In Bezug auf den Drahthaar haben Sie recht, da gibt es zwischen unseren Laendern Kontakte und Zusammenarbeit, Seminare, zum Beispiel mit Uwe Heiss.
Ob es in der Zucht und Leistung allgemein aber keine Unterschiede gibt?
Ich zitiere (uebersetzt) Marco Prandini, Vorstandsmitglied des ital. Drahthaar Club:
”Auch die Zucht ist bei uns sehr, vielleicht zu sehr, an diese (d.h. die ital.) Prüfungen gebunden, die dem Ansehen gewisser Hunde dienen und den Bekanntheitsgrad des Züchters und Profiausbilders erhöhen sollen. Dabei sind nur wenige der teilnehmenden Hunde auf Dysplasie getestet und niemand prüft ihr Gebiss genau.
Wenn du hier bei uns einen Welpen kaufst, was kannst du über seine Eltern erfahren, die Wurfgeschwister, die Anlagen, die Fehler, die es in jedem Wurf gibt? Niemand weiß irgendetwas darüber auszusagen, weil es kein öffentlich einsehbares Register gibt, in dem man nachschlagen könnte, wie der Hund ist, woher er kommt und was aus ihm wird. Es existiert oft auch kein echtes Zuchtprogramm, sondern meistens eher der Wunsch, Welpen zu verkaufen und das war's dann. Rufe in irgendeinem Moment gewisse Züchter an, und sie werden immer, immer einen Welpen zum Verkauf bereit haben. Kaum einer wird dir sagen, dass er zur Zeit keinen Nachwuchs hat und dich bitten, in sechs Monaten wieder anzurufen, weil er dann einen besonderen, geplanten Wurf erwartet."
In Bezug auf den Kurzhaar ist Frau Ingeborg aus Main Franken sehr aktiv, sie ist wohl oft in Italien, hilft Hundefuehrern und uebersetzt fuer sie bei Pruefungen in Deutschland. Aber wer sonst?
Ich zitiere noch einmal, jetzt Dr. Fernando Capelli vom ital. Kurzhaar Club.
”Die DD machen eine Prüfung nach dts. Art, mit Wasserarbeit, Schleppen usw. Mit dem DK sind wir noch nicht so weit, und ich weiß auch nicht, ob wir je ankommen, denn es wurden ja schon diverse Versuche unternommen und Konzepte für Prüfungen entworfen, um uns mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber aus diesem oder jenem Grunde ist die Sache dann immer geplatzt. Wenn tatsächlich etwas realisiert wurde, dann auf einem sehr bescheidenen Niveau, man könnte fast sagen auf privater Ebene und es hat keinen großen Erfolg gehabt - wie alles, was man nur improvisiert und nicht gut macht. Man hat damit nicht das Interesse der ital. Hundeführer wecken können. Die DD Leute neigen auch eher zu diesen Prüfungen, denn wer einen DD wählt, tendiert schon von vornherein zu einem Hund, der eben für Prüfungen nach dts. Art geeignet ist.
Der Kurzhaar ist generell ein mehr verfeinerter Hund, mit mehr Nuancen, und wer den DK wählt, wählt ihn gerade deshalb, nicht weil er gut bei der Nachsuche oder Wasserarbeit ist. Obwohl es sich bei den beiden Rassen sozusagen um Cousins handelt, die durchaus ähnlich sind, wird die Entscheidung für die eine oder die andere Rasse doch schon von den Prüfungen bestimmt, an denen man später teilnehmen will."