World Championship Deutsch Kurzhaar

Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
32
Letztes Jahr waren bei der “World Championship Deutsch Kurzhaar” in Nis 12 Laender vertreten:
Holland, Belgien, Frankreich, Spanien, Portogal, Italien, Rumaenien, Tschechien, Bulgarien, Serbien, Kroatien und Ukraine.
Deutschland fehlte oder vielmehr es war nur indirekt vertreten durch Francisco Guzmán, den Vizepraesidenten des Weltverbands Deutsch Kurzhaar der gleichzeitig Praesident des spanischen Kurzhaar Club ist.

Ich glaube auch dieses Jahr war Deutschland nicht dabei.
Ich habe im Internet nichts in dts. Sprache ueber diese Weltmeisterschaft gefunden.

Meine Frage: interessiert es die dts. Zuechter denn nicht? Und warum nicht?
Immerhin sind das offizielle FCI Pruefungen. Jedes Land darf nur eine kleine Zahl von Hunden melden und diese werden vorher aus den Besten der Besten ausgesucht. Also keine kleine Wald-und-Wiesen-Pruefung ohne Bedeutung.
Ich habe schon verstanden daß die Pruefungen in Deutschland anders sind, weil man dort neben Feldsuche und Vorstehen viele andere Sachen bewertet und daß es um die jagdliche Eignung der Hunde geht, nicht um hundlichen Rennsport.
Aber trotzdem verstehe ich nicht warum man einen Weltverband gruendet, eine Weltmeisterschaft veranstaltet und dann ausgerechnet das Ursprungsland der Rasse nie oder selten mitmacht.
Weiß jemand eine Erklaerung?
 
Y

Yumitori

Guest
@ silvano -
guten Tag,
ich weiß keine Erklärung und bedaure die Abwesenheit dt. Züchter auch. Es k a n n allerdings sein, dass die Züchter oder der Dachverband die Prüfungsanforderungen des Championships zu wenig an die deutschen Ausbildungsziele angelehnt ansahen und deshalb nicht ein Hund gemeldet wurde.Wobei i c h die Prüfungsanforderungen nur der deutschen Prüfungen kenne, aber auch die manchmal engstirnigen Ansichten einiger Züchter.Ich habe selbst früher DK im eigenen Revier geführt (Mittelgebirge), nur wenige andere Rassen sind so elegant und weiträumig in der Suche - aber d a s ist vielleicht auch ein Grund - unsere heutigen Reviere sind oft zu klein und die Niederwildbesätze so gering, dass man zwar gerne erstklassige Hunde hat, sie aber nirgendwo - oder jedenfalls nur noch selten - jagen können, wie es ihnen angewölft ist.
Einen herzlichen Gruß nach Italien
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
32
Bedeutet das – uebertrieben gesagt - nicht, daß die Kurzhaar aus Deutschland irgendwann die Bezeichnung Vorstehhund aus dem Namen streichen muessten weil sie in der Praxis kaum noch am Federwild arbeiten koennen und deshalb in der Selektion nur noch relativ wenig Wert auf diese Faehigkeit gelegt wird?

Wenn man sieht wieviele Laender an der Weltmeisterschaft teilgenommen haben muss man außerdem annehmen, daß der Kurzhaar in all diesen Nationen hauptsaechlich fuer die Feldsuche gezuechtet wird, nicht als Allrounder.
Bei uns werden jedes Jahr gut doppelt so viele Kurzhaar geboren wie in Deutschland. Wenn aehnliche Zahlen fuer die anderen Teilnehmerlaender gelten wird der Genpool der Allrounder immer kleiner. Das kann doch nicht im Sinne des Ursprungslands der Rasse sein?
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,
@ silvano -

ich weiß nicht wirklich, ob diese Befürchtung stimmt. Aber ich bin sicher, dass die Niederwildbesätze in den sog. "alten Bundesländern" (also nicht die Länder der ehemaligen "DDR") immer geringer werden, was aber ganz bestimmt nicht an der Bejagung liegt. Dass ein DK überwiegend ein Vorstehhund ist, sehe ich durchaus auch - aber das sog. "alte Leithundblut" verschwindet wohl immer mehr aus manchen Blutlinien.
Ich habe mit sehr viel Interesse gelesen, was im v. @ Dierwes verlinkten Artikel stand und was der italienische Jäger von seinem Hund erwartet, offenbar ganz andere Dinge, als wir hier in Deutschland.
Natürlich ist die Jagd kein Gehorsamswettbewerb - aber wenn hier in D ein Hund zu wenig Gehorsam zeigt, so ist er allzu oft schneller vom Auto überfahren, als man denkt.

Ich führe aus vielen Gründen derzeit keinen Hund - aber ich habe kein eigenes Revier mehr und würde allein deshalb keinen DK führen wollen, weil ich den Hund so, wie es seinen Anlagen entspricht, nicht jagen und arbeiten lassen kann.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
32
Ich habe mal gehoert, daß man in Deutschland nur 1000 m geradeaus gehen muss und steht an einer Straße.
Ist vielleicht uebertrieben, aber wahrscheinlich habt ihr sehr viel mehr Straßen und darauf Verkehr als wir. Dann ist Gehorsam bestimmt wichtig.
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.893
Kann es sein, dass italienische HF das Prinzip der Bindung und die Führigkeit eines Hundes nicht kennen? Bei Frau Middelhaufe liest es sich so zwischen den Zeilen heraus. Der Grund könnte im Reviersystem liegen. Wir jagen mit Grenzen in Pachtrevieren und der Italiener, wenn ich es recht erinnere, jagt nach Lizenzsystem, also in Konkurrenz zu anderen Jägern im gleichen Gebiet. Da kann ich mir vorstellen, dass man Hunde sucht, die als Fernaufklärer grad noch sichtig am Horizont die letzte Lerche vorstehen.
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,
@ silvano -
das mit den1000 Metern ist vielleicht wirklich übertrieben - aber die wirklich großen Flächenjagden sind wirklich durch allerlei Straßen zerschnitten und der Aufwand, einen DK oder DD,DLoder PuPo zu einem "Allrounder" auszubilden ist dermaßen hoch, dass viele Jäger a u c h aus Angst, den Hund zu verlieren, ausdrücklich auf eine kurze Suche hinarbeiten bzw. züchten.

@Alg_de - und @silvano-
soweit ich weiß, stimmt das mit dem Lizenzsystem in Italien - das ist eben die direkte Bindung des Jagdrechts an Grund und Boden.
Die gibt's bei uns zwar auch (Jagdgenossenschaften), dann aber kommt noch das Jagdausübungsrecht als Hürde.


Was mich interessieren würde - ich kenne aus eigener Erfahrung nur die Brackenjagd und die Bockjagd aus Südtirol - wie das bei einer (als Beispiel) Rebhuhnjagd in Italien aussieht:
Der Hund des Jägers A steht vor, wer darf das vermeintliche Wild heraustreten bzw. beschiessen ? A als Hundeeigentümer oder der Jäger, der am nächsten dran steht ?
 
Registriert
15 Okt 2011
Beiträge
7.718
Das bedeutet, dass es hier sehr spannend/lustig werden kann auf mindestens 30+ Seiten.

Gesendet von meinem F5321 mit Tapatalk
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
32
Kann es sein, dass italienische HF das Prinzip der Bindung und die Führigkeit eines Hundes nicht kennen? Bei Frau Middelhaufe liest es sich so zwischen den Zeilen heraus. Der Grund könnte im Reviersystem liegen. Wir jagen mit Grenzen in Pachtrevieren und der Italiener, wenn ich es recht erinnere, jagt nach Lizenzsystem, also in Konkurrenz zu anderen Jägern im gleichen Gebiet. Da kann ich mir vorstellen, dass man Hunde sucht, die als Fernaufklärer grad noch sichtig am Horizont die letzte Lerche vorstehen.

Ich bin erstaunt, daß hier wohl niemand den Film zu diesem Thema kennt.
Bei uns ist vor kurzem die ital. Version davon erschienen, wo zuerst das dts. Jagdsystem erklaert wird und dann die Discussion mit dts., oester. und den ital. Richtern-Zuechtern kommt.

Vor allem unsere drahthaaristi (Drahthaar Fuehrer) sind begeistert, weil viele lieber nach dts. Vorbild ausbilden und fuehren so gut das geht. Die kurzhaaristi sind nicht so erfreut, weil der Film zeigt wie wir den Kurzhaar zu einem zweitklassigen Pointer machen.

Zu Ihrer Frage: Ja Bindung und Fuehrigkeit ist so eine Sache. Fuer Fuehrigkeit haben wir nicht einmal ein passendes Wort. Es wird oft einfach mit Gehorsam uebersetzt oder mit Verbindung waehrend der Jagd. Beides trifft aber nicht richtig was das dts. Wort bedeutet, glaube ich. Das zeigt schon, daß wir das Konzept nicht so kennen.

Konkurrenz zu anderen Jaegern gibt es nach meiner Erfahrung eigentlich nur am Tag der Jagderoeffnung und nur in bestimmten Zonen, wenn da jeder Vorstehhundfuehrer seinen ersten Fasan oder der Laufhund-Meutefuehrer seinen Hasen schießen will. Danach wird es ruhiger. Es hat nicht jeder jedes Wochenende Zeit jagen zu gehen.

In einem ATC (Jagdzone) von 60000 – 100000 Hektar kann man sich dann gut aus dem Weg gehen. Selbst wenn man mit ein, zwei Freunden mit Vorstehhunden zusammen jagen geht, sucht sich jeder sein Gebiet aus und nach ein paar Stunden trifft man sich wieder am Auto.
Im Vergleich zu Deutschland, wo der Jaeger sein ganz eigenes Revier hat ist es bei uns ab 1. Oktober natuerlich trotzdem ziemlich voll, weil dann die Meutejagd auf Wildschweine 3 Tage die Woche passiert und wo die jagen koennen wir mit den Vorstehhunden nicht mehr hin.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
32
Moin,
@ silvano -
das mit den1000 Metern ist vielleicht wirklich übertrieben - aber die wirklich großen Flächenjagden sind wirklich durch allerlei Straßen zerschnitten und der Aufwand, einen DK oder DD,DLoder PuPo zu einem "Allrounder" auszubilden ist dermaßen hoch, dass viele Jäger a u c h aus Angst, den Hund zu verlieren, ausdrücklich auf eine kurze Suche hinarbeiten bzw. züchten.

@Alg_de - und @silvano-
soweit ich weiß, stimmt das mit dem Lizenzsystem in Italien - das ist eben die direkte Bindung des Jagdrechts an Grund und Boden.
Die gibt's bei uns zwar auch (Jagdgenossenschaften), dann aber kommt noch das Jagdausübungsrecht als Hürde.


Was mich interessieren würde - ich kenne aus eigener Erfahrung nur die Brackenjagd und die Bockjagd aus Südtirol - wie das bei einer (als Beispiel) Rebhuhnjagd in Italien aussieht:
Der Hund des Jägers A steht vor, wer darf das vermeintliche Wild heraustreten bzw. beschiessen ? A als Hundeeigentümer oder der Jäger, der am nächsten dran steht ?


Federwildjagd mit Vorstehhund ist normalerweise so, daß man allein mit seinen 1-3 Hunden durch die Zone geht.
Wenn aber 2-3 Jaeger gemeinsam gehen, sollen ihre Hunde auch zusammenarbeiten. Rebhuehner sitzen meist als Gruppe und die Hunde stehen die Gruppe dann gemeinsam vor. Meistens geht ein Jaeger langsam zu den Hunden und macht die Voegel hoch, wenn sie nicht schon von selbst auffliegen. Dann schießt jeder der Jaeger. Nahe genug dran ist eigentlich jeder, weil man doch mit den Hunden geht. So kenne ich das jedenfalls.
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.893
Anhang anzeigen 54086

Verbandszuchtprüfungsordnung Paragraf 11 (5)

http://jghv.de/images/Dokumente/JGHV_VZPO_2011.pdf - hier kann man es als PDF laden. Und wenn Du eine gute Übersetzung für Führigkeit suchst, dann ruf Herrn Gallo Zeffiro an. Der wird es sinnvoll ins Italienische übersetzen können.

http://www.drahthaarzeffiro.it/nuova_pagina_1.htm

Ich könnte Dir nur irgendwelchen Unfug anbieten... irgendwas mit Duce... ������ Dierwes hat 30 Seiten geordert. Wenn die nicht drin sind, werden dies Foristi am PC fett und die Führigkeit erschöpft sich dann im Blick zum Kühlschrank.

Wieso tauscht die Software die zwinkernde Grinsebacke aka Smily gegen 6 Fragezeichen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.974
In Deutschland ist es üblich Jagdhundeprüfungen abzuhalten, um gutes Jagdhundezuchtmaterial zu selektieren. In anderen Ländern driften die Hundeprüfungen desöfteren mal in Hundesport ab. Die DK-Leute haben mit Derby, Solms, VGP und den IKP und Kleemannprüfungen satt und genug Prüfungen, um gute Jagdhunde zu selektieren. Zumal auf der IKP und Kleemann alle wichtigen internationalen Zwinger vertreten sind. Da ist so eine DK-Weltmeisterschaft entbehrlich. Und wer denn eine wirklich jagdlich interessante Prüfung führen will, der führt die St.Hubertus, das ist eine wirklich jagdnahe Prüfung!
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
160
Zurzeit aktive Gäste
543
Besucher gesamt
703
Oben