Denk mal da hat dem Pächter schon länger was gestunken. Ich kann nicht verstehen, wie mir ein Begeher 40 Ansitze macht und ohne Beute heim kommt. Spätestens nach dem 10ten Ansitz sprech ich da mit ihm. Schick ich ihn da hin, wo ich mir ziemlich sicher bin, dass er einfach zum Schuß kommt. Das schafft Selbstvertrauen. Wenn wieder nichts geht, dann geh ich mal mit du schau mir die Sache an. Hab einige Almwiesen, wo links und rechts wer ansitzen kann.
Ich mach auch keine Ansagen wie Knopfer, Gabler usw. Soll schießen was frei ist.
40 Ansitze und dann die Aussage, wir haben viel Wild. ---ne da muss vorher reagiert werden.
Ich habe ein sehr großes Revier und 2 Begeher. Diese haben freie Büchse für lau. GW stelle ich auch. Aber ich mach das nicht weil ich ein Menschfreund bin, oder mein als Überwaidheiliger muss das so sein. Nein ich mach es rein, damit ich ein fast 1000ha Revier bejagen kann und weiter meinen Beruf, Reisen Hobby nachgehen kann.--- Da will ich Abschuß sehen. Wer nicht min 30 Stk. Rehwild pro Jahr bringt, kann sich was anderes suchen. Außer ich weiß das vorher. Hab so quasi einen dritten Begeher, der will aber mehr in der Natur sitzen, entspannen, fotografieren und 2-3 Stk. schießt er dann mal im Jahr. Aber nur wenn Wetter, Sonnenstand, Datum, Luftfeuchtigkeit und Laune passt. Der bringt Futter für den Winter in die Jagdkasse ein und die 2-3 Stück nimmt er selber. OK, kein Problem---nur wissen muss ich es--und das vorher.
Robert
Ich stimme dir in allen Punkten vollumfänglich zu. Vor allem deine Einstellung zur Jagd, Bejagung und Mitjägern finde ich absolut klasse und vorbildlich. Ich denke aber du schätzt seinen Jagdherrn falsch ein...
Da schimmern so viele subtile Dinge durch bei seinem Bericht, die ich seit ich denken kann so oder so ähnlich immer wieder in Revieren erlebt habe.
Ich gehe in diesem Fall davon aus, dass er in den 40 erfolglosen Ansitzen eben genau das getan hat was man von ihm erwartet....nichts oder wenn dann bitte so gut wie nichts erlegen. Das klingt für jemand wie dich wahrscheinlich völlig unlogisch und abwegig aber so ticken immer noch viele.
Hier im Bereich gibt es nicht wenige Pächter die ihren Wohnsitz 400 km weit weg haben und ihr 1000 Hektar Revier nur von einem Nichtjäger "betreuen" lassen weil sie einem Jäger ja hier und da mal ein Stück freigeben müssten (wohlgemerkt bei einem Schwarzwildbestand von 30-60/100 Hektar und nochmal soviel Rehen...
Ein guter Freund von mir hat bei solchen den Jagdaufseher gemacht wie es so schön heißt. Er hat viel mit sich machen lassen und trotz allem nie ein schlechtes Wort über irgendjemand verloren....erst als die (den ortsänsässigen Mitjägern nicht bekannte) Überwachungskamera vor der Kühlkammer entdeckt wurde war das Maß voll. Setdem kann man endlich wieder entspannt mit ihm reden.
Und wie gesagt in seinem Bericht waren mehrere Stellen die mich sofort an solche oder ähnliche Bedingungen erinnert haben....zumal die Gegend ja auch nicht weit von hier ist.
Was ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann ist das offensichtlich teilweise Verständnis für die Reaktion des Jagd"herrn" vorhanden ist. Ein Jungjäger, der sich immer zurückgehalten hat sofort rauszuschmeißen weil er 2 Stücke hintereinander sauber gestreckt hat, denn nichts anderes hat er getan. Wenn man die typische Totfluchtstrecke (80 Meter) systematisch mit der Taschenlampe absucht findet man das Stück in 90% der Fälle auch ohne Hund! Und das ganze dann mit Ethik zu "begründen"....sorry aber da ballt sich die gesamte Niedertracht der toitschen Waidmannsseele zusammen. Man muss noch bedenken, dass der TS ein erfahrener Schütze ist. Auch wenn es nicht jagdlich ist, ist meine Erfahrung, dass Sportschützen auch als Jungjäger in aller Regel besser (oder gleich gut) schießen als "gestandene" Jäger.
Und da wird der Hase im Pfeffer liegen....ortsansässig = kann oft rausgehen, guter Schütze = trifft wenn er schießt, 2 Stücke bei einem Ansitz = phöser, wildausrottender Schiesser.
In Gesamtheit eine existenzielle Bedrohung der Wildbestände und der bisherigen Strategie des überbestandheranzüchtenden Waidklamauks....muss sofort weg.
Ich müsste mich schon ganz schwer täuschen wenn der Wind nicht aus dieser Richtung weht.
Eines muss man solchen Jagd"herrn" und den sie umschwänzelnden Paladinen zugute halten....sie sind ehrlich davon überzeugt, dass sie den einzig wahren Weg beschreiten. Man könnte es mit einer Autoimmunerkrankung vergleichen....der Körper "denkt" richtig zu handeln, vernichtet sich aber selbst. Denn solche Leute und die Folgen ihres Handelns sind die Totengräber und Sargnägel der Jagd wie wir sie alle lieben.