Ich habe meine Gedanken mal niedergeschrieben und Stellung genommen.
Hier der offene Brief von mir.
Zu beachten ist, das die Formatierung scheinbar beim kopieren nicht übernommen wird.
Sehr geehrte Damen und Herren,
bezüglich der Verbreitung Invasiver Arten, möchte ich hier insbesondere auf den Waschbär eingehen.
Das gefährliche am Waschbär ist, das er im Vergleich zu anderen Heimischen Arten, so anpassungsfähig und lernfähig ist, das er Zugang zu praktisch allen Brutgelegen bekommen kann. Es gibt kein einheimisches Raubtier, das in der Lage ist zu schwimmen, zu tauchen und so gut zu klettern.
Des Weiteren ist er anpassungsfähig, sich auch im Urbanen Bereich Nahrung zu beschaffen und sich auszubreiten.
Ausgewachsene Waschbären sind groß genug, mit Klauen und Gebiss ausgestattet das kaum ein Raubsäuger oder Vogel ihnen gefährlich werden könnte.
Ich komme zum Schluss, dass es am Menschen liegt, die Ausbreitung des Waschbären einzudämmen. Selbst eine scharfe Bejagung wird ihn wahrscheinlich nicht ausrotten können. Da er nachtaktiv ist, ist es allgemein sehr schwer ihm nachzustellen. Außerdem ist die Jagd im Urbanen Gebiet verboten oder die Fallenjagd nur mit bürokratischen Hürden (Fallenjagd ist in Brandenburg in befriedeten Gebieten nur auf Antrag/Erlaubnis erlaubt) möglich.
Wegen der Nachtaktivität ist die Fallenjagd der effektivste Weg die Ausbreitung des Waschbären einzudämmen.
Ich begrüße die Unternehmung einen Berufsjäger für die Bejagung des Waschbären einzusetzen. Laut dem Mitteilungsblatt sind dafür Kosten von 124000€ für das erste Jahr vorgesehen (rund 35000€ für die nächsten Jahre).
Ich möchte hiermit anmerken, dass der Waschbär damit durchaus in einem Gebiet von 3700ha soweit reduziert werden kann, das der Bestand der einheimischen Vögel, Reptilien und Kleinsäuger sich wieder erholt.
Da allein Brandenburg allerdings eine Fläche von fast 30.000km² hat, ist eine flächige Bejagung von Berufsjägern fast unbezahlbar (ca. 120Mio im ersten Jahr).
Für die flächige Bejagung sehe ich als effektivsten und erfolgversprechendsten an, die Bejagung von nicht Berufsjäger, d.h. von Jagdausübungsberechtigten und Begehungsscheininhabern zu fördern.
Nicht Berufsjäger engagieren sich zum großen Teil als Naturschützer, haben die nötigen (rechtlichen) Mittel und Kenntnisse eine Bejagung Flächig durchzuführen.
Ich selber bin Jäger und bejage Waschbären mit der Falle punktuell auch erfolgreich. Damit konnte ich bereits Landwirte vor Ernteausfällen bewahren.
Wegen der hohen Reproduktionsrate des Waschbären hat das allerdings relativ wenig Einfluss auf den Bestand.
Ich kenne keinen Jäger, der nicht willens ist, den Waschbären zu bejagen. Allerdings wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Fallenjagd erschwert. Die Gesetzte zur Fallenjagd sind im Einzelnen wegen Tierschutz und der Sicherheit durchaus berechtigt.
Im gesamten wird die Fallenjagd allerdings finanziell und personell so aufwendig, das es sehr wenige gibt die sie noch aktiv ausüben.
Personell aufwendig ist Fallenjagd, da die Fallen täglich zweimal kontrolliert werden müssen.
Finanziell aufwendig bezieht sich auf dem (berechtigten) Verbot von günstigen aber nach heutigem Gesetz nicht Tierschutzgerechten Fallen. Beispiel ist hier das verbotene Tellereisen (Kosten ca. 60€).
Pro effektiver und Tierschutzgerechter Falle entstehen heute Kosten von grob überschlagen ca. 1000€.
Des Weiteren konnte vor wenigen Jahrzehnten, durch den Verkauf der Bälge die Kosten der Fallenjagd und der Pacht bezahlt werden. Wegen der niedrigen Fellpreise ist es allerdings nicht möglich und wird auch nicht mehr zu realisieren sein.
Unterm Strich ist die Fallenjagd in Deutschland so ein herbes Minusgeschäft, das einige wenige engagierte Naturschützer mit Jagdschein sie trotzdem ausüben.
Die Masse der Jäger ist allerdings nicht bereit, die hohen Kosten zu tragen und ihre Freizeit mit dieser Jagd zu verbringen.
Meine Empfehlung und das darf als Forderung dieses Briefes verstanden werden, ist ein finanzieller Ausgleich der pro Waschbär dem Jäger bezahlt wird.
Die Kosten dieser Maßnahme sind überschaubar und können sehr einfach kalkuliert werden. Beispielsweise Betrug die Strecke von WB für 2015/16 in Brandenburg 26358 Stück.
Neben dem Waschbären würde ebenfalls eine Bejagung anderer Räuber dadurch unterstützt werden. Beispielsweise der ebenfalls invasive Marderhund und der Rotfuchs.
Da es hierbei um Invasive Arten geht bezieht sich dieser Brief auf die Bejagung des Marderhundes und des Waschbären und die Forderung eines finanziellen Ausgleichs für den Erleger.
Sollte es gegenüber den Jägern misstrauen geben, das ihre Streckenzahlen nicht stimmen, möchte ich hier die Idee äußern, die Auszahlung pro z.B. rechter Pfote oder Gehör vorzunehmen. Wegen ggf. der damit verbundenen Bürokratie hoffe ich jedoch darauf verzichten zu können.
Mit freundlichen Grüßen
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