Der erster Bock und der Abschied aus dem Revier

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@begel:

In einem neuen Revier geht ein Jungjäger oder ein Jäger ohne Erfahrung auf eine bestimmte Wildart gerne ein paar Mal mit einem Revierkundigen mit - bringt mehr Erkenntnis von Revier und Wild als 40 Einzelansitze mit Zweifeln.
Und die Ansprache "Rot-Alttier mit Kalb bei Fuß" ist nun wahrlich kein Hexenwerk - und dann natürlich immer Kalb vor Alttier.
Insgesamt: Du warst zu sehr mit Deinen Vorstellungen und Befindlichkeiten beschäftigt, um die "Zeichen an der Wand" zu erkennen: sie haben Dich mehrfach aufgefordert/ermahnt, nun endlich zu Potte zu kommen - nur Naturbeobachtung kannst Du auch aus dem Fenster Deiner reviernahen Wohnung.

Wandersmann

hake es unter Erfahrung ab und gelobe innerlich Besserung, sonst wird das Erlebte zum Dauerfrust für alle Beteiligte.
 
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@begel:

In einem neuen Revier geht ein Jungjäger oder ein Jäger ohne Erfahrung auf eine bestimmte Wildart gerne ein paar Mal mit einem Revierkundigen mit - bringt mehr Erkenntnis von Revier und Wild als 40 Einzelansitze mit Zweifeln.
Dazu muss der Revierkundige aber auch bereit sein;-)
Bei Trophäentragemde Hochwild ist das vielleicht noch eher der Fall.
 
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........
Insgesamt: Du warst zu sehr mit Deinen Vorstellungen und Befindlichkeiten beschäftigt, um die "Zeichen an der Wand" zu erkennen: sie haben Dich mehrfach aufgefordert/ermahnt, nun endlich zu Potte zu kommen - nur Naturbeobachtung kannst Du auch aus dem Fenster Deiner reviernahen Wohnung.

..

So sehe ich das auch.
 
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Was bitte ist in De ein Jagdherr?
Der Pächter? Die Pächter? Alle Jagdausübungsberechtigten? Der Grundeigentümer?

Pächter (ggf. auch Mehrzahl) mit einer so bestimmten Art feudalistischem Gebaren.

Gottseidank sind solche nicht unbedingt die Regel, wobei es regional sicher auch Unterschiede geben kann.
 
G

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Guest
Ich und alle JJ, die ich kenne, gingen nach dem ersten Schuss auf den Bock erst mal in sich. Ganz besonders, wenn das Stück im Schuss abgesprungen ist und nicht in Sichtweite zum Liegen kam.

Dann gehen einem tausend Gedanken durch den Kopf, der Puls rast, alle Varianten werden mental durchgespielt.

Wer aber dann nach 10min plus 10min schon auf das nächste Stück abdrückt wäre auch aus meinem Revier geflogen.

Mir ist aber klar, dass ja hier alles Beutemacher vorm Herrn sind, die solche Sentimentalitäten nicht kennen. :biggrin:

Warscheilich hatt er gewußt was das für eine Kröte ist
1.gif
und wollte deswegen keinen dabeihaben
10.gif

Abgesehen davon, dass Kröte niemals eine Bezeichnung für einen Hund ist, habe ich schon einige Male erstklassige Hunde gesehen, die in in einer Nachsuche versagten oder erst nach längerer Zeit zum Erfolg kamen, wenn 2 oder mehrere Stücke im direkten Umfeld der Suche lagen oder liegen sollen. Aber was erzähle ich dir das, wenn mal wieder die Hundefachleute ohne Hund hier fachsimpeln.
 
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Ich gebe auch mal meinen Senf dazu, du hast alles richtig gemacht, vielleicht hätte ich an deiner Stelle schon vorher was Erlegt, wenn es gepasst hätte.Wie oft habe ich schon nach dem ersten Schuss auf Wild ein zweites Stück erlegt, das erste Stück lag auch nicht in Sichtweite, aber mir hat mal ein älterer Jäger gesagt: Rotwild verdirbt den Charakter.
 
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Hatte die gleiche oder eine sehr ähnliche Situation im neuen Revier, das erste nach dem JS. Rotwildgebiet, tolles Revier, gute Ausstattung, großzügiger Pächter. Jagd auf Gastbasis (keine Begehungsscheine, nur mündliche Jagderlaubnisse, haben aber alle Jagdgäste dort auch nach 20a).

Lange Zeit (ca. zehn Ansitze immer falsches Wild, falsches Licht, nicht richtig ansprechen können. Dann endlich ein Schmalreh, später ein geringer Bock mit kurzer Nachsuche im hohen Wiesenbewuchs, später dann die Problemsituation.

Ansitz mit dem Jagdaufseher, beide Sitze ca. 150m entfernt, nennen wir sie "unten und oben" an einer Freifläche. Bei beiden Sitzen gibt es einen toten Winkel wegen der geschwungenen Landschaft, so daß Einblicke verborgen bleiben.

Rehwild kommt im letzten Büchsenlicht, ist irgendwann nicht mehr zu sehen (toter Winkel) und steht plötzlich nach dem Abbaumen in 35m Entfernung quer vorm Sitz. An der Leiter angestrichen, Kopfschmuck kontrolliert (war ja schon recht dunkel), keiner da, Feuer frei. Angesprochen hatte ich ja vorher schon. Dachte ich :)

Stück geht ab, gut gezeichnet, in Richtung "oben", kommt aber dort nicht an. Liegt also irgendwo zwischen den Sitzen. Zweites Reh bleibt nach dem Schuss breit stehen...schiesse ich oder nicht...nein, habe mich dann dagegen entschieden.

Schmalreh wurde nachgesucht und hängt heute als "Mahnmal" im Büro. 2cm lange Stangen :)

Ein anderes Mal wurde bei der Sitzaufteilung extra gesagt: heute nur Schwarzwild, kein Rehwild schiessen, wir warten auf SW. Generell war aber weibliches Rehwild frei, Kitze, Schmalrehe, Ricken nach dem erlegten Geißenkitz.

Es kommen nach mehreren unklaren Ansitzen natürlich Mutter und Tochter und stellen sich perfekt. Gutes Licht, sicheres Ansprechen, Finger bleibt trotzdem gerade, keine Freigabe. Antwort später: "ein passendes Kitz kannst Du doch immer mitbringen..."

Das ist dann wie bei Dir, man kann die Sachen so oder so auslegen. Ein Bekannter sagt immer: "nur der Beständer macht immer alles richtig, aonst gibt es nur zu jung, zu alt, zu groß, zu klein, zu zu."
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
....per Telefon, Jagdgericht...:no:abgestimmt? Man, das sind aber feine Jagdfreunde..... Wie auch immer....
Das man Jungjäger immer für doof verkaufen muss.
 
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Erst einmal wmh zu deinen beiden Böcken :thumbup:

Ich hätte den zweiten auch beschossen, wenn ich deine Schilderungen so wahrgenommen hätte. Der erste Bock hat eine saubere Kugel bekommen und das hast du -bewusst/unterbewusst- erkannt. Warum sollst du das als Jungjäger nicht können?!
Mach dir nichts draus. Mit solchen Leuten ärgert man sich nur rum.

Das Ganze soll Freude bereiten und das macht es nicht, wenn man sich ständig rechtfertigen muss. Oder damit rechnen muss etwas -in den Augen des JH- falsch zu machen


Schon interessant wie einige hier argumentieren.
Es hat mal wieder -wie so oft bei der Jagd- den Geruch der Scheinheiligkeit inne. Engel und Teufel lässt grüßen.



"Der Jungjäger schießt ja nichts, was soll das? Den brauch ich hier nicht"

"Der Jungjäger hat aber einen schnellen Finger, der soll erst einmal Erfahrung sammeln. Einen Schießer brauch ich hier nicht"


Und diese Sätzen fallen je nach belieben und wie man sie gerade braucht.



Ich drücke dir die Daumen, dass du ein neues Revier findest.
Wenn jemand so jagt wie du es beschreibst ist mir das persönlich sehr viel lieber, als jemand der auf alles schießt was in Anblick kommt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Erst einmal wmh zu deinen beiden Böcken :thumbup:

Ich hätte den zweiten auch beschossen, wenn ich deine Schilderungen so wahrgenommen hätte. Der erste Bock hat eine saubere Kugel bekommen und das hast du -bewusst/unterbewusst- erkannt. Warum sollst du das als Jungjäger nicht können?!
Mach dir nichts draus. Mit solchen Leuten ärgert man sich nur rum.

Das Ganze soll Freude bereiten und das macht es nicht, wenn man sich ständig rechtfertigen muss. Oder damit rechnen muss etwas -in den Augen des JH- falsch zu machen


Schon interessant wie einige hier argumentieren.
Es hat mal wieder -wie so oft bei der Jagd- den Geruch der Scheinheiligkeit inne. Engel und Teufel lässt grüßen.



"Der Jungjäger schießt ja nichts, was soll das? Den brauch ich hier nicht"

"Der Jungjäger hat aber einen schnellen Finger, der soll erst einmal Erfahrung sammeln. Einen Schießer brauch ich hier nicht"


Und diese Sätzen fallen je nach belieben und wie man sie gerade braucht.



Ich drücke dir die Daumen, dass du ein neues Revier findest.
Wenn jemand so jagt wie du es beschreibst ist mir das persönlich sehr viel lieber, als jemand der auf alles schießt was in Anblick kommt.

Ich finde aber auch du siehst das ein bisschen zu schwarz/weiss.
Das richtige Verhalten liegt irgendwo in der Mitte.
40 Ansitze ohne erlegtes Wild ist schon sehr extrem. Vor allem Rehwild ist ja gut anzusprechen, gerade wenn man recht exakte Vorgaben bekommt. Natürlich sollte man nicht schiessen wenn man sich nicht sicher ist, aber die Sicherheit muss sich doch irgendwann auch mal einstellen.
 
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@ begel:

"Einige habe im Anblick aber entschließe mich aber immer gegen einen Schuss, obwohl einige Male gesagt wurde ich soll ruhig schießen, weil zu viel Wild im Revier sei."

Ich glaube, Dein obiger Satz ist der Schlüssel der Differenzen mit Deinem Jagdherrn.

Auf Deutsch:
man nahm bei (zu hoher Wilddichte) einen Jäger auf, mit deutlichem Hinweis, zur Einregulierung der Überhege beizutragen.
Dies erfolgte trotz mehrmaliger Aufforderung nicht.
Die Sache mit dem Zweitschuss nach unklarer Lage des Erstschuss-Erfolges war nur ein sich bietender Grund, Dich elegant loszuwerden.

Auch ich sitze gerne und beobachte die Natur - und nicht alles was möglich sollte auf "bumm-umm"-Basis erfolgen - aber als (Mit)Jäger in einem Revier hat man auch jagdliche Verpflichtung und dem steht ein weiteres Zitat aus Deinem Post entgegen:

"Es vergehen dieses Jahr sicher um die 40 Ansitze bei denen ich nur beobachte, die Natur genieße..."

auch hier die "Übersetzung" auf gut Deutsch: 40 Ansitze mit Revierbeunruhigung ohne dem Ziel der Reduktion näher zu kommen.
Sorry, aber dann wärest Du bei mir - nach klarer Ansage - auch "gefeuert" worden.

Wandersmann

"Insgesamt: Du warst zu sehr mit Deinen Vorstellungen und Befindlichkeiten beschäftigt, um die "Zeichen an der Wand" zu erkennen: sie haben Dich mehrfach aufgefordert/ermahnt, nun endlich zu Potte zu kommen - nur Naturbeobachtung kannst Du auch aus dem Fenster Deiner reviernahen Wohnung." (auch Zitat von Wandersmann)

Genau so sieht´s aus. Das Einzige was fehlte war die klare Ansage vor dem "Rausschmiss". Wer 40 Mal sitzt und nichts mitbringt, macht irgendwas gewaltig falsch und wäre auch für mich als Begeher unbrauchbar. Revierbeunruhigung und -verstänkerung braucht niemand, es sei denn an den Wildschadensflächen.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Der erste Bock hat eine saubere Kugel bekommen und das hast du -bewusst/unterbewusst- erkannt.

Frage doch mal die Schweisshundführer, was ihre Kundschaft so bewusst oder unbewusst angeblich erkannt hat. :lol:
 
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Gerne lege ich nach:
Die 40 Ansitze klingen für viele vielleicht nach sehr viel.
ABER:

Das war nicht gegen dich gerichtet, das es so gelaufen ist daran sind mehere Schuld. Ich mag nicht auf jeden deiner Punkte ausführlich eingehen, lasse da keinen gelten. Mir fällt auch grad keine gute Ausrede ein. Erst recht nicht Rotwild. Angesprochen habe ich es nur weil dir vielleicht nicht bewusst war. 40 Ansitze ohne Erlegung sind ein wahnsinns Aufwand den du betrieben hast, ohne das es was gebracht hat am Ende. Das ist fürs ganze Revier und das Wild sehr kontraproduktiv. Gerade fürs Rotwild.
Lernen geschieht außerhalb der Komfortzone, daher mag ich klare Ansagen.

Wir Jäger haben eine Aufgabe. Es geht nicht nur um Spaß.



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