Teckel, jagdliche Einsatz

RDJ

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Hallo alle,

Ich habe eine Frage über dem (normal-) Teckel. In Norwegen hat diese Rasse sich zu einem "Bracke" entwickelt. Für die Norwegiche Jagdarten, wollen wir einen Hund, der mindestens eine Stunde lang dasselbe Wild jagt. In anderen Worten ein Spezialist die sälbständig suchen und findet Wild (hauptsachlich Reh und Hirsch aber auch Fuchs und Hase), und dieses Wild ausdauernd jagt.

Ungleichheiten im Jagdkultur (und mein schlechte Deutsch) mach dies schwer zu erklären, aber ich wundere mich welche Leistungen ich von einer Teckel aus Deutsche zucht erwarten kann? Ich wunsche ein vielseitiger Rauhaarteckel für die Hochwildjagd sowohl als auch die Baujagd, aber Norwegische Reviere erfordert ein Hund die ausdauernd über der Erde jagen. Ich sehe das der Teckel im Deutschland (unter anderem) als "Stöberhund" bezeichnet sind, bedeutet dass, das ich ähnliche Leistungen wie bei z.B. ein Wachtelhund erwarten kann? Oder sind der Teckel mehr "Bracke" als Stöberhund?
 
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Natürlich kann ein Teckel (fast) alles.

Nur fragt sich natürlich, ob es für das von Dir beschriebene Anforderungsprofil nicht bessere Rassen gibt, gerade auch in Hinblick auf das dicht bewachsene Gelände. Mein Dackel ist eher groß und hochläufig, und trotzdem sehe ich ihn nicht stundenlang durch dichtes Unterholz jagen.

Vielleicht wäre ein Bracke da tatsächlich die bessere Wahl.
 
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unter meinen Dackeln war einer, der deinem Anforderungsprofil nahe gekommen wäre. Der hat schon auf der Jugendprüfung am Hasen defacto brackiert. Allen anderen war im schweren Gelände das Chassis zu niedrig gelegt
 
Y

Yumitori

Guest
unter meinen Dackeln war einer, der deinem Anforderungsprofil nahe gekommen wäre. Der hat schon auf der Jugendprüfung am Hasen defacto brackiert. Allen anderen war im schweren Gelände das Chassis zu niedrig gelegt

Moin,
das mit den kurzen Läufen sehe ich auch als Hauptproblem. Wenn man nicht einen ausgesprochen hochläufigen Dackel erwischt, kostet die niedrige Bodenfreiheit die kleinen Kerls doch zu schnell zu viel Kondition.
Nicht, dass er nicht wollte - er (oder sie) ist viel schneller außer Atem, als etwa eine Bracke (oder vielleicht ein Wälderdackel?).

@ RDJ
Früher hieß der Dackel - seiner angedachten, hauptsächlichen Verwendung wegen auch "Dachshund" - ich bin der absolute "Teckelfan", aber ansonsten denke ich wie @ Wautzebautz
 
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wenn es nicht zu gebirgig ist, kann der Dackel im deutschen bodenreinen :cool: Wald fast alles. Aber dort wo Natur noch ein wenig mehr das Sagen hat, braucht es den Geländegang und Bodenfreiheit
 
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Wir haben eine relativ zierliche Rauhaarteckelhündin, da ich große Teckel nicht so gern mag. Supernase, viel Passion, der Saufinder vor dem Herrn. Aber bei höherem Schnee und tiefem Matsch stösst ein kurzläufiger Hund schnell an seine Grenzen, da es dann sehr mühsam wird und den kleinen Hund natürlich viel Kraft kostet sich so fort zu bewegen wie er gern möchte.

Horrido
 

RDJ

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Vielen dank für ihre Antworten!

In Norwegen und Schweden ist der Dackel oft für "Brackenjagd" auf Hochwild benutzt. Bewachsene Gelände sind selten ein Problem. Jemand mag etwas mehr Geschwindigkeit, und anwenden deshalb andere Rassen. Wir haben auch in Norwegen ein Verbot gegen Bracke mit schulterhöhe über 41cm für die Hochwildjagd, wegen die Geschwindigkeit des Jagen. Mir gefällt die langsamen, ruhige jagen sehr gut, und deshalb wünsche ich ein Dackel. Ich konnte im Norwegen eine Welpe kaufen und ein sehr guter Hund für die Hochwildjagd bekommen. Das Problem ist nur, das der Dackel im Norwegen sehr selten für die Baujagd verwendet wird. Ich hätte gerne ein "Allrounder". Daher überlege ich mir einen Züchter in Deutschland zu suchen, die Hunde hat, die meiner Jagd passen. Ich hoffe das sie mein Deutsch verstehen kann.

Deshalb frage ich über wie die Dackel für die stöbern/brackieren nach Hochwild im Deutschland funktioniert. Ist es möglich, etwas über aktionszeit/aktionsradius zu sagen? Ich habe jetzt recht weitjagende wachtelhunde (Aktionsradius typisch 1,5-2km oder etwa 30-50 Minuten totaler aktionszeit), und wünsche ein Hund mit längere aktionszeit und langsamer art des Jagen.
 
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Waidmannsheil nach Norwegen. Das Stöbern "funktioniert" bei unserer Hündin sehr gut, die Nasenleistung ist über jeden Zweifel erhaben, der Laut ist sehr gut und Glockenrein, am Laut erkenne ich auch, an was sie jagt, bei Schwarzwild kippt die Stimme in eine höhere Lage. Du solltest nur bedenken, dass hoher Schnee schwer für einen Teckel zu durchqueren ist, ich hab dann auch Angst, dass sie geschlagen wird. Auch versteht nicht jeder Hund zu unterscheiden, ob Baujagd, oder Suche gefordert ist. Unsere schlieft bei einer Drückjagd nirgends ein, obwohl ich auch Füchse mit ihr sprenge. Es gibt aber auch Teckel und Terrier, die das nicht unterscheiden können, oder wollen. Der Hund sucht regelmässig, während des Treibens wieder Kontakt zu mir, nach ca. 20 Minuten jagen, taucht sie wieder auf und wird abgeliebelt. Dann stöbert sie weiter.

Horrido
 
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Ich hab so um die 15 Dackel zum Gebrauchssieger geführt, eigene und andere. Grundsätzlich sind alles verschiedene Charaktere gewesen. Und die, die sich nach 5m im Wald ängstlich hinsetzen hab ich auch gesehen, aber nie ausgebildet. Die zogen auf die Couch.
Dennoch, es gibt Weitjager und „unter der Flinte“ Hunde und das alles in einem Wurf.
PS Hunde, die am Bau arbeiten, verschwinden auch schon mal beim Stöbern. In unseren Wäldern findet man sich meist wieder, weil man die Bauten kennt. Vielleicht schätze ich Norwegen falsch ein. Aber dort würde ich einen stöbernden Dackel glaube ich keine Bauerfahrung machen lassen.
 

z/7

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Deshalb frage ich über wie die Dackel für die stöbern/brackieren nach Hochwild im Deutschland funktioniert. Ist es möglich, etwas über aktionszeit/aktionsradius zu sagen? Ich habe jetzt recht weitjagende wachtelhunde (Aktionsradius typisch 1,5-2km oder etwa 30-50 Minuten totaler aktionszeit), und wünsche ein Hund mit längere aktionszeit und langsamer art des Jagen.
Die Teckel, deren GPS-Tracks ich bisher ausgewertet habe, haben etwa die Hälfte der Strecke gemacht, die Bracken oder DW machen, i.e. ca. 5 km/Stunde. Der normale Stöberhund legt in der Regel ca. 10 km pro Stunde zurück.

Die Treiben dauern bei uns anderthalb bis 3 Stunden, meist 2 Stunden. Da in der Zeit alles Wild bejagt wird und nicht nur ein Stück, verhalten sich die Hunde unterschiedlich. Manche kommen zum Stand zurück, wenn das Stück, das sie verfolgt haben, von einem Schützen erlegt wurde. Andere suche sich direkt ein anderes Stück, das sie dann verfolgen. Viele Hunde haben nach einiger Zeit ein Gefühl dafür, wie lange Treiben normalerweise dauern, und kommen von selbst nach etwa 2 Stunden zu dem Stand zurück, von dem sie geschnallt wurden.

Der Vorteil der Teckel ist, daß sie so langsam sind, und das Wild daher nicht schnell flieht, sondern den Hund immer wieder recht nah herankommen läßt. Diesen Vorteil kann er eigentlich nur bei der Einzeljagd richtig ausspielen. Bei den bei uns üblichen Bewegungsjagden, wo viele verschiedene Hunde gleichzeitig unterwegs sind, kann es passieren, daß das vom Teckel langsam in Bewegung gebrachte Stück dann doch noch von einem schnelleren Hund beschleunigt wird.

Was das Aufsuchen von Bauen während der Stöberjagd betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Hunde recht schnell begreifen, welches Wild gerade gejagt wird. Insbesondere, wenn sie auch bei der Baujagd eingesetzt werden, der Unterschied in der ganzen Vorgehensweise ist für den Hund sehr deutlich.
 
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Es gibt die hirngesteuerten und die triebgesteuerten Hunde. Erstere wissen wirklich bald zu unterscheiden, aber es gibt auch jene, die kaum dass sie Fuchs wittern ihrer eigenen Passion nachgehen. So hab ich einen hervorragenden Rüden verloren.
 
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Hallo RDJ,

Teckel aus einer guten jagdlichen Zucht leisten das Gleiche wie bei euch. Sie jagen weit und ausdauern. 20 Km und mehr pro Jagdtag sind für Teckel kein Problem und das auch bei mehreren Jagden hintereinander. Sie leisten nicht weniger als andere Stöberhunde.
Es gibt natürlich Gebiete in denen man sie nicht einsetzen kann u auch hohe Schneelagen wären schwierig (also nicht nur 10 cm), aber da stellt sich die Frage ob mann überhaupt jagen sollte.

waidmannsrast
 

Rotmilan

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Die Teckel, deren GPS-Tracks ich bisher ausgewertet habe, haben etwa die Hälfte der Strecke gemacht, die Bracken oder DW machen, i.e. ca. 5 km/Stunde. Der normale Stöberhund legt in der Regel ca. 10 km pro Stunde zurück.
Habe letztens aus Interesse mal reingeschaut: Das Garmin hat für unseren RHT-Rüden (Alter 1,5 Jahre) eine Durchschnitssgeschwindigkeit von 8,1 km/h angezeigt. Am deutlichsten ist der Unterschied zur Bracke, wenn sich der Dackel beim Durchgehen auf dem Rückweg befindet. Da müssen wir immer etwas warten.
 

Rotmilan

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Sie leisten nicht weniger als andere Stöberhunde.
Es gibt natürlich Gebiete in denen man sie nicht einsetzen kann u auch hohe Schneelagen wären schwierig (also nicht nur 10 cm), aber da stellt sich die Frage ob mann überhaupt jagen sollte.

waidmannsrast
Sie leisten sehr viel, aber das körperliche Handicap kann der Wille (so vorhanden) nicht ausgleichen. Manches machen Sie besser, manches schaffen sie körperlich einfach nicht.

Und es ist für Hundeführer und für den Dackel erst Recht sehr ärgerlich, wenn er wg seiner kurzen Läufe nicht eingesetzt werden kann. Letzte Woche haben wir ein Gebiet gedrückt, dass sehr "wasserlastig" war. Immer wieder Löcher, Gräben und Schilf, insgesamt weicher Boden. Das war für die Bracke schon anspruchsvoll, da habe ich den Dackel im Auto gelassen, weil er in diesem Geläuf dem Schwarzwild hoffnungslos unterlegen gewesen wäre.
 
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Wegen des Geländes in Norwegen

würde ich auch eher einen hochläufigeren Hund wählen, als einen Teckel. Eine Deutsche Bracke oder eine Steirische Rauhhaarbracke oder auch einen Jagdterrier vielleicht. Letztererist auch in felsigen Fuchsbauten wendiger und klettert besser, das gibt ihm eine bessere Chance, aus den Felsbauten wieder heraus zu kommen,

Gruß,

Mbogo
 

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