Jagdhaftpflicht - Versicherungssumme wie hoch abschließen?

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Zum Glück ist mir noch nie etwas passiert, seit ich auf die Jagd gehe.

Dennoch ist die Jagdhaftpflicht immer wieder eine wichtige Sache, die man gut abwägen sollte.

Ich habe derzeit eine Deckungssumme von 6 Millionen.

Wie seht ihr das? Braucht man mehr?

Klar, jede Versicherung sagt da immer ja - aber was ist realistisch?

Hunde hab ich leider keine, das fällt schon mal weg.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Zum Glück ist mir noch nie etwas passiert, seit ich auf die Jagd gehe.

Dennoch ist die Jagdhaftpflicht immer wieder eine wichtige Sache, die man gut abwägen sollte.

Ich habe derzeit eine Deckungssumme von 6 Millionen.

Wie seht ihr das? Braucht man mehr?

Klar, jede Versicherung sagt da immer ja - aber was ist realistisch?

Hunde hab ich leider keine, das fällt schon mal weg.

"Kommt drauf an".
Mir hat unser Versicherungsspezi (der keine Jagdhaftpflicht anbietet) mal ausgerechent was da so an Schadenssumme herumkommen kann wenn man einen jungen Menschen zum Invaliden schiesst. Hab mich dann für 15 Mio entschieden.

Sind auch nur 17€ Unterschied im Jahresbeitrag (6 Mio <-> 15 Mio). Das macht den Bock nun wirklich nicht fett :)
 
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Sobald man einen oder mehrer Jagdhunde hat, die über diese Versicherung abgedeckt sind, sind in meinen Augen 15 Mio. das Minimum.
Ohne Hunde sollten 3 oder 6 Millionen ausreichen - aber man weiß ja nie.
 
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Sobald man einen oder mehrer Jagdhunde hat, die über diese Versicherung abgedeckt sind, sind in meinen Augen 15 Mio. das Minimum.
Ohne Hunde sollten 3 oder 6 Millionen ausreichen - aber man weiß ja nie.

Ob einer oder drei Hunde ist imho vollkommen wurscht; mir ist bislang überhaupt lediglich von einem (Jagd-)Haftpflichtfall berichtet worden, bei dem die Schadenssumme über den 6 Mios lag - und der kam nicht im Zusammenhang mit einem/mehreren Hund/en zustande...
 
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Schäden die einem bekannt sind oder von denen berichtet wurde, zeugen niemals von den Schäden, die trotzdem in einer nie dagewesenen Höhe passieren könnten...

Wenn meine beiden Hunde hintereinander herrennen und auf einer Straße einen Verkehrsunfall verursachen, bei denen 2 gutverdiende Familienväter verunfallen, dann will ich nicht 20€ im Jahr zu wenig bezahlt haben, weil ich nicht die höhere VersSumme bezahlen wollte...
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Sind auch nur 17€ Unterschied im Jahresbeitrag (6 Mio <-> 15 Mio). Das macht den Bock nun wirklich nicht fett :)

Für dich nicht, für die Versicherung schon. Damit verdient sie das meiste Geld. Am Ende schließt jeder von uns nach Bauchgefühl ab womit er sich wohlfühlt. Das ist auch gut so, wir schlafen besser.

Aber die Versicherungen rechnen ganz genau. Sehr hohe Haftpflichtschäden sind in Deutschland so selten wie der Lotto Hauptgewinn. Das deutsche Recht kennt immense Summen wie in Amerika nicht.

Googel mal nach Beckscher Schmerzensgeldtabelle. Da sind Schadenersatzsummen aufgelistet.
 
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Gelöschtes Mitglied 18527

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Für dich nicht, für die Versicherung schon. Damit verdient sie das meiste Geld. Am Ende schließt jeder von uns nach Bauchgefühl ab womit er sich wohlfühlt. Das ist auch gut so, wir schlafen besser.

Aber die Versicherungen rechnen ganz genau. Sehr hohe Haftpflichtschäden sind in Deutschland so selten wie der Lotto Hauptgewinn. Das deutsche Recht kennt immense Summen wie in Amerika nicht.

Googel mal nach Beckscher Schmerzensgeldtabelle. Da sind Schadenersatzsummen aufgelistet.

Mir macht da eher der Verdienstausfall sorgen als das Schmerzensgeld. Wenn du einen verheirateten 30 jährigen Akademiker wegknallst sind schonmal gut 3-4 Mio. Euro alleine für den Verdienstausfall weg.

Und damit sich niemand, wie ich, extra einen Beck Online Account anlegen muss nur um an die Information mit dem Schadenssersatz zu kommen:

Ein Mann (selbstständiger Handwerksmeister) wurde durch eine Schussverletzung Querschnittsgelähmt (unterhalb Brustbereich), Mastdarm- /Blasenlähmung, fehlende Sexualfunktionen, 7 Monate stationärer Aufenthalt, 100% Erwerbsminderung.
Das waren ~180.000€ Schmerzensgeld. Ist in der Tat eigentlich wenig verglichen mit dem Martyrium.

Dazu kommen für Dich dann aber noch der Erwerbsausfall den Du zahlen musst.

Also mit 6 Mio biste da schnell hart an der Grenze. Und das ist nur eine (1) Person. Wenn jetzt der (Jagd-)Hund vor ein voll besetztes Auto rennt und das fährt mit 130 km/h gegen nen Baum kannste Dir gleich nen Strick nehmen.
 
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JEF

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Reicht die Versicherungssumme um Schäden Dritter zu decken? Falls nein, haftet ihr mit eurem Privatvermögen.

Ihr könnt in eure Überlegungen auch einen möglichen zweiten Blickwinkel einbeziehen - werdet IHR SELBST geschädigt und der Verursacher hat vielleicht noch einen Vertrag mit der unsäglichen gesetzlichen Mindestdeckung (1 Mio.€ für Personenschäden), wird derjenige wohl schnell die Finger heben. Dann könnte jedoch die eigene Forderungsausfalldeckung greifen, die dann in Höhe der eigenen abgeschlossenen Versicherungssumme einsteht.

Alles allerdings (hoffentlich) nur theoretisch relevant. Ich persönlich halte es trotzdem so - die Preisunterschiede zur maximalen Versicherungssumme sind meist "gering" und deutlich günstiger als eine Schachtel Patronen. Für mich stellt sich diese Frage schlichtweg nicht. Höchstsumme. Fertig. Nächstes Thema.
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,

nur mal als Hinweis:
"Schaden" i,S. v. Schadenersatz im Haftpflichtfall ist weit mehr als nur das in der Beck'schen Tabelle aufgeführte Schmerzensgeld.
Bei Personenschäden sind über das reine SchmGeld hinaus noch die Krankenhauskosten und Arztkosten, die Pflegekosten, der Verdienstausfall, der Rentenausfall, die gegnerischen Anwalts- und Gerichtskosten u.v.m. zu berücksichtigen.
Und zwar bis zum Lebensende des Geschädigten, soweit die nach dem Schadenereignis eintretenden Beeinträchtigungen auf dieses zurückzuführen sind.
Immer mal wieder wird eine Schmerzensgeldrente ausgeurteilt, d.h. die geschädigte Person bekommt monatl. bis zum Lebensende einen Betrag x zuerkannt. Gerade solche Schäden treiben die Schadenaufwendungen der Versicherer hoch und erscheinen natürlich nicht in den Medien.

Eine Versicherungssumme kann man niemals wirklich genau empfehlen.
Mal ein Bsp. aus meinem Berufsleben:
Ein junger Mann machte in einer Fensterfabrik ein Praktikum und rauchte in der Pause dort, wo nicht geraucht werden durfte. Ein Kollege schwatzte ihm die letzten Züge aus dem Glimmstengel ab und warf die Kippe achtlos weg, es entstand ein Brand, bei dem allein ein Sachschaden von über 6 Mio DM entstanden war.
Der junge Mann hatte eine Haftpflicht-Versicherungssumme von 1 Mio.DM...:sad:.
Die Diskussion über eine Verantwortlichkeit des jungen Mannes will ich nicht führen (obgleich juristisch sehr interessant ;-)) Ich will nur mal beschreiben, was so alles zu welchen Schäden im Privathaftpflichtbereich führen k ö n n t e .
 

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