Probleme beim treffen aus der Kanzel - immer bei Sauen

Hallo zusammen,

ich bin Jungjäger und habe noch nicht so die Erfahrung. Ich konnte aber schon einiges an Raubwild sowie Rehwild sauber und ordentlich erlegen.

Beim Thema Sauen habe ich irgendwie ein Problem. Ich hatte bisher beim nächtlichen Ansitz mehrfach Sauen in Anblick. Bei drei Gelegenheiten standen die Sauen breit und gut. Die Entfernungen waren immer so ca. 70-90m. Ich konnte die Sauen immer gut ansprechen. Das Problem ich habe an allen dreien vorbeigeschossen. Wir haben bei allen Schüssen mit Hunden nachgesucht aber keine Schnitthaare, Schweiß etc. am Anschuss gefunden also wirklich vorbeigeschossen.

Jetzt bin ich eigentlich kein schlechter Schütze. In der Jagdausbildung war ich immer einer der besseren Schützen. Auch nach der Ausbildung bin ich mind. einmal im Monat auf dem Schießstand und im Schießkino dort habe ich immer sehr gute Ergebnisse. Auch meine Büchse etc. habe ich vom Büchsenmacher schon prüfen lassen alles ok.

Letztendlich bleibt nur noch das Problem hinter der Büchse und das bin ich.

Auf was möchte ich eigentlich hinaus? Wer kann mir Tipps geben wie ich meinen Fehler selbst erkennen kann damit ich es abstellen kann? Leider ist beim Ansitz ja keiner dabei der mir sagt du hast das und das falsch gemacht.

Wie schießt ihr aus der Kanzel und auf was ist alles zu achten?

Lämmerschwanzproblem, könnte sein. Nehme er jemand mit der zuschaut.
Mit oder ohne LP?
Versuchs auf Sauen die unter 50 Meter stehen.
dorn

Lämmerschwanzproblem? Mit LP.

Ich habe das Zeiss V6 2,5-15x56. Ich stelle es dann meist auf 6.

Lämmerschwanzproblem: Mündungung des Laufes tanzt vor Aufregung um das Ziel bei wehrhaftem Wild.
dorn

Liegt die waffe ruhig in ziel wenn du den abzug ziehst, oder hast du das gefühl dass du im falschen moment abdrückst?
Wie hell oder dunkel war es bei den schüssen? Bei Mondlicht wirft die Sau auch Schatten und wirkt daher größer.
Es gibt viele mögliche Ursachen. Hast du eher über- oder unterschossen?

Also wenn Du Raubwild, das ja nun bedeutend kleiner ist, sauber erlegst, dann liegt es nicht an der Waffe und Optik und auch nicht an deiner Schiessfertigkeit. Es bleibt eigentlich nur die Aufregung und vllt ein selbst- oder fremdauferlegter Druck. Schiess nur, wenn es für dich passt. Hast Du kein gutes Gefühl, dann nicht. Vor nun schon einigen Jahren hätte mein erstes Stück eine Sau sein können. Ich hab mich, warum auch immer nicht getraut, es aber auch nicht versucht. Die Aufregung nimmt mit der Erfahrung etwas ab. Heute bin ich soweit entspannt, dass - wenn die Schweine aushalten - dem ersten Stück auch ein zweites folgt. Also lass Dir einfach Zeit.

Ferndiagnose ist schwierig, aber über folgende Dinge bin ich bei Deinem Post gestolpert:

1. Bist du bei der Entfernung sicher? Gerade nachts verschätzt man sich bei Sauen leicht und oft, da
Sauen in ihrer Größe sehr variabel sind. Wenn dann noch ein variables Zielfernrohr und dürftige Ortskenntnisse hinzukommen, kann man sich schnell mal erheblich vertun.

2. Warum betonst du bei deiner Frage den Umstand der Kanzel? Das Schießen aus einer Kanzel ist nicht anders als von einer Leiter oder aus einem Schirm. Handelt es sich eventuell um eine sehr hohe Einrichtung?

3. 70-90 Meter sind bei der Nachtjagd schon relativ weit, da man Konturen weniger gut sieht als Tags oder in der Dämmerung.

4. Angaben zum Zielfernrohr wären nicht schlecht.

Habt ihr wirklich nachgesucht oder nur den Anschuss kontrolliert? Wie oft hatte ich schon null am Anschuss und der gute Hund fand dann die Sau verendet im nächsten Dickicht.

Gerade und bequem durch das ZF schauen. Notfalls noch einen kleinen Sandsack auf die Kanzelbrüstung legen. In gebückter Haltung durch das ZF schauen, erzeugt Fehlschüsse.

WMH

70-90 m in der Nacht sind für einen Anfänger einfach zu viel, wenn jetzt noch die Randbedingungen Bewuchs, Licht, Auflage, etc. nicht passen... gehts daneben.

Aber auch auf 20 m kann man gerne mal unterschießen.

Auf jeden Fall vernünftig nachsuchen! 30 m umkreis reicht nicht, sollte der erfahrene Hindeführer wissen.

Wo hälst Du denn an? Mitte Blatt ist immer besser in der Nacht, zumindest bei Sauen und bleifrei..


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Welche Auflagen hast Du bei den Kanzeln ?
Und vorallem wo ?
Ich hatte auch schon das Problem, das bei bestimmten Kanzeln
einfach nur ein Ellbogen aufgelegt werden kann oder noch besser
nur einer.
Wenn dann noch die Aufregung dazu kommt oder einer falsche Atmung
dann ist das schnell passiert.

Nimm mal auf die Kanzel eine Dachlatte (Kantholz ca. 1,30m lang) mit
und leg diese so auf die Kanzelränder damit Du beidseitig mit den Ellbogen
auflegen kannst (wie auf dem Schiessstand)

Dann ist noch die Frage wo ist Dein Haltepunkt auf der Sau ?

Ich empfehle Waffe probezuschießen. Nicht das ich glaube mit der stimmt was nicht, aber Übung schadet nicht.
Ansonsten ging es mir letztens ähnlich folgendermaßen:
Rotte kommt und ich erlege einen „Frischling“. Ich präge mir den Anschuss ein, doch beim Nachsuchen kein Schweiß zu finden.
Den Anschuss finden wir eigentlich nie. Ich habe mich auch sehr in der Entfernung verschätzt. Ich dachte das sind 100m dabei sind es 180m. Da denkt man über verfehlt schon nach. Auf jedenfall habe ich mich über den Schuss geärgert und mir geschworen nur noch bis 50m zu schießen.
In der Nacht nach einer Stunde Anschuss suchen abgebrochen. Am Morgen zu Sonnenaufgang raus.
Den Anschuss haben wir nicht gefunden, aber einige Fährten. Nach fast einer Stunde Fährten verfolgen, haben wir die richtige gefunden, in einer Richtung an der ich nie gedacht hätte. Das Stück ist quer in Richtung Kanzel gewechselt und ist in weniger als 50m daneben verendet.
Kammerschuss hinter Blatt mittig. Aber der „Frischling“ wurde dann doch zur 47kg ÜLB.

Nach einen Schuss immer unbedingt warten! Eigentlich zur Sicherheit. Allerdings ist dieses mal ein Fuchs genau auf die Kanzel zu gekommen. Ich nehme die Waffe auf und er geht in 90° Richtung Wald ab. Und am nächsten Morgen sind die Teller angeschnitten. Man hätte ihm nur mal folgen sollen.

Mal eine Frage zu deiner Nachsuche mit den Hunden. Haben sie den Anschuss gefunden? Sind sie einer Fährte nach?
Wenn du Raubwild (auf der selben Entfernung und bei Nacht?) triffst, ist es schwer zu glauben, dass du verfehlt hast. Oder hast du eventuell hastiger geschossen?

Bist du Brillenträger?

Snoebel schrieb:

Liegt die waffe ruhig in ziel wenn du den abzug ziehst, oder hast du das gefühl dass du im falschen moment abdrückst?
Wie hell oder dunkel war es bei den schüssen? Bei Mondlicht wirft die Sau auch Schatten und wirkt daher größer.
Es gibt viele mögliche Ursachen. Hast du eher über- oder unterschossen?

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Hi,

wir haben in den Kanzeln immer ablagen die man hochklappen kann. Ich lege dann meine Hand vorne ab und nehme dort den Vorderschaft in die Hand. Meine Hand liegt sozusagen zwischen Holz und Schaft. Bisher war ich immer der Meinung ich war direkt mitte auf dem Blatt.

Mond war immer so bei etwa 80% also sehr gute Lichtverhältnise.

Bei einer Sau habe ich definitiv unterschosssen da ich gesehen habe wie die Sau hoch gesprungen ist und dann zurück in den Wald gewechselt ist. Bei den anderen beiden kann ich es leider nicht genau sagen.

Die Gefahr bei hohen Kanzeln und kurzer Entfernung zu unterschießen ist nicht zu unterschätzen, den je nach Montage, können es zwischen Visierlinie und Seelenachse gut mal 7 cm sein. Da Du aber, wie Du schreibst, auf deutlich weitere Entfernungen geschossen hast und das kleinere Raubwild auch sauber triffst, wird es daran wohl nicht liegen.