Dunkeln, man weiß es ja schlicht nicht woran es liegt. Meines Erachtens wäre die Politik wahrscheinlich geschlossen dabei die Bedingungen zu schaffen, dass sich Hase, Rebuhn, Kibitz und Co. wohl fühlen, wenn es (nur) um irgendwelche Chemikalien geht.

In meiner Heimatgemeinde pflügt heute niemand mehr. Anfang der 90er sind wir noch zur Treibjagd über Sturzäcker gelaufen; nirgends lagen so viele Hasen wie dort. Hase, Fasan und Rebhuhn waren deutlich zahlreicher. Könnte schon sein, dass es damit zusammenhängt. Denn wie oben schon geschrieben: Klar erwischt es bei der mechanischen Bearbeitung auch Gelege oder Jungwild. Aber die Hecke nebenan (wenn der Bauer sie noch nicht gerodet hat) bleibt unberührt.
 
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ich habe das Glück, dass mein bester Freund und langjähriger Weggefährte, Mitpächter und jagdlicher Begleiter ein passionierter Landwirt (Pflanzenbau) mit Studium ist. Was wir diskutieren, auf seinen Flächen stehend, was dieser Mann abwägt und wie viel Gedanken Er sich macht, was besser für die Natur ist...(sicher auch viele andere;-))


einen Tod müssen wir sterben, aber Ihr solltet bedenken mit welchen Arbeitsbreiten, bei welchen Geschwindigkeiten heute Landwirtschaftliche Flächen bearbeitet werden... da kommt nur noch wenig weg...

Horrido
 
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Nee Perdi, wir haben nicht mehr 1955, als man mit dem Gespann da gestriegelt hat wo es nötig war. Bei den heutigen Arbeitsgeschwindigkeiten wird entweder mechanisch eingewirkt, oder nicht. Aber wenn, dann der gesamte Schlag. Entweder-oder... Entscheidung bitte jetzt treffen.

Horrido

Wir wollen ja nicht zurück zu Pferd und Einscharpflug!

Schauen wir für die Insekten mal in die Zukunft:

Die Digitalisierung 4.0 wird in der Wirtschaft in den nächsten 10 Jahren massenhaft "einfache" Arbeitskräfte vernichten. Die Arbeitslosenzahlen werden in die Höhe schießen.
Was sollen die Leute alle zu hause machen? Auf das nächste bedingungslose Grundeinkommen am Monatsende warten?

Deutschland und auch andere Industriestaaten werden an einem Überfluss von billigen Arbeitskräften leiden.

Wenn man dann die Unkrautvernichtungsmittel ein wenig teurer macht, wird die mechanische Unkrautbeseitung durch Menschenhand bald wieder konkurrenzfähig sein.

Das hilft dann den Isekten und vielen anderen Tieren und Pflanzen. Hoffentlich halten die noch so lange durch!

TH
 
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im ersten Teil Deines Posts bin ich bei Dir:thumbup: im zweiten nicht, wer sollte eine Hacke in die Hand nehmen? Heute leiden die meisten unter "Rundholzallergie" d.h. Sie fassen keine Stiele an...

Horrido
 
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Moin

Zu dem Wurm in der Biogasrübe, wenn da Würmer drin sind, wachsen weniger Rüben auf dem Hektar und haben weniger Energie.
Dafür zahlt aber eine Biogasanlage, viel Energie. Also möchte der Anbauende gerne viel Energie in den Rüben haben (€/t steigt) und da dann möglichst viel von (t x €).
Wobei ich hier nicht den Biogasanlagen das Wort reden möchte, als sinnvoll erachte ich diese nicht.


Waidmannsheil

Meetschloot
(Zufrieden mit der Entscheidung auf Biolandbau umzustellen)
 

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