Das ist unsere Generation. Alles wird bis zum Exitus ausgereizt und über alle verfügbare Medien weiterverbreitet. Das nimmt irgendwann Ausmaße an, die sich nicht mehr kontrollieren bzw. korrigieren lassen. Das gabs früher nicht. Aber C&R gabs früher auch schon.
Ich habe vor etwa 25 Jahren angefangen zu angeln. Ich habe anfangs überwiegend und am liebsten in den Rheinbuhnen auf Weisfisch geangelt. Sicherlich habe ich auch schon einige LKW- Ladungen Fische gefangen (und teils auch bewusst und vorsätzlich schonend zurückgesetzt, weil ich diese Fische nicht essen, sondern nur fangen wollte). Das ist wie beim Jagen, eine Passion, eine Art von Sucht. Wer einmal eine Barbe von 10 Pfund an der Fiederrute durch den Rheinstrom gedrillt hat, der weiß was das für eine Freude ist. Ja, das machte ich weil es mir Spaß machte bzw. macht. Ich angelte (anfangs) nur aus Spaß und nicht zum Nahrungserwerb. Das mit dem Nahrungserwerb kam erst etwas später dazu, als ich das Barsch & Zanderangeln für mich entdeckt hatte.
Leider neigen Jäger dazu (genau wie Tierschützer/rechtler), sich als höchste moralische Instanz aufzuführen. Die Haustür, vor der man allerdings kehren sollte, ist nicht allzu weit entfernt. Wir schießen Krähen - klar, nur weil wir das Niederwild schützen wollen, nicht weils uns Freude bereitet:roll:. Wir schießen Nutria, Waschbär, Marderhund und Füchse - klar, weil wir nur auf den Balg aus sind, nicht aber weils uns Freude bereitet:roll:. Es gibt unbestritten einen "positiven Nebeneffekt" bei der Jagd auf die genannten Arten, allerdings wage ich jede Wette, dass man keinen hier jemals zu einer Jagd prügeln musste. Wir jagen in erster Linie, weils uns Freude bereitet. Ich angel auch in erster Linie, weils mir Freude bereitet. Und wenn mir eine Beute beim angeln gerade nicht in den Kram passt, dann setze ich sie lieber wieder zurück als sie unnötig für die Tonne zu töten.