Ich greife mal ein paar Seiten zurück und frage provokant: Warum ist der Hund kein Verbrauchsmaterial? In meinem Jägerleben habe ich schon 5 DD ausgebildet, bejagt und mich von ihnen trennen müssen. Erst im Februar wieder von einer Hündin mit mehr als 320 VGP-Punkten. Erfolge, Unfälle, Narben (manche gemeinsam), Erinnerungen, manchmal auf Zelluloid gebannt, mal ein paar Worte auf dem Brett der Trophäe....
Jagende Hunde verschleißen im Gelenk, Muskel, Herz-Kreislaufsystem und und und...
Wir paaren an und reden von Zuchtmaterial und ich kann daran auch nichts verwerfliches finden, immerhin selektieren Züchter, damit Jäger nur gesunde Hunde kaufen können sollten... es sei denn, und hier kommen wir zum Kern, die Nutzer des Wortes Verbrauchsmaterial meinen es im Sinne eines Wegwerfartikels. Das aber ist was ganz anderes. Man kann seinen Bagger lieben wie andere ihren Low Rider oder eine Edelbüchse. Trotzdem muss man sich bei aller Pflege und Liebe zum Gerät entscheiden: Straße, Wald oder Vitrine!
Hunde zu versichern, zeugt nicht von Liebe zum Tier sondern von ökonomischen Überlegungen. Jagdhunde zu lieben bedeutet nicht, auf das "Voran!" in Eis und Schnee und Dornen zu verzichten, wohl wissend, dass er dabei sterben kann, wenn er an die eine kranke Sau gerät, die im Buch des Lebens ihm zuordnet wurde. Aber trotzdem ist es Augenwischerei, bei jagenden Hunden nicht von Verbrauchsmaterial zu reden. Werkzeuge erschöpfen sich. Das ist bei guten Hunden wie bei guten Messern. Gute Läufe haben eine Seele und selbst die ist irgendwann hinüber. Alles andere ist Romantik und oder Augenwischerei.